Frage Krieg Russland-Georgien

  • Internationale Politik

  • Juliette78
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  • Frage Krieg Russland-Georgien

    Hallöchen liebe Gemeinde,
    ich muss Euch sagen, dass ich wirklich keinen Plan habe, worum es in dem aktuellen Krieg eigentlich geht. Um Land? Und Landzugehörigkeit? WarumWiesoWeshalb? Also, wenn da einer von Euch durchblickt, wäre ich über eine kleine Aufklärung dankbar. :)
  • hallo ich kan dir sagen um was es da geht um Macht das war schon immer so. Ich bin selbst dort im nord kaukasus gebohren mir kommen echt tränen wen ich die bilder sehe was da abgeht. Die usa hat georgien 30milionen dollar gegeben für die ausbildung der soldaten die türkei hat 15milionen oder so gegeben nur für die vorbereitung. für waffen usw. Georgien hat behaptet das russland 5 flugzeuge abgeschossen haben von ihnen was aber nicht stimmt die haben sie selber abgeschossen. Die usa will zu russland irgendwie durchkommen aber sie schaffen es nicht sie versuchen es dan halt so. In den amerkanischen nachrichten sendern NBC usw zeigen sie falsche bilder sie zeigen russische truppen wie sie anfangen georgien anzugreifen sie verteidigen aber nur ihr land.
  • Der Krieg ist ein Komplott der USA, Georgien und ihrer Verbündeten!!!

    Südossetien hat sich 1992 von Georgien abgespalten und ist seither de facto unabhängig. International gilt die Region jedoch als Teil Georgiens. Zweimal – 1992 und 2006 – stimmten die südossetischen Einwohner für die Unabhängigkeit von Georgien. International wurden die Referenden jedoch nicht anerkannt.

    Die Nachrichtenagentur Yagen News Agency teilte am Samstagmorgen in Baghdad mit, dass die Regierung des georgischen Regimes die USA ersuchen, ihre Besatzungstruppen aus dem Irak abzuziehen.
    Das US-hörige Regime unterhält im Irak mit ca. 2.000 Mann (laut American Associated Press (AP)) das drittgrößte Kontingent an Besatzungstruppen. Nachdem der hinterhältige Versuch scheiterte, Südossetien im Handstreich zu besetzen, benötigt das Kriegsverbrecherregime in Tiflis Truppen, um die Aggression fortzuführen.
    Ziel dieser seit Jahren vom US-Regime vorbereiteten Aggression dürfte es sein einen Vorwand zu schaffen um Nato -Truppen ins Land zu bringen. Die BRD heuchelt derzeit noch den Friedensmahner. Wann schickt Deutschland die Bundeswehr nach Georgien?

    Offizielle Propaganda der Regierung in Warschau:

    „Polen steht wie eine Mauer hinter Georgien”

    Quelle: Infoseite Polen vom 9. August 2008

    So jedenfalls formuliert die heutige „Rzeczpospolita” in einer Schlagzeile. Für die politische Klasse mag das gelten, die Internetforen vermitteln ein etwas anderes Bild.

    Präsident Kaczynski sprach davon, dass „eine rote Linie überschritten worden sei”, - durch Russland. Er ist als ein entschiedener Gegner Russlands bekannt und würde, so behaupten Spötter, am liebsten die polnische Armee an der Grenze zum russischen Oblast Kaliningrad aufmarschieren lassen. Aber auch das Außenministerium fand scharfe Worte gegen Russland und spricht von einer „Verletzung der georgischen Souveränität”. Immerhin erklärte Außenminister Sikorski zur Beruhigung der Polen, dass man sich Georgien zwar freundlich verbunden fühle, aber nicht in einem formellen Bündnis mit dem Kaukasusstaat stehe. Der Abgeordnete der regierenden Bürgerplattform, Tyszkiewicz, sieht die Ursache des jetzigen Waffengangs in einer „massiven Provokation seitens Russlands”. Und auch das Linksbündnis SLD ließ durch seinen Abgeordneten Iwinski erklären, „Polen müsse sich entschieden für die territoriale Integrität Georgiens stark machen”. Dass Polen es auch bislang schon nicht bei Worten beließ, geht aus dem zitierten „Rzeczpospolita”-Artikel hervor. Danach hat Polen nicht nur Karabiner an die georgische Armee geliefert, sondern auch Mesko-Luftabwehrraketen.

    Im Unterschied zur politischen Klasse nehmen die User des wichtigsten Internetportals onet.pl eine eher differenzierte Position ein. In einer großen Anzahl der 1290 Kommentare, die innerhalb von 3 Stunden auf einen heute morgen verfassten Artikel eingingen, wird Georgiens Staatspräsident Saakashwili als Urheber der jüngsten Krise gesehen. Im Nachrichtensender TVP Info, der eindeutig von der Berichterstattung über den Kaukasuskrieg beherrscht wird, kamen auch Wissenschaftler und „Experten” zu Wort, die sich um tiefer gehende Analysen des jüngsten Konflikts vor dem Hintergrund der geostrategischen Interessen der Großmächte bemühten. Immer wieder wird dabei auch auf das „Negativ-Beispiel” Kosovo hingewiesen.

    12.000 Flüchtlinge in Nordossetien - Putin verspricht Aufbauhilfe

    13:4710/ 08/ 2008
    WLADIKAWKAS, 10. August (RNovosti). Die russische Teilrepublik Nordossetien hat 12 000 Flüchtlinge nach dem Ausbruch der Kämpfe in Südossetien aufgenommen.
    „Nach unseren Angaben befinden sich in Nordossetien im Moment rund 12 000 Flüchtlinge… Sie sollten aber auch in weiteren Gebieten des Föderationsbezirks Süd untergebracht werden. Alle sind bereit, Menschen aus Südossetien aufzunehmen“, teilte das russische Zivilschutzministerium am Sonntag mit.
    Angesichts des drastischen Trinkwasser- und Strommangels in Südossetien werden demnächst sechs mobile Wasserreinigungs-Anlagen sowie drei Stromgeneratoren in die Konfliktregion gebracht.
    Der russische Regierungschef Wladimir Putin hat unterdessen Aufbauhilfen für Südossetien in Aussicht gestellt.
    „In Zchinwali und benachbarten Ortschaften ist praktisch alles zerstört… In der ersten Phase halte ich für möglich, mindestens zehn Milliarden Rubel (rund 270 Millionen Euro) für Aufbauzwecke bereitzustellen. Diese Summe können wir aber erhöhen“, sagte Putin.

    Mysteriöser Waffenfund in Kirgisien: Was führten US-Geheimdienste im Schilde?

