Nach längerem mal wieder ein (philosophisch angehauchter) Thread.
Sofern ihr postet, bitte ich euch, dies ernsthaft zu tun und auf eine respektvolle Weise.
Zudem, soweit möglich, bitte auch Argumente benutzen und die eigene Meinung erläutern - Vorurteile und Totschlagargumente gibts im Politik Bereich schon mehr als genug.
In diesem Thread soll es um die Problematik von Recht (als Bestandteil davon das Gesetz) und Moral gehen.
Recht ist die verbindliche Lebensordnung einer Gemeinschaft von Menschen; Unrecht ist die Verwerfung dieser Lebensordnung.
Im formalen Sinn bezeichnet der Begriff Recht die Summe der geltenden Rechtsnormen (geschriebene und ungeschriebene). Rechtsnormen wiederum sind Regeln für das Verhalten einzelner Menschen oder menschlicher Gