Mit Gleichberechtigung kann meiner Meinung nach nur gemeint sein, daß bei gleicher Qualifikation, Berufserfahrung und Ausbildung, bei der Ausübung eines identischen Jobs, es keine Unterschiede in der Bezahlung geben darf.
Es gibt meiner Meinung nach übrigens durchaus hochqualifizierte Bereiche, in denen Frauen arbeiten und erfolgreich sind. Ich denke da z.B. an Verkauf, Marketing, alles was mit Kommunikation zu tun hat. Event Management, Public Relations. Alles in die Richtung.
Ich glaube, die ungleiche Bezahlung hat auch was mit dem Dilemma zu tun, daß frauen irgendwann mal zw. 20 und 40 Jahren eine Babypause machen (evtl. sogar müssen, weil von der Kinderbetreuung ihnen nix anderes übrig bleibt).
Die folge ist, daß bei Ausnutzung der vollen Mutterschafturlaubs ihnen 3 Jahre Berufserfahrung fehlen und Sie beim Wiedereinstieg ins Berufsleben weitere zusätzliche Hürden meistern müssen (=managen von Kind und Kinderbetreuung).
Z.B. sind dann Berufe die mit Reisetätigkeiten verbunden sind, mit dem privaten schwer zu verbinden. Viele wechseln von Vollzeitstellen in Teilzeitarbeit. Bedeutet, daß der Arbeitgeber nicht mehr auf die volle Arbeitskraft zugreifen kann und deswegen Mütter mit Kindern unter 15 Jahren nur schwer in Projektmanagement und leitende Positionen kommen können da solche Tätigkeiten die volle Aufmerksamkeit einer Vollzeitkraft erfordern.
Ich weiß wovon ich rede. ich hatte bei einer Projektleitung ne Mutter und Halbtagskraft mit an Bord. Sie verfügte über sehr viel Kompetenz. absolut keine Frage.
Viele Entscheidungen konnten aber nur verzögert gefällt werden, da immer erst Rücksprache mit der Halbtagskraft notwendig waren. Und meistens war sie dann nicht da, wenn wichtige Entscheidungen, schnell gefällt werden mußten.
Edit, eine weitere Anmerkung dazu:
Das ist ja gerade das Dilemma, in dem sich die Frauen heutzutage befinden, irgenwann müssen Sie einen Kompromiss eingehen und einen Mittelweg zw. Karriere und Beruf finden. Ich persönlich bin auch der Meinung, daß viele Unternehmen einfach zu wenig auf die Bedürfnisse von Mütter eingehen, z.B. flexible Arbeitszeit. An vielen Stellen wird den Müttern der Wiedereinstieg auch sehr schwer gemacht.
Wie in meinem 1. Beitrag geschildert, kann ich natürlich auch die Arbeitgeberseite verstehen.
Die Jahre, die die Mütter in Mutterschutz sind oder eben 'nur' halbtags gearbeitet haben, fehlen einfach in deren Lebenläufen. Wenn du verstehst, wie ich das meine.