DDR und die neue Generation

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  • Die Sache mit der DDR ist nun mal vor meiner Zeit gewesen und ich bin nicht der qualifizierteste Diskussionspartner dafür. Die meisten Republikflüchtigen kamen aber auch nur daher, dass so lange die DDR existierte, der Kapitalismus seine Maske der "sozialen Marktwirtschaft" überzog und deswegen so viele rüber wollten. Seit die DDR zusammengebrochen ist, wurde die Maske relativ zügig fallen gelassen und jetzt erkennen die Leute was sie eigentlich mit der DDR verloren haben. Sicherlich ein Polizeistaat, allerdings herrschen heutzutage hier schon ähnliche Verhältnisse. Schau dir mal gewisse Fälle an, wo z.B. ein Mann seinen Job und seine Frau verloren hat, nur weil er mal auf einer Pornoseite war und die Polizei gegen ihn wegen Kinderporno ermittelt hat (fälfschlicherweise, irgendwie sind von mehreren hunderttausend Anfangsverdächtigen nur ein paar hundert übrig geblieben). Oder der Fall des Andrej H., der nur wegen der Benutzung der Worte "Prekarisierung" und "Gentrifikation" extremen Ermittlungsmaßnahmen ausgesetzt ist, sogar verhaftet wurde, und sogar gewissermaßen verboten wurde Verschlüsselungsmittel zu benutzen, da er sich ja sonst verdächtig macht.
    Ein Artikel über den Vorgang ist dort zu sehen:
    TP: "Gentrification" und "Prekarisierung"

    MusterMann schrieb:

    Ich sag dir nochmals, dass man auf deiner Argumentationsschiene sicher auch Dinge aus der Nazizeit gut heißen könnte.

    Und was noch ganz wichtig ist, den Kommunismus kann und darf man nicht mit dem Faschismus gleichsetzen. Wenn man natürlich diese auf Grund antikommunistischer Grundlage künstlich hochgepushten Opferzahlen nimmt, wieviele Leute doch Stalin und Mao Tse Tung ermordet hat, dann ja. Aber welche Berechnungsmaßnahmen dafür gelten, ist ungeheuerlich! Es werden sogar schon die Opfer des zweiten Weltkriegs Stalin zugerechnet, weil ja nach deren Argumentation ohne den Kommunismus es keinen Faschismus gegeben hätte (was gar nicht mal falsch ist, sieht man sich die damaligen Erfolge von SPD und KPD an, wäre das linke Lager damals nicht so gespalten gewesen, hätten wir heute eventuell ein kommunistisches Deutschland). Auch werden alle Leute als "Opfer" dazugerechnet, die z.B. durch Hunger gestorben sind! Komischerweise sagt aber keiner von den Leuten, dass Angela Merkel oder Gerhard Schröder Mörder sind, weil man mit der selben Logik auch alle Arbeitslosen und Obdachlosen die vor Hunger oder durch Kälte gestorben sind als Opfer dieser Personen rechnen könnte.

    Der nächste wichtige Punkt ist, dass der Faschismus alle andersartigen Gruppen ausgerottet hat, in der DDR aber eigentlich versucht wurde alle Gruppen zu harmonisieren und die Sozialmaßnahmen ja auch allen zu Gute gekommen sind.Und noch wichtiger finde ich, dass der Faschismus ja gar keinen Grund hatte diese ganzen andersartigen Gruppen auszurotten, das war ja nur ein Ergebnis deren kranker Rassenfantasien.

    Die DDR hingegen und alle halbwegs sozialistischen Staaten haben den mächtigsten Gegner dieser Erde, nämlich den Kapitalismus. Sieht man sich z.B. Kuba an, dort wäre schon lange die US Armee einmarschiert, wenn sich dadurch nicht ihr Ansehen so verschlechtert hätte. Dafür hatten sie dann eine Riesen CIA Operation gemacht mit einer von der CIA ausgebildeten Armee, die glücklicherweise Fehlschlug (nachzulesen dort: Invasion in der Schweinebucht - Wikipedia ). Genauso hat der Kapitalismus alles getan um den Sozialismus zu vernichten. Alle Handelsboykotte (wie jetzt immer noch bei Kuba), wirtschaftlichen Sanktionen, die ganze Propaganda gegen den Kommunismus, umfangreiche geheimdienstliche Tätigkeiten und verdeckte Operationen. Das rechtfertigt zwar keinen Überwachungs und Polizeistaat, ist aber immerhin ein, wie ich finde, ein halbwegs akzeptabler Grund. Allerdings eine reinrassige Bevölkerung herzustellen und alle Andersartigen zu vernichten, das ist für mich verglichen mit einer realen Gefahr von Außen kein wirklicher Grund. Wie gesagt rechtfertigt das niemals die Stasi oder was passiert ist, es rechtfertigt allerdings die klare Ablehnung einer Gleichsetzung von Faschismus und Kommunismus.
  • NeWsOfTzzz schrieb:

    ...
    Und was noch ganz wichtig ist, den Kommunismus kann und darf man nicht mit dem Faschismus gleichsetzen. Wenn man natürlich diese auf Grund antikommunistischer Grundlage künstlich hochgepushten Opferzahlen nimmt, wieviele Leute doch Stalin und Mao Tse Tung ermordet hat, dann ja. ....



    Unglaublich, was du für einen Unsinn verzapfst. Du schreibst irgendwo was ab, wie in deinem vorletzten Beitrag (ohne Quellenangabe) und stellst das dann als Wahrheit dar. Der 'Kommunismus' oder auch 'Sozialismus' im Stile einer DDR oder gar UdSSR hat doch überhaupt nichts mit der Bestimmung durch das Volk zu tun. Es sind und waren Unrechtsregime. Bereits Lenin hat für seinen persönlichen Machtanspruch schon vor der Oktoberrevolution (1917) die Beseitigung von internen und externen Gegnern in seinen Schriften gerechtfertigt.

