SPD Politiker entwirft Speiseplan für Hartz IV Empfänger

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  • lolman63
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  • RinTinTigger schrieb:

    findet ihr denn dasses in ordnung, dass ner familie mit 3 Kindern nach abzug aller kosten grad ma 200 euro bleiben, wovon sie lebensmittel kleidung und alles andere bezahlen muessen?


    Was soll diese Aussage denn?

    Recherchier mal ordentlich, was eine Familie mit drei Kindern zum Leben bekommt. Da ist manch ein einfacher Arbeiter mit einem Vollzeitjob froh, wenn er das gleiche bekommt.


    Übrigens ist das oben schon einmal gesagt worden:

    3.) Es gibt zwar für jede weitere Person ne entgeltliche Erhöhung (hängt mit dem Alter zusammen). Bei Deinem Beispiel 4-Personen Haushalt (Eltern ohne Arbeit, 1 Kind < 13, 1 > 13, Miete 550 warm) liegt der Bedarf bei etwa 1600 EUR / EUR 550 für die Miete, also für 4 Personen ist das nicht viel. Kinder kosten Geld!
    Bezüglich Deinem Vergleich mit der Arbeiterfamilie hast Du nicht ganz unrecht. Die Familie in dem Beispiel hätte 1100 EUR zum Leben, ein normaler Arbeiter verdient meinetwegen 1200 EUR, darf aber im Gegenzug wieder das Kindergeld dazurechnen
  • McKilroy schrieb:

    Was soll diese Aussage denn?

    Recherchier mal ordentlich, was eine Familie mit drei Kindern zum Leben bekommt. Da ist manch ein einfacher Arbeiter mit einem Vollzeitjob froh, wenn er das gleiche bekommt




    Ich habe recherchiert. Meine nachbarin mit 3 kindern ist alleinerziehend und bekmmt hartz4 gerade soviel dass sie 200 euro fuer lebensmittel und kleidung fuer einen monat hat.

    Das IST recherchiert.
  • findet ihr denn dasses in ordnung, dass ner familie mit 3 Kindern nach abzug aller kosten grad ma 200 euro bleiben, wovon sie lebensmittel kleidung und alles andere bezahlen muessen?


    Mal eine Frage: Was sind das den für Kosten? Denn alles grundlegende wird ja schon bezahlt.

    Natürlich ist die Situation nicht schön aber Hartz IV soll ja auch keine Alternative zur Arbeit sein. Hart IV stellt eine Stütze dar, die einem das Leben mit der nötigsten Dingen ermöglicht.
  • RinTinTigger schrieb:

    Meine nachbarin mit 3 kindern ist alleinerziehend und bekmmt hartz4 gerade soviel dass sie 200 euro fuer lebensmittel und kleidung fuer einen monat hat.


    Das ist einfach gelogen.

    Entweder von dir oder von deiner Nachbarin!


    Schon jedes Kind hat einen Anspruch von mehr als 200 Euro pro Monat.

    Das sind einfach Fakten!
  • Mag sein das ich einer fehlinformation aufgesessen bin, aber dennoch moechte ich doch nicht glauben muessen das du der meinung bist, das Hartz IV mehr als genuegend und aussreichend ist fuer die, die es in anspruch nehmen muessen oder?

    Und um zurueck zum Kern meiner aussagen zu kommen, stimmst du mir doch sicher zu, dasses besser is, man macht eine richtige einzelfallpruefung anstatt iwelche pauschalen von leuten ausrechnen zu lassen, die wahrscheinlich noch nie mit weniger als 5 euro versuchen mussten einen Wocheneinkauf zu erledigen.
  • RinTinTigger schrieb:

    man macht eine richtige einzelfallpruefung anstatt iwelche pauschalen von leuten ausrechnen zu lassen,


    k :

    1. mit der Einzelprüfung hast du natürlich recht, aber es ist nicht umsetzbar :D

    anstatt iwelche pauschalen von leuten ausrechnen zu lassen, die wahrscheinlich noch nie mit weniger als 5 euro versuchen mussten einen Wocheneinkauf zu erledigen.


