EU: Experten fordern Ansiedlung von Irak-Flüchtlingen

  • Internationale Politik

  • Miraculix
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  • Es geht ja nicht nur ein Regime, sondern ein von den USA "aufgesetztes" Gesamtsystem, das dort ein Problem darstellt.

    Daher wird alles was nach US-Demokratisierung (im Context US wird es nicht nur dort wohl als Dämoncratisierung bezeichnet werden) nicht funktionieren können.

    Solange die Verteilung der Root-Rechte in den Besitzverhältnissen mehr als dubios ist, wird es massiven Widerstand dagegen geben.

    Womit wir eben bei der Kriegstheorie landen.

    Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Saddam oder der Generalstab als kleines Abschiedsgeschenk für die Resistance so etwas wie unsere "Landsturmverordnung" von 1813 hinterlassen haben.
    Dann sieht es wirklich bitter aus.
  • Dieser Thread ist wirklich, wirklich hart. Sowohl in seinen Argumenten, als auch in der Art und Weise, wie sie vorgetragen werden.
    Mir tut das wirklich weh...

    Ich gehe jetzt mal nur auf die letzten Beiträge ein, dann folgt meine Meinung zum Thema Flüchtlingsaufnahme.

    McKilroy schrieb:


    Und leider gibt es wohl auch in der irakischen Bevölkerung wohl Gruppen, denen es auch nicht Recht ist, wenn die Demokratisierung funktioniert. Und diese Gruppen werden natürlich alles tun, um weiter Unfrieden zu stiften.

    Es ist eigentlich nicht zu verstehen, dass ein Land wie Irak, es nicht schafft, in absehbarer Zeit die Wirtschaft vernünftig in Schwung zu bringen, bei dem Bodenschatz.


    Das ist sehr gut zu verstehen.
    Ein System wie das in USA herrschende muss sich von selbst entwickeln, dazu bedarf es aber Rahmenbedingungen die im Irak schlicht nicht gegeben sind.
    Wie soll dort ein demokratischer Staat entstehen, der akzeptiert wird?
    Die ganzen Islamisten, Revolutionisten etc. pp werden selbstverständlich Terror gegen einen USA-Vasallen ausüben, eben dieses von den USA angestrebte Vasallentum dürfte gewissen Kreisen allzu bitter aufstoßen.
    Versteht sich doch von selbst, ich kann ihren Hass nur zu gut verstehen.
    Die USA kann aus dem Irak nicht weg, ohne das Land in zu viel Unruhe zu stürzen, andererseits herrscht auch mit den Besatzern mehr als genug Unruhe im Land.
    Und die Bodenschätze im Land sind eher kontraproduktiv für den Wiederaufbau, erzeugen sie doch Begehrlichkeiten bei Kapitalisten zu allen Seiten.
    Im Übrigen werden die USA, so wie ich sie einschätze, einen Teufel tun und auf das ganze schöne Öl verzichten wollen.


    Miraculix schrieb:


    Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Saddam oder der Generalstab als kleines Abschiedsgeschenk für die Resistance so etwas wie unsere "Landsturmverordnung" von 1813 hinterlassen haben.
    Dann sieht es wirklich bitter aus.


    Ich muss zugeben, dass mir diese Landsturmverordnung zuerst nichts sagte.
    Nach etwas Recherche kann ich mir das nicht vorstellen.
    Wie stellst du dir das vor?
    Die alte Machtelite hat ja keine Macht mehr um solch eine Verordnung durchzusetzen.
    Im übrigen braucht es das auch nicht.
    Die derzeitigen Vorfälle im Irak zeigen ja, dass mit Landsturm oder ohne das Land nicht zu befrieden ist, da ohnehin zu viele Menschen die Besatzungkräfte und die eigenen Landsleute in Schach halten.
    Insofern hätten Hussein und Co. auch ohne Landsturmverordnung ihr Ziel erreicht.


    Zum Thema Flüchtlingsaufnahme:
    Ich bin etwas zwiegespalten.
    Zum einen bin ich der Meinung, dass direkt am Ort des Geschehens Hilfe am nötigsten ist. Und nicht weit weg, z.B. hier.
    Andererseits ist es auch schlecht, Flüchtlinge die raus wollen, nicht aufzunehmen.

    Aber abgesehen davon.
    Auch als eines der reichsten Länder der Welt sehe ich keinen Grund überall mittanzen zu wollen.
    Klar, einfach mit dem Finger auf die USA zu zeigen ist zu einfach.
    Oder zu behaupten sie seien schuld am Krieg, ergo haben sie dort Hilfe zu leisten.
    Sich aus der Verantwortung zu stehlen geht auch nicht... aber als einfacher Vasall den USA weiter zu dienen geht auch nicht.

    Man muss sich entscheiden, ich würde keine Flüchtlinge aufnehmen.


    MfG
    trxag
  • Ich denke die alte Machtelite braucht das auch nicht mehr.

    Sie hat ihren Fall vorhergesehen und den lokalen Clans und Gruppen die Autorität übertragen. Die Autorität und den Auftrag, eben so wie dazumal in unseren Breitengraden in der Landsturmverordnung die vom Kollaborationsregime komprimitierte und mißbrauchte Ordnung durch Anarchie zu ersetzen. Vollständig um das zu betonen. So wie eben bei uns seinerzeit gegen Napoleon.

    Wie weiter oben geschrieben, es drängt sich mir der Verdacht auf, Saddam hat aus dem Schicksal Athiopiens vs. Italien gelernt und wollte gerade , dass der Irak als "Schwellenland" (nach dem Hungerembargo) gegen die imperiale Macht den Krieg und vor allem die offene Feldschlacht scheut um eben den Bürgerkrieg in der Besatzung besser zu führen. Er wollte kein irakisches "Adua".

    Die haben sich ja überhaupt nicht eingegraben oder eingebunkt obwohl sie über 10 Jahre Zeit dafür hatten.

    Es sind im 3.G.Krieg mit Masse nur jene Truppen in die Schlacht geschickt worden, die nach dem Krieg den Besatzern nützlich gewesen sein hätten können. Die sind nicht mehr. Alles andere -wohl mit der Masse der modernen Ausrüstung- kam und kommt erst nach dem Krieg zum Einsatz.

    Suche nach "Zabiba und der König". Saddam hat das Buch -das sein eigenes Ende vorwegnimmt- nicht zum Spaß geschrieben.
  • Mein Statement zu diesem Thema und zu allen Fragestellungen, die darauf abzielen unqualifizierte Einwanderer aufzunehmen:

    Das Boot ist voll. In Deutschland leben mittlerweile ~ 15 000 000 Menschen mit Migrationshintergrund, die nach meinen Erfahrungen nur zu einem sehr geringen Teil ernsthaft in die Mehrheitsgesellschaft integriert sind.

    Noch dazu handelt es sich bei Flüchtlingen aus dem Irak um Menschen aus einem Kulturkreis, der bislang sehr wenige Belege dafür geliert hat diesem Land irgendetwas zu bringen. Im Gegenteil - Menschen aus diesen Kreisen sind bekannt dafür, wie man es schafft sich über Jahrzehnte der Mehrheitsgesellschaft zu enthalten.

    Um zum Anfang zurückzukommen. Das Boot - zumindest für dieses Klientel - ist definitiv voll.
    Das Leben ist zu kurz um langsame Musik zu hören.