angeborenes Verhalten


  • Rudi Reiert
  • 4715 Aufrufe 3 Antworten

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  • angeborenes Verhalten

    Hi zusammen!

    muss zu morgen 'n Arbeitsblatt ausfüllen und hab da ein paar Schwierigkeiten.

    Ich poste mal die Aufgaben



    a.) Entscheiden Sie, welche Handlungen eines Kuckucks angeboren sind. Kreuzen sie entsprechende Nummer an:

    1. wirft nach dem Schlupf andere Eier bzw. Junge aus dem Nest
    2. sperrt Schnabel auf, wenn sich Pflegeeltern nähern
    3. frisst Insekten und Instektenlarven
    4. verlässt Gebiet zwischen August-September
    5. fliegt in Überwinterungsgebiet nach Mittel- oder Südafrika
    6. kehrt Mitte April in das eigene Aufhzuchtgebiet nach Europa zurück
    7. legt seine Eier später in das Nest der Wirstvogelart
    8. trillert lauf und glucksend zur Balzzeit
    9. legt seine Eier später in fremde Nester

    b.) Warum ist es so schwierig, angeborene Verhaltensweisen zu erkennen?

    c.) Ein Kuckungsjunges wird von seiner Wirtseltern gefüttert, auch wenn es schon viel größer ist als diese und ihnen gar nicht ähnelt.
    Stellen sie Vermutungen an, warum die Eltern den Kuckkuck trotzdem füttern.

    d.) Setzen Sie sich kritisch mit dieser Abbildung auseinander. Stellen sie den Sachverhalt dann richtig.
    (was ist nun auf der Abbildung zu sehen: ein Hamster-ähnliches Tier ist im Getreidefeld und darüber hat er eine Sprechblase, er denkt/sagt: "Jetzt muss ich aber endlich mal an den kalten Winter denken!")

    e.) Rosenköpfchen A und Pfirsichköpfchen B sind zwei eng verwandte Arten aus der Gruppe der Unzertrennlichen. In Gefangenschaft gibt es sogar fruchtbare Bastarde C zwischen beiden.
    Abbildungen zeigen das Verhalten beim Transport von Nistmaterial.

    Die Abbildung A (Rosenköpfchen) zeigt wie der Vogel das Nistmaterial mit den Schwanzfedern transportiert.

    Die Abbildung B (Pfirsichköpfchen) zeigt wie der Vogel das Nistmaterial mit den Schnabel transportiert

    Die Abbildung C (Bastard) zeigt wie der Vogel das Nistmaterial mit den Schwanzfedern und den Schnabel transportiert.

    Aufgabe 1.: beschreiben sie das jeweilige Transportverhalten.
    Aufgabe 2.: Wodurch könnte das Verhalten beim Bastard bestimmt sein?
    Aufgabe 3.: Beschreiben sie eine geeignete Methode um herauszufinden ob dieses Verhalten wirklich angeboren ist.



    Ich hoffe mal ihr könnt mir da helfen...

    Vielen Dank im voraus
  • Zu a:

    Die sind fast alle angeboren. 3 und 7 sind eher nicht angeboren, weil sie erst später erworben werden. Allerdings ist die Bereitschaft, entsprechendes zu lernen, angeboren. Deshalb ist es auch so schwer, angeborenes und erlerntes Verhalten auseinanderzuhalten, weil oft eine Bereitschaft, selbiges zu lernen angeboren ist, die eigentliche Handlung aber erst später fixiert wird.

    Bei den Gänsen ist z.B. die Bereitschaft, das erste sich bewegende Objekt als seine Mutter anzunehmen, angeboren, welches Objekt dies dann ist, ist erlernt. In der Natur ist das erste Objekt im Normalfall die Mutter und alles ist okay.

    Nur auf diese WEise ist es möglich, ein angeborenes Verhaltensmuster auf ein bestimmtes Individuum zu fixieren. Die Schlüsselreize bei den 100% angeborenen Verhaltensmustern treffen auf viele Individuen zu und sind deshalb allgemein und sehr einfach gestrickt.

    Das beantwortet auch die Frage c). Der Schlüsselreiz zum Füttern ist die Form und die Farbe des Schnabels. Und egal wie das Tier sonst aussieht, der Schlüsselreiz ist da und es wird gefüttert.

    Der Schlüsselreiz bei einer Glucke ist z.B. das Piepsen der Kücken. Deshalb wird eine Glucke, der man die Ohren verschließt, ihre eigenen niedlichen Kücken töten, wenn sie sich dem Nest nähern. Kein Piepsen - Feind.

    Bei 9 ist es wohl auch so, dass der Trieb in die Nester der Wirtvögel die Eier zu legen angeboren ist, aber erlernt wird, welches die Wirtsvögel sind. Daher legt ein Kuckuck die Eier normalerweise in Nester, die den Nestern seiner Pflegeeltern entsprechen.

    Zu d) Ganz einfach: Dem Feldhamster ist die Jahreszeit und der Jahresverlauf natürlich nicht bewusst. Allein durch den INstinkt, also angeborene Verhaltensweisen, wird er dazu getrieben, für den Winter vorzusorgen. Dabei spielen Temperaturen, aber vor allen Dingen die Tageslängen eine Rolle. Ein solches Verhalten kann dann auch nciht abgestellt werden. Man nennt sowas manchmal auch die "Intelligenz" der Art. Das Individuum denkt in Wirklichkeit nicht über solche Sachen nach und handelt automatisch.

    Und zum Letzten:

    Man stellt fest, was angelernt und was angeboren ist, indem man ein junges Tier völlig ohne KOntakt zu seinen Artgenossen aufwachsen lässt. Die Verhaltensweisen, die sich dann zeigen, sind angeboren.