    2. Entweder hab ich mich verlesen, oder der Satz ergibt keinen Sinn..... schreib ihn bitte noch mal:D

    und noch einmal:D: Einzellfallprüfung ist toll, aber vom Staat her nicht umsetzbar (glaub ich zumindest:D)
    [SIZE="2"][COLOR="Blue"]Kriege kommen und gehen, aber meine Soldaten stehen ewig.
    Einen echten Kämpfer erkennt man daran, dass er wieder aufsteht wenn er auf die Schnauze gefallen ist[/SIZE]
    [/color]
  • anstatt iwelche pauschalen von leuten ausrechnen zu lassen, die wahrscheinlich noch nie mit weniger als 5 euro versuchen mussten einen Wocheneinkauf zu erledigen.


    Hä, wir kann man den Satz nicht verstehen?:D

    Er meint, er fände es besser eine anständige Einzelfallprüfung zu machen, als Pauschalen (Arbeitslosengeld-Pauschale) von Leuten ausrechnen zu lassen, die noch nie in Not/Situation waren einen Wocheneinkauf mit 5€ zu tätigen. Vertsändlich genug?

    Wobei hier 5€ deutlich untertrieben sind.

    aber dennoch moechte ich doch nicht glauben muessen das du der meinung bist, das Hartz IV mehr als genuegend und aussreichend ist fuer die, die es in anspruch nehmen muessen oder?


    Also wenn ich nichts überlesen habe hat weder McKilroy noch sonst jemand, dass Hartz4 genug ist um anständig zu leben. Aber wie oft soll ich das noch sagen?! Das ist auch nicht das Ziel von Hartz 4, sonst würde ja keiner mehr arbeiten gehen;)

    Was mir allerdings augefallen ist:

    Ein 50 Jähriger, der über 20Jahre gearbeitet hat mit einem Nettoeinkommen von 5000€, und dann arbeitslos geworden ist bekommt, wenn er nach einem Jahr mit ALG 2 bezahlt wird, genauso so viel wie so ein Assi, der noch nie gearbeitet hat (Muss natürlich in der gleichen ALG-2-Stufe sein).

    Den wenn man logisch überlegt:

    Der 50Jährige hat 20 Jahre lang relativ viel Geld abgetreten, da die Abzüge vom Gehalt ja prozentual zu der Höhe des Gehaltes gemacht werden. Der Assi gar nichts. Eigentlich steht dem alten mehr zu oder hab ich da einen Denkfehler gemacht bzw. was übersehen?

    Appropos Assi:

    In meinem Poltik-Buch ist ein Foto von einer Demonstartion gegen Hartz 4. Wenn man sich die Leute anguckt, die drauf sind, weiß man schon warum die sich aufregen:D ;)
  • RinTinTigger schrieb:

    Mag sein das ich einer fehlinformation aufgesessen bin,


    Jo


    RinTinTigger schrieb:

    aber dennoch moechte ich doch nicht glauben muessen das du der meinung bist, das Hartz IV mehr als genuegend und aussreichend ist fuer die, die es in anspruch nehmen muessen oder?


    Nicht mehr als genügend, aber genügend!

    Es geht darum, dass der Staat (und das sind wir) jedem so viel zukommen lassen, dass er davon leben kann. Das reicht. Will er mehr, muss er oder sie selber dafür sorgen. ;)


    RinTinTigger schrieb:

    man macht eine richtige einzelfallpruefung anstatt iwelche pauschalen von leuten ausrechnen zu lassen, die wahrscheinlich noch nie mit weniger als 5 euro versuchen mussten einen Wocheneinkauf zu erledigen.


    Was solle einer Einzelfallprüfung? Sollen die Leute unterschiedlich viel Geld bekommen? Mit welcher Begründung?

    Es handelt sich hierbei um eine Grundsicherung - dabei kann man kaum Unterschiede machen.


    Wo ich dir zu 100 % Recht gebe:

    Es sollte ein Unterschied gemacht werden, zwischen Leuten, die noch nie etwas für die Gesellschaft getan haben und denen, die schon 10, 20 oder 30 Jahre gearbeitet haben. Das war früher etwas gerechter geregelt (zumindest, was die Zeitdauern angeht).
  • McKilroy schrieb:

    Schon jedes Kind hat einen Anspruch von mehr als 200 Euro pro Monat.

