friedliche Revolution

  • Diskussion

  • Charlo
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  • friedliche Revolution

    Das Jahr 1989

    Eine friedliche Revolution beendete das sozialistische Staatssystem der DDR. Ausgang waren waren Demonstrationen der Bevölkerung und Massenfluchten über benachbarte sozialistische Staten.

    Ältere Bürgen können sich mit Sicherheit an vieles erinnern - die jüngere Generation kennt es nur noch vom Hörensagen.

    Ein Gesellschaftssystem, das Sozialistische, wurde durch eine friedliche Revolution abgelöst.
    Ausgelöst durch die Umwandlung der DDR in ein kapitalistischen Wirtschaftssystem folgen nach und nach immer mehr sozialistische Länder und folgten dem Ruf des Kapitals.

    Die DDR war eine Diktatur der SED und wurde geschützt durch die Staatssicherheit und andere staatlichen Machtinstrumente. Der Staat war verschuldet und sozusagen pleite.

    Die Bevölkerung hat freiwillig ein demokratisches kapitalistisches Wirtschaftssystem gewählt.
    Ist dieses System aber auch noch so demokratisch. wie es sich nach außen gibt.
    Erst heute kam wieder durch die Nachrichten (öffentliche rechtliche), daß die Kluft zwischen arm und reich weiter gewachsen ist.
    Die Bundesrepublik ist total verschuldet - ich sage auch pleite.
    Wirtschaftskrise/Rezession eine kapitalistische Notwendigkeit, oder wirtschaftliches Unvermögen. Warum verdienen Manager Millionen, wenn sie nicht die Verantwortung dafür tragen?

    Wie weit sind wir denn von einer Diktatur entfernt. Ist es nicht auch eine Form der Diktatur, wenn eine Partei, von ca. 25 % der Bevölkerung gewählt wird - aber für sich einen Regierungsauftrag ableitet und gleichberechtigte Zusammenarbeit mit anderen Parteien ablehnt?

    Demokratur hat ein User in diesem Board diese Form einer Regierung genannt.

    Statt Stasi haben wir nun Schäuble! Ich steh dazu.

    Meine Frage und Diskussionsgegenstand.

    Wäre es denkbar, durch eine friedliche Revolution die kapitalistische Gesellschaftform in eine gerechte, soziale und auch christliche Gesellschaftsform zu verändern. Oder hat das Kapital, vertreten durch die Parteien mit Machtinstrumenten, ala Schäuble und Co. das System voll im Griff?
  • Grundsätzlich ja.
    Allerdings befinden sich genug Contraguerillias im Land um "friedlich" zu "relativ friedlich" zu transformieren.
    Ich verweise auf: Andreas von Bülow. "Im Namen des Staates
    CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste. München: Piper, 2000"

    Man kann davon ausgehen, daß die USA zusätzlich in Zentraleuropa ziemlich alles mit erpressbaren NS-Tätern, Kollaborateuren durchzogen haben und die Geld- Medien- und politische Macht in deren Händen konzentriert haben. Indem sie die Entnazifizierung hiefür missbraucht haben um sich Hintertürchen offen zu lassen. Später sind erpressbare Stasis dazugekommen. Siehe A. Ferkel. Das gleiche System kannst Du in Afghanistan und dem Irak beobachten (also Machtkonzentration unter erpressbaren Verbrechern, Contras unter falscher Flagge)


    Das System ist tiefgehend korrumpiert und wäre neu aufzusetzen.

    Mein Traum wäre eine neue verfassungsgebende Nationalversammlung (historische Anlehnung Frankfurt / Paulskirche).
    Am wichtigsten ist Ruhe und Besonnenheit. Jede gute Idee wird sofort diskreditiert werden. Und es werden Leute vom Kaliber "Urbachs" versuchen die Opposition zu infiltrieren
  • Ich glaube wenn sich genug Leute zusammen finde würden würde dies funktionieren.
    Nur musst du genug Leute dafür "begeistern".

    Als größtes Problem sehe ich hier, das nicht genug Leute wirklich dagegen sind. Es ist vllt nicht alles perfekt, aber die Idee ist schon ein guter Anfang.
    Die Frage ist, was willst du groß verändern. Ich finde auch das eine Partei die nur 25% der Stimmen hat eigentlich nicht allein entscheiden kann. Nur wie willst du es sonst machen? Wenn dann müsste jeder immer zu jeder Aussage seine Meinung geben aber das ist nicht möglich...noch nicht.
    Mein Fazit ist: Eine friedliche Revolution wäre möglich nur gibt es dafür keinen Anlass. Mann sollte lieber alle Kräfte daran setzen das was wir habe zu verbessern ohne es gleich wegzuwerfen und neu zu machen.

    mfg Elron
    Zitat:"Das PDS soll natürlich auch PDA heißen. S ist viel zu nah an A auf Tastatur.

