politikrichtungen?!

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  • twinky schrieb:


    Darüber hinaus dann auch noch zu erwarten, daß alle in Askese oder ähnlichen, von wenigen geprägten, vermeintlichen Idealen zu leben, ist vollkommen unrealistisch. Das wird nicht passieren.
    Je mehr verzichten, desto leichter (und somit reizvoller) ist es für den einzelnen, sich einen Vorteil zu verschaffen. Hierzu gibt es zu genüge verhaltenspsychologische Studien aus dem Bereich der Spieltheorie, die es immer wieder belegen.
    Menschen brauchen Anreize, positive wie negative, und darauf sollte ein System aufbauen. Und nicht auf moralische Werte, die zudem nicht absolut sind, sondern stets subjektiv. Übertrüge man Marx' Ideen auf sportliche Wettkämpfe, gäbe weder Gewinner noch unterschiedliche Preisgelder. Alle machen mit, strengen sich an, investieren Zeit und Energie, aber man kann nicht gewinnen und sich von anderen abheben? Wie realistisch wäre eine rege Teilnahme an solchen Ereignissen unter diesen Umständen?

    Und sich in der Ausrede zu flüchten, die Sowjetunion wäre nicht dem Kommunismus gefolgt, ist feige. Eine Theorie zu haben und sie dann umzusetzen, können zwei Paar Schuhe sein. Kommunismus funktioniert nicht, das sieht man in jedem Staat, der sich darin versucht. Und nur, weil das Ergebnis so drastisch von der Theorie abweicht, muß man das geplante Projekt nicht leugnen.
    @thing: Ich schrieb bereits, daß der Kommunismus wegen mangelnder Anreize (bei Dir durch den wertenden und inhaltlich einschränkenden Begriff "Gier" ausgedrückt) nicht funktionieren kann. Die Jahre des Lesens habe ich dann wohl bereits hinter mir :D
    Die Politiker handeln übrigens nicht asozial, sondern egoistisch. Das mag unter Umständen aufs gleiche hinauslaufen, muß es aber nicht. In der linksgerichteten Presse wird das Wort "asozial" recht häufig benutzt, nicht wahr? ;) Und Deutschland eine Diktatur... diese Behauptung alleine sagt genug über Dein gerichtetes Gedankengut aus, das muß man nicht weiter kommentieren..


    Was die Verhaltenspsychologie angeht, so ist sie geprägt von staatlichen Absichten. Der Spießbürger verhält sich grundsätzlich nur innerhalb ihm beigebrachter Gedankengänge - für diese neuronale Programmierung ist - wie schon erwähnt worden das gesellschaftliche Umfeld als auch die Erziehung verantwortlich. Da Kleinkinder - Hochbegabte ausgeschlossen - nicht fähig sind, selbstständige und vor allem vernünftige Gedankenansätze zu entwickeln, werden sie durch Übertragungsmedien wie eben Eltern, Schule oder Fernsehen geprägt. Zu diesen Prägungen gehört auch die Gier - die von kleinauf gefördert wird - wie du es schon mit dem Sport so schön zum Ausdruck gebracht hast. Wie du auch von der Verhaltenspsychologie bestimmt weißt, können Prägungen nicht mehr rückgängig gemacht werden.
    Doch eins hast du zudem nicht beachtet, der Kant'sche kategorische Imperativ hat beispielsweise schon vor 150 Jahren die Möglichkeit einer absichtsfreien und somit allumfassenden Denkweise - einer absichtslosen Willenserkärung - und somit den Weg für den Kommunismus geebnet. Denn im Kommunismus existiert keine persönliche Beschränkung was die geistige Entfaltung eines Menschen angeht, nur muss sie immer innerhalb einer friedlichen Gesinnung geschehen. Nehme man beispielsweise die Funktionsweise der Nuklearenergie - im wahren Kommunismus darf sie genutzt werden, jedoch nicht um Millionen von Menschen auszurotten, sondern um Millionen von Menschen ein sorgloses und somit angenehmes Leben zu ermöglichen. Da wiederum im Kapitalismus Macht und Geld der Antriebsfaktor Nummer eins ist, wird diese Technik sowohl innerhalb destruktiver als auch ausbeuterischer Interessen eingesetzt - das Allgemeinwohl steht hier an letzter Stelle.
    Was deinen Einwand bezüglich des Unvermögens des Kommunismus in den letzten 100 Jahren angeht, so muss eins erwähnt werden - alle Personen wie Lenin, Stalin, Mao und Castro litten an einer krankhaften paranoiden Schizophrene und diese wurde noch zudem durch Partai-Parasiten innerhalb der eigenen politischen Kasten gefördert und unterstützt. Auch ein Karl Marx oder Friedrich Engels an der Spitze der Sowjetunion hätte nichts ausrichten können, wenn die jeweiligen Beauftragen für staatspolitische Angelegenheiten nur ihren persönlichen Selbstzweck verfolgt und diesen dem Bürger nicht vorenthalten hätten.
    Dieses tugendvolle Philosophiekonzept lässt sich nun mal nicht realisieren, wenn nur 1 % der Menschheit sowohl die mentale als auch physische Kraft besitzt, Macht und Gier von sich aus effektiv zu bekämpfen.
    Mit der Diktatur hast du mich falsch verstanden, denn im Wesentlichen besitzen wir ein freies Entscheidungssystem, dessen Triebfeder der Selbstzweck ist - zumindest auf politischer Ebene und vor allem hier ist es kein Geheimnis, wie tierisch und barbarisch sich die beteiligten Polit-Gurus gegenseitig bekämpfen. Das ist ein permantenter Psycho-Terror, dem nicht nur die Kennedybrüder zum Opfer fielen, sondern viele Millionen Kriegsopfer - denn das Geld hat schon immer seinen Willen durchgesetzt.
    "Glück bedeutet nicht, das zu kriegen, was wir wollen, sondern das zu wollen, was wir kriegen."