    Das sind einfach Fakten!


    Ich weiß ja nicht, wie das bei meinen nördlichen Nachbarn so ist, aber das Siozial-System in .at ist ein theoretisches System.

    Wenn du zum Beispiel Sozialhilfe bekommst, hast du theoretisch an die 330 Euro. Es kann dir passieren, dass das Sozialamt für deine Miete aufkommt, deine Einrichtung zahlt und deine Kleidung. Genausooft passiert es, dass dich das Sozialamt dich an das Arbeitsamt verweist, bei dem du allerdings gesperrt bist, da du ja sonst nicht um Sozialhilfe anfragen brächtest. Dann gibt es noch Fälle, in denen man vom Bezug der Sozialhilfe eingeschränkt wird. Abzug von Kleidungsgeld, Unterbringungskosten in diversen Einrichtungen und Abzüge für eventuelle Aufwandsentschädigungen des Sozialamtes.

    Im Gegenzug steht im Österreichischen Gesetz, dass jede Frau und jeder Mann mindestens 743 Euro zum Leben haben muss (was zum Beispiel für den Kreditschutzverband wichtig ist, oder für Inkasso-Services)

    Allerdings verdient so manche Mutter von 3 Kindern gerade mal 350 Euro und muss damit auch noch die Wohnug zahlen. Da belibt kaum mehr was zum Leben. Kindergeld und Unterstützungen bringen eine solche Frau vl auf 650 Euro (Man ziehe die Miete und das Essen für eine 4 Köpfige Famile ab).

    (Ist recherchiert, da ich mit und an Wohnungs- und Obdachlosem Klientell arbeite. Alexihaus)

    Lg
    RamsesV
  • also ich werde vom jugendamt LDK finanziert und bekomme 300€ abzüglich strom bleiben mir noch 270€ zu verfügung und das geld reicht nie das ist einfach zu wenig mann kann sich ja noch nicht mal was sparen.
    bald bekomme ich HARZ4 aber das sind auch nur 345€ und damit kann ich auch keine sprünge machen.
    wir brauchen ja alle nicht viel aber knap 500€ sollten es schon sein sonnst kann mann ja auch grad betteln gehen.
    ich habe LRS bitte nicht sauer sein wenn was nicht stimmt
  • Alles *richtig* was hier geschrieben wird, aber warum ist es so!?

