SPD will Managergehälter im Rahmen halten

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  • SPD will Managergehälter im Rahmen halten

    ,,Parteipräsidium fällt einstimmigen Beschluss
    SPD will Managergehälter teurer machen

    Das SPD-Präsidium hat einen Maßnahmenkatalog gegen hohe Gehälter und Abfindungen für Manager beschlossen. Der Beschluss fiel laut SPD-Generalsekretär Hubertus Heil einstimmig. Man dürfe sich angesichts überzogener Managergehälter "nicht nur moralisch empören", sondern müsse "konkrete Lösungen im Aktienrecht, im Steuerrecht und im Handelsrecht" aufzeigen, sagte Heil. Eine gesetzliche Deckelung von Gehältern strebe die SPD nicht an. Das wäre verfassungswidrig, fügte er hinzu.
    Infografik: Jahreseinkommen von Topmanagern

    Laut dem Beschluss sollen hohe Gehälter für die Unternehmen deutlich teurer werden. Der Hebel dafür ist das Steuerrecht. Übersteigt ein Gehalt mehr als eine Millionen Euro im Jahr soll der Betrag darüber nur noch zur Hälfte steuerlich absetzbar sein. Zudem sollen dem Beschluss zufolge die Transparenz erhöht, die Aufsichtsräte persönlich haftbar gemacht und die nachhaltige Unternehmensentwicklung zum Maßstab der Bezüge gemacht werden.

    Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hatte die Pläne seiner Partei kritisiert. Er halte die Forderungen für eine "lustige Nummer", sagte er in der ARD-Sendung "Anne Will". "Das ist klassische Symbolpolitik, die gar nichts bringt." Managergehälter machten ohnehin nur "einige Promille der gesamten Lohneinkünfte" aus. Eine Änderung der Abfindungsregelung werde nichts ändern: "Sie bekommen dieselben Gehälter."

    Heil wies die Kritik zurück. Bei der Ablehnung Sarrazins handele es sich um eine Einzelmeinung, die innerhalb der SPD keine Bedeutung habe. Wenn zu üppige Vorstandsbezüge voll steuerlich absetzbar seien, würden sie letztlich auch von den Steuern der Kassiererin im Supermarkt mitfinanziert, sagte Heil. "Wir wollen keine Neiddebatte führen", wehrte er Kritik ab. Das Vertrauen der Arbeitnehmer in die soziale Marktwirtschaft müsse aber gesichert werden.
    Ramsauer sieht "Neidreflex" bei SPD

    Porsche-Chef Wendelin Wiedeking (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Porsche-Chef Wendelin Wiedeking soll Medienberichten zufolge geschätzte 60 Millionen Euro im Jahr verdienen. ]
    CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer hatte den SPD-Vorschlag als typischen Neidreflex bezeichnet. "Das wird es mit uns nie geben", sagte er der "Berliner Zeitung". Über die Bezahlung von Angestellten befänden immer noch die Eigentümer von Unternehmen. Wenn der Staat anfange, in die Gewinn- und Verlustrechnung von Unternehmen hineinzurechnen und in moralisch gute und schlechte Aufwendungen einzuteilen, höre der Spaß auf. "Das ist eine Rückkehr in das Denken von Staatsunternehmen, da feiert die DDR fröhliche Urständ." Gleichzeitig appellierte der CSU- Politiker an Unternehmen, bei der Festsetzung von Bezügen Maß zu halten. "Wer diese Exzesse betreibt im Topmanagement und im Sport, der spaltet die Gesellschaft."
    FDP sieht marktwirtschaftliches Prinzip verletzt


    Die FDP lehnt die SPD-Pläne ebenfalls ab. Der Vorschlag beruhe auf einem "anti-marktwirtschaftlichen Prinzip", sagte FDP-Generalsekretär Dirk Niebel im ARD-Morgenmagazin. Bei der Anerkennung von Betriebsausgaben dürften keine Unterschiede zwischen guten und schlechten Kosten gemacht werden. Über die Bezüge der Führungskräfte sollten die Eigentümer der Unternehmen entscheiden, betonte Niebel.
    Zustimmung von Laumann und DGB

    Der nordrhein-westfälische Arbeits- und Sozialminister, Karl-Josef Laumann (CDU), zeigte dagegen bei "Anne Will" Verständnis für die SPD-Forderungen: "Wir brauchen eine Gesellschaft, die zusammenhält. Und da sind Symbole auch wichtig." Laumann verweis zugleich auf die Aufsichtsräte, die die Managerabfindungen beschließen. Hier hätten auch die Gewerkschaftsvertreter Verantwortung.