    Es gibt keine 'künstlich hochgepushten' Opferzahlen der Stalin- oder Mao-Diktatur. Beide Despoten gehörten zu den gewissenlosesten und Menschen verachtendsten Diktatoren des 20. Jahrhunderts, die mit angeblichem Kommunismus und der Beseitigung der Gefahren dagegen, jegliche Gräueltaten rechtfertigten. Die Opfer sind sogar bei beiden jeweils fast ausschließlich im jeweils eigenen Staat zu beklagen und gehen in die zig Millionen. Jegliche Rechtfertigung oder Leugnung der Morde sehe ich genau so, wie die Leugnung der Nazi- und SS-Gräueltaten.

    Schon Lenin und die Rote Armee eroberten fremde Länder und Staaten und verleibten sich diese in die UdSSR ein. Die Völker dort wurden erst gar nicht gefragt und jahrzehntelang unterdrückt. Nationale Minderheiten wurden ebenso weitgehend mit Repressionen still gehalten. Wer aufmuckte, wie in der Ukraine einst, bekam eben die jahrelange, künstliche Hungersnot zu spüren. Was sind da schon ein paar Millionen Opfer gegenüber günstigen Mieten und Grundnahrungsmitteln? Nach dem 2. Weltkrieg verleibte man sich quasi ganz Osteuropa ein und keiner dieser Staaten war wirklich souverän in seinen Entscheidungen. Wirtschaftsproduktionen mussten zu Dumpingpreisen an den großen Brudern (S.U.) 'verkauft' werden.


    Es mag heute bei uns, dank Schily, Schäuble und anderer Psychopathen, einiges an persönlicher Freiheit verloren gegangen sein, aber dann sollte es deine Aufgabe sein, dagegen anzugehen, anstatt Terrorregime nachträglich schön zu reden!
  • Wie Du schon selbst sagtest, NeWs, bist Du nicht der Qualifizierteste,
    um das zu beurteilen.
    MusterMann hat im Großen und Ganzen völlig recht,
    obwohl man zur Ehrenrettung einiger, wenn nicht sogar vieler DDR-Bürger sagen muss,
    dass Vieles dort wirklich im Glauben auf Solidarität und eine zukünftig bessere menschliche Gesellschaft (oft eben fälschlicherweise) von der Bevölkerung unterstützt wurde.
    Ich hatte die Gelegenheit zweimal dort Erfahrungen zu machen...
    die mit den Menschen dort möchte ich eigentlich nicht missen, die mit der Staatsmacht allerdings gerne ;)