    09:3408/ 08/ 2008
    MOSKAU, 07. August (RIA Novosti). Kirgisiens Generalstaatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren eingeleitet, nachdem in einem Privathaus in der Hauptstadt Bischkek ein Waffendepot sichergestellt worden war.
    Im Haus befanden sich zum Zeitpunkt der Durchsuchung zehn US-Militärangehörige und mehrere Diplomaten der US-Botschaft in Kirgisien.
    Zum dubiosen Arsenal gehörten sechs Maschinengewehre mit Nachsichtvorrichtungen, 26 5,56-mm-Maschinenpistolen, zwei Repetierflinten des Typs Mossberg, vier Läufe eines Großkaliber-Maschinengewehrs, zwei Granatwerfer, die unter dem MPi-Lauf montiert werden, vier Scharfschützengewehre, sechs 9-mm-Beretta-Pistolen, zwei Messer, 2 920 Stück von 5,56-mm-Patronen, 10 556 Stück von 9-mm-Patronen, zwei Kisten mit 50-mm-Patronen á 350 Stück, 478 12-mm-Patronen, 1 000 Leuchtspurgeschosse, 66 leere Magazine zu Schnellfeuerwaffen, 57 leere Magazine für die Beretta-Pistole...
    Es wäre leicht zu vermuten, dass eine Söldnergruppe ein solches Arsenal gut gebrauchen könnte. Solche Gruppen, die sich meist aus ehemaligen Militärs zusammensetzen, werden in eine entfernte Region als Touristen oder als ziviles Personal eines Militärstützpunkts entsandt.
    Mit der diplomatischen Post folgt ihnen dann die Sonderausrüstung. Auf den Stützpunkten werden sie dann zwar als Köche oder Tankstellenwarte eingesetzt, zu einem bestimmten Zeitpunkt können sie aber wieder eine durchaus effektive Kampfgruppe bilden.
    Der Waffenfund in Bischkek könnte also davon zeugen, dass in Kirgisien neben den offiziellen Kontingenten des russischen und des amerikanischen Stützpunkts noch eine weitere getarnte bewaffnete Einheit existiert. Mag sein, dass es sich um Angestellte privater Bodyguard-Unternehmen handelt, die die US-Behörden unter Vertrag genommen haben.
    Nach Ansicht von Experten könnten solche "Firmen" für Partisanen- bzw. Revolutionsoperationen in jedem Punkt der Erde eingesetzt werden.
    Einer solchen Firma, die Blackwater hieß, wurden von den irakischen Behörden mehrmals Rechtsverletzungen, Waffenschmuggel und unbegründete Gewaltanwendung gegen Einheimische zur Last gelegt. Letzten Endes entzog das irakische Innenministerium der Firma die Lizenz und forderte, dass die Blackwater-Angestellten heimgeschickt werden.
    Wie die Blackwater-Leitung behauptete, hat die Firma ein einmaliges Programm für die Vorbereitung und Ausführung kleinerer bzw. mittlerer Kampfoperationen konzipiert. Dieses Programm wurde im Pentagon und der Nato abgestimmt und bei der Militärmesse Sofex-2006 in Jordanien vorgestellt. Die Amerikaner boten sogar an, solche Söldnergruppen bei internationalen UN-Operationen einzusetzen.
    Zurück zu Kirgisien: Für die Version, es könnte sich um die Vorbereitung einer Geheimoperation handeln, spricht die Tatsache, dass die Waffen nicht im amerikanischen Luftstützpunkt gelagert wurden, der sich im Bischkeker Flughafen Manas befindet, sondern an einem geheimen Ort am Rande der Stadt. Das könnte bedeuten, dass die Operation selbst vor dem Personal des US-Stützpunkts geheim gehalten werden sollte.
    Was könnten die amerikanischen Geheimdienste im Schilde führen? Eine weitere bunte Revolution in Zentralasien? Die Torpedierung der Olympischen Spiele in Peking? Eine Destabilisierung der Situation in der Region im Vorfeld des Gipfels der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Tadschikistan?
    Oder wollte Washington die jetzigen Grenzstreitereien zwischen Kirgisien und Usbekistan nutzen, um einen neuen Spannungsherd entstehen zu lassen? Selbstverständlich würde man den Einsatz einer solchen Gruppe für den Antiterror-Kampf ausgeben oder mit Demokratisierungsaufgaben in diesem oder jenem "zurückgebliebenen" Land rechtfertigen.
    Allein schon die Tatsache, dass Zivilisten über die Möglichkeit verfügen, bewaffnete Aktionen im Ausland auszuführen, Waffenarsenale auf illegalen Wegen mitbringen und sogar diplomatische Pässe zur Tarnung ihrer undurchsichtigen Absichten bekommen, liegt außerhalb der Grenzen des zivilisierten Verhaltens. Und sie lässt auch eine große Besorgnis über die Sicherheit in der Region entstehen.

    Russische Ermittler sollen Beweise für Völkermord in Südossetien sammeln

    10/ 08/ 2008 18:35
    MOSKAU, 10. August (RIA Novosti). Präsident Dmitri Medwedew hat russische Ermittlungsbehörden beauftragt, Beweise für den Völkermord in Südossetien zu forderte, die „Beweise für die in Südossetien begangenen Verbrechen zu sammeln dokumentieren. Osseten werfen Georgiern unter anderem vor, Menschen bei lebendigem Leib zu verbrennen.
    „Die Formen, die das georgische Vorgehen annahm, können nur als Völkermord bezeichnet werden“, hieß es.
    Medwedew und zu dokumentieren, um eine Grundlage für die Strafverfolgung der Täter zu schaffen“.
    Am Sonntagmorgen hat Premier Wladimir Putin den Präsidenten über sein Treffen mit südossetischen Flüchtlingen informiert und über die Lage im Krisengebiet berichtet.
    Etwa im Bezirk Snauri hätten die Georgier mehrere Mädchen in einem Haus bei lebendigem Leibe verbrannt. „Sie trieben sie wie Viehe zusammen, verschlossen in einem Haus und steckten es in Brand. Wir sahen, wir ein Panzer an einem anderen Ort eine alte Frau überfahren hat, die mit zwei Kindern fliehen wollte. Wir sahen, wie ein 1,5-jähriges Kind erstochen wurde“, so Flüchtlinge zu Putin.
    Am Samstagabend hatten die südossetischen Behörden berichtet, die Opferzahl unter Zivilisten sei auf mehr als 2000 Menschen gestiegen.

