Wir leben in einer Gesellschaft zunehmender Vereinzelung; der einzelne zählt viel, die Gruppe/Gemeinschaft folgt höchstens an zweiter Stelle.
Dieses Phänomen lässt sich an vielen Erscheinungen ablesen, z.B. gibt es viel mehr Singles, Ein-Kind-Familien, Alleinerziehende als vor 10-15 Jahren (auch wenn hier sicherlich noch andere Variablen ne Rolle spielen), die Bereitschaft, sich in Vereinen als Übungsleiter/Funktionär zu engagieren nimmt ab, ebenso bei der Mithilfe in Schulen oder Kindergärten, die Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt (als einem Gemeingut) nimmt dafür zu.
Man könnte diese Reihe fortsetzen, Fakt ist jedenfalls, dass der Gemeinschaftssinn mehr und mehr verloren geht, was für die gesellschaftliche Entwicklung nicht positiv sein kann.
Die Frage stellt sich, ob man diese Entwicklung aufhalten kann.
Ist es vielleicht so, dass wir diese Tendenzen eher verstärken?
In Erziehung und Bildung werden die Schlagworte "Individualisierung" und "Differenzierung" ganz groß geschrieben. Schon im Kindergarten sollen die Kinder in ihrer Einzigartigkeit erkannt und ihren individuellen Anlagen gemäß gefördert werden, ein Prozess, der sich später in der Schule fortsetzt.
Gibt es hier Zusammenhänge oder ist das zu weit hergeholt?
Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)