    Die kapitalistische Krise auf dem Gebiet des Finanzsystems ist keineswegs „ausgestanden“, da meldet sich mit Wucht eine Lebensmittelkrise, die bereits in einer ganzen Anzahl armer Länder wütet, die Menschen in Hungerrevolten treibt, weil sie den Reis nicht mehr bezahlen können, und nach Aussage höchster kapitalistischer Kreise wie der Weltbank das Leben von hundert Millionen Menschen akut bedroht.
    Bei der Bourgeoisie selbst macht sich Beunruhigung und das Suchen nach Rezepten breit, wie man die Krisen überstehen und wieder in ruhigeres Fahrwasser zurückkehren könne. Es ist nicht schlecht, wenn eine unruhige Debatte voller gegenseitiger Beschuldigungen, Ursachenforschung, Rezepten zur Milderung der Krisen entsteht, weil sie den einen oder anderen tieferen Einblick ermöglicht. Man sollte aber auch nicht darin steckenbleiben, denn trotz alledem wird das kapitalistische System selbst dauerhafte Lösungen nicht finden. Die Ursache solcher Zuspitzungen liegt im System der kapitalistischen Produktion, der Ausbeutung der Lohnarbeit selbst.
    Als Faktoren spielen sicherlich Spekulanten, Mißernten, usw. bei der gegenwärtigen Zuspitzung eine Rolle, aber sie sind nicht die tiefere Ursache. Der Kapitalismus selbst ist die permanente Krise, weil er auf der Jagd nach dem Maximalprofit immer und systematisch nach der Senkung der Löhne in Richtung Unterkonsumtion bis hin zum Hungerniveau strebt. Es ist doch keine neue Erkenntnis, daß unter dem internationalen Kapitalismus Hunderte von Millionen von Arbeitskräften gerade in den sich entwickelnden Ländern zwar ihre Arbeitskraft ans Kapital verkaufen und sich so ihren Lebensunterhalt erarbeiten können, aber dennoch meist am Rande des Hungers leben müssen. Und neben diesen Menschen, die immerhin ihre Arbeitskraft verkaufen können und gewisse Möglichkeiten haben, für eine Besserung ihrer Lage zu kämpfen, gibt es Hunderte von Millionen von Menschen, für deren Arbeitskraft das kapitalistische System überhaupt keine Verwendung hat und die Tag für Tag ums Überleben kämpfen und sich irgendwie durchschlagen müssen. Wenn jetzt von Lebensmittelkrise gesprochen wird, dann ist das nur eine weitere Zuspitzung auf der Grundlage einer längst existierenden Lebensmittelkrise für große Teile der Menschheit. Dutzende von Millionen Kindern sterben jährlich an Unterernährung, medizinischer Nichtversorgung, mangelndem Trinkwasser – das ist eine der bezeichnenden Konstanten des internationalen Kapitalismus insbesondere der letzten Jahrzehnte, insbesondere nachdem der Gegenpol sozialistischer Länder zeitweilig in der Weltgesellschaft erloschen ist. Große Teile der Bevölkerung ganzer großer Länder wie Indiens leben im Zustand permanenter Mangelernährung, nicht weil zuwenig Lebensmittel produziert würden, sondern weil die Kaufkraft fehlt und die Lebensmittel exportiert werden. Letztlich gehen diese und ähnliche Erscheinungen darauf zurück, daß der größere Teil der heutigen Menschheit für den Kapitalismus bloß eine „industrielle Reserverarmee“ darstellt, wenn überhaupt; viele sind nicht einmal das, sondern bloß „unnütze Esser“ in der Sicht des Kapitals, derer es sich insgeheim, manchmal auch offen, irgendwie zu entledigen strebt. Entledigen muß die Menschheit aber sich des Kapitalismus - in dieser Richtung liegt die Lösung.
    Mitten im sog. weltweiten Boom der letzten Jahre veröffentlichte eine Unterorganisation der UN, die International Labor Organization (ILO), im Jahre 2006 einen Alarmruf über die ständige Verschlechterung der weltweiten Beschäftigungschancen für die Jugend.. Dieser Bericht läuft darauf hinaus, daß die heutige globale kapitalistische Ökonomie nicht weniger als 400 Millionen Jugendlichen die elementare Existenzsicherung verweigert. Daß weitere hunderte Millionen von Menschen der älteren Generationen sich in ganz ähnlicher Lage befinden, darüber wird hier keine Aussage getroffen, aber darüber können im Grunde keine Zweifel bestehen. Großen Teilen der Menschheit bietet dieses System nur die Existenz des pauper, am Rande des Verhungerns.