    EIL - Ausländische Söldner unter Angreifenden auf Zchinwali

    14:55 10/ 08/ 2008
    MOSKAU, 10. August (RIA Novosti). Viele ausländische Söldner waren am georgischen Angriff auf Zchinwali beteiligt, sagte Südossetiens Präsident Eduard Kokoity am Sonntag gegenüber RIA Novosti.
    „Nach den Kämpfen haben wir entdeckt, dass es viele Menschen aus den baltischen Staaten und der Ukraine unter den Angreifern gegeben hat“, so Kokoity.
    „Nach heutigen Angaben wurden tote Söldner in der Nähe der Schule Nr. 12 entdeckt, die wie Afrikaner aussahen, d.h. sie sind dunkelhäutig“, hieß es.
  • Ria Novosti ist ein Radiosender der komplett vom Kreml betrieben wird. Aber das wußtest du natürlich, da du dich bei deiner Beschäftigung mit dem Thema intensiv mit allen Seiten der Thematik auseinandergesetzt hast. Merkt man ja auch daran dass deine Zitate so ausgewählt sind, dass sie von unabhängigen Quellen stammen und auch die Gegenseite zu Wort kommen lassen.
  • Hey Betos,
    Du hast völlig recht, dass mit Ria Novosti (Radiosender). Aber das gilt auch für die westliche Seite USA,…usw!
    Kriegstreiber in Berlin:
    Deutsche Regierung mischt beim Krieg in Georgien aktiv mit
    14. August 2008 – Die Berliner Regierung ist gar nicht so unschuldig am Konflikt zwischen Georgien und Russland wie sie tut – auch nicht der ehrliche Makler, als die sich unser Bundes-Engelchen Angela nächste Woche auf den Kaukasus aufspielen wird.
    Da sind handfeste Erdölinteressen dort zu vertreten. Wollte Struck noch Deutschland am Hindukusch verteidigen, macht das Angela und ihre Außen-Steinmeier am Kaukasus, Man schürt hier mal ein Konfliktchen und da und wenn es mal kracht, sind die Dummen die Menschen dort. Die leiden dann unter Kriegen. Die Hauptsache das Erdöl sprudelt und das Erdgas fließt zum Fromm und Nutzen von Eon-Ruhrgas. Bei den hohen Energiepreisen lohnt sich so ein Krieg ganz sicher.
    Und der Krieg hat noch einen Vorteil: Er lieferte die Begründung für weitere Preiserhöhungen.
    Und deshalb fliegt nächste Woche die Bundeskanzlerin auf die Krim und redet mit dem russischen Präsidenten und danach nach Tiflis und makelt mit dem Kriegsverbrecher Micheil Saakaschwili.
    Wetten, dass uns die Angela als Friedenengel verkauft wird, die es (wieder mal) zum Nutzen der Menschheit geregelt hat?
    Dass aber die Bundeswehr die georgische Armee ausgebildet und mit ausgerüstet hat, wird schamhaft verschwiegen.
    Russland ist für die Medien der Bösewicht. Ich habe keinen Grund die Politik Russlands in den Himmel zu loben. Russland ist nicht die UdSSR, sondern ein imperialistisches Land. Aber hier steht es gegen den Hauptfeind der Völker, die USA-Imperialisten und deren Wasserträger.
    Fest steht: Georgien hat den Krieg angefangen und hat ihn mit größter Brutalität gegen die Zivilbevölkerung geführt. Wenn die russischen Truppen eingriffen – die befinden sich bekanntlich mit UN-Mandat in Südossetien – dann ist das nichts anderes, als die angemessene Antwort.
    Da Georgien so groß ist wie Bayern ist und hat 69.700 km² und 4.646.003 Einwohner, Russland dagegen mit 17.075.400 km² und 142.400.000 Einwohner entschieden größer ist und entschieden mehr Menschen hat, muss man sich doch Fragen, welcher Teufel den Herrn Saakaschwili geritten hat, als er diesen Krieg begann? Hieß der Teufel etwas George Bush und war das Engelchen Angela? Immerhin gibt es Beispiele ähnlicher Art. So schickten die USA unter Carter und Reagan den Irak in den Krieg mit dem Iran. Das war vor 20 Jahren und auch hier ging es um Erdöl.
    Warum sollten die USA Herrn Saakaschwili nicht auch ermutigt haben, mit dem Morden zu beginnen. Mann wollte vielleicht mal austesten, wie weit man den russischen Bären reizen kann. Nun, jetzt wissen sie es. Ihr Vasall in Tiflis muss jetzt um seine Job bangen und wird froh sein, wenn er ungeschoren aus dem Krieg rauskommt. Mir scheint das wahrscheinlicher zu sein, als die Annahme, Saakaschwili habe das im Alleingang ohne seine Freunde im Westen und im Weißen Haus gemacht. Das zeigen auch die sehr direkten propagandistischen Hilfen von Bush, Merkel und Konsorten.
    Dass die direkte militärische Hilfe für den Aggressor ausblieb, war voraus zu sehen. Für die Ambitionen eines kaukasischen Potentaten riskieren die USA keinen Weltkrieg, aber die kleinen Sticheleien reichen ja aus. Die Opfer sind die Menschen in Georgien und Saakaschwili wurde im Regen stehen gelassen. Ihm geschah das zu Recht – die Antwort Russlands war eindeutig und entschieden. Jetzt wissen die USA: Wer mit dem (russischen) Feuer spielt, kann sich die Pfoten verbrennen.
    Berliner Interessen am prowestlichen Staatengürtel im Südkaukasus
    Georgisches Militär in Deutschland trainiert
    12. August 2008 Mit umfassenden diplomatischen Initiativen und der Entsendung eines Sonderbeauftragten interveniert die Bundesregierung im bewaffneten Konflikt zwischen Georgien und Russland. Man sehe sich dort „in besonderer Verantwortung“, umschreibt das Auswärtige Amt den deutschen Anspruch, im Südkaukasus als Mittler aufzutreten. Die drei südkaukasischen Staaten, darunter Georgien, gehören zu den besonderen Interessengebieten der Berliner Außenpolitik: Sie bilden einen prowestlichen Staatengürtel südlich von Russland und eröffnen dem Westen den direkten Zugang zu den Energieressourcen des Kaspischen Beckens.
    „In besonderer Verantwortung“
    Die aktuellen Kriegshandlungen bedrohen nicht nur die deutsche Stellung in dem Gebiet; sie lassen außerdem die Spannungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten eskalieren und gefährden damit das Bemühen Berlins, durch gleichzeitige Zusammenarbeit mit Washington und Moskau die eigene Position zu stärken - nach Art traditioneller Schaukelpolitik. Für eventuelle Verhandlungen um die Zukunft der Sezessionsgebiete Südossetien und Abchasien hat Berlin eine starke Stellung inne: Die Bundesregierung ist in Versuche zur Eindämmung der Abspaltungskonflikte schon seit den 1990er Jahren involviert.
    Den Interventionen des deutschen Außenministers in den bewaffneten Konflikt zwischen Georgien und Russland hat sich am Wochenende auch Bundeskanzlerin Merkel angeschlossen. Nach einer „bedingungslosen Waffenruhe“ seien sämtliche militärischen Kräfte „auf ihre Stellungen vor Ausbruch der Kampfhandlungen“ zurückzuziehen, forderte die Kanzlerin, die die Aktivitäten der französischen EU-Ratspräsidentschaft im Südkaukasus mit den Berliner Konzepten abstimmte. Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist mit allen involvierten Regierungen, Bündnissen und Organisationen in Kontakt und hat den Kaukasus-Beauftragten des Auswärtigen Amtes nach Tbilisi entsandt. Deutschland sehe sich „in besonderer Verantwortung“, umschreibt das Außenministerium den Anspruch, an der Südgrenze Russlands als exklusiver Mittler aufzutreten.
    Prowestlicher Staatengürtel
    Berlin hat starke Interessen im Südkaukasus, die durch die Kriegshandlungen zwischen Georgien und Russland ernsthaft bedroht werden. Sie kreisen um die Eigenstaatlichkeit Georgiens, die Deutschland nach der Sezession Tbilisis aus der Sowjetunion als erster Staat weltweit anerkannte. Seitdem bildet das Land gemeinsam mit Armenien und Aserbaidschan einen Staatengürtel südlich von Russland, der dem unmittelbaren Zugriff Moskaus entzogen und für westlichen Einfluss offen ist, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Mit dem Amtsantritt des gegenwärtigen georgischen Staatspräsidenten Michail Saakaschwili nach dem von Berlin unterstützten Umsturz Ende 2003 orientierte vor allem Tbilisi bedingungslos auf die EU und die USA. Dies hat nicht nur geostrategische, sondern auch hohe ökonomische Bedeutung, weil die südkaukasischen Staaten einen schmalen Landkorridor zwischen Russland und Iran bilden; über ihn können die äußerst umfangreichen Energieressourcen des Kaspischen Beckens nach Westen abgeführt werden, ohne dass Moskau oder Teheran die Kontrolle darüber bekämen. Die aktuelle Forderung Berlins, Russland solle seine Truppen von georgischem Territorium zurückziehen, hat ihren Ursprung auch in der Sorge um den Fortbestand des prowestlichen Staatengürtels im Südkaukasus.
    US-Dominanz
    Dennoch stößt die georgische Militäroffensive der vergangenen Woche, die den Einfluss Russlands auf die Teilrepublik Südossetien entscheidend schwächen sollte, in Berlin auf deutliche Kritik. Hintergrund sind innerwestliche Streitigkeiten um die Kaukasuspolitik. Washington plädiert für ein offensives Vorgehen in Osteuropa und Zentralasien und verlangt die Aufnahme Georgiens in die NATO; damit soll die Einbindung Tbilisis in die westlichen Bündnissysteme unumkehrbar werden. Die Bundesregierung verweigert sich diesem Ansinnen bislang. Zuletzt hat die Bundeskanzlerin beim NATO-Gipfel Anfang April gegen US-amerikanisches Drängen eine weitere Annäherung Georgiens an das Kriegsbündnis verhindert. Ursache ist nicht nur die Befürchtung, die deutsch-russische Zusammenarbeit könne ernsten Schaden nehmen, wenn die NATO sich noch weiter nach Osten ausdehnt. Die USA zielten darauf, „weitere pro-amerikanisch orientierte Länder in das Bündnis zu bringen“, um dort die eigene Dominanz auszudehnen, warnte die Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) schon Ende 2006.
    Spannungen
    Die jetzt von Russland zurückgeschlagene georgische Militärintervention entspricht dem offensiven Kurs Washingtons, das mehr als 100 Militärberater in Georgien stationiert hat. Sie wird daher von Berlin, das den eigenen Einfluss wahren will, nicht unterstützt. Auch droht der kriegerische Konflikt die Spannungen zwischen Moskau und Washington eskalieren zu lassen; Deutschland geriete dabei in Schwierigkeiten, seine westlichen Beistandspflichten mit der deutsch-russischen Zusammenarbeit in Einklang zu bringen. Die Basis für den Berliner Versuch, in paralleler Kooperation mit Russland und den USA die eigene Stellung auszubauen, würde geschwächt. Daher besteht die Bundesregierung neben dem Rückzug der russischen Truppen auch auf dem Abzug des georgischen Militärs aus Südossetien und damit auf der Herstellung des bisherigen Status Quo.
    Konflikte eindämmen
    Gelingt es, dies durchzusetzen, kann sich Berlin Hoffnungen auf größeren Einfluss bei den Verhandlungen um die Zukunft der Sezessionsgebiete Südossetien und Abchasien machen. Die deutschen Aktivitäten in den umstrittenen Regionen reichen bis in die erste Hälfte der 1990er Jahre zurück. Seit 1994 sind Soldaten der Bundeswehr im Rahmen der UN-Beobachtermission UNOMIG (United Nations Observer Mission in Georgia) in Georgien im Einsatz; UNOMIG soll den Waffenstillstand mit den Separatisten überwachen und beitragen, den Konflikt mit der Regierung in Tbilisi zu entschärfen. UNOMIG wurde mehrere Jahre lang von einem Berliner Diplomaten geleitet, der auch Vorschläge zur Eindämmung der Sezessionskonflikte unterbreitete. Auch eine OSZE-Mission in Südossetien stand zeitweise unter deutscher Führung. Ihre Aufwertung ist jetzt erneut im Gespräch. Erst Mitte Juli hat Außenminister Steinmeier die mehr als zehnjährigen deutschen Bemühungen um eine Beilegung der Sezessionskonflikte mit einem Besuch in Abchasien fortgesetzt.
    Konflikte schüren
    Dabei hat die Berliner Außenpolitik in den vergangenen Jahren die Sezessionskonflikte zugleich stets geschürt. Als sich im Februar mit maßgeblicher Unterstützung Deutschlands und der Vereinigten Staaten das Kosovo zum eigenen Staat erklärte, nahmen die Abspaltungsbemühungen in Abchasien und Südossetien einen neuen Aufschwung. „Der Präzedenzfall Kosovo hat uns veranlasst, aktiver unsere Rechte einzufordern“, teilte Anfang März ein Sprecher der südossetischen Sezessionisten mit. Parallel zur politischen Beförderung des Abspaltungsanliegens hat die Bundesregierung den unmittelbaren Gegner der Separatisten gestärkt - das georgische Militär. So wurden nicht nur im Irak eingesetzte georgische Einheiten, die derzeit in das Kampfgebiet zurückverlegt werden, auf deutschem Territorium trainiert (durch die US Army). Auch die Bundeswehr hat zahlreiche Soldaten der georgischen Armee ausgebildet. Anlass war deren Beteiligung an der Besatzungstätigkeit im Kosovo - einem Gebiet, dessen mit Hilfe Georgiens abgesicherte Sezession jetzt die Abspaltungsbemühungen in Südossetien forciert.
  • macke100% hat es sehr schön geschildert.

