Was versteht ihr unter einer Dikatur?

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  • Charlo
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  • Was versteht ihr unter einer Dikatur?

    BEENDET



    Was versteht ihr unter einer Dikatur?


    Entwicklung von der Demokratie zur Diktatur?



    Wenn ich das Wort Diktatur höre, innere ich mich immer an meine Schulzeit. Vor der Klasse stand der Lehrer, der Diktator, und diktierte uns sein Diktat. Wir die Schüler, sein Volk sozusagen, befolgten brav, was uns der Lehrer D.. so diktierte.

    Wir wagten auch nicht zu hinterfragen. Das was man uns diktierte war als richtig anzusehen.
    Die Praxis hat inzwischen erwiesen, daß es nicht so war, mit der erst vor kurzen eingeführten Reform wurde das Meiste einfach zu Nichte gemacht.

    Mit ein paar anderen „Gewaltigen“ hatten wir es etwas einfacher. In der Mathematik, Physik gab es Gesetze, die konnten nicht einfach umgestoßen werden.
    Einfach an die Gesetze halten und alles funktionierte.

    Problematisch war es dann mir dem „Gewaltigen“ im politischen Unterricht. Oh da mußte man aufpassen – Anpassung war die Devise.

    Also die Gewaltenteilung hat auch schon in der Schulzeit funktioniert.

    Die nächste Bekanntschaft mit der Diktatur habe ich dann während der Lehrzeit gemacht. Das war ein Diktator, das kann ich Euch sagen. Der bestimmte alles, wann ich zur Arbeit kommen muß, meine Arbeitskleidung, meinen Haarschnitt und was ich alles zu lernen hatte einfach alles.
    Zum Glück hat sich auch das alles schon wieder überholt und das was er uns mal diktiert hat, gibt es nicht mehr.

    Danach wurde ständig in meinem Leben versucht, mir etwas zu diktieren.
    Ich kann nur froh sein, daß es den meisten nicht geglückt ist und ich alles überstehen konnte.
    Bedaure aber alle die Leute, die sich immer anpassen müssen, damit sie in der Masse Mensch nicht auffallen.


    So ist mir auch aufgefallen, daß sich das Diktieren auch in der gesamten Politik manifestiert hat - muss ungeheuerlich spannend sein.

    Vor dem II. Weltkrieg gab es da auch so einen Diktator und eine passende Partei dazu. Alle waren dagegen, aber er konnte ein Volk diktieren.

    Nach dem II. Weltkrieg wieder ein Diktator, so einer aus der proletarischen Diktatur, alle waren gegen ihn und seine Partei. Aber auch er konnte ein Volk seine Macht diktieren.

    21. Jahrhundert demokratische Machtverhältnisse. Parteien streben alleinige Machtverhältnisse an.
    Wer nicht für uns ist, wird zum Staatsfeind/Terroristen .

    Mehrheit ist das Thema – damit man regieren kann oder will man diktieren?



    Darf man heute noch hinterfragen?


    Mein Rat: Nicht alles was man sieht und hört - muß richtig sein!!!



    Charlo
  • Wenn ich meinen ersten Eindruck bzgl. des Wortes "Diktator" erinnere,
    war dies eher mit Moral und anderem grundsätzlich Positivem verbunden :D
    Damals war ich ca. 9-10 Jahre alt und las
    "Geschichten zur römischen Geschichte"

    Nun, in den ersten römischen Republiken war der "Diktator" in Notzeiten - also meist Angriffen feindlicher Nachbarn -
    jemand, der auf Mandat der politischen Führung bzw. des gesamten Volkes -
    die absolute Befehlsgewalt über den Staat und das Heer bekam
    aber...
    nach Beendigung dieser Gründe seine Machtbefugnisse FREIWILLIG, quasi als Ehrensache, wieder zur Verfügung stellte.

    Nun ja, diese Definition hat sich ja sowohl im Laufe der Jahrhunderte als auch in meiner Erkenntnis gewaltig gewandelt :D
    Aber...nichts desto bleibt dieses Flair eines vmtl. sehr seltenen und eher selbstvergessenen Helden :D
    auch, wenn es vmtl. heutzutage jeglicher Realität entbehrt ;)
  • Meine ersten spontanen Assoziationen mit dem Begriff Diktatur sind Gewalt, Unfreiheit, Willkür, Unterdrückung, Verfolgung usw.
    Politisch betrachtet ist es also für mich ein total negativ besetztes Wort, was nicht zuletzt durch unsere eigene Geschichte sicher entscheidend mit geprägt wird.
    Anders sieht es mit der alltäglichen Diktatur aus, wie du sie in deinem Eingangspost beschreibst.
    Danach wurde ständig in meinem Leben versucht, mir etwas zu diktieren.
    Ich kann nur froh sein, daß es den meisten nicht geglückt ist und ich alles überstehen konnte.
    Bedaure aber alle die Leute, die sich immer anpassen müssen, damit sie in der Masse Mensch nicht auffallen.