    Du bist viel zu nah an einer Tastatur."
  • @Elron
    Der Bug ist im Kernel. Den kriegst Du so nicht sauber weg.
    Was Deine "Befürchtungen" zum Thema "direkte Demokratie" angeht, die kann man über verschiedene Ansätze (Regionalismus, Direkte Vertreter, beschränktes Mandat) entkräften. Das ging bitte schon mal alles ohne neue Medien. Schweiz?

    Der Schmerz über das System muß stärker sein als die Angst zum Arzt zu gehen. Ist bei Kindern und dem Dentisten nicht anders. Placebos wären absolut kontraproduktiv und würden nur schaden.
    mfg M
  • Ich denke, ich muss hier noch etwas klarstellen.

    Nicht das noch jemand auf den Gedanken kommt, ich bin ein Gegner der Demokratie.
    Ich finde ein demokratisches Gesellschaftssystem durchaus für vorteilhaft. Aber habe meine Zweifel, dass wir in einem demokratischen System leben.

    Der Bürger hat zwar die Möglichkeit, sich seine Politiker zu wählen. Diese gehören aber überwiegend einer Partei an.
    Das war`s dann aber auch. Danach wird der Bürger wieder auf die Reservebank gesetzt - bis zur nächsten Wahl.

    Die Parteien, die dann das "Sagen" haben, sind durchweg abhängig vom Kapital durch Spenden, Posten in Aufsichtsräten und sonstigen Bestechungen. Regieren können die nur noch allein und wenn`s nicht anders geht auch noch mit einem Koalitionspartner.
    In diesem demokratischen System bleiben die Bedürfnisse der überwiegenden Bevölkerung vollkommen unberücksichtigt.

    In einem demokratischen System, sollte Chancengleichheit und Gerechtigkeit Vorrang haben. Not und Elend beseitigt sein. Der Umgang mit der Natur und den natürlichen Rohstoffen sollte nicht dem Machtstreben untergeordnet werden.

    Da diese Voraussetzungen bei uns immer mehr nicht erfüllt werden, sehe ich eine Abkehr von einem sozialen und christlichem demokratischen Gesellschaftssystem.

    Tägliches Phrasen von Demokratie machen aus einem Staat keinen demokratischen Staat.

    Es geht auch nicht darum, das Gesellschaft- und Wirtschaftsgefüge in der Bundesrepublik abzuschaffen.

    Meine Frage bleibt: Wäre es möglich, durch "eine friedliche Revolutionen" das Gesellschaftssystem einer Wandlung zu unterziehen. Wenn ja, warum und wie - wenn nicht - erwarte ich auch hier eine Begründung.
  • Kurzum...
    Solange sich im Kleinen - bei jedem Einzelnen - nicht etwas ändert,
    ist jegliche Änderung im Großen (System) letztlich zum Scheitern verurteilt.

    Obwohl dies m.M. die allereinfachste Umsetzung von Modellen oder auch Idealen ist,
    scheitert es doch all zu oft an eigenen Ängsten, Egoismen und Zweifeln sowie allgemein verbreiteten Ressentiments.

    Die Frage der Umsetzung bedeutet dabei u.a.:
    Was schränkt mich existenziell (auch perspektivisch) ein,
    und wo muss ich aus Gründen für die Allgemeinheit der Gesellschaft
    - begründet und vernünftig nachvollziehbar -
    schlicht (auch einmal) verzichten?