    zusammengefasst: es ist ein ringen der zwei supermächte. russland will sein einfluss in den nahbarstaaten niht an die usa verlieren und fürchtet eine umzingelung durch die usa, was die handlugsmöglichkeiten von russland extrem einschränken würde. außerdem geht es zudem um eine pipeline die das ach so wichtige öl von kasachstan und aserbaijan nicht über russischem boden sondern über georgien nach europa transportiert.
    der verlierer ist wieder mal das arme volk
  • chapeau @ Macke100%
    für diese recht ausführliche Schilderung, inwieweit u.a. unsere beiden beliebtesten bundesdeutschen Politiker ihre lobbyistischen Interessen im Ausland auch auf dem Rücken der dortigen Zivilbevölkerung heuchlerisch vertreten.
    Zu ergänzen wäre hier höchstens noch der zwar indirekte, aber eigentlich doch offensichtliche Kotau gegenüber der Bushregierung. :würg:

    Ach so...
    Verlierer ist nicht nur die dortige Zivilbevölkerung,
    sondern die gesamte Weltbevölkerung :(
    Kurzfristige Macht- bzw. Energieinteressen stehen wieder einmal gegen dringend notwendige - und vor allem glaubwürdige - Engagements für konzertierte Aktionen, die kommende Konflikte um Ressourcen versuchen einvernehmlich zu vermeiden :rolleyes:

    Aber das ist wohl nach wie vor lediglich ein Wunschtraum.
    siehe auch: freesoft-board.to/f29/russland-vs-georgien-325901.html

    mfg
  • Ein kleiner Nachschlag!

    In einem Videoclip (leider finde ich nicht mehr den Link) wird eine Kundgebung gezeigt, wo 5 Präsidenten verschiedener Länder zum georgischen Volk sprechen. Diese sind aus Lettland, ich glaube Estland, dann der Ukraine, aus Polen und der georgische Präsident. Der Ukrainer ruft zum Volk, das sie das Recht haben ein freies Volk zu sein und das ihr Kampf berechtigt ist. Der Pole erzürnt sich über das mächtige Russland und unterstellt Russland mit aller Gewalt seine alte Vorherrschaft wieder herzustellen. Es sind 5 Präsidenten, die den USA und sonstigen westlichen Staaten in den A**** gekrochen sind und ihr Volk verraten haben. Sie sind es, die dem skrupellosen Kapital weitere Märkte erschließen lassen usw. Und das die USA geil sind auf die Energierohstoffe wie Erdöl und Erdgas muss selbst dem Dümmsten aufgefallen sein. Der Herr Bush (die ganze Familie vom Großvater an ist da ja als Unternehmer verseucht!!!) ist ja Ölmulti.
    Und das Kamerabild zeigte auch die Massen zu dieser Kundgebung. Und mitten im Fahnenmeer, war auch die USA Flagge. Eindeutig in welche Richtung es geht.
    Die NATO, die eigentlich gar nicht mehr existieren dürfte, will nun in die Ukraine und Georgien. Wenn das passiert (und das wird leider kommen), dann haben diese amerikanischen Kriegstreiber, also die USA Möglichkeiten militärisch gegen den russischen Bären vorgehen zu können. Die werden mit Hilfe des CIA, wie damals in Vietnam, mit irgendwas provozieren um dann zuschlagen zu können. Die Stationierung der "Schutzschilde" in Polen sind solche gezielten Vorbereitungen.
    Und das gerade diese 5 Präsidenten an dieser Kundgebung zusammen standen und zum georgischen Volk sprachen ist auch eine selbstredende Antwort.
    Ich bin mir sicher, dass es noch zu sehr schlimmen Kriegen kommen wird. Und an Atomwaffen gibt es leider zu viele. Wollen wir hoffen, dass diese nie zum Einsatz kommen. Aber die USA sind das einigste Land dieser Welt, die kaltblütig diese Waffe schon gegen eine zivile Bevölkerung (Japan) eingesetzt hat. Und Kriege haben die USA ja ständig gegen verschiedene Völker schon geführt. Bei den USA ist also mit allem zu rechnen.
    Die Menschen wachzurütteln ist beinahe ein aussichtsloses Unterfangen, weil der größte Teil lieber auf Mallorca sich die Kante gibt, seine Gartenzwerge streichelt!

    mfG
  • Und die Tatsache, dass gerade diese 5 Präsidenten an der Kundgebung teilgenommen haben, hat nicht vielleicht auch damit zutun, dass sie die Präsidenten von Ländern sind, die 40 Jahre durch die Sowjetunion unterdrückt wurden? Und die jetzt befürchten, dass die lächerlich übertriebene Militäraktion gegen ein souveränes Land ein Zeichen ist, dass Russland bereit ist seinen Einfluss auf Ex-Sowjetländer auch militärisch zu erhalten?
    Wenn es wirklich eine Verletzung des Völkerrechts in Süd-Osetien gegeben hat, wie von Russland behauptet, was immer noch nicht wirklich bewiesen ist, dann hat es die UN und den Weltsicherheitsrat anzurufen und nicht einfach in das Land einzufallen.
    Was ist wenn sich Russland in 2 Jahren entscheidet die Russische Minderheit in Lettland zu "beschützen"?

    Deine Ansichten sind Einseitig und Engstirnig. Du bist nicht bereit alle Seiten zu sehen, weil du es gern hättest dass du der einzige bist, die Wahrheit sieht.

    Wenn die Erde schon dem Untergang geweiht ist wie du so wehemend behauptest, dann solltest du vielleicht in betracht ziehen auf eine einsame Insel in den Pazifik zu siehen. Dann müssen wir uns auch nicht so einen Mist anhören.