    Natürlich gab es in der DDR auch Strukturen, die es wert gewesen wären, von uns möglichst bald bzw. sofort übernommen zu werden...
    so langsam setzt sich diese Erkenntnis bei uns ja in einigen Teilbereichen auch durch.
    Aber insgesamt war dieser Staat - von innen heraus vllt. kaum bzw. nicht so klar ersichtlich - ein totalitäres, oligarchisch beherrschtes System,
    welches zwar vollmundig sozialistische Ansprüche verkündete, sich aber de facto auch nur altbekannter Herrschaftsinstrumente bedient hat...
    Inwieweit solche Strukturen opportunistische Menschen wie A.Merkel und Andere noch mehr bzw. verstärkter hervorgebracht hat als andere Gesellschaftsformen, vermag ich nur zu mutmassen.
    Aber die tw. massenweise auftauchenden "Wendehälse" nach dem Mauerfall lassen schon vermuten. dass vieles jetzt vermehrt 'Verklärte' doch auch damals schon mehr "Schein als "Sein" war ;)
  • Wenn ich hier so einigen Schruz, lese weiß ich nicht, ob ich drüber lachen soll, oder einfach nur flennen. Hab ja nun doch noch die letzten Jahre der DDR miterleben dürfen. Aus meiner sich hatte die DDR viele Nachteile, aber auch Vorteile, genau wie die BRD die auch nicht perfekt ist. Das Schulsystem ist laut einiger beschissen gewesen, pro: politische Gehirnwäsche an Jugendliche (dasselbe nennt sich heute Sozialkunde, gibts also auch noch ) kontra:im naturwissenschaftlichen Unterricht war die DDR besser haben mir schon viele Mathe und Physik Lehrer bestätigt; wir brauchen nur 12 Jahre um dieselben Abi Sachen zu lernen löl und der einheitliche Polytechnische Unterricht der laut Carlos net so gut sein sollte, wird heute wieder eingeführt und als "Lernfeld-Unterricht“ betitelt. Dann haben wir ja nach der Wende die ollen Schrottautos vom Westen gekauft,tausende Gebrauchtwagenhändler ham sich dumm und dämlich verdient da wäre doch Dankbarkeit überfällig ; ) Ach so beim Thema Auto, die Designs vom Golf wurden in der DDR entwickelt nur wurde von der SED Spitze festgestellt dass solch ein Auto zu kapitalistisch für einen DDR-Bürger gewesen wäre, deshalb wurden die Pläne gegen Devisen an VW verkauft die hamse noch etwas überarbeitet und kamen dank Golf aus ihrer Krise heraus. Die dummen DDR-Bürger haben auch andere Sachen entwickelt wovon heute alle profitieren z. B. LCD Nächster Punkt: Mangelwirtschaft es gab nix oder nur unter der Hand. Nachteil: das was mann braucht bekommt man nicht immer gleich oder gar nicht, aber dadurch sind viele DDR-Bürger erfindungsreich geworden und konnten auch prima Improvisieren, eine Eigenschaft die heute leider nicht mehr stark bei vielen ausgeprägt ist. Ausdem wer etwas auf Draht war hat durch tauschen kleine Nebengeschäfte usw. auch alles bekommen es war halt ne Vettern-Wirtschaft. Was ich gut fande da es nicht viel gab, hat man für alles, was man bekommen hat, ne große Wertschätzung gehabt hat sich drüber riesig gefreut: das warn damals Momente, alsn West-Paket ankam mit Milka und guten Aldi-Produkten. Viele unter 20 Jährige sind hingegen heute zu sehr verwöhnt Wissen nicht wase wollen und vom Konsum verwöhnt. Auch muss ich sagen wenn man heut zutage nicht genug Geld verdient. Kann man sich auch nicht alles kaufen, hat also seine eigene private Mangelwirtschaft .Unsere DDR-Industrie war marode und kaputt. Stimmt was waren die Ursachen:Westdeutschland wurde durch den Marshallplan mit Subventionen aufgepeppelt. Die DDR durfte hingegen alle Reparationen an die Russen bezahlen. Kurz um über 40 Jahre lang sind Produkte Erzeugnisse Rohstoffe Maschinen alles Mögliche für Lau nach Russland gekommen. Nach dem Krieg hat der Russe viele Fabriken demontiert mein Großvater erzählte mir das se selbst die Klobecken ausn Siemenswerk mitgenommen haben. Also 2 total unterschiedliche Starte für den Aufbau einer Wirtschaft. Um an Devisen zu kommen, wurden dann die Bessere Produkte der DDR ins Ausland verkauft fürn sehr günstigen Preis. z. B. Föhne Strumpfhose usw. Versandhäuser wie Quelle ham sich mit Produkten made by GDR dumm und dämlich verdient. Als die Wende kam gabs nochn paar Betriebe die funktionierten oder die nochn paar Millionen aufn Betriebskonto hatten. Die wurden dann von den guten Westdeutschen übernommen, welche dann brav dafür sorgten, dass die Millionen vom Betriebskonto in die eigene Taschen flossen. Das der Betrieb endgültig runtergewirtschaftet wird damit er keine Konkurrenz mehr darstellt Hier in der Nähe gabs ne Marmeladen Fabrik die gute Produkte herstellte und günstig war ein Westdeutscher Marmeladen Konzern kaufte sie auf Fällte alle Obstbäume und schloss die Fabrik -> Aufschwung Ost aus kapitalistischer Sicht?Was fällt mir noch ein zum Thema die Stasi. Ja das war ne Sauerei das es Leute gab die durch Erpressung aber auch wegen dem Geld ihre Verwanden und Freunde angezinkt haben. Genauso sollte man sich aber fragen,Wie sicher das Privatleben heute noch ist, der BND hat modernste Technik, ich sag nur Telefonabhören,Computer ausspionieren. Videoüberwachung Kontoüberwachung durch Finanzamt usw. und sofort die BRD ist auch ein Überwachungsstaat. Fazit wenn man nicht selbst in der DDR gelebt hat und vergleichen kann sollte man sie nicht allzu stark einseitig beurteilen. Ich trauer ihr nicht nach und ich finde es auch gut, dass das Regime gestürzt wurde, bevor die ersten Internierungslager (das erste sollte 1990 eröffnet werden) fertig waren, Im Gegenzug bedauere ich aber, dass ein paar positive Sachen nicht in abgewandelter Form überdauert haben wie z. B. die gut ausgebaute Jugendbetreuung.
  • Also um mal eine Lanze für das Bildungssystem der DDR zu brechen, ich habe zehn Jahre Schule in der DDR gemacht, war eher Durchschnitt, und habe dann einige Jahre später nach der Wende relativ problemlos das West-Abi nachgeholt. Mathe, Deutsch oder Physik waren ja nicht wirklich anders als im Westen. Im Übrigen finde ich das West-Bildungssystem, wo jedes Bundesland seine eigene Suppe kocht, ziemlich dämlich. Einerseits sollen die Leute flexibel sein und der Arbeit hinterherziehen, aber in jedem Land ein anderer Lehrplan für die Kinder, dazu der ganze Verwaltungs- und Beamtenapparat. Das war nun wirklich in der DDR besser. Kindergärten gab es für jeden, und die Kinder hatten auch einen Bildungsplan. Ich glaube, die ersten West-Kindergärten erkennen, daß das auch nicht ganz schlecht war. Natürlich wird jetzt gesagt, daß der Trend aus Skandinavien kommt.
    Privatschulen haben uns nicht wirklich gefehlt, es gab staatliche Förderschulen für Mathe, Naturwissenschaften, Sprachen und Sport. Da kam man aber nur hin, wenn man wirklich begabt war, und nicht, weil Papi die dicke Hose hat.
    Und noch etwas zum Thema Stasi und Co: Ich hatte in 20 Jahren DDR nichts mit der Stasi zu tun. Ich wußte zwar, daß es die gab, aber wenn man hier von jüngeren liest, klingt das fast so, als habe in der DDR an jeder Ecke ein Rudel Schlapphüte gestanden. Die Indoktrination war viel subtiler, eine Mischung aus Konditionierung und vorauseilendem Gehorsam. Zumindest in meiner Schulzeit konnte man sich dem einfach entziehen, indem man bei den zwei Staatbürgerkundestunden pro Woche das Gehirn aus, und abends Westfernsehen einschaltete. Obwohl ich denen bei weitem natürlich auch nicht alles geglaubt habe. So war halt der "Klassenkampf", jeder macht den andern madig.
  • sasch.chem schrieb:

    Also um mal eine Lanze für das Bildungssystem der DDR zu brechen, ....



    Wo er Recht hat, hat er Recht.

    Nach der Wende hatte ich beruflich viel mit Leuten aus der DDR und auch aus der Bundesrepublik zu tun.
    Ich mußte immer wieder feststellen, daß die Allgemeinbildung der ehemaligen DDR-Bürger, den aus der BRD weit überlegen waren.

    Das mit der Staatsbürgerkunde, lasse ich mal außen vor, dieses Fach war nun mal am System ausgerichtet.

    Ansonsten hatte das einheitliche Bildungssystem von Nord bis Süd nur Vorteile. Da gab es keine Unterschiede beim Abi und Naturwissenschaftliche Fächer, zb. Mathematik konnten nicht abgewählt werden.