    Zustimmung für den SPD-Vorstoß kommt auch vom DGB. "Es ist gut, wenn die SPD Vorschläge macht, wie Vorstandsgehälter wieder in die Balance kommen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Dietmar Hexel den Dortmunder "Ruhr Nachrichten". In den Aufsichtsräten müsse wieder über Dienen und Bescheidenheit und den tatsächlichen Zweck eines Unternehmens gesprochen werden, verlangte Hexel."

    Quelle:SPD will Managergehälter im Rahmen halten | tagesschau.de

    Was denkt ihr über diese Maßnahmen?

    Also ich persönlich denke wie Thilo Sarrazin gesagt hat, es handle sich hierbei nur um Symbolpolitik. Man möchte nur ein guten Eindruck machen, eine wirkliche Wirkung hat diese nicht, da trotzdem dann genauso Große Managergehälter gezahlt werden, ob mit oder ohne Steuererlassung.
  • Eine Begrenzung der Managergehälter ist absoluter Blödsinn und bringt im Endeffekt sowieso nichts. Über eine Begrenzung bzw. Abschaffung der steuerlichen Absetzbarkeit von Abfindungen kann man imho aber sehr wohl reden.

    Das war es auch schon von meiner Seite zu diesem Thema. Ich weiss sowieso, wie dieses Thema enden wird ;)
  • also ich find den Vorschlag im Grund schon gut, aber ich glaube nicht, dass es Herrn Ackermann und Co. groß stören wird, mei da muss halt dann der Konzern mehr Steuern zahlen, 100 Arbeitsstellen weniger und das Problem ist auch wieder gelöst, oder die Firma geht (sofern möglich) ins Ausland ...
  • Ich finde es zumindest etwas sinvoll, damit dann nicht wieder sowas kommt wie
    xy-Vorstände erhöhen sich ich Gehälter.
    Das ginge dann ja nur begrenzt...
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht tun.
  • Hi,

    ich finds ehrlich gesagt eine unverschämtheit. Die Politik soll sich gefälligst aus Lohn- Gehaltsfragen raushalten. Jedes Unternehem sollte selbst entscheiden dürfen wie hoch diese sind. Zeigt leider mal wieder in was für einer Neidgesellschaft wir leben.

    Gruß

    Zer0_One
  • Da stimme ich zu. Faktisch gibt es nach den Vorschläger der SPD bald sowohl einen Mindestlohn als auch einen Maximallohn. Die Freiheit der Unternehmen die Gehälter zu bestimmen, einer der wichtigsten Faktoren der sozialen Marktwirtschaft, wird damit quasi abgeschafft.
  • Meiner bescheidenen Meinung nach, müssen gewisse Mindestlöhne vom Staat vorgegeben werden. Sowie die Preise für Grundnahrungsmittel.

    Allerdings halte ich von viele, vielen weiteren Beschränkungen nicht viel. Eine soziale Marktwirtschaft braucht nicht nur soziale Komponenten sondern auch marktwirtschaftliche.

    Lg
    RamsesV
  • wir haben in Deutschland die Tarifautonomie, deshalb sollten sich die Politiker meiner Meinung nach nicht bei Managergehältern einmischen. Zudem würden dann die Zentralen mit vielen Mitarbeitern ins Ausland verlegt werden und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands noch weiter geschwächt!
  • Meiner Meinung nach sollten die Politiker mal bei sich anfangen! Die geben sich jährlich Loherhöhungen von 3-4% und dann wollen sie sich bei den Managergehältern einmischen!
    Auch wenn es eine Beschränkung geben würde, dann würden die Manager sich über Prämien das schon auch iwie wieder zurückholen!

    mfg
    MR KEY
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  • RamsesV schrieb:


    Allerdings halte ich von viele, vielen weiteren Beschränkungen nicht viel. Eine soziale Marktwirtschaft braucht nicht nur soziale Komponenten sondern auch marktwirtschaftliche.



