NOKIA - Boykott?

  • Diskussion

  • Charlo
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  • MusterMann schrieb:

    Im Zeichen der Profitmaximierung und sozialer Verantwortungslosigkeit der Unternehmen sowie der skrupellosen Ausbeutung des menschlichen Arbeitskapitals, muss man sich einfach dagegen wehren.

    Niemand, der Milliarden verdient, hat keinen 'Dreck am Stecken', wie es so schön heisst! Sicher könnte man mindestens die Hälfte aller Großunternehmen aus gutem Grund boykottieren, aber die Menschen vergessen viel zu schnell - leider.


    Hier spricht mir einer aus dem Herzen - Danke

    Charlo
  • Auch wenn Ihr euch aus dem Herzen redet, nennt mir eine Zeit in der es anders war?
    Die Firmen hier in DE haben ein richtig gutes Ansehen im Ausland, made in Germany ist einfach ungeschlagen bis heute, zwar teurer aber trotzdem TOP!
    Problem ist einfach das auf jedes Teil 100 Papiere kommen, 50x Steuern und dann sind ja noch die Angestellten die auch noch Geld wollen....

    Wenn mir ein so großes Unternehmen gehören würde, würde ich es machen wie die Physik es vorgiebt, ich würde den Weg des geringsten wiederstands wählen! und das bedeutet nunmal AUSLAND!

    Schaut mal, wenn ein Unternehmen seine Werke dicht macht, wirft es ein verdammt schlechtes Bild auf eine Firma, die Medien treiben die Massen an und lassen Firmen als die Sozialen Killer da stehen.... warum?

    Wir jammern über Steuern, über die Preise und das die Lebenshalltungskosten erheblich gestiegen sind, ja denkt ihr die Firmen bekommen nichts davon ab?
    Was wir uns denken, das setzen Firmen in die Tat um, sie packen ihre Koffer und gehen dahin wo es einfacher ist.....

    Greetz
    Der Feind deines Feindes ist dein Freund...
  • Charlo schrieb:

    Politiker geben ihre Nokia-Handys ab. Was haltet Ihr denn davon?

    Also, ich denke, dass es eine gute "Geste" (ich nenn es mal so) ist. Damit zeigen sie, dass es ihnen nicht egal ist :)
    Aber: Meiner Meinung nach wollen sie damit nur ihr Image stärken und ihre Sozialität den Arbeitslosen gegenüber zeigen, die sie (nicht alle, aber viele) nur äußerlich vorzeigen...
    Im gleichen Zug haben sie entweder noch 20 andere Handys zu Hause oder sie kaufen sich einfach am nächsten Tag ein neues - auf unsere Kosten ;)

    Charlo schrieb:

    Es wäre doch kein Verbrechen, mal die Dinge zu kaufen, die in Deutschland hergestellt werden. [...] Soll Nokia doch seine Handys in Rumänien verkaufen, dann spart er auch noch die Transportkosten. Jeder sollte für sich überlegen, ob es ein Handy von Nokia sein muss.

    Hmm... Ist vllt nicht ganz so einfach. Welches Handy würdest du denn kaufen, wenn Nokia nicht mehr in Frage kommt? Wird wohl schwer ein Handy mit "Made in Germany" zu ergattern ;)
    Die andere Firmen produzieren doch auch im Ausland? Wieso sollte es denn nicht Nokia auch machen? - ja, ich finde es auch schade, bzw. ein Schande, dass es so passiert ist, aber so ist nun mal die Realität -
    Nokia hat sich rechtlich gesehen nichts zu Schulden kommen lassen, sie haben die Frist gerecht abgewartet und nun gehen sie ins Ausland - EU-Fördergelder sind da ja auch ganz praktisch :)

    Marx1980 schrieb:

    ihr glaubt doch nicht im ernst das es die firmen juckt, wenn leute ihre sache nicht kaufen?

