San Francisco (dpa) - Mit einer Testversion ihres neuen Angebots ist die umstrittene Musiktauschbörse Napster am Donnerstag erneut an den Start gegangen. Die seit dem Sommer wegen eines Gerichtsstreits mit der Musikindustrie abgeschaltete Online-Tauschbörse gab die überarbeiteten Beta-Versionen an etwa 20 000 ehemalige Napster-Benutzer heraus. Die aus einem Pool von 2 Millionen Nutzern ausgewählten Personen sollen den neuen Service sechs Wochen lang kostenlos testen.
Nach US-Medienberichten enthält das Angebot rund 100 000 Dateien mit Musik von unabhängigen kleineren Plattenlabeln. Napster-Gründer Shawn Fanning und Firmenchef Konrad Hilbers bemühten sich derzeit um immer noch fehlende Lizenzen der großen Musikkonzerne, hieß es. Der ehemalige Bertelsmann-Manager Hilbers, der im vergangen Juli die Napster-Leitung übernahm, rechnet mit einem öffentlichen Neustart der Tauschbörse noch in diesem Frühjahr, nach der angestrebten Einigung mit den großen Plattenlabels.
Der ehemals kostenlose Tauschservice, der seit 1999 von bis zu 70 Millionen Menschen genutzt wurde, soll demnächst zum Abonnementpreis von monatlich fünf bis zehn Dollar angeboten werden. Analysten prophezeien Napster einen schwierigen Neu-Start neben der Konkurrenz der neuen Online-Musikdienste MusicNet und Pressplay sowie einer Reihe von Tauschbörsen, die ihren Internet-Service weiterhin kostenlos anbieten.
Nach Klagen der Musikindustrie wegen Verletzung des Urheberrechts musste Napster im vergangenen Sommer seinen Online-Service einstellen. Auch die deutsche Bertelsmann AG beteiltigte sich zunächst an den gerichtlichen Schritten, stellte sich dann aber als Geldgeber und Partner hinter die Napster-Bemühungen, den Tauschservice in ein kostenpflichtiges Abonnement-Angebot umzuwandeln.
Napster will die Musikdateien zukünftig in zwei verschiedenen Formaten anbieten. Neben dem altbewährten populären MP3-Musikdateien erhalten die Nutzer das neue «.nap»-Format. Nach Firmenangaben sind diese Dateien so geschützt, dass sie nicht an andere Computer weitergegeben oder auf CDs gebrannt werden können.
wer sich da anmeldet, is ja wohl selbst schuld
so long
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