    „Trotz des überdurchschnittlich starken Wachstums der Weltwirtschaft in den vergangenen Jahren haben sich die Erwerbschancen junger Menschen verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit unter den Jungen im Alter von 15 bis 24 Jahren nahm in einigen Teilen der Welt zwischen 1995 und 2005 sogar stark zu, vor allem in Südostasien/Pazifik, im Süden Afrikas sowie in Lateinamerika/Karibik. Im Nahen Osten und in Nordafrika, Regionen mit sehr hohen Geburtenraten, ist die Arbeitslosenquote der Jugend zwar zurückgegangen, sie ist aber mit 25,7 Prozent (siehe Grafik) weiterhin die höchste auf der Welt. In den westlichen Industrieländern ging die Quote ebenfalls zurück, doch sie lag 2005 mit durchschnittlich 13,1 Prozent immer noch rund zweimal höher als bei Erwachsenen.
    ’Der Welt droht eine noch schlimmere Krise bei der Jugendbeschäftigung’, schreibt das Internationale Arbeitsamt (ILO) in einer neuen Studie (Global Employment Trends for Youth), die am Wochenende in Genf veröffentlicht wurde. So hat die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen im vergangenen Jahrzehnt um 14,8 Prozent auf 85 Millionen zugenommen. Daneben gibt es aber weitere 300 Millionen (das entspricht einem Viertel aller jungen Leute auf der Welt), die nicht ausreichend beschäftigt sind und daher zu den arbeitenden Armen (working poor) gezählt werden müssen, weil sie weniger als zwei Dollar am Tag verdienen.
    Die UN-Sonderorganisation schätzt daher, daß man mindestens 400 Millionen neue und besser bezahlte Stellen schaffen müßte, um diese arbeitslosen und unterbeschäftigten Jungen in Lohn und Brot zu bringen.“ (aus der Wiedergabe des ILO-Berichts in „FAZ“ 30.10.2006)
    Der Kapitalismus mit seinem Profitstreben, das über Leichen geht, der Kapitalismus mit dem Eigentumsmonopol an den Produktionsmitteln, das die Mehrheit der Menschen zu Proletariern macht, die gezwungen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen, um leben, und immer öfter um auch nur überleben zu können – muß von Grund auf in Frage gestellt, bekämpft und überwunden werden, der Klassenkampf muß geführt werden. Mit sozialen Reförmchen des Kapitalismus hie und da, mit Kritik bloß an bestimmten Erscheinungsformen und Symptomen des Kapitalismus, wie der Kritik am Finanzkapital oder an der Spekulation, wie es derzeit bei nahezu allen bürgerlichen Medien und Parteien bis hin zu den Rechten und der sog. Linken so in Mode ist, wird dies allerdings nicht zu machen sein. Das lenkt ab, das ist erzrechte, heuchlerische Politik, deren Ziel es ist, die Herrschaft des Kapitals um jeden Preis aufrecht zu erhalten.
    Einige der Erklärungsversuche, die in den bürgerlichen Medien für die Lebensmittelkrise gebracht werden, sind bezeichnend. So heißt es manchmal, Börsenspekulationen mit Lebensmitteln seien schuld an der Hungerkrise. Börsenspekulationen mit Lebensmitteln sind aber nicht die Ursache dessen, daß viele Menschen sich nicht ausreichend Lebensmittel kaufen können, selbst wenn die Spekulation die Preise zusätzlich treiben mag; die Ursache liegt in den zu geringen oder überhaupt nicht vorhandenen Löhnen, in der gesamten Tendenz des Kapitals, die Konsumtion der Massen zu beschneiden. Abgesehen davon läßt sich die Börsenspekulation mit Lebensmitteln im Kapitalismus genausowenig abschaffen wie die Spekulation mit irgendwelchen anderen Werten, weil sie von der Anwendung und Umsetzung des Kapitals nicht zu trennen ist. Die starke Herausstellung des Moments der Spekulation durch gewisse Kreise dient vor allem der Ablenkung von tiefer liegenden Gegensätzen.
    So wird in einem Beitrag des Schweizer Fernsehens v. 11.4.2008 suggeriert, nicht die Abzweigung von geschätzt hundert Mio. Tonnen Getreide aus der jährlichen Nahrungsmittelproduktion zum Zwecke der Biospritherstellung sei ein wichtiger Grund der Verknappung, sondern die Spekulation:
    „Opfer von Spekulationen
    Es scheint, dass diese Erklärung [die Herstellung von Biosprit aus Mais und anderen Nahrungsmitteln sei an der Verknappung der Lebensmittel schuld, wgr.] zu kurz greift. Für die seit fünf Jahren steigenden Preise scheint auf dem Markt nicht mehr die normale Angebot und Nachfrage Logik zu spielen. Nach dem Zusammenbruch des Handels mit verbrieften Forderungen haben sich Anleger und Banktrader auf die Rohstoffmärkte gestützt. In den Preisbewegungen von Reis, Weizen, Soja oder Mais spiegeln sich nun vermehrt auch Marktmanipulationen und Spekulationen.“
