Bundeswehr bei Olympia in Peking

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  • Macke100%
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  • @Konradin
    oder glaubst du, sportliche Höchstleistungen fliegen einem so nebenbei zu?

    nööö, hatte ich jetzt eigentlich nicht angenommen.
    Aber sie tun's nicht für Volk und Vaterland, sondern weil's ihnen Spaß macht und weil sie's wollen, und das kann man von Wehrpflichtigen (auch wenn nicht jeder muss) nicht gerade behaupten.

    P.S.:
    Schon gesehen - unser lieber Threadstarter hat sein Werk aufgegeben, "erledigt" steht jetzt über seinem Initialpost.
    Lustisch :D
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • P.S. @MusterMann: Und warum heißt es Rom statt Rome (oder Roma) und Moskau statt Moskow (oder Mockba)? Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht.

    Also da will ich mal was zu sagen. Das ist auch so eine typisch deutsche Marotte, aus irgendeiner Demut statt der im Deutschen gebräuchlichen Bezeichnung für Städte und Länder neuerdings die Landessprache zu benutzen. Statt Kuba Cuba, statt Peking Bejing (vorher nie gehört). Das finde ich Unsinn. Sonst sagen wir demnächst Warszawa, Praha oder auch Gdansk.
    Seit es Internet gibt, äußern sich Legastheniker besonders gern schriftlich.
  • Konradin schrieb:


    Und warum heißt es Rom statt Rome (oder Roma) und Moskau statt Moskow (oder Mockba)? Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht.


    Bisschen O.T:
    Vor über 20 Jahren hat die damalige Staatsführung in China beschlossen, die Schreibweisen chinesischer Orte (und anderer Dinge) für die westliche Welt der Aussprache in China anzupassen.

    Dabei wurde aus Peking, was so kein Chinese sagen würde, eben Beijing. Viel weicher und runder.

    Man kann das nicht mit traditionell-historischen Eindeutschungen europäischer Städtenamen vergleichen, da Chinesisch eine völlig andere, silben- und betonungsabhängige Sprache ist. Übrigens ist Mockba die kyrillische Schreibweise von Moskau. Genau tradiert heißt es meines Wissens 'Moskwa'

    Andere europäische Städtenamen wurden sicher durch mangelhafte Sprachkenntnisse und fehlende Rechtschreibregeln eingedeutscht oder eingeenglischt (<-- gibt's das Wort?). Wobei dies keineswegs einheitlich statt fand. Beispiel (D/F) Marseille = Marseille, Nizza = Nice. Stuttgart dagegen auf italienisch: Stoccardia! Sprachwissenschaftler könnten da sicher mehr dazu beitragen.
  • @MusterMann: Ich finden es nicht von ausschlaggebender Bedeutung, was die Chinesen in dieser Hinsicht beschlossen haben. In jedem mir bekannten deutschsprachingen Atlas lautet die Bezeichnung 'Peking' und nicht anders. Es scheint so, daß es der deutsche Name für die Stadt ist, welche andere als 'Beijing' bezeichnen. Mit Verlaub, MusterMann, sind es nicht die Deutschen (genauer, die Deutschspachigen, also auch Österreich und die Schweiz), welche über ihre eigene Spache zu befinden haben, wie immer sie eine Stadt nennen dürfen? Oder sollten sie sich besser von den Chinesen vorschreiben lassen, wie sie mit ihrer eigenen Sprache umgehen?

    Sicher ist 'Mockba' die kyrillische Schreibweise für 'Moskwa', nichts anderes habe ich behauptet.

    Und was die weiteren Städtenamen angeht, so finde ich es in diesem Zusammenhang recht unerheblich, warum sie so heißen, sondern eher, daß sie so heißen.

    Auch wenn der Threadstarter such mittlerweile aus dem Staub gemacht hat, der Thread ist ja noch nicht geschlossen.

    littleprof schrieb:

    Aber sie tun's nicht für Volk und Vaterland, sondern weil's ihnen Spaß macht und weil sie's wollen, und das kann man von Wehrpflichtigen (auch wenn nicht jeder muss) nicht gerade behaupten.

    Es ist doch nicht wichtig, warum Sportler ihren Sport ausüben und es interessiert auch die Bundeswehr nicht wirklich. Die Bundeswehr fördert sie ihres eigenen Imagegewinns wegen, weswegen denn sonst? Zumindest rein rechnerisch dürfte der zu erwartende Imagegewinn für die Bundeswehr wohl höher als die damit verbundenen Kosten sein.

    Von Wehrpflichtigen kann man das nicht bekaupten, oder hat jemand vor, auch diese zu sponsoren? Na, ich glaube, wohl eher nicht.