    Habe Studenten an der FHW in Berlin kennengelernt, die beim Abi Mathematik, auf Grund diverser Defizite, abgewählt hatten. Diese wunderten sich, daß schon im ersten Semester dann die Schwierigkeiten begannen.

    Aber es geht ja nicht an, da man von einem sozialisten System auch etwas übernehmen kann - dafür führen wir lieber sinnlose und teure Rechtschreibreformen ein.

    Ich finde es gut, wenn ehemalige DDR-Bürger hier offen darlegen, daß auch nicht alles schlecht war. Das System wurde dort auch von Menschen verwaltet oder regiert, die um keinen Deut besser sind als hier - aber einige haben ja auch bloß die Fronten gewechselt.

    Charlo
  • Heute werden die Menschen noch mehr Überwacht(Schäuble = StaSi 2.0)
    Meinungsfreiheit, das ich nicht lache, z.B. § 130 StGB, wurde z.B. in Spanien und Italien abgeschafft
    Bildungssystem ist eine Katastrophe
    usw.

    wer will da noch mit Fingern auf die ehemalige DDR zeigen
    [size=1]
    Wer sich gut im Verborgenen gehalten hat, hat gut gelebt
    [SIZE="1"]Meine BlackList[/SIZE]

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  • @ skar & sasch.chem:

    Beide vermischt ihr in euren Beiträgen staatliche und private Dinge miteinander. Dass in Deutschland heute und der BRD früher die Bildungshoheit bei den einzelnen Bundesländern liegt, ist noch heute ein riesen Murks. Doch bei aller Lobhudelei über die DDR-Schulsystemvorteile, vergesst ihr beide entscheidende Details: wer unangepasst war in politischer Hinsicht, wessen Eltern gar Ausreiseanträge gestellt hatten oder von der Stasi bespitzelt und negativ beurteilt wurde(n), der konnte sein Abitur oder gar ein Studium einfach vergessen.

    Auf so manche 'lustig-skurrile' Details von skar möchte ich gar nicht erst eingehen, aber dass die Jugendbetreuung gut war, hatte auch nur ein staatliches Ziel: die Bevölkerung auf den pseudo-sozialistisch-besseren-Staat-Kurs einzuschwören.

    Liest man den Beitrag von skar, hat bei ihm die DDR-Indoktrination vollen Erfolg gehabt, glaubt er doch immer noch, der politische und vor allem wirtschaftliche Bankrott der DDR wäre alleine Schuld des kapitalistischen Westens gewesen. Der Marshallplan war eine Anlaufhilfe, mehr nicht. Die besten Wissenschaftler wurden doch, ähnlich wie in den Ostbesatzungszonen, vor allem von den USA, ins eigene Land verbracht und dort (zunächst) zwangsweise zum Arbeiten verdonnert. Den aktiven Aufbau Westdeutschlands nahmen Firmen und Bürger vor allem in die eigenen Hände.

    Die DDR-Wirtschaft, wie von skar richtig beschrieben, litt unter Verkäufen zu Dumpinpreisen an den großen Bruder Sowjetunion. Allerdings scherten sich die DDR-Parteidummköpfe einen Dreck um effiziente und technologisch hochwertige Produktionsabläufe. Man hatte zwar ein paar Prestigeprojekte, kam aber in anderen Bereichen immer mehr ins Hintertreffen, genauso wie in der UdSSR, die viel Geld und Arbeitskraft in Raumfahrt & Rüstung steckte sowie in Wirtschaftsspionage. In den meisten DDR-Großbetrieben oder Entwicklungseinrichtungen hatte letztendlich die Partei das Sagen und nicht die Manager oder Entwickler.

    Dass staatliche Miß - und Mangelwirtschaft das Improvisieren und das 'Organisieren' auf privater Ebene förderte und so manche 'Bastellösung' genialen Denkern entsprang, sei euch unbenommen. Besser macht es die unzureichende Versorgung nicht.

    Thema STASI & Bespitzelung:
    Mögen viele von den ehemaligen DDR-Bürgern das nicht so direkt mitbekommen haben, aber ihr müsst euch mal denken, dass gerade mal 5 % der Haushalte ein Telefon hatten und vor allem die öffentlichen Fernsprecher alle überwacht wurden. Dies ist kein Witz! Zudem gibt es Millionen von Stasi-Akten, der SED-Staat mit seinen diktatorischen Zügen war einfach misstrauisch dem eigenen Volk gegenüber. Selbst Musiker und Schauspieler erhielten Auftrittsverbote oder wurden gar aus dem eigenen Land geworfen. Dazu ein Schießbefehl an der Mauer, die gerne als 'antiimperialistischer Schutzwall' nach innen verkauft wurde!
  • Es wurde nicht alle Telefonzellen überwacht, das ist Quatsch. erst vor drei Wochen kam eine ausführliche Reportage über das Telefonnetz der DDR im MDR-Fernsehen. Lediglich ausgewählte Leute und Telefonate in den Westen wurden belauscht. Aber das wußte man sowieso, in den Westen telefonieren ging eh nie.
  • sasch.chem schrieb:

    Es wurde nicht alle Telefonzellen überwacht, das ist Quatsch. ...


    Klar wurden die Telefonzellen überwacht. Vielleicht nicht in jedem Dorfe aber in den Städten durchaus. Und bei den MDR-Berichten mit ihrer DDR-n-OST-algie wäre ich eh vorsichtig. Ich hab da ganz andere Berichte gesehen! Das DDR-Regime war manisch misstrauisch allem und jedem gegenüber! Und wie bei den Nazis den Blockwart gab es in der DDR den ABV, den Abschnittsbevollmächtigten. Oder jedes Mehrfamilienhaus hatte sein 'Hausbuch', in das von besonders Neugierigen Besuche (und Vorgänge) im Haus eingetragen wurden, alles nach DDR-Melderecht. All dies gehörte in der DDR zur möglichst lückenlosen Überwachung des Bürgers mit entsprechenden Konsequenzen - von der intensiven Befragung bis hin zu Verhaftungen und Gefängnis für nichts anderes als Meinungsfreiheit.