    Hier stemmt man sich gegen eine ganze Welle von Alarmrufen, wie sie inzwischen aus der Bourgeoisie selbst kommen, die die Biosprit-Politik als Irrweg kritisieren, der schleunigst verlassen werden müsse, weil er die Lebensmittelversorgung der Menschheit gefährde. In der Tat ist die in erster Linie vom US-Imperialismus, aber auch von Merkel und Gabriel und der EU fanatisch betriebene Biospritpolitik einer der Hauptgründe der aktuellen Verknappung und der verschärften Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln. Im Namen des „Klimaschutzes“ werden Lebensmittel buchstäblich verbrannt und damit weitere Millionen von Menschen zum Hunger verurteilt. Jeder, der es mit der Bekämpfung des Hungers wirklich ernst meint, muß als ersten Schritt den sofortigen Stop dieses perversen Ausflusses des kapitalistischen Systems, diese Lebensmittelvernichtungspolitik, fordern.
    Auch die Behauptung, vor fünf Jahren habe auf dem Weltmarkt für Lebensmittelrohstoffe noch die Logik von Angebot und Nachfrage geherrscht, ist eine krasse Schönmalerei des Kapitalismus. Dieser Markt ist mindestens eben so stark wie andere, wenn nicht sogar mehr, durch ganz andere Gesetze bestimmt. Auch hier spielen große kapitalistische Monopole, z.B. bei Saatgut, Pflanzenschutz, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln keine geringe Rolle, die aufgrund ihrer Machtpositionen gegenüber armen Ländern Erpressung und Raubbau betreiben; außerdem ist die Agrarpolitik der USA und auch der EU international schon seit langem in der Kritik wegen ihrer hemmenden Wirkung auf die Entwicklung der Agrarproduktion sehr vieler ärmerer, weniger entwickelter Länder, bspw. in Afrika. Wer diese Dinge untersuchen will, findet hier sehr wahrscheinlich eine Menge Faktoren der unzureichenden weltweiten Nahrungsmittelproduktion.
    Was solchen Schreiberlingen die Finger führt, ist der unbedingte Wille, elementare Widersprüche des Kapitalismus wieder wegzuquatschen, die längst schon in die allgemeine bürgerliche Diskussion hineinragen. Sie können nicht anders als ihre menschenfeindliche Gesinnung in allen möglichen Formen zu dokumentieren. Ein weiterer krasser Passus:
    „Nachfrage aus China und Indien
    Schuld ist auch die ungebremste Nachfrage aus China und Indien. Der Fleischkonsum der Chinesen ist in den letzten 30 Jahren um 150 Prozent gestiegen. Wenn Millionen Menschen mehr Fleisch essen, braucht es mehr Futter für Masttiere. Mit anderen Worten: Mit der gleichen Maismenge könnten mehr Menschen ernährt werden, wenn es statt als Futtermittel direkt gegessen würde.“
    Hier wird den Menschenmassen Chinas und Indiens kaum verblümt empfohlen, auf Fleisch weiterhin zu verzichten und anstelle der Hühner, Kühe und Schweine Mais zu essen – damit die Herrschaften der reichen Länder weiterhin sich unter Ausschluß des „Pöbels“ an den Steaks erfreuen können und im übrigen die internationale Ordnung, so wie ist, mit dem obszönen Reichtum auf der einen und der Unterentwicklung und Mangelernährung auf der anderen Seite gar nicht erst ins Wanken kommt. Dazu hat man natürlich auch eine ganze Skala „ökologischer“ Argumente auf seiner Seite. Nieder mit dieser Sklavenhaltermentalität! Wenn es wirklich Paragraphen gegen Volksverhetzung gäbe, dann müßten solche Politiker und Journalisten dauerhaft hinter Gitter, das wäre noch das Mindeste, denn sie reden der kapitalistisch-systematischen Vernichtung der Lebenschancen ungezählter Menschenmassen das Wort.
    Es kann nicht unerwähnt bleiben, daß auch in unserem eigenen Land staatlicherseits bereits in Richtung Mangelernährung größerer Bevölkerungskreise gearbeitet wird. Dieselben Parteien wie die der derzeitigen CDU-SPD-Koalition, die die Agrarproduktion hier wie international immer mehr auf Biosprit umbauen und eine systematische Politik der Energieverteuerung und Deindustrialisierung betreiben, verordnen Kindern und Jugendlichen, die unter Hartz IV fallen, einen täglichen Ernährungssatz von rd. 2,50 Euro. Obwohl die faktischen Bedingungen für die meisten Menschen hier immer noch deutlich günstiger sind als bspw. in Bangladesch, ist hier im Prinzip derselbe kapitalistische Zynismus am Werk, der zu anderen Zeiten auch viel krassere Auswirkungen haben kann und haben wird, wenn man ihm nicht entgegentritt.