    Gruß Konradin
  • @ Konradin:
    Es wäre nun doch etwas sehr am Thema vorbei, sprachwissenschaftliche Exkursionen zu betreiben. Aber du kannst die chinesische Sprache nicht mit üblichen europäischen vergleichen. Sprache ändert und verändert sich, auch unsere. Frühere chinesische Ortsbezeichnungen im Deutschen (u.A.) beruhten auf falschen Sprachkenntnissen früherer Generationen. Weshalb manche Städte in unserer Sprache ihre originären Namen besitzen und manche 'eingedeutscht' wurden, ist sowieso nicht trivial. Können wir uns aber gerne in einem anderen Thread darüber unterhalten.


    Zum Thema selbst:

    Konradin schrieb:

    ...dürfte der zu erwartende Imagegewinn für die Bundeswehr wohl höher als die damit verbundenen Kosten sein


    Zum einen lässt sich das sicher nicht so einfach berechnen zum anderen wird diese Art de Sportförderung seit Jahrzehnten betrieben und meines Erachtens hat sich in der Bevölkerung kaum ein aus diesem Grund gesteigertes Ansehen der Bundeswehr vollzogen.
  • Weder habe ich behauptet, daß sich das Ansehen der Bundeswehr wegen der Sportförderung schlagartig gesteigert hat, noch, daß es eine einfache Rechenaufgabe sei.

    Aber wenn keine Imagegewinn (für sich selbst oder auch für den Staat) damit verbunden wäre, warum sollte die Bundeswehr (oder irgendeine Armee dieser Welt) dann Sportförderung betreiben? Schließlich sind es keine barmherzigen Samariter und die Sportförderung als solches gehört sicher ebensowenig zu den primären Aufgaben einer Institution wie der Bundeswehr.

    Gruß Konradin
  • @ Konradin:
    Nach Jahrzehnten der Sportförderung kann man nun wirklich nicht mehr von eventuell schlagartigem Imagegewinn sprechen ... :D

    Doch was ist denn dein Problem? Würdest du die Leistungssportler lieber anderweitig unterstützen oder gar den Spitzensport besser gar nicht fördern?
  • @MusterMann: Ich habe kein Problem damit, daß Spitzensportler von wem auch immer gefördert werden, von mir aus auch von der Bundeswehr, wenngleich ich persönlich andere Sponsoren vorziehen würde.

    Wie ich schon weiter oben erwähnt habe, sind mir die alle vier Jahre wiederkehrenden Kommerz-Spiele einigermaßen zuwider. Der damalige Entschluß, nicht nur Amateure zu den Spielen zuzulassen, war meines Erachtens ein wesentlicher Meilenstein weg vom sportlichen Element und von der Idee der Völkerverständigung.

    Es gibt keinen Grund, Sportler nicht zu fördern, solange es Amateure sind. Aber warum sollte man eigentlich Profis fördern, die ihre mitunter recht satten Gewinne auch nicht zurückfließen lassen, und andererseits geht der Breitensport mehr oder weniger leer aus. Was ist mit den Sportarten, die nicht olympisch sind, werden denn deren Leistungsträger ausreichend unterstützt?

    Gruß Konradin
  • Konradin schrieb:

    ... Was ist mit den Sportarten, die nicht olympisch sind, werden denn deren Leistungsträger ausreichend unterstützt?
    ...


    Nicht-olympische Sportarten erfahren weitaus weniger Unterstützung, so weit mir bekannt. Wobei sich das, siehe 'Moderner Fünfkampf', auch mal ändern kann. Die wenigsten Spitzensportler verdienen allerdings wirklich viel Geld. Formel 1 & DTM, Fußball, Springreiten und eventuell noch Tennis und Golf sind wohl die große Ausnahme in DE.

    Deine Frage der Unterstützung des Breitensports kann ich gut aufgreifen, da ich selbst in einer populären Sportart 'zuhause' bin, einschließlich Vereinsjugendleitung und Verbandstätigkeit. Hier könnte ich permanent und ausgiebig über mangelnde Unterstützung seitens Kommunen und Länder klagen bei gleichzeitiger Verschwendung riesiger Summen für Prestigeprojekte.


    Zur staatlichen Förderung: hier werden immerhin Spitzensportler in weniger populären Disziplinen unterstützt, die sonst keine Chancen hätten, ihren Sport leistungsgerecht auszuüben. Denn Sponsoren sind mittlerweile Mangelware. Selbige konzentrieren sich immer mehr auf die telegensten Branchen. In unserem Ort gab es eine Wasserballmannschaft, die vor ein paar Jahren Meister der ersten Liga wurde und dennoch keinen einzigen Sponsor bekam. Leider.

    Was also tun? Was wäre der optimale Weg? Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Die Bundeswehr-Sportkompanien finde ich dabei einen akzeptablen, bewährten Weg und sehe hier keine Vorbereitung für Großmachtpläne wie von Macke100% unterstellt.