    Sei dir da mal nicht zu sicher. Natürlich fällt es nicht ins Gewicht, wenn vereinzelt Leute zu den Konkurrenzprodukten greifen, aber im Moment verzeichnet sich ein anderer Trend. Auch wenn die Anzahl der von Politikern weggeworfenen Produkte in keinem Verhältnis zu Nokias Umsatz steht, ist es jedoch ein beträchtlicher Image-Schaden, der Nokia zugefügt wurde - Es geht durch die Presse und nicht alle Leute bilden sich ihre eigene Meinung...

    Nokia nennt die gestiegenen Personalkosten und die umso mehr gesunken Verkaufspreise - Konkurrenzfähigkeit sollte hier das Stichwort sein - als Grund für ihre Produktionsumlagerung. Ja, in Deutschland haben wir sehr hohe Energie- und Produktionskosten, aber dafür ist auch der Absatz durch höhe Verkaufspreise größer. So ist der durchschnittliche Wohlstand in Deutschland recht hoch... In Rumänien hingegen sind die Handypreise weitaus niedriger, als in Deutschland, wodurch sich die gesunkenen anderen Kosten nicht unbedingt rentieren. Man sollte auch die Kosten bedenken, die noch entstehen: Abfindungen, Job-Vermittlungen, Neubau des Werkes in Rumänien... da wird noch einiges auf Nokia zu kommen

    mfg
  • Man sollte nicht vergessen, dass Deutschland per Saldo immer noch zwar nicht unbedingt Arbeitsplätze, jedoch Wertschöpfung hinzugewinnt.
    Es gehen zwar Arbeitsplätze mit geringer(er) Qualifikation bzw. Anforderungen verloren, jedoch gewinnen wir momentan solche mit hohen Anforderungen hinzu, die daraus resultierende Problematik des Ingenieurs-, Techniker- und allg. Facharbeitermangels ist bekannt und unstrittig.
    So wie ich es in den letzten Tagen mitbekommen habe, sind die Anforderungen der an der Massenhandyfertigung beteiligten Mitarbeiter nicht so hoch, als das sie nicht auch durch angelernte Arbeitskräfte aus anderen Ländern zu bewerkstelligen wären.
    Was anderes ist es bei den Entwicklungsabteilungen, hier ist Nokia auch weiterhin u.a. in Deutschland präsent.

    Eines darf nicht vergessen werden - wir dürften nicht immer nur erwarten, dass andere Länder unsere Hochtechnologieerzeugnisse und Erzeugnisse des Maschinenbaus kaufen, ohne jedoch im Gegenzug auch nach Deutschland exportieren oder an der Wertschöpfung unserer Produkte bzw. deren Herstellung teilweise oder ganz teilhaben zu dürfen. Schliesslich muss der internationale volkswirtschaftliche Kreislauf ja auf Dauer ausgeglichen sein.
    Und trotzdem hat Deutschland mit den meisten Ländern einen Exportüberschuss aufzuweisen, bestimmt auch mit Rumänien.

    Und selbst wenn nach Rumänien EU-Gelder für den Ausbau der Infrastruktur im Technologiepark in Cluj geflossen sind, ich möchte nicht wissen, das wieviel hundertfache in ähnliche Projekte nach Ostdeutschland geflossen sind. Und bestimmt wurden hier und da Firmen entweder aus anderen Ländern angelockt, sei es, dass dort Arbeitsplätze verloren gingen oder Arbeitsplätze, für die sich diese Länder beworben haben, dann in Ostdeutschland entstanden sind.

    Ein bisher nicht beachteter Aspekt ist das Ausspielen der Arbeitnehmer eines intern. Konzerns gegeneinander.
    Theoretisch hätte Nokia die Bochumer Produktion ins ungarische Györ verlagern können, wo bereits ein großer Nokia-Standort ist. Aus logistischen Gründen hätte das sogar Sinn gemacht - alles ist eingefahren, die Arbeitnehmer bestimmt qualifiziert, der Standort mitten in Europa etc. Bekannt ist jedoch auch, dass die Löhne der besser qualifizierten Arbeitnehmer in Osteuropa rasant steigen, jedes Jahr 20-30%, und so manche Verlagerung nach Tschechien hat sich längst als Nullsummenspiel herausgestellt.
    Ungarn ist längst nicht das ärmste osteuropäische Land mit Niedrigstlöhnen, daher dürfte eine Überlegung des Nokia-Managements sein, durch den neuen Standort in Rumänien mit derzeit EU-weit niedrigsten Löhnen (nach Bulgarien) in Zukunft weiteren Forderungen nach Lohnerhöhungen in Ungarn mit der Drohung der Verlagerung der Györ-Produktion nach Cluj begegnen zu können.
    Hier sind wir wieder beim Begriff "Karawane" und Nokia beteiligt sich einfach an diesem Spiel.
  • Also als ertes mal finde ich es eine frechheit, dass Nokia die Leute entlässt obwohl der geschäftsbericht sehr sehr gut aus sah. Naja mir ist schon klar warum Nokia das macht, weil die "Manager" oder wie sie sich schimpfen können einfach nicht genügend millionen auf dem konto haben. Deshalb finde ich es sehr richtig dass die leute in ganz deutschland jetzt beabsichtigen produkte von nokia zu meiden, denn mann muss nokia mal zeigen das es so nicht geht.
  • Neue Perspektiven für NOKIA-Mitarbeiter


    Der finnische Konzern will den Arbeitnehmern unter anderem anbieten, mit nach Rumänien zu wechseln, wohin die Produktion verlagert werden soll.


    Wer regt sich jetzt noch auf. Die finnische kapitalistische Konzernführung bietet sogar den Angestellten einen Job in Rumänien an - natürlich nach rumänischen Tarif, so ca. 10% ihres jetzigen Einkommens.
    Das ist doch eine humane Geste, oder etwa nicht?
    Werden doch die Arbeitnehmer so von der Arbeitslosigkeit befreit - ob auch von weiterem sozialen Abstieg wage ich zu bezweifeln.

    Mutig ist NOKIA auf jeden Fall - sich so zum Vorreiter anderer Großkonzerne zu machen. Aber so kann man eben in Ruhe die Erfahrung machen, wie der Deutsche Arbeitnehmer ausgebeutet werden kann.

    Charlo
  • Was willst du denn eigentlich? Jetzt bietet das Unternehmen (angeblich) den deutschen Arbeitnehmern an, dass sie einen Job in Rumänien bekommen - ist doch eine super Sache? Und dass sie 10% bekommen zeigt nur, dass du nicht genug nachdenkst - die Lebenshaltungskosten in Rumänien dürften nämlich auch nur 10% betragen.

    Ich würde es sehr spannend finden, wenn Nokia dieses Angebot wirklich unterbreitet, denn dann könnte man wirklich einmal die Flexibilität der Arbeitnehmer überprüfen. Könnte fast wetten, dass sich kaum ein deutscher AN dazu bereit erklärt, nach Rumänien zu gehen.
  • WAs ist das denn für eine ARgumentation?

    Was soll es für einen deutschen Arbeitnehmer für einen Sinn machen, nach Rumänien zu gehen? Das Angebot ist doch eine Farce. Ein Grund mehr, kein Nokia-Gerät mehr zu kaufen.


    Hast du mal überlegt, dass die meisten der Arbeiter eine Familie haben.
  • Und? In Rumänien hat er einen Job?

    Was glaubst du, wieviele Amerikaner von einer Küste zur anderen ziehen, nur um einen Job anzunehmen?
    Alle Welt wird flexibel, nur die Deutschen sind sich mal wieder zu Schade, eine Arbeit in einem Niedriglohnland anzunehmen - zumal die Leute dort mit Arbeit wahrscheinlich besser leben würden als hier ohne Arbeit.

    Den meisten Deutschen kann man einen Job sonstwo anbieten, die lehnen schon aus Prinzip ab. Mit so einer Einstellung kommt man in dieser globalisierten Welt inzwischen aber nicht mehr weiter...
  • Du verstehst es einfach nicht.

    Wenn ein Ami von der Westküste zur Ostküste (oder umgekehrt) zieht, dann ist er immer noch in Amiland. Dann wird die gleiche Sprache gesprochen, dann können die Kinder sich mit ihren Spielkameraden vom ersten Tag an unterhalten, dann gibt es vernünftige Schule, Krankenhäuser .... Dann behält er seinen Lebensstandard.

    Wenn einer Deutscher mit seiner Familie nach Rumänien zieht, dann ist das was anderes.


    Wir schicken die deutschen Arbeitnehmer nach Rumänien und lassen sie dort für einen Billiglohn arbeiten. Anschließend holen wir die rumänischen Arbeitnehmer nach Deutschland und lassen sie hier für einen Hungerlohn arbeiten. Und schon sind die Konzerne glücklich. :flag:
  • Du, ein Ami würde genauso schnell nach Mexico gehen - kann ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen.

    Und deine "Völkerwanderung" ist unlogisch, denn die Löhne würden sich ausgleichen bzw. würde es zu einer Wechselwirkung kommen, so dass das Endergebnis wieder Null wäre.

    Aber lassen wir das: Der AN kann sich entscheiden - Job in Rumänien oder eben Arbeitslosigkeit. Unternehmen sind nicht die Kirche...
  • Ganz schön hart schrieb:

    Du, ein Ami würde genauso schnell nach Mexico gehen


    Sehr witzig. Klar, er würde dort für 1/10 des Verdienstes arbeiten :löl:

    Und die Amerikaner lassen ja auch die Mexikaner ohne Probleme in ihr Land. :löl:

    [url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,421224,00.html]Grenze USA-Mexiko: Soldaten schrecken Einwanderer ab - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten[/url]


    Und ich werde mir mit Sicherheit kein Handy von Nokia mehr kaufen. Die anderen Firmen sind zwar nicht viel besser, aber irgendwann muss man sich halt positionieren.
  • a) es ist dir aber klar, dass die Lebenshaltungkosten in Mexico auch wesentlich geringer sind? Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen? Oder warum glaubst du wird in London mehr gezahlt als in Frankfurt?
    b) was hat die amerikanische Einwanderungspolitik damit zu tun, dass inzwischen eine Vielzahl von Amis in Mexico arbeitet - vor allem im Hotelgewerbe?
    c) Flexibilität ist nicht gerade eine Tugend der Deutschen - dies wird jetzt wieder mehr als deutlich
  • Ist es dir immer noch nicht bewusst, dass es eine Frechheit ist, was Nokia da scheinheilig den Angestellten anbietet?

    Diese Art von Erpressung hatten wir zu Beginn der Industrialisierung schon einmal.

    Wie kannst du diesen Arbeitnehmern mangelnde Flexibilität vorwerfen, nur weil sie sich eventuell weigern, für einen Hungerlohn in einem Land arbeiten, wo sie die Sprache nicht verstehen, wo sie kulturell nicht hingehören, wo sie keine Wurzeln, keine Freunde haben. Wo es Jahre dauern wird, bis die Kinder kulturellen und schulischen Anschluss gefunden haben.

    Arbeitnehmer, die ohne Gewinn sondern nur für Verlust ihre Freunde aufgeben müssen, ihre Verwandten, ihre Lebensgewohnheiten und eventuell auch ihr mühsam aufgebautes Wohneigentum.
  • Wieso Hungerlohn? In Rumänien wird das ein ganz normaler Lohn sein?
    Und du gehst jetzt also davon aus, dass alle Nokia-Mitarbeiter Famile inkl. Kinder haben? Hier wird bestimmt nichts Unmögliches oder Unmenschliches verlangt.

    Die Sprache können sie lernen, neue Kulturen kennen zu lernen und offen auf diese zuzugehen hat noch nie geschadet und erweitert den Horizont und wer offen und freundlich auf die Menschen zugeht, wird auch schnell Freunde finden - habe ich sogar mehrmals am eigenen Leib erfahren.

    Du musst dich nun einmal mit den neuen Lebens- und Arbeitsbedingungen anfreunden. Wenn du das nicht willst, dann musst du eben mit den Konsequenzen leben und damit rechnen, dass jemand anderes an deine Stelle tritt.

    Ich werfe es auch niemanden vor, wenn er eben nicht nach Rumänien gehen will, ich kann es dann aber auf der anderen Seite nicht leiden, wenn diese Personen dann rumjammern. Wenn mein AG mir sagen würde, dass ich nach Rumänien gehen soll, ich würde meine Sachen packen - und ja, meine Familie, meine Freunde sind auch hier.

    Warst du eigentlich schon einmal in Rumänien?
  • Ganz schön hart schrieb:

    Wenn mein AG mir sagen würde, dass ich nach Rumänien gehen soll, ich würde meine Sachen packen - und ja, meine Familie, meine Freunde sind auch hier.


    Das kannst du hier sehr schön behaupten, weil du nie den Beweis antreten musst.

    Du kannst hier keinem weismachen, dass du es okay fändest, wenn dein Arbeitgeber dir sagen würde, dass du ab nächste Woche in Rumänien arbeiten müsstest und nur noch 1/10 deines Lohnes bekommen würdest.


    Normalerweise ist es so, in Deutschland und auch in anderen Staaten, dass man, wenn man im Ausland arbeiten muss, den bisherigen Lohn weiter gezahlt bekommt und es zusätzlich eine Auslandszulage gibt.
  • McKilroy schrieb:


    Normalerweise ist es so, in Deutschland und auch in anderen Staaten, dass man, wenn man im Ausland arbeiten muss, den bisherigen Lohn weiter gezahlt bekommt und es zusätzlich eine Auslandszulage gibt.


    Du neigst zu Übertreibungen.

    a) wer redet hier von "nächster Woche"?
    b) woher weisst du, was und wieviel Nokia zahlen will?
    c) du scheinst noch nie im Ausland gearbeitet zu haben. Die wenigsten Expats bekommen einen Gehaltszuschlag - und dieser ist wenn überhaupt freiwillig und spiegelt in den meisten Fällen lediglich eine Anpassung an die dortigen Lebensverhältnisse wider - oder versuch mal mit deinem Gehalt in Deutschland in HongKong zu überleben. Wenn es eine Auslandszulage gibt, gibt es die fast ausschliesslich für Führungskräfte aber nicht für einen Nokia-Fliessbandarbeiter. Das sollte nachvollziehbar sein.
    d) es mag für dich ein Ding der Unmöglichkeit sein, aber wenn ich keinen anderen Job in Aussicht habe, würde ich nach Rumänien gehen, bevor ich hier in Deutschland keinen Job finde und von Hartz IV leben muss. Das mag für dich unfassbar sein, aber ich bin in meiner Denkweise nicht so eingeschränkt wie so manch anderer und habe damals in Indonesien auch kaum Probleme gehabt - von meiner (kurzweiligen) Schulzeit in Argentinien ganz zu schweigen.
    e) wir können die Diskussion hier beenden. Ich halte es als durchaus legitim, wenn Nokia den Deutschen Angestellten nun ein Angebot machen würde. Du eben nicht (full stop).

    Und da du anscheinend noch nie in Rumänien warst, würde ich mit evtl. Vorurteilen über sowohl das Land als auch die Leute und Kultur etwas zurückhaltener sein...
  • Ganz schön hart schrieb:

    Wenn es eine Auslandszulage gibt, gibt es die fast ausschliesslich für Führungskräfte aber nicht für einen Nokia-Fliessbandarbeiter. Das sollte nachvollziehbar sein.


    Wieso sollte das nachvollziehbar sein?

    Wieso ist es logisch, dass die, die sowieso schon sehr gut verdienen, mehr Geld kriegen, wenn sie ins Ausland gehen, die aber, die sowieso schon wenig verdienen, weniger kriegen sollen, wenn sie ins Ausland gehen.


    es mag für dich ein Ding der Unmöglichkeit sein, aber wenn ich keinen anderen Job in Aussicht habe


    In deinem post davor hast du noch gesagt, dass du die Sachen packen würdest, wenn dein AG dir sagt, dass du im Ausland arbeiten würdest. Jetzt relativierst du wieder.

    Die wenigsten Expats bekommen einen Gehaltszuschlag - und dieser ist wenn überhaupt freiwillig und spiegelt in den meisten Fällen lediglich eine Anpassung an die dortigen Lebensverhältnisse wider -


    Stimmt, und deshalb gibt es für den Vorderen Orient und auch für China Zulagen. :löl:
    Du bist nicht der einzige, der im Ausland gearbeitet hat.



    Und übrigens:

    Du hast eine ganz miese Art Unterstellungen zu äußern:

    Und da du anscheinend noch nie in Rumänien warst, würde ich mit evtl. Vorurteilen über sowohl das Land als auch die Leute und Kultur etwas zurückhaltener sein...


    Ich habe hier mit keinem Wort was negatives über Land, Leute oder Kultur geäußert. Es ist eine miese Art, das unterschwellig zu behaupten.
  • a) weil du viel eher ungebildete Fliessbandarbeiter findest als hochqualifizierte Mitarbeiter? Auch der Jobmarkt ist ein Markt der sich nach Angebot und Nachfrage richtet
    b) ja, und wenn ich zwischen einen Job in Deutschland, London, Hongkong, New York, Mexico City, Prag, Moskau wählen kann, bleibe ich trotzdem nicht hier. Ich gehe eher ins Ausland als hier arbeitslos zu sein. Und wenn mein Arbeitgeber mir sagt, ich solle ins Ausland oder bin arbeitslos, dann entscheide ich mich fürs Ausland
    c) dann scheinst du einen sehr großzügigen Arbeitgeber gehabt zu haben. Ich habe in Jakarta ca. 70% meines deutschen Lohns bekommen, konnte da aber trotzdem wie ein König leben. Und die von dir genannten Zulagen im "vorderen Orient" oder China gibt es auch nur für a) sehr gefragte Leute oder b) eben Führungskräfte - und beide werden dort händeringend gesucht. Ein kleiner aber feiner Unterschied...
  • Ganz schön hart schrieb:

    ungebildete Fliessbandarbeiter


    Stimmt, ich muss dir Recht geben. Ich habe einfach übersehen, dass dies ja Menschen zweiter Klasse sind.

    Du hast Recht, die sollten eigentlich froh sein, dass sie überhaupt Arbeit bekommen. Die haben ja durch ihre überzogenen GEhaltsforderungen selbst verschuldet, dass die Arbeitsplätze verloren gehen. Es wäre nicht schlecht, wenn die etwas Zurückhaltung üben würden. Lohnverzicht wäre angesagt gewesen, denn den meisten geht es doch viel zu gut.
  • Polemik hilft da nicht weiter.

    Es gibt in Deutschland einen Fliessbandarbeiter, der €7,50 verlangt (verlangen muss). Es gibt in Rumänien einen Fliessbandarbeiter, der €2,50 verlangt. Das hat nichts mit Menschen zweiter Klasse zu tun, sondern mit einem Überangebot an billigen und unqualifizierten Arbeitern - oder im Umkehrschluss zu wenig Arbeitsplätzen. Oder willst du einem Arbeiter das gleiche Gehalt wie einem Arzt zusprechen?