    Ich halt es einfach mal mit den "Ärzten":
    Es ist ihr eintöniges Leben, was sie quält
    und der Tag wird interessanter, wenn man Märchen erzählt.
  • Genau Betos, ich schließe mich deinem posting an.
    Meine Frau ist Lettin und ich kenne den russischen Bären zu genüge. Meine Frau noch viel besser:-) Sie ist in der UdSSR großgeworden, war in der Lenin Jugend, musste russisch lernen usw.....
    Ich bin alle 3-4 Wochen oben in Riga und ich weiß was die Russen immer noch dort treiben.
    30% der lettischen Bevölkerung sind Russen, und die sind verdammt dreist.
    Da steht immer noch ein riesen Denkmal zur "Befreiung Lettlands", wir sind heilfroh dass Lettland in der NATO ist und in der EU, seit diesem Jahr sogar Schengener Staat.
    Übrigens, die Esten haben das Russen Denkmal letztes Jahr abgerissen, Putin war not amused.
    Meine Frau hat ganz andere Nachrichten was die Georgische Agressivität angeht, von daher übe ich zurückhaltung.
    Bin aber überzeugt davon dass Russland den Georgischen Angriff auf Südossetien mitzuverantworten haben da sie Georgien provoziert haben.

    Ich bin bestimmt nicht der große Freund der USA und stehe sehr vielem kritisch gegenüber, aber was wäre denn ohne die Amerikaner?
    Wenn es denn ein Internet geben würde, dann wäre es indiziert:-) sicher gebe es dann interessante Seiten über die Glanztaten von Lenin, Mao, Fidel Castro und Erich Honecker über die Befreiung der Arbeiter und Bauern, vielleicht würde sich russipedia.rus großer Beliebtheit erfreuen. AI und kritische Seiten wären nicht gesperrt, sondern die Autoren kritscher Schriften wären selbst (ein)gesperrt und/oder (mund)tot gemacht!
    Schaut nach China, dort ist es Realität.

    Noch eine kleine Anmerkung am Rande:

    Wenn die USA Russland zerstören wollte, die hätten das schon zu Kennedy Zeiten tun können! Das Waffenpotential hatten sie damals schon und weder Russland noch China hätten zurückschlagen können. Es wäre kein "Roter" übriggeblieben.
    Aber sie haben es nicht getan und sie werden es auch jetzt nicht tun. Aber der russischen Großmachtpolitik muss die Grenze gezeigt werden.
  • Jup, Mike ganz genauso sieht es aus.

    Ich möchte vielleicht noch hinzufügen, dass auch ich der USA bei vielen Sachen kritisch gegenüber stehe, aber es für nur lächerlich halte, die USA für alles Schlechte in der Welt verantwortlich zu machen. Das ist genau die Engstirnigkeit und Vorurteilshaftigkeit die Leute wie Macke gern Anderen Vorwerfen, die nicht ihrer Meinung sind.
  • Es geht nicht um die Zwergstaaten im Baltikum, die haben in der Weltpolitik sowieso nichts zu sagen, sie sind nur politische Werkzeuge!!!