    Was muss getan werden, wer hat für die Zukunft die richtigen Antworten!?
  • Dieser jener welcher der das errechnet hat gefällt mir jetzt schon :rot:

    Wie kann man sich überhaupt so ein schei*** ausdenken bzw ausrechnen.
    Der gute Mann will mir nicht allen ernstes erzählen das man mit knapp 4€ bei den steigenden Lebensmittelpreisen über die Runden kommt.

    Klar wer das das 5-6fache eines normalen Verdienstes hat kann gut reden.

    Die da oben schreiben uns vor wieviel wir für essen ausgeben sollen, was wir essen dürfen, wo geraucht wird etc.

    Die sollen doch mal langsam anfangen als normalsterblicher zu denken.

    Weder eine Merkel noch ein Dieter Althaus kann doch heut zu tage mit 1200 € im monat garnicht mehr leben.

    Mal sehen was die sich noch alles einfallen lassen.
    Vielleicht noch eine kilometerbegrenzung für das ganze Jahr? der umwelt zu liebe dürfen nicht mehr als 15oookm gefahren werden? Oder wer wann auf Toilette gehen darf.

    Der ganze Staat geht vor die Hunde und die da oben merken es nicht. Aber wir sind ein Sozial- und Wirtschaftsstaat.
    Man sieht es.

    In dem Sinne aufregen hilft es nicht viel weil wir es sowieso alle so hinnhemen müssen was die da oben sagen.
  • ja aber dann musste erstmal son Haufen "billiger" Nahrung ranschaffen, das kostet doch auch wieder ne menge, also iwie isses total Sinnlos, wenn man vom + und - der Einnahmen und Ausgaben ausgeht:rolleyes:
    [SIZE="2"][COLOR="Blue"]Kriege kommen und gehen, aber meine Soldaten stehen ewig.
    Einen echten Kämpfer erkennt man daran, dass er wieder aufsteht wenn er auf die Schnauze gefallen ist[/SIZE]
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  • McKilroy schrieb:


    Das man in dieser Situation ein wenig auf die Preise achten muss, ist ja wohl klar. Aber dafür haben die Leutz ja genug Zeit. :D


    Brilliant formuliert.
    Nein, jetzt ehrlich wenn die Leute sich durch Alkohol, Zigaretten oder sonstigen Abhängigkeiten verschulden, ist es ihr eigenes Problem, nicht die des Staates. Genug Geld für Nahrung und ein warmes zu Hause werden selbst durch HartzIV jedem Menschen gesichert. Für die Arbeitenden, sogar noch viel mehr. Dann muss halt ein HartzIV-Empfänger etwas kürzer treten und sich nicht wieder gleich das neuste Handy, die neusten Nikeschuhe oder Markenklamotten holen.
  • es geht ja nicht darum den Menschen aus den Schulden rauszuhelfen, sondern ihnen die möglichkeit ein "einigermaßen Gesundes"(ich glaub net dass ich das etz schreib:löl: ) Essen zu sich nehmen zu können, wobei ein großteil des essens niemals so billig wär (theoretisch), und dann vielleicht wieder der Steuerzahler dafür blechen muss:löl:
    [SIZE="2"][COLOR="Blue"]Kriege kommen und gehen, aber meine Soldaten stehen ewig.
    Einen echten Kämpfer erkennt man daran, dass er wieder aufsteht wenn er auf die Schnauze gefallen ist[/SIZE]
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