Wer will kann ....

  • Diskussion

  • littleprof
  • 3726 Aufrufe 27 Antworten

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  • @ Darkiz

    Wenn du weiter so sinnfreie Posts hier im Politikforum verfasst gibts ne Verwarnung!

    greez duplex
    [font="Fixedsys"]
    Neulinge! * Regeln! * Suchfunktion!
    Freesoft-Board IRC! * Freesoft-Board Teamspeak![/font]
    Erfolg heißt, einmal mehr aufstehen, als hinfallen!
  • littleprof schrieb:

    Ein anderer Punkt ist unser Bildungssystem. Die Ansicht, dass unser 3-gliedriges Schulsystem eher auf Selektion als auf individuelle Förderung und die Schaffung von Chancengleichheit ausgerichtet ist wird immer stärker vertreten. Dass Kinder aus sozial schwachen Familien oder aus Familien mit migrantischem Hintergrund von vornherein schlechtere Aussichten haben ist wohl unbestreitbar.

    Aber warum ist das so? Sie besuchen zu Anfang ihrer schulischen Karriere die gleiche Grundschule, sie benutzen die gleichen Schulbücher. Sie können also genauso am Nachmittag lernen, sich auf Arbeiten vorbereiten und gute Noten bringen wie alle anderen Kinder. Es gibt Büchereien, es gibt das Internet, man kommt heutzutage soviel leichter (und auch günstiger) an Material, um seine Bildung zu verbessern als früher.

    Es hapert doch in erster Linie an den Eltern, die ihre Kinder nicht unterstützen und fördern. Migrationshintergrund heißt leider viel zu oft, dass die Kinder nur gebrochen Deutsch sprechen können. Sie können in ihrer eigenen Sprache nicht schreiben und lesen. Türkische Eltern haben z.T. Angst, ihre Kinder auf die Kultur loszulassen, weil sie fürchten, sie dann zu verlieren. Darum dürfen sie nicht mit deutschen Klassenkameraden spielen, Sport machen oder auf Klassenfahrt gehen. Alles nachvollziehbar. Aber dann ist auch klar, dass diese Schüler es verdammt schwer haben werden, denn man braucht Deutsch nun mal in allen Fächern (außer den Fremdsprachen) und wenn man die Sprache eben auch mit Muttersprachlern in der Freizeit spricht, lernt es sich schneller.

    Andere Kinder kommen aus sozial schwachen Familien, wo die Eltern sie vernachlässigen. In der 1. Klasse kommt es vor, dass Kinder dem Unterricht nicht beiwohnen können, weil die arbeitslosen Eltern ihren Allerwertesten nicht aus dem Bett bekommen. Manche bekommen kein Essen, weil Alk und TV wichtiger sind als mal was kochen. Klar haben diese Kinder andere Sorgen als die Rechtschreibung oder ein Stück von Goethe zu lesen. Aber liegt das an der Schule und am Bildungssystem? Ich finde, das ist ein bisschen zu einfach.

    Eltern sollten sich auch mal für ihre Kinder interessieren und sich überlegen, was sie ihnen mitgeben wollen bzw. was sie ihnen mit ihrer Erziehung oder eben Nicht-Erziehung eigentlich antun. Es ist doch klar, dass ein Kind, das bei Eltern aufwächst, die sich kümmern und Interesse an seiner Lebenswelt und der Schule zeigen, mehr an Bildung interessiert ist und das alles wichtiger nimmt, als ein Kind, dessen Alltag ungeordnet ist und wo die Eltern mit allem überfordert sind, weil z.B. Sucht vorliegt oder die Eltern mit sich selbst beschäftigt bzw. desinteressiert am Kind sind.

    Dass Frauen es schwerer haben als Männer liegt imho nicht primär an ihrer Herkunft, denn das durchzieht sich durch alle "Schichten". Das liegt an Diskriminierung und daran, dass Männer Frauen beruflich nicht ernst nehmen.

    littleprof schrieb:

    Eine Studie zu diesem Thema aus den 90er Jahren hat ergeben, dass 82 Prozent der Chefs in Deutschland selber einen Chef zum Vater haben. Seit den zwanziger Jahren hat sich wenig geändert: Eine Oberschicht besetzt Generation für Generation die Führungspositionen.

    Die Eltern geben natürlich ihre Erfahrungen weiter. Gleichzeitig sehen die Kinder im Alltag, was die Eltern machen, kommen damit in Kontakt, werden mitgeschleppt, lernen Arbeitskollegen kennen usw. So beschränkt sich unter Umständen schon die Berufswahl, aber auch das kommt doch in erster Linie vom Elternhaus.

    Jeder Jugendliche macht Schulpraktika. Man kann freiwillig in den Ferien zusätzliche Praktika machen oder Jobben gehen, um Berufserfahrung zu bekommen und Kontakte zu knüpfen. Dabei kann man auch über den Tellerrand gucken. Da kann sich die Arbeitertochter ansehen, was man als Industriekauffrau so macht, in den Friseurbetrieb schnuppern oder ins Labor gehen. Aber man muss es halt auch machen.

    Letzten Endes muss sich jeder selbst abrackern, um was aus seinem Leben zu machen. Klar haben es einige leichter als andere, aber ich finde trotzdem, dass man Verantwortung für sich trägt und tragen sollte. Das gilt ab einem bestimmten Alter für Jugendliche, vor allem aber natürlich für Erwachsene, und ganz besonders, wenn sie Kinder haben.

    Londo