    Georgiens Präsident Micheil Saakaschwili, IQ 70 und grenzdebil?
    Hat der georgische Präsident Probleme mit seiner Zurechnungsfähigkeit? Ist er Größenwahnsinnig? Das ist zu vermuten, wenn man ein Interview der Spiegel mit einem Ex-Minister Saakaschwilis liest. Der muss seinen Präsidenten ja gut kennen. Ex-Minister Chaindrawa sagte dem Spiegel:
    „Dem Mann fehlt die Selbstbeherrschung, er hat psychische Probleme, er überschätzt sich maßlos.“ Und er sei „außer Kontrolle geraten“
    Ich bin kein Psychiater und habe von dem Potentaten aus dem Kaukasus auch keinen Intelligenztest gemacht. Aber mangelnde Intelligenz war ja noch nie ein Hindernis um einen Tyrannen an die Macht zu bringen und ihn dort zu halten. Denken wir nur an Idi Amin, der einst das Lieblingskind des Westens in Afrika war. Oder den Perserkaiser Mohammad Reza Schah Pahlavi. Oder Boris Jelzin, dem die westlichen Medien mit Lob du Auszeichnungen überschütteten und doch jeder wusste, dass das damalige russische Staatsoberhaupt, wenn er aus dem Flugzeug beim Staatsbesuch ausstieg, so von Schnaps zugedröhnt war, dass er nicht wusste, wo er sich befindet. Oder bleiben wir im eigenen Land. Bundespräsident Heinrich Lübke war auch keine Intelligenzbestie und blieb doch fast zehn Jahre im Amt. Den liebten die westlichen Medien und die Politiker nicht minder. Der bekam mehr Lob aus dem Westen, wie kein russischer Staatsmann mehr seit Zar Nikolaus II. und auch der hatte ja seine Probleme. Immerhin regierte einige Jahre ein perverser Mönch – ein gewisser Rasputin – den Hof in St. Petersburg.
    Warum sollte der Westen nicht auch einen Präsidenten von Georgien mögen, auch wenn der Grenzdebil ist? Im Gegenteil, der tanzt dann umso leichter nach der Pfeife des Westens. Jedenfalls tun die Regierenden des Westens alles, um die blutige Invasion der georgischen Truppen gegen die autonomen Gebiete von Südossetien und Abchasien zu verschleiern.
    Immerhin liegt Georgien an einer strategisch wichtigen Stelle im Kaukasus. Georgien ist ein wichtiges Transitland für Erdgas und Erdöl. So läuft die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline, BTC-Pipeline von den Ölfeldern am Kaspischen Meer über Georgien zum türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan. Hauptbesitzer beider Pipelines ist der angloamerikanische Erdölkonzern BP.
    Parallel zur BTC verläuft die Südkaukasus-Pipeline oder Schah-Denis-Pipeline. Durch sie fließt Erdgas von Baku in Aserbaidschan über Tiflis in Georgien nach Erzurum in der Türkei.
    Diese strategisch und ökonomisch wichtigen Objekte machen Georgien wichtig für den Westen, vor allem die USA und Europa. Die Weltbank und der IWF gaben daher bereits 1995 Georgien Kredite in Höhe von 206 Millionen US-$, Deutschland schob noch einmal 50 Millionen DM nach.
    Russland beobachtet das Treiben seit vielen Jahren mit Skepsis und Misstrauen. Auch Russland besitzt große Erdöl- und Ergasquellen und registriert sehr wohl, dass die USA und der Westen eine Politik der Einkreisung Russlands betreiben. Das Raketenabwehrsystem der USA, das sich angeblich gegen den Iran richtet, richtet sie jedoch tatsächlich gegen Russland und die geplante Mitgliedschaft Georgiens in der NATO ist ein weiterer Schritt der Umzingelung Russlands.
    Letztlich stehen hier massive wirtschaftliche und damit politische Interessen dahinter. In Russlands Erde liegen noch eine Menge nicht gehobener Bodenschätze, Russland ist außerdem ein riesiger Markt und hier sind noch riesige Profite zu machen.
    Man konnte es unter Boris Jelzin sehen, der machte die Politik der USA, Wenn er, wie geschehen, ein aufmüpfiges Parlament mit Kanonen beschießen ließ – was soll? Für die Regierenden im Westen blieb er ihr Mann. Putin und sein Nachfolger vertreten die Interessen der russischen herrschenden Klasse und die steht in vielen Teilen in direkter Konkurrenz zu den USA-Imperialisten. Das drückt sich auch in Georgien aus. Hier zeigen sie die realen Widersprüche zwischen Russland einerseits und den USA auf der anderen Seite.
    Es geht Russland sicher nicht in erster Linie um das Verhindern der Kriegsverbrechen der georgischen Armee an den aufsässigen Südosseten. Aber real ist, dass durch das Eingreifen der russischen Armee – warum auch immer – die Bevölkerung dort vor einen Massaker beschützt wurden.
    Das georgische Regime hat diesen Krieg begonnen – aufgehetzt, ausgebildet und aufgerüstet durch die USA, durch „Berater“ aus Israel und Söldner von dort und den USA unterstützt, begannen sie einen Krieg gegen Zivilisten, sie plünderten und mordeten gegen die Zivilbevölkerung, die Quittung aus Moskau kam prompt. Nun erdreistet sich Saakaschwili indem er davon redet, er wolle gutnachbarschaftliche Beziehungen zu Moskau haben. Indem er Krieg gegen Moskau führt? Den jedenfalls hat er verloren und mit ihm, sie Hintermänner wie Bush und Konsorten. Die Leidtragenden sind wieder einmal die einfachen Mensch en in Georgien und den Gebieten, in denen der Krieg wütete. Und in Georgien herrscht bei breiten Teilen der Bevölkerung schon unter normalen Bedingungen schlimmes Elend. Das verschärft sich jetzt noch. Die Schuldigen sind George Bush und andere westliche Staatsführer und der Möchtegern-Großgeogier Micheil Saakaschwili.
    Einer seiner ehemaligen Minister sagte dem Spiegel: „Das ist die Schuld des kriminellen Regimes von Saakaschwili, dessen Politik dazu geführt hat, dass sich unser Land weitgehend unter Kontrolle der Moskauer Militärs befindet. Er wollte eine Siegesparade in Zchinwali und hat den Vormarsch der russischen Armee bis kurz vor unsere Hauptstadt Tiflis bekommen.“
    Hat also dieser Saakaschwili noch alle Tassen im Schrank? Ich weiß es nicht, jedenfalls hat die russische Gegenwehr gegen sein Kriegsabenteuer ihm so zugesetzt, dass er jetzt wimmert und weint. Seine amerikanischen Berater werden wohl einiges psychologische Geschick benötigen, damit er wieder vorzeigbar ist. Es ist wie mit Saddam Hussein im Irak. Die USA schickten ihn in einen Krieg mit dem Iran – wie auch hier gegen Russland und ließen ihn in dem Moment fallen, wo er nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzte. Mal sehn, ob Saakaschwili auch da landet, wo Saddam landete: am Galgen.

    mfG
  • masterflok schrieb:



    Hm, Interessant. Die Russische Tante zitiert wörtlich auswendig gelernt den offiziellen Wortlaut der russischen Regierung. Und das Kind hat natürlich genau gewußt von wem die Bomben geworfen sind. Nur woher. Entweder hat sie die georgische Flagge gesehen die auf den fallenden Bomben gedruckt war oder die Russen zu denen sie geflohen ist haben ihr gesagt, dass das die Georgier waren.


    Tja ich muss ehrlich sagen, auf Grund der Tatsache das das eine 12 jährige ist, hab ich natürlich keinen Grund an ihren Worten zu Zweifeln :rolleyes:

    Ich behaupte nicht das die kleine lügt. Was sie erlebt hat war sicher traumatisch. Ich frag mich nur woher sie weis wer die Bomben geworfen hat von denen sie spricht. Und da fällt mir leider nur eine eher unglaubwürdige Quelle ein.



    Nebenbei bemerkt: Die Karikatur finde ich gut. Die trifft den Ablauf des Krieges ziemlich genau. Ändert aber nichts daran, dass die Reaktion der Russen in diesem Umfang reine geplante Machtpolitik war um ein Zeichen an alle ehem. Sowjetrepubliken zu setzen. Oder wie kann es sonst sein, dass in einem Flächenland wie Russland bei einem "völlig überraschende Angriff der Georgier" nur Stunden später russ. Panzer in Massen an allen Grenzen zu Aprasien und Süd-Osetien bereit stehen...
  • Betos schrieb:

    Ich behaupte nicht das die kleine lügt.

    Aber ich. Das ganze ist ein 100%iger Fake.

    Es ist offensichtlich, daß es sich mal wieder um ein schlecht gemachtes Propagandavideo handelt. Typisch auch diese Altersgruppe. Einerseits jung genug, die Trändrüsen zu aktivieren, andererseits aber alt genug, daß man ihr zu glauben neigt. Mittlerweile kann ich solche Kriegsführung an der Propagandafront nicht mehr sehen, sie hängt mir zum Halse heraus. Wenn wenigstens ein Fünkchen an des Aussagen echt wäre. 'Es hätte ja genau so sein können' reicht mir bei weitem nicht.

    Sich angewidert wegdrehend
    Konradin
  • Junge, Junge :würg:

    Was soll hier schon wieder diese Schwarz/Weiß-Malerei
    Kann man das nicht mal unter Strafe stellen :D
    Und
    Von Dir, Betos, hätte ich zumindest etwas Differenzierteres erwartet.

    Alle hier - und auch oft anderswo - involvierte Parteien haben Dreck am Stecken
    und nie genügend dafür getan,
    das Konflikte deeskalierend gelöst werden.

    Ob in Abchasien oder auch Südossetien
    oder auch in anderen "Provinzen" der ehemaligen UDSSR,
    es hat immer schon vorab ethnische Säuberungen inkl. damit verbundener "nationalistischer" Hetzereien gegeben.