    Ein gutes Stück weit ist jeder seines Glückes Schmied, d.h. er entscheidet selbst mit, in wieweit er fremdbestimmt ist oder selbst mit lenken/diktieren kann. Während der Schule, des Studiums und auch jetzt in meinem Beruf gibt's immer wieder "Diktate"; sie gehen nicht nur von Personen aus, auch von Umständen und Sachzwängen, that's life, und da hab ich keine Probleme, mich anzupassen/unterzuordnen - watt mut, dat mut.
    In dem Zitat aus deinem post klingt's mir zu einfach und schwarz-weiß: Wer sich was diktieren lässt, passt sich an und Anpasser sind zu bedauern, weil sie in der grauen Masse verschwinden.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Wenn ich das Wort Diktatur höre, innere ich mich immer an meine Schulzeit. Vor der Klasse stand der Lehrer, der Diktator, und diktierte uns sein Diktat. Wir die Schüler, sein Volk sozusagen, befolgten brav, was uns der Lehrer D.. so diktierte.

    Wir wagten auch nicht zu hinterfragen. Das was man uns diktierte war als richtig anzusehen.

    Einen Lehrer mit einem Diktator gleichzusetzen ist schon etwas gewagt, auch wenn sich zugegebenermaßen vielleicht irgendwo Parallelen finden lassen. Ich denke nicht, dass er euch gezwungen hat das Diktierte mitzuschreiben. Pflichterfüllung bedeutet für mich keine Diktatur.

    Problematisch war es dann mir dem „Gewaltigen“ im politischen Unterricht. Oh da mußte man aufpassen – Anpassung war die Devise.

    Also die Gewaltenteilung hat auch schon in der Schulzeit funktioniert.

    Gewaltenteilung?
    Unter einer Diktatur verstehe ich eigentlich genau das Gegenteil von Gewaltenteilung...

    - Alleinherrschaft
    - Einschränkung/Nichtvorhandensein der Meinungs-und Pressefreiheit (Propaganda)
    - eine auf den Diktator zugeschnittene Verfassung (z.B. dass der Diktator für seine Taten nicht belangt werden kann (Immunität))
    - Verfolgung politisch anders Denkender (keine Opposition)
    - Einfluss auf sämtliche Gewalten (z.B. Justiz)

    Bedaure aber alle die Leute, die sich immer anpassen müssen, damit sie in der Masse Mensch nicht auffallen.

    Auf die Diktatur oder Vergleichbares bezogen gebe ich dir hier zweifelsohne Recht. Was den Alltag betrifft, sehe ich die Sache eher wie littleproof. Manchmal muss man sich eben entscheiden, ob man Pflichten wahrnehmen will oder es eben bleiben lässt. Mit was er weiterkommt muss jeder selbst entscheiden.

    lg coldblood
  • Das schöne, was viele nicht wissen, wir haben keine Demokratie.
    Die deutsche Staatsform ist eine Mischung aus Republik, Demokratie, Rechtsstaat, Sozialstaat und Bundesstaat.

    Artikel Artikel 20 Abs. 2 könnte aber auch anders interpretiert werden:

    Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.


    Allerdings wird auf Seiten unseres Rechtstaates die Demokratische Seite durch neue Gesetze immer weiter eingeschränkt.
    Beispiele dafür brauche ich wohl nicht zu nennen - die dürfte jeder vor Augen haben.

    Auch die Parteien, die die "Rechte des Bürgers" ausüben, sollten Privat für ihr tun und haben haften müssen. Oft kommen diese nur durch Lug und Trug an ihre Macht. Z.B: "Wenn ich gewählt werde, werden die MwSt. nicht erhöht."
    Wer das gesagt hat, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Beispiele gibt es von jeder Partei und wohl genauer gesagt von jedem Politiker, der schon mal etwas mit der Presse zu tun hatte.

    Solange keine Gesetze abgebaut werden, sehe ich für die Zukunft von Deutschland schwarz (und damit meine ich keine Partei).