Ist wirkliche Gleichberechtigung realistisch?

  • Sozialthema

  • Carlos-X
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  • @Carlos:
    Mit Gleichberechtigung kann meiner Meinung nach nur gemeint sein, daß bei gleicher Qualifikation, Berufserfahrung und Ausbildung, bei der Ausübung eines identischen Jobs, es keine Unterschiede in der Bezahlung geben darf.

    Es gibt meiner Meinung nach übrigens durchaus hochqualifizierte Bereiche, in denen Frauen arbeiten und erfolgreich sind. Ich denke da z.B. an Verkauf, Marketing, alles was mit Kommunikation zu tun hat. Event Management, Public Relations. Alles in die Richtung.
    Ich glaube, die ungleiche Bezahlung hat auch was mit dem Dilemma zu tun, daß frauen irgendwann mal zw. 20 und 40 Jahren eine Babypause machen (evtl. sogar müssen, weil von der Kinderbetreuung ihnen nix anderes übrig bleibt).

    Die folge ist, daß bei Ausnutzung der vollen Mutterschafturlaubs ihnen 3 Jahre Berufserfahrung fehlen und Sie beim Wiedereinstieg ins Berufsleben weitere zusätzliche Hürden meistern müssen (=managen von Kind und Kinderbetreuung).
    Z.B. sind dann Berufe die mit Reisetätigkeiten verbunden sind, mit dem privaten schwer zu verbinden. Viele wechseln von Vollzeitstellen in Teilzeitarbeit. Bedeutet, daß der Arbeitgeber nicht mehr auf die volle Arbeitskraft zugreifen kann und deswegen Mütter mit Kindern unter 15 Jahren nur schwer in Projektmanagement und leitende Positionen kommen können da solche Tätigkeiten die volle Aufmerksamkeit einer Vollzeitkraft erfordern.

    Ich weiß wovon ich rede. ich hatte bei einer Projektleitung ne Mutter und Halbtagskraft mit an Bord. Sie verfügte über sehr viel Kompetenz. absolut keine Frage.
    Viele Entscheidungen konnten aber nur verzögert gefällt werden, da immer erst Rücksprache mit der Halbtagskraft notwendig waren. Und meistens war sie dann nicht da, wenn wichtige Entscheidungen, schnell gefällt werden mußten.

    Edit, eine weitere Anmerkung dazu:
    Das ist ja gerade das Dilemma, in dem sich die Frauen heutzutage befinden, irgenwann müssen Sie einen Kompromiss eingehen und einen Mittelweg zw. Karriere und Beruf finden. Ich persönlich bin auch der Meinung, daß viele Unternehmen einfach zu wenig auf die Bedürfnisse von Mütter eingehen, z.B. flexible Arbeitszeit. An vielen Stellen wird den Müttern der Wiedereinstieg auch sehr schwer gemacht.
    Wie in meinem 1. Beitrag geschildert, kann ich natürlich auch die Arbeitgeberseite verstehen.

    Die Jahre, die die Mütter in Mutterschutz sind oder eben 'nur' halbtags gearbeitet haben, fehlen einfach in deren Lebenläufen. Wenn du verstehst, wie ich das meine.
  • ich stimme dir auch zu.
    ich meine, klar, in manchen berufen kann halt eine frau nicht mit einem mann mithalten (körperlich), aber umgekehrt ist es sicherlich genauso. vor jahren mal, da war es ja doch schon recht heftig, aber ich finde, dass man mittlerweile nurnoch darauf rumreitet, um des streites willen. das, was jetzt probleme schafft, kann eh nur noch schwer aus der welt gehoben werden...
  • gleichberechtigung hat seinen ursprung doch im Marxismus....der im folgenden Kommunismus einen Träger zur Umsetzung fand...
    Selbst da ging das nicht auf!
    Selbst wenn jeder gleich viel besitzt wirtschaftet jeder anders, sodass es zumindest in finanzieller hinsicht nie eine gleichberechtigung geben wird
  • ka das die gleichstellung ncith eintritt, denn das ist auf dauer unvermeidbar zb werden in typischen männerberufen frauen öfter eingestellt und umgekehrt weil wir eine gute 50% zu 50% verteilung anstreben
    und außerdem haben frauen besser chancen in schule und arbeitsplatz als männer ;)
  • Selbst in diesen Beiträgen ist der Geschlechterkampf deutlich zu spüren. Solange in unseren Köpfen das Klischeehafte wohnt, wird sich in unserer Gesellschaft diesbezüglich nichts ändern.
    Ein Umdenken und die daraus erwachsende Realisierung ist hierfür dringendst erforderlich! Will das eigentlich jemand?

    rohanowski
  • McKilroy schrieb:

    Das Problem ist, dass die meisten, wie du, Gleichberechtigung mit Gleichmacherei verwechseln.

    'Gleichberechtigung ist möglich und erstrebenswert.

    Gleichmacherei ist auf lange Zeit hinaus unmöglich und daraus resultieren eine Menge Probleme zwischen Mann und Frau und in unserer Gesellschaft.

    Wenn man meint, alle gleich machen zu können, so ist das eine Utopie. Und weil es nicht geht, wird die Unzufriedenheit und der Geschlechterkampf nie ein Ende haben.