    Wer hier den ersten Stein geschmissen hat, wird sich im Nach herein kaum noch exakt eruieren lassen.
    Ganz klar ist aber auch, dass alle involvierten Großmächte - Russland & die USA bzw. NATO - hier lediglich ihre eigenen Machtinteressen vertreten haben.
    In der russischen Seele spielt zudem noch der nicht zu unterschätzende "dumme" Nationalstolz" der vergangenen Großzeiten eine nicht unerhebliche Rolle.

    Wirklich um Lösungen bemühte Diplomaten und wahre Menschenfreunde (vor allem in der UN) hätten es dort und anderswo gar nicht erst so weit kommen lassen dürfen.

    Das jetzt mit allen Mittel der Manipulation, Verfälschung und Gewalt versucht wird, die eigenen Pfründe und Interessen zu "verteidigen",
    ist zwar allgemein üblich
    aber genauso auch zum K**** :würg:

    Hier gibt es keine Unschuldigen, zu Unrecht in Mitleidenschaft gezogenen ...
    außer Teile der ärmeren Zivilbevölkerung,
    die vor nicht all zu langer Zeit in geschönten Wahlkundgebungen auch wieder(mal) auf die falschen Pferde gesetzt haben...
    aber bestimmt auch nicht in der Absicht des jetzigen Status Quo.

    Hört hier bitte mal auf, die eine oder andere Seite verteidigen oder rechtfertigen zu wollen.

    Es gehören zumeist zwei Seiten zu einer Eskalation
    und selten genug ist zu Beginn eines Konflikts klar zu sagen,
    wer die Hauptverantwortung trägt.

    Ich kenne dies bzgl. nur recht wenige Beispiele....z.B. Vietnam (Frankreich/USA), Afghanistan (UDSSR) oder Tibet (China), wo die Kräfteverhältnisse zu Beginn so klar waren, dass hier nicht die Vernunft des Stärkeren, sondern nur reine Machtinteressen den Ausschlag gaben.

    In all diesen Konflikten sollten verantwortungsbewusste Weltbürger den Aggressoren beider Seite die rote Karte zeigen,
    und auch beide Seiten zum Wiederaufbau verpflichten.

    Denn jeder, der hier voreilig Partei ergreift, macht sich nur zum Erfüllungsgehilfen...Pfui

    muesli
  • muesli schrieb:

    Junge, Junge :würg:

    Was soll hier schon wieder diese Schwarz/Weiß-Malerei
    Kann man das nicht mal unter Strafe stellen :D
    Und
    Von Dir, Betos, hätte ich zumindest etwas Differenzierteres erwartet.


    Also ganz ehrlich, ich hatte nicht vor, für irgendeine Seite Partei zu ergreifen. Die Frage der georgischen Schuld wurde zuvor ja schon ausgiebig beleuchtet, da wollte ich nur klar darstellen, dass die russische Seite mindestens genausoviel Schuld trifft.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass es nur zu kriegerischen Ausseinandersetzungen kommen kann, wenn BEIDE beteiligten Seiten dies entweder bewußt in Kauf genommen oder gar gefördert haben.

    @Konradin: ich wollte es nicht so deutlich formulieren, aber du hast natürlich Recht :D
  • Ich glaube ihr seht vor lauter Bäumen den Wald nicht. Hier geht es nicht um Georgien, sondern um einen Kriegsgrund. Werft doch mal ein Blick in die Medien, die Propaganda gegen Russland läuft doch auf hochtouren. So kann man auch mal eben ohne großes Aufsehen am 14.08.2008 den US-Raketenschild in Polen vertraglich unter Dach und Fach bringen. Ihr glaubt doch nicht ernsthaft dass sich die Russen so ein Ding vor die Haustür setzen lassen, für wie dumm haltet ihr sie denn? Wir stehen kurz vor einem Krieg und niemand möchte es nur ansatzweise wahrnehmen, wie offensichtlich muss es denn noch werden?
  • Hey Masterflok,

    Du liegst völlig richtig!

    Die nächsten Raketen werden in der Ukraine, Georgien, wenn China nicht aufpasst, im Tibet usw. stationiert!
    Russland wird entsprechend antworten. Es ist ein Spiel mit atomarem Feuer!
    Bush hat sich in der Vergangenheit mehrmals geäußert, dass die Welt für Amerika viel zu kein ist, Amerika braucht Rohstoffe, Russland hat sie!
    Amerika, Europa an seiner Seite, wird nicht mehr lange zu sehen, wie China `ihre` Weltrohstoffe verbraucht, die sie beanspruchen!

    mfG
  • Wenn man hier so manches liest könnte man ja fast denken Georgien hätte die armen Russen angegriffen.
    War es denn nicht umgekehrt dass der agressive russische Bär das arme Georgien angegriffen hat???
    Woher wisst ihr das Georgien "Säuberungsaktionen" durchgeführt hat? Von den Russen???
    Daher finde ich gut das Raketen in Polen instaliert werden, ich finde auch gut wenn Georgien und die Ukraine NATO Mitglieder werden, auch begrüße ich einen EU Beitritt der beiden Länder.
    Ich kenne die russische "Ausenpolitik" sehr gut, meine Frau noch besser, daher weiß ich was ich hier schreibe.
    Du nennst die Baltischen Staaten Zwergstaaten, klar, von der Größe magst du Recht haben, aber warst du schon mal dort? Auch dort leben Menschen.
    Ich denke nicht, sonst würdest du nicht so reden.
    Meine Frau hat z.B. seinerzeits in der Menschenkette, die von Tallinn nach Kaunas reichte, den russischen Panzern gegenübergestanden und in die Mündung ihrer Geschütze geschaut.
    Sie war in Riga als der "Ivan" das lettische Radiohaus besetzt hat und die Sendung in die eigene Hand genommen hat.
    Gehe mal in den Rigaer Stadtpark, dort stehen Gedenksteine für Letten die von den Russen erschossen worden.
    Ich könnte dir die Aufstellung noch beliebig weiterführen aber es würde den gebotenen Rahmen hier bei weiten sprengen. In Unwissenheit wo ihr euere Informationen bezieht, sie sind einseitig.
  • OMG, noch jemand der an den Friedenskreuzzug der Amerikaner glaubt. Die Russen werden kein Problem damit haben diesen Raketschild mit einer A-Bombe zu vernichten, und schon haben wir den Krieg vor der Tür.

    Aber wie sagte Obama nach dem Europabesuch "Ich habe gemerkt wie geil die Europäer auf eine amerikanische Führung sind"
    Na dann, gute nacht!