    Also erzähl mir hier keiner was von den 'Vorteilen' in der DDR, die alles andere überwogen hätten! Wer natürlich kleinbürgerlich-spießig-angepasst-duckmäuserisch-obrigkeitshörig war, der hatte wohl keine Nachteile ...
  • Also mir klingt das bei dir eher bissel nach Paranoia und Halbwissen. Mal davon abgesehen, daß ich Vergleiche von DDR-Geschichte mit dem 3. Reich ziemlich unerträglich finde: Der ABV war ein Polizist, der für ein bestimmtes Wohnviertel zuständig war, und dort auch sein Büro hatte. Heute nennt man das in den Städten "Bürgerpolizist" und das gibt es auch in fast allen Städten wieder. Klar, der kommunistische MDR mit seinem Intendanten aus dem roten Bayern hat bestimmt wieder Müll erzählt.
    Aber ja, das Hausbuch gab es. Noch heute gibt es in vielen Mietshäusern einen "Hausverwalter". Dieses "hohe Amt" hatte jede Mietpartei in unserem Haus je für ein Jahr zum Glübirnenwechsel im Treppenhaus. Der eine hat ins Hausbuch was reingeschrieben, der nächste nicht. Hat keinen so genau interessiert, glaube ich.
  • MusterMann schrieb:

    ... wer unangepasst war in politischer Hinsicht, wessen Eltern gar Ausreiseanträge gestellt hatten oder von der Stasi bespitzelt und negativ beurteilt wurde(n), der konnte sein Abitur oder gar ein Studium einfach vergessen. ...




    Da gebe ich Dir recht - das war so.

    Heute regelt man das viel eleganter - mit Studiengebühren und anderen interessanten Methoden. Glaub nicht, daß jeder sein Abi machen kann - theoretisch ja - aber viele Familien können sich das schon nicht mehr leisten, die Kinder so lange zur Schule gehen zu lassen.

    Und es wird in Zukunft noch schlimmer, aber in einem demokratisch regierten kapitalischen System ist das ja nichts ungewöhnliches. Chancengleichheit gilt nur unter Gleichgesinnten. Bestes Beispiel sind die Vergabe von Lehrstellen ohne Beziehungen läuft kaum noch etwas.


    Charlo

    ... der konnte sein Abi oder sein Studium vergessen...

    Bis in den höchsten Regierungsspitzen sitzen heute Mitglieder der CDU, die in der DDR ihr Abi und auch ihr Studium absolviert haben.

    Die mußten von der Stasi ja hervorragende Beurteilungen erhalten haben.
    Waren das gute Schauspieler - dann frage ich mich heute, wie glaubwürdig sind sie denn jetzt?
  • Charlo schrieb:

    Heute regelt man das viel eleganter - mit Studiengebühren und anderen interessanten Methoden. Glaub nicht, daß jeder sein Abi machen kann - theoretisch ja - aber viele Familien können sich das schon nicht mehr leisten, die Kinder so lange zur Schule gehen zu lassen.


    Jupp, z.B. werden ALG 2 Empfängern in NRW (ich weiß nicht in welchen bundesländern noch) nicht mal mehr die Bücher bezahlt. Es gab sogar Schulklassen wo die Hälfte der Schüler kein Schulbuch mehr hatten... Die Zustände müssen also schon katastrophal sein für ALG 2 Empfänger!
    Und wie du selber siehst, Mustermann, sind auch hier viele ehemalige DDR Bürger, die sagen, dass zumindestens die Ansätze im Sozialwesen nicht schlecht waren.
  • Ich glaube, heute nennt man das Sozialstaatskompromiss: Dafür, dass die arbeitende Bevölkerung nicht mit Knüppeln auf die Ausbeuter drischt, gibt es Sozialleistungen und RTL. Die DDR hatte sich das ähnlich gedacht, um die Bevölkerung ruhig zu halten. Nur leider konnte sie das nicht lange bezahlen. Wir heute könnten das, wenn wir nur wollten.

    Und ja, das mit Abitur und Studium stimmt. Wer Karriere machen wollte, musste einigermaßen Systemkonform auftreten. Für bestimmte Lehrstellen mußte man zum Beispiel drei Jahre zur Armee, oder für ein bestimmtes Studium in die Partei eintreten. Das war so. Wir hatten einen in der Klasse, der kirchlich war und nicht in die FDJ wollte. Da gab es dann auch kein Abi.
    Interessanterweise gab es in der DDR auch keine Lehrmittelfreiheit, wie man denken könnte. Normalerweise mußten wir jedes Schuljahr Büchergeld bezahlen, so um 35 Mark. Alleinerziehende waren davon aber befreit. Man konnte zwar auch Leihbücher nehmen, aber die mußte man spätestens bezahlen, wenn man einen Tintenklecks oder ein Eselsohr reingemacht hatte. Genauso beim Schulessen: Das hat 25 Pfennig gekostet, wenn man nicht befreit war. Billig, aber nicht kostenlos, so daß wir es doch wertschätzten, obwohl ich bei dem Fraß heute noch würge...

    Wenn ich mal aus meiner Sicht sagen sollte, wie ich mir ein besseres Bildungssystem vorstelle, dann sage ich ganz klar: Zehn-Klassen-Gemeinschaftsschule, zwei Jahre Abi. Bildungshoheit beim Bund mit einheitlichem Lehrplan und einheitlichen Prüfungen in ganz Deutschland. Weg mit den Kindegartenbeiträgen und freies Essen in Schule und Kindergärten. Dafür könnte man durchaus das komische Elterngeld und Kindergeld (das kriegen auch Millionäre) einsparen. Ich weiß, wovon ich rede, mein Sohn ist drei und im Kindergarten.
  • Und wie du selber siehst, Mustermann, sind auch hier viele ehemalige DDR Bürger, die sagen, dass zumindestens die Ansätze im Sozialwesen nicht schlecht waren.


