Rau war schon seit einiger Zeit schwer erkrankt. Das Amt des deutschen Bundespräsidenten bekleidete er von 1999 bis 2004.
Davor war der Sozialdemokrat 20 Jahre lang Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen. Sein Motto hiess «Versöhnen statt Spalten». Der bibelfeste Politiker wurde deshalb auch «Bruder Johannes» genannt.
Rau musste sich nach dem Ausscheiden aus dem Bundespräsidentenamt zwei schweren Operationen unterziehen. An einem Empfang zu seinem Geburtstag am 16. Januar in Berlin konnte er bereits nicht mehr teilnehmen.
Sein Nachfolger Horst Köhler hatte an jenem Tag an die Ansprache seines Vorgängers vor der israelischen Knesset erinnert, in der Rau um Vergebung für die Verbrechen des Holocaust gebeten hatte. Rau sei einer der ältesten und besten Freunde Israels. Auch im deutsch- polnischen Verhältnis habe er viel bewirkt.
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