    Aber du verstehst doch, dass du mit Mindestlöhnen und Preißfestlegungen die Grundbausteine der sozialen Marktwirtschaft abschaffen willst. Der Markt reguliert sich selbst wenn die Politik sich nicht zu sehr einmischt, was aktuell durchaus passiert. "Zu sozial ist unsozial". Das wusste schon Ludwig Erhard. Mindestlöhne vernichten Arbeitsplätze, bei Konkurrenzunternehmen der Post bereits 5600 an der Zahl. Es scheint teilweiße die bizarre Vorstellung zu herrschen, es sei durchaus verantwortbar wenn einige Leute arbeitslos werden, wenn dafür einige andere ein paar Euro mehr in der Stunde verdienen. Fakt ist, dass Arbeit Integration bedeutet und Integration ist in unserer Gesellschaft das Wichtigste. Das Gefühl gebraucht zu werden gibt den Menschen eine Perspektive, auch wenn sie vergleichsweiße wenig Gehalt bekommen, es gibt ihnen ein Gefühl des sozialen Werts. Arbeitslose sterben in Deutschland durchschnittlich früher als die arbeitende Bevölkerung, das zeigt doch wie wichtig Arbeit nicht nur finanziell sondern v.a. grundsätzlich ist. Natürlich ist es für die Menschen hart, wenn sie trotz härtester Arbeit ihre Familie gerade noch so ernähren könne, doch wird vergessen, dass die Leute ihre Brötchen von dem Geld kaufen, dass sie netto im Geldbeutel haben. Wen hat den die Mwst.-Erhöhung besonders hart getroffen? Das sind doch eben die Geringverdiener, die die achso soziale SPD jetzt mit Mindestlöhnen unterstützen will. Tausende Leute müssten unter Arbeitslosigkeit leiden und die arbeitende Bevölkerung wird immer kleiner. Es arbeitet doch jetzt schon nur noch die Hälfte, wenn das noch weniger wird geht Deutschland bald den Bach runter, denn die Bevölkerung überaltert. Jeder der sich sein Geld selbst verdient, auch wenn es wenig Geld ist, entlastet den Staat, hat Perspektiven und ist gut für unser Land.

    Wer im Übrigen nicht glaubt, dass der Mindestlohn Arbeitsplätze vernichtet, der solle mal bedenken, dass ein Arbeitsplatz nur dann entsteht wenn er mehr einbringt als er an Kosten verursacht. Ein Arbeitsuchender, der nur einen Hauptschulabschluss, im schlimmsten Falle, nicht mal diesen und keine abgeschlossene Berufsausbildung besitzt, der bringt den Arbeitgebern nunmal nicht 7,50€ in der Stunde. Das klingt hart, ist aber die Realität. Wer nicht mehr einbringt als er kostet wird nicht eingestellt.
  • $carphace schrieb:

    ...
    FDP-Generalsekretär Dirk Niebel [...] Bei der Anerkennung von Betriebsausgaben dürften keine Unterschiede zwischen guten und schlechten Kosten gemacht werden. ...



    Letztendlich sind alle Steuerzahler davon betroffen, wenn die größte Luxuslimousine als Dienstwagen und das höchste Managergehalt voll als Betriebsausgaben von der Steuer abgesetzt werden können. Zwar soll meines Erachtens ein Betrieb frei darüber befinden können, wie er seine Chefs alimentiert und ausstattet, jedoch sollte es wirklich absolute Obergrenzen der Absetzbarkeit geben.

    Beispiel: KFZ-Anschaffungspreis maximal 80.000 Euro, Managergehalt höchstens 2 Mio. Euro pro Jahr sollen steuerlich in Anrechnung gebracht werden können und der Rest sollte ausschließlich zu Lasten des Betriebs gehen!

    Dies wäre sozial noch erträglich und fair gegenüber jedem Arbeitnehmer, der immer weniger Kosten steuerlich absetzen kann und gleichzeitig immer weniger Realeinkommen zur Verfügung hat!