    Vor allem muss man sich langsam bewusst machen, das viele dieser Ansätze langsam aber sicher in Gesamtdeutschland eingeführt wurden und werden.

    Ich habe mir jeden Beitrag bisher durchgelesen und unterschreibe die Beiträge von "MusterMann"

    Es gibt aber auch zahlreiche anderer Meinungen die ich hier unterschreiben würde. Ich denke, es nutzt auch nichts mehr sich überhaupt noch mit derartigen auseinander zu setzen. Solange dieses "Ossi-Wessi" Denken noch in den Köpfen spukt, und das sogar bei denen die die damalige DDR nichteinmal mehr kennen, solange haben wir es nicht geschafft Deutschland zu einigen und Probleme die bewältigt werden müssen, gemeinschaftlich anzupacken.

    Warum nutzen wir nicht das was wir scheinbar alle wissen ?
    Machen wir unser Deutschland besser.....nicht mit Beschimpfungen oder Vergleichen....Warum gibt es Kinderarmut.....keine Schulbücher für Hartz IV Empfänger, oder besser ein kostenfreies einheitliches Bildungssystem ?

    Vergangenheit ist Geschichte....man muss sie zur Kenntnis nehmen, daraus lernen und es besser machen.
  • mal bischen kurz treten MusterMann
    kleinbürgerlich-spießig-angepasst-duckmäuserisch-obrigkeitshörig

    so sehen uns die europäischen Nachbarn
    Meinungsfreiheit gibt es in unserem Staat nicht, dafür reicht der § 130 StGB,
    warum sitzen soviele Andersdenkende im Knast
    gegen den § 130 gab es erheblichen Widerstand von Journalisten, Professoren ctc.
    Wer in einer "Rechten Partei" aktiv ist(ohne sich Straffällig zu machen) wird gemobt oder sogar entlassen, weil der Chef keine Aufträge mehr von Kommune oder Land bekommt.
    Warum gibt es kein Volksentscheid über Fragen, die das Volk betreffen? z.B Euro, EU usw. Andere Länder machen es doch auch.
    na ja, man lernt nie aus
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    Wer sich gut im Verborgenen gehalten hat, hat gut gelebt
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  • sasch.chem schrieb:

    Wenn ich mal aus meiner Sicht sagen sollte, wie ich mir ein besseres Bildungssystem vorstelle, dann sage ich ganz klar: Zehn-Klassen-Gemeinschaftsschule, zwei Jahre Abi. Bildungshoheit beim Bund mit einheitlichem Lehrplan und einheitlichen Prüfungen in ganz Deutschland. Weg mit den Kindegartenbeiträgen und freies Essen in Schule und Kindergärten. Dafür könnte man durchaus das komische Elterngeld und Kindergeld (das kriegen auch Millionäre) einsparen.

    Jap, das ist doch mal ein Vorschlag
    schlicht unterschriftsreif...let's do it :)

    Ansonsten aber ;)...bzgl. den damaligen "Überwachungsinstrumenten" bzw. auch der dann entsprechenden Präsenz von VoPo und Stasi...
    bitte ich doch wirklich darum...:rolleyes:
    Nicht verharmlosen oder wohlmöglich auch noch verklären :(
    Dazu habe ich mehrmals - öfters im Kleinen und einmal ...
    als Wessi auf Gastbesuch (privat sowie institutionell) so meine ganz persönlichen, wirklich nicht guten Erinnerungen.
    Nur der Einsatz von Berliner Freunden hat mich damals z.B. in Rostock vor noch Schlechterem bewahrt.
    Eine für mich damals andererseits aber auch recht "heilsame" Erfahrung ;)

    Bzgl. "späterer" CDU bzw. anderer pol. Überlebenskünstler"-Überlebens"künstler" kann ich nur sagen...
    ich traue nach wie vor Niemandem der damalig schon erwachsenen Generation, der hier bzw. auch dort nach der Wende dann (auch) später "Karriere" gemacht hat, erstmal über den Weg ;)
    So wie ich auch ansonsten keine Schleimer, Duckmäuser oder Wendehälse mag und ihnen misstraue :D
  • Verharmlosen will ich das nicht, und es hat sicher solche Sachen wie beschrieben in der DDR gegeben. Nur möchte ich mal darauf hinweisen, daß bestimmt 90 Prozent der Leute nicht im Visier der Stasi waren und soweit recht normal gelebt haben. Ich habe manchmal den Eindruck, auch wenn ich manchmal Filme über die DDR sehe, die DDR hätte nur aus Tätern und Opfern bestanden, und offenbar wird das den Jüngeren hier wohl so in der Schule beigebracht.
  • sasch.chem schrieb:

    . ...Nur möchte ich mal darauf hinweisen, daß bestimmt 90 Prozent der Leute nicht im Visier der Stasi waren und soweit recht normal gelebt haben....



    Lieber Freund, da irrst Du Dich aber gewaltig. Alle, ich betone alle waren im Visier der Stasi.

    Dafür hatten die dann auch ihre Leute -genannt IM. Diese Leute gab es in jedem Häuserblock, im Betrieb eigentlich überall.
    Das die meisten Leute dabei völlig normal gelebt haben, ist nicht verwunderlich, denn die meisten haben doch ein "normales" Leben geführt. Ein bißchen Westfernsehen, mit einer Antenne auf dem Dach, war nichts ungewöhnliches mehr.
    Du kannst es mir glauben, für 90 % der Bürger gab es eine Akte, im Bedarfsfall hätte man sich dieser Akte auch bedient. z. B. bei einem Ausreiseantrag oder auch bei einem Antrag, mal seine Verwandten in der BRD zu besuchen.

    Die Stasi hatte aber in den letzten Jahren auch sehr viel zu tun, mit Republikflüchtigen und der Abwicklung von Ausreiseanträgen - Dank Rechtsanwalt Vogel (Vertrauter von Honneker) wurde dies zu einem lukrativen Geschäft ausgebaut.
    Davon sollte die Bevölkerung natürlich so wenig wie möglich erfahren, deshalb wurden die Gerichtsverhandlungen auch unter Ausschluß der Öffentlichkeit durchgeführt.