    Play your strength.

    Warum nicht die Unterschiede zwischen Mann und Frau akzeptieren und das beste daraus machen?



    McKillroy, dem kann ich als Frau nur beistimmen... Was du sagst trifft kurz und prägnant den Kern des Problems... sicher kann man sich über Formulierungen streiten, aber im Endeffekt bleibt es dabei...

    Ich vertrete den Standpunkt, das jeder nach seinen individuellen Fähigkeiten beurteilt werden muss, das ist Gleiberechtigung... egal ob Mann oder Frau, egal ob schwarz oder weiss...
  • Skandinavische Länder liegen vorn...

    ...wenn es um die politische und wirtschaftliche beteiligung von Frauen geht, Schweden liegt an der Spitze gefolgt von Norwegen, Island, Dänemark und Finnland. Deutschland steht auf Platz 9 vor Frankreich 13 und USA 17.

    In Norwegen wurde per Gesetz eine Höhere Frauenquote beschlossen, z.B. müssen die Vorstände von Aktiengesellschaften aus mindestens 40% Frauen bestehen. Und wenn es nicht genug geeignete Frauen gibt? Ich glaube nicht das man eine Frauenquote erzwingen kann. Heute sind einige wenige Frauen in mehreren Vorständen gleichzeitig vertreten, ob da nicht die Qualität leidet ( Interessenkonflikt ).
  • Es müssen wie gesagt Unterschiede der Geschlechter akzeptiert werden ohne sich dogmatisch auf Stereotypen festzulegen.
    Nur muss man sich auch fragen, woher diese Unterschiede herrühren und was sie bewirken? Unsere Welt ist, wenn man sich die Dominanzverhältnisse ansieht, noch eine Männerwelt. Wir beginnen uns etwas zu entwickeln und lernen nun weibliche Eigenschaften zu schätzen.

    Doch ich finde, dass die Unterschiede der Geschlechter größtenteil auf die konservative Erziehung zurückzuführen sind und somit zukünftig abgemildert werden.

    Ich finde, dass Norwegen das mit der Starthilfe für die Frauen ganz gut macht, weil dadurch wie gesagt gewissen Dingen vorgebeugt werden kann.
  • Völlige Gleichberechtigung ist völlig unmöglich. Auch wenn das jetzt sehr stumpf klingt, bin ich der Meinung dass eine durchschnittliche Frau nicht soviele und vor allem nicht so harte körperliche Arbeit verrichten kann wie ein Mann, andererseits könnte der durchschnittliche Mann nie eine Mutter ersetzen. Vielmehr sollte sich jedes Geschlecht auf das konzntrieren, was es am besten kann. Hierbei will ich nicht aussschließen, dass es Frauen geben mag die in bestimmten Betätigungsbereichen der männlichen Domäne mehr glänzen als so mancher Mann. Diese Männer und Frauen sollten sich dann wirklich auf das konzentrieren, was sie am besten können, unabhängig vom Geschlecht. Allerdings eine Emanzipation um der Emanzipations Willen halte ich für ein großes Übel. Natürlich wurden manche Frauen in der Vergangenheit unterdrückt, aber diese Emanzen die daraufhin versuchen Männer zu unterdrücken sind keineswegs besser, wenn nicht noch schlimmer, haben sie nichts aus der Vergangenheit gelernt.
    Ich bin für das tolerante, aufgeschlossene Nebeneinander - und Zusammenleben beider Geschlechter, doch muss man sich heutzutage fragen ob diese Zustände nicht in Form von Amazonen am Arbeitsplatz zurückkehren, die durch irgendwelche Komplexe die Männer in ihrem Umfeld - wie auch immer - zunichte machen will.
    Zuerst muss man sich fragen, warum und wie Frauen unterdrückt wurden. Darunter versteh ich allerdings nicht die "bäuerliche Rolleneinteilung", dass Mann arbeitet und Frau sich um die Kinder und Haushalt kümmert. Eher will ich diesen Zustand gutheißen, solange sich jeder der beiden auf das spezialisiert was er am besten kann und wozu die Natur ihn jahrtausendelang geformt hat. vor ca. hundert Jahren durften Frauen nicht wählen. Vielleicht muss man an dieser Stelle umdenken und sich fragen, ob dies wirklich eine Unterdrückung der Frau darstellt oder ob die Interessen der Frau nicht durch das allabendliche Gespräch am Abendbrottisch durch den Mann in seiner Wahl berücksichtigt wurde. Dies ist natürlich der Idealfall. Ich will nicht abstreiten, dass es in vielen Haushalten der Fall war dass der Mann der Tyrann und die Frau praktisch Sklave war. Doch muss dieser ehemalige, mittlerweile auch hundert Jahre alte Zustand, nicht heute von den immer (charakterlich und selbstbewusst) stärker werdenden Frau nachgeholt, bzw. Rache verübt werden. Ja, ich bin für Rolleneinteilung. Nein, ich bin gegen die Ausbeutung egal welchen Geschlechtes. Doch ist es schon lange nicht mehr so dass die Frau unterdrückt wird, zumindest nicht in den meisten Kulturkreisen der westlichen ( zivilisierten?) Welt.