    Was uns u.a. zu Grundlagen von Verfassungen, Grundgesetzen und auch Präambeln
    so einiger Systeme, Organisationen bzw. auch schon ausgelaufener Staatsmodelle bringt xD

    Ich provoziere hier einmal bewusst :D
    Schauen wir doch z.B. nur einmal auf einige Grundprinzipien und Rechte der ehemaligen DDR ;)
    Ich greife dazu nur mal diese beiden Passagen (Artikel 1-40)
    Abschnitt I: Grundlagen der sozialistischen Gesellschafts- und Staatsordnung
    Abschnitt II: Bürger und Gemeinschaften in der sozialistischen Gesellschaft
    Kapitel 1: Grundrechte und Grundpflichten der Bürger (Artikel 19-40)
    heraus.
    Dort findet sich
    - abgesehen von einigen speziellen Zuschnitten auf die besonderen Gegebenheiten der DDR, sowie einiger eher antiquierter Formulierungen -
    inhaltlich aber rein gar nichts, was ich selbst als damaliger BRD-Bürger nicht so zu unterschreiben gewillt wäre :D
    Quelle u.a.:
    documentArchiv.de - DDR-Verfassung (06.04.1968/14.10.1974)
    ddr-im-www - Enzyklopädie - Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik - vom 6. April 1968in der Fassung des Gesetzes zur Ergänzung und Ände... -> Verfassung_der_DDR.pdf

    Nein,
    diese verfassungsrechtlichen Prinzipien gehen sogar noch wesentlich weiter als Vieles, welches z.B. in der bundesdeutschen BRD-Verfassung vorgegeben war bzw. ist ;)

    NUR...
    was wurde davon aber wirklich im "real existierenden Sozialismus" bzw dem Staat der DDR auch so umgesetzt ;)
    Was übrigens m.M. nichts mit den allgemeinen Definitionen von "Sozialismus"
    bzw. auch nicht mit dem dort damals propagierten "sogenannten" Sozialismus der DDR
    zu verwechseln ist ;)

    Sofern wirklich Jeder darum wahrhaftig bemüht ist (wäre)
    derartiges auch für sich uneingeschränkt um zu setzen,
    möglichst sogar weltweit *g*,
    hätten wir quasi ja schon fast das Paradies auf Erden
    und uns zudem fast alle gravierenden Fehler der letzten 50-60 Jahren unserer neueren Geschichte erspart :D

    Woran lag es also?
    Schlicht daran, dass sich eben bisher nicht nur nicht Alle,
    sondern eben fast Alle nicht daran gehalten haben.

    Ce sa, ce la vie oder auch quod erat demonstrandum ;)

    muesli

    PS.
    Bei Widersprüchen und Nebelwirkungen
    wenden sie sich an ihren Lehrer oder Augenoptiker.

    Lesen und vergleichen
    muss man schon die genannten Links bzw. Artikel ;)
  • Hallo,

    Es ist schon wahr.

    Als "friedliche Revolution" könnte man den Sturz des SED-Regimes in der Deutschen Demokratischen Republik bezeichnen.

    1989 war das Jahr des "40. Geburtstags der DDR". Aber die Geburtstagsfeier wurden anders als geplant. Zwar gab es den einen oder anderen Vorbeimarsch an den Tribünen der Mächtigen und Erich Honecker mit seinen vielen Partei- und Staatsfunktionen winkte dem Volk, doch die Enttäuschung über die Erstarrtheit war so groß, dass keine richtige Freude aufkommen mochte.

    Der sowjetische Staatschef Michael Gorbatschow war einer der vielen, die den Geburtstagsfeierlichkeiten beizuwohnen eingeladen wurde. Und er kam. Vielen Menschen galt er als Hoffnungsträger, hatte er doch schon in der Sowjetunion für unmöglich gehaltene Veränderungen bewirkt und das Verhältnis zum verfeindeten Westen in einem Maße entspannt, wie vor ihm kein anderer. Und Gorbatschow brachte den kleinen Spruch: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."

    Dieser Satz wurde wie ein Signal verstanden, wie eine Aufforderung, endlich auch die DDR zu reformieren. Mehr und mehr Menschen bekannten ihren Unmut öffentlich. Vor allem in Leipzig kam es zu großen Demonstrationen und der für das DDR-Regime unerträgliche Parole lautete: "Wir sind das Volk!"

    Die Massendemonstrationen wuchsen von Woche zu Woche an. Die SED reagierte hilflos. Dieses Mal würde die Sowjetunion keinen "Beistand" gegen einen Aufstand leisten. Die Situation geriet politisch außer Kontrolle. Honecker dankte ab und zur maßlosen Enttäuschung wurde Egon Krenz zu seinem Nachfolger ernannt, der in der Rolle des versprochenen Reformers vollständig unglaubwürdig war.