    Durch oft monatelangen phychologischen Druck wurden dann Ausreisewillige (nicht die Republikflüchtigen) dazu gebracht, irgendwelche Geständnisse zu unterschreiben, damit man dann auch zu einem Urteil kommen konnte.

    Klappte das mal nicht, dann hieß es vom Gericht: "Wir sind der Überzeugung ... oder es könnte sein"

    Bei Leuten mit Ausreiseantrag, die auf der Liste zum Freikauf standen, war ein beliebter und oft praktizierter Anklagepunkt - Landesverrätische Agententätigkeit § 100 StGB der DDR -


    Das will natürlich keiner mehr so recht hören, zumal viele der Stasi-Leute wieder in hohen Positionen aufgerückt sind. Auch heutige Politiker, die auch in der Volkskammer regiert hatten, möchten gern einen Deckmantel über diesen Teil der Geschichte werfen, haben sie doch aktiv an diesen Menschenhandel teilgenommen bzw. davon gewußt und profitiert.

    Es scheint aber eine Eigenart der Deutschen zu sein - auch nach 1945 wollte keiner etwas gewußt haben und alle waren gegen diesen "Führer A.H."

    Nach 1989 war es wieder so, rein in eine neue Rolle und das gleiche Spiel.

    Manchmal muß man sich wirklich fragen, was sind das für Leute, die da gewählt werden, die dann mit einmal an Gedächtnisschwund leiden - nicht mal der Einheitskanzler macht da eine Ausnahme.


    Wünsche einen schönen Tag.


    @Skar:
    Versuche doch bitte Deinen Post etwas zu unterteilen - so läßt er sich sehr schwer lesen.
  • @carlo: Ich glaube, da hast du zu viele Krimis geguckt. Klar, jeder Beschäftigte eines VEB hatte eine Kaderakte. Das hat aber nichts mit Stasi zu tun. So viele gabs es davon nun auch wieder nicht. Vielleicht möchtest du dir die Mühe machen, das mal zu ergooglen, wieviele Mitarbeiter das MfS von Mielke und HONECKER hatte.
    Und das mit dem Menschenhandel siehst du in sofern falsch, als es die BRD betrifft: Das Freikaufen von politischen Gefangenen war ein humanitärer Akt, sonst wären die im DDR-Knast versauert. Den Menschenhandel kannst du nur den DDR-Funktionären vorwerfen.
  • Miep, ich muss ienen nichtigen, kleinen Vorteil der DDR anprangern, obwohl ich sie nicht erlebt habe: Die Schulbücher. kein Witz. Ich hatte neulich mal das mathe-Buch von meinem Vater in der han, meins daneben ---> das alte war dünner, leichter und besser verständlich.
    @MusterMann: Hast du an jeder ecke die Stasi gesehn? Glaubst du wirklich das sih damals ALLE so sehr haben beeinflussen lassen durch das Staatssysten? Oder hatte es vlt. doch Vorteile? Und noch eine Sache: Der westen ht im Sportbereich fleißig mitgedopt, keine Angst.^^
    Unser gemeinsames Leben heißt Offenheit, Herzlichkeit, Freundschaft, Mut zum Widerstand und der Glaube, dass es immer besser wird.
    Wer so offen ist, muss Fragen stellen, kann lebensverachtende Verhältnisse nicht akzeptieren sondern muss sich wehren, muss kämpfen gegen die, die das Leben verachten und die, die davon profitieren!
  • Du kannst es mir glauben, für 90 % der Bürger gab es eine Akte,
    Quelle?
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    Ich habe hier die letzten Tage gern über das Thema gelesen, aber was manche doch für Ansichten haben und vor allen wie man darauf kommt. Es ist schon echt erstaunlich was sich hier von westdeutschen Mitbürgern finden lässt, die ihre Argumente wohl von Arte oder NTV beziehen. :D

    Ich sage ganz klar. Es war vieles absolut mies was man erst im nachhinein im laufe der letzten Jahre mitbekommen hat, ABER fast alle haben in der DDR ein erfülltes und zufriedenes Leben gehabt. Klar man kannte es auch nicht anders.
    Selbstverständlich konnte man über die Partei und andere Eidgenossen nicht lästern. NA UND?
    Ich habe bei mir JEDEN in der Familie gefragt, ob sie jemals an Republikflucht gedacht hat und 1 einziges(mein Onkel) hat es in Erwägung gezogen. Und nein das hatte nichts damit zu tun, was einen dann blüht wenn man es doch nicht schafft.. Denn die Leute waren nicht dumm wie sie heute gerne mal ab und an hingestellt werden. Ich habe weiterhin am W.E ein paar gefragt ob sie jemals das Gefühl hatten bespitzelt wurden zu sein. Es war allen klar, was die Stasi für Möglichkeiten hatten aber KEINER von denen dachte sie seien bespitzelt wurden. Warum auch. Es waren die 0815 Bürger. Von 7 Leuten mit denen ich mich längere Zeit unterhalten haben, haben versucht sich 5 kundig zu machen ob es eine Akte über einen selber gab. Von einem einzigen gab es tatsächlich eine. Grund. Spitzensportler.
    Wir hatten für unsere Verhältnisse ein zufriedenes und glückliches Leben. Und Tatsache ist, dass es manchen Bürger der ehm. DDR heute weit bescheidener geht als damals. Aber hey dafür kann man heute reisen und bekommt ja Bananen. :D
    Die Leute haben in diesen Staat versucht das beste daraus zu machen. Es hatte jeder Arbeit und Geld und ja damit konnte man sogar nicht erst nach 20 Jahren was machen. Das können heute weit aus weniger von sich behaupten. Dieses nieder gemache nervt mich persönlich echt tierisch. Diskussionen gut und schön. Aber kein drauf einhauen und versuchen wie leider im Politik Forum von einigen Membern viel zu oft geschehen, jemanden seine Meinung aufzudrücken. Sowas hatten wir ja schon mal in einem Land was es atm nicht mehr gibt. :D ;)