    Solange es ein Überangebot gibt, sollte jeder froh sein, der einen Job hat.
  • Das ist ja mal ein Wort von Nokia...
    Meiner Meinung nach, haben mindestens 90% der (ehemaligen) Angestellten im Bochumer Werk eine Familie bzw ein/e Freund/in. Bei einer Arbeitslosigkeit von rund 12 % sind 10,8 % arbeitslose Partner, also rund 79 % der Partner der Angestellten stehen voll im Arbeitsleben. Bei einem Wechsel nach Rumänien müssten sich diese Paare entweder trennen oder zusammen in dieses Land ziehen, wodurch sie ihren Job aufgeben müssten und schon wieder ist ein Familienmitglied arbeitslos, da auch in Rumänien eine ziemlich hohe Arbeitslosigkeit herrscht. Da würde ich mir auf jeden Fall zweimal überlegen, ob ich das Risiko, welches besteht, eingehen würde. Man müsste seine Freunde/Bekannte verlassen, die Kinder müssten die Schule wechseln, ein neuer Wohnsitz muss gesucht/finanziert werden, und letztendlich müsste man sich noch an die fremde Kultur anpassen.
    Ich finde es toll, wenn sich Menschen ihr Leben durch Hartz IV nicht bezahlen lassen, sondern all diese Risiken eingehen würden, aber genauso verstehe ich auch die Leute, die aus den oben genannten Gründen auf dieses Job-Angebot verzichten.

    Nokia hat meiner Meinung nach eine gute Entscheidung getroffen (in Hinsicht auf ihr Image). Sie haben sich aus rechtlicher Sicht (nicht moralisch) nichts zu Schulen kommen lassen und jetzt haben sie noch ein wirklich interessantes Angebot gestellt... was sollte Nokia denn machen - außer die Schließung des Werkes zu verhindern - ? Eine Abfindung ist zwar schön und gut, aber das komplette Leben ist damit auch noch nicht finanziert. Nokia geht ja davon aus, dass die meisten dieses Angebot ablehnen :)
    Wie ihr seht bin ich hier geteilter Meinung - aber Nokia ist meiner Meinung nach nur auf ein möglichst großen Gewinn aus ... und so sehen auch ihre Entscheidungen aus

    mfg
  • Ganz schön hart schrieb:

    Solange es ein Überangebot gibt, sollte jeder froh sein, der einen Job hat.


    Bin ich vollkommen deiner Meinung. Daher ist es unverschämt, wenn diese einfachen Arbeiter einen Lohn von 7,50 Euro verlangen. Ein einfacher Arbeiter erwirtschaftet doch nie und nimmer in einer Stunde einen Gegenwert von 7,50 Euro. Die Arbeiter sind doch selber Schuld, wenn ihre Arbeitsplätze verloren gehen. Die Lohnkosten müssen gesenkt werden, damit die Gewinne der Unternehmen steigen und die Unternehmen in Deutschland bleiben. Wenn die gezahlten Löhne für das Überleben nicht ausreichen, dann müssen eben die Frau und gegebenenfalls die Kinder auch mitarbeiten. Das geht doch in anderen Dritte-Welt-Länder auch. Wann werden es die Arbeiter endlich verstehen, dass die iher Ansprüche unter das Niveau in Osteuropa oder auch in Südostasien senken müssen, damit wir denen die Arbeitsplätze wegnehmen.
  • Wie gesagt, Polemik ist eigentlich die Aufgabe der Linken, aber gut.

    Und um deine Aussage zu kommentieren: Tja, wer eben einen Job hat, der von anderen günstiger erledigt wird, muss er sich eben einen neuen, höherwertigen Job suchen - und diese Förderung ist mal wieder Aufgabe des Staates.

    Aber irgendwann wirst auch du einsehen müssen, dass Unternehmen nicht die Wohlfahrt sind...

    Aber der letzte Satz spiegelt die zukünftige Entwicklung wider. Statistiken belegen, dass abgewanderte Unternehmen nach durchschnittlich 8 Jahren wieder nach Deutschland zurückkehren...