    Der 9.November 1989 wurde zum Höhepunkt der politischen Krise der DDR: vermutlich eher durch ein Missverständnis in der für die DDR-Bevölkerung bedeutenden Frage der Reisefreiheit, öffneten sich die Grenzen in Berlin zum Westteil der Stadt. Die Menschen waren fassungslos und die Freude buchstäblich grenzenlos. - Zwar hatten viele Angst, dass diese Entwicklung noch wieder Umkehrung erfahren könnten, aber nichts geschah außer dem rascher einsetzenden Verfall jeder staatlichen Autorität und des DDR-Sozialismus als politischem System.

    Es fiel kein Schuss und floss kein Blut, von wenigen Zwischenfälle bei Demonstrationen abgesehen.

    Aber war es nun eine Revolution? "Wir sind das Volk!" - Zumindest waren diejenigen ohnmächtig geworden, die zuvor 40 Jahre lang dem Volk gesagt hatten, was "wahr" und "falsch", was Freiheit sei und genüge.

    Trotzdem war auch dieser "Revolution" das Schicksal anderer Revolutionen beschieden, denn danach kam es so:

    1. Die Mitläufer wurden zu Vorrednern (Merkel & Co.)

    2. Die alten Seilschaften turnten in neuen Kleidern umher (PDS , SPD, FDP, CDU)

    3. Die "eigentlichen Revolutionäre" hatten sich an die Klagemauer zurückzuziehen.

    4. Und die "Damals-Kommunisten" wie ich standen irgendwie neben sich :) gut so.

    So kam über das bald "Geeinte Deutschland" zwar weniger die "Blühende Landschaft", aber doch das, wonach sich Menschen sehnen: Freiheit für Meinung, die dann jedoch weniger zählt, als man ohne diese Freiheit vermutet, Freiheit für und zu allerlei, die nicht jedem plausibel ist, nicht jedem gefällt - und die in vielem auch wirklich nicht stimmig ist, aber dennoch ohne Alternative.

    Bei allem Gejammer ist es jedenfalls ganz schön, dass sich in Deutschland ein so gravierender Umsturz von Herrschaftsverhältnissen so friedlich abgelaufen ist.

    In einigen Köpfen kursieren noch immer Gerüchte, dass diese friedliche Revolution ein "Konterrevolution" gewesen sei. Auch das mag stimmen, aber dann war es immerhin eine "friedliche Konterrevolution" - und darüber sollten auch diejenigen froh sein, die es für eine "Konterrevolution" halten. :)


    [SIZE="2"][COLOR="Blue"]Das menschliche Wissen ist begrenzt, die Fantasie ist weltumfassend.[/color][/SIZE]
  • Miraculix schrieb:

    Mein Traum wäre eine neue verfassungsgebende Nationalversammlung (historische Anlehnung Frankfurt / Paulskirche).


    Miraculix schrieb:

    Was Deine "Befürchtungen" zum Thema "direkte Demokratie" angeht, die kann man über verschiedene Ansätze (Regionalismus, Direkte Vertreter, beschränktes Mandat) entkräften.


    Schon allein mit diesen Aussagen disqualifizierst du dich selbst wenn du ein System der "Chancengleichheit und Gerechtigkeit". Ich nehme an wenn du die Nationalversammlung als Vorbild für eine kleine Revolution nimmst kennst du auch deren historische Zusammensetzung und Probleme. Grade die Abgeordneten der normalen, unteren Handwerkerschaft waren extrem gering verteten. Woran das wohl lag? Vielleicht an den "Direkten Vertretern" in Form von Wahlmännern, die sich aus Wahlbezirken zusammensetzen - welche wiederum mehr oder minder willkürlich festgelegt werden..

    Meiner Meinung nach ist eine Revolution in der heutigen Zeit nahezu unmöglich. Alle die sich engagieren sind entweder Punks, Nazis oder Spinner und die breite Masse ist das Ideal an dem sich alle orientieren müssen. Daraus folgt die grundsätzliche Unbereitschaft etwas zu ändern.
    Wenn es eine Revolution gibt dann von einer extremen Minderheit ohne richtigen Rückhalt der Bevölkerung.

    MfG xlemmingx
  • Ich bin der Meinung, dass es nicht möglich ist friedlich sowas umzusetzen. Wenn wir ehrlich sind, dann merkt man überall doch, dass Geld die Welt regiert und der einfache Mensch mit seinen Forderungen und Wünschen nichts zu sagen hat. Das ist enttäuschend, dass man heute kaum noch was bewirken kann, wenn man keine Macht und oder kein Geld hat.