    Ich kann nur jeden empfehlen, der sich wirklich mal mit der Materie vernünftig auseinander setzen will, dass man sich mit den DDR Jahrgängen 40, 50, 60 und 70 mal unterhält um deren persönlichen Eindrücke zu erfahren, statt hier Dinge vom Stapel zu lassen, wo man nur noch denkt -> Kopf -> Tisch weil mal wieder die Knopp Doku auf ZDF lief und man denkt, das man jetzt alles weiß...
    Die Lebensgeschichten eines jeden einzelnen ist es doch was Geschichte ausmacht...und nicht ein zusammen geramschter wikipedia Artikel.
  • Also @Charlo,

    du bist mir eigentlich durch sehr gute Beiträge hier im Board bekannt und von mir geachtet. Aber hier hast du aber ein paar ganz schon schlecht recherchierte Dinge losgelassen:

    Man muß sich mal vorstellen, die Schüler mußten während der Schulzeit in der Produktion arbeiten gehen, wo doch überall schon Kinderarbeit verboten ist.
    Wie sollten die dort denn was anständiges lernen.


    Also ich habe im PA-Unterricht (Produktive Arbeit nannte sich das) die Fahrerlaubnisklasse T und M (Traktor und Moped) gemacht, fühlte mich dabei nicht als Kinderarbeit, konnte dann (in der DDR durfte man das mit 15) S50 fahren, ohne das ich was bezahlen mußte. Wir pflanzten und pikierten im großen Gewächshäusern (ich habe heute noch ein kleines wo ich meine Pflanzen ziehe, habe ich mit 13 Jahren gelernt).

    In den Büchereien gab es nur Literatur von Lenin, Marx und Engels - keine Biografie von Kohl, Gentscher und wer weiß wer sich noch alles verewigt hat - schlimm so was.


    Warst du jemals in einer DDR Bibliotek, ich ja, ich habe mir dort ganz normale Kinderbücher (u.a. auch Märchenbücher und keine russischen ich glaube die Grimm-Brüder waren Deutsche), naturwissenschaftliche Bücher -> da hatten Marx und Engels gar keine Ahnung von bis hin zu Heimwerker-Bücher viel ausgeliehen.

    Und wie ungebildet die Leute in der DDR alle waren, denkt mal daran, wie nach der Wende unsere Autohändler ihre alten Autos zum Verschrotten in die DDR bringen wollten, damit die Leute dort noch ihre Arbeit behielten.
    Die waren doch wirklich so naiv und haben diese alten Karren noch gekauft und wunderten sich dann, daß die meisten nicht liefen.


    Das ist jetzt wohl wirklich richtig "Wessi-Arogant". :mad:
    In der DDR wurden die Auto´s viele Jahre gefahren, es gab kaum einen Neuwagen-Markt (zwischen 10-17 Jahre Wartezeit waren normal bei einer Neubestellung). Aus diesem Grund wurden die "Alten" sehr gut gepflegt und gewartet. Fast jeder Autofahrer war ein kleiner Schlosser, Ersatzteile im Kofferaum inbegriffen.
    Dann kommen Autohändler aus den alten Bundesländern und verkaufen Schrott für viel Geld. Das es überhaupt "recht junge" Auto´s in solch schlechten Zustand gibt konnte sich hier gar keiner vorstellen. Und das ohne Wartezeit.

    Aus der Bundesrepunlik mußten Politiker nach Ostdeutschland verfrachtet werden, damit es dort überhaupt weiterging.
    Die waren nicht mal in der Lage sich eigene Kaufhäuser zu errichten.


    Jemand der in der in der Ausbildung Banker gelernt hat, würdest Du den wenn Du im OP liegst gerne als Chefarzt haben ?
    Kannst Du Dir eventuell nur in einem winzig kleinem Ansatz vorstellen, das das Leben und die Wirtschaft welches du vorher 45 in der alten Bundesrepublik hattest in den neuen Bundesländern erst erlernt werden mußte. Und dafür hab Ihr noch viele verunglückte und gestrandete "Wessi´s" rübergeschickt, anstatt die Besten. Die habe meist das wenige gute was noch über war auch noch kaputt gemacht und sich in die eigene Tasche gesteckt.

    Ich höre jetzt auf, obwohl ich noch weiter müßte, ich hoffe du hast verstanden des es nicht nur Große Bayern und blöde Ossis gibt.

    Gruß Jens
    Eine Kuh macht Muhhh, viele Kühe machen Mühe ...............
  • lukas2004 schrieb:

    Ich sage ganz klar. Es war vieles absolut mies was man erst im nachhinein im laufe der letzten Jahre mitbekommen hat, ABER fast alle haben in der DDR ein erfülltes und zufriedenes Leben gehabt. Klar man kannte es auch nicht anders.
    Selbstverständlich konnte man über die Partei und andere Eidgenossen nicht lästern. NA UND?

    Wie gesagt die DDR hatte gute Ansätze im Sozialwesen, aber man darf die Überwachung nicht als Bedingung für ein gutes Sozialwesen sehen. Die Bewachung und Unterdrückung war überhaupt erst der Anfang vom Ende der DDR und des angeblichen "real existierender Sozialismus". Ohne diese Überwachung, Unterdrückung sowie den wieder eingesetzten (aber verschleierten) Kapitalismus und die damit einhergehende Klassengesellschaft würde die DDR wohl heute noch existieren und die Leute wären bestimmt nicht aus der Republik geflohen (außer vllt. ehemalige Kapitalisten, die ihr Eigentum verloren hätte).
    Und wenn das alles so gewesen wäre, also echter Sozialismus, dann kann ich euch garantieren, wäre die Mauer vom Westen gebaut worden! Und die Leute würden vom Westen in den Osten fliehen vor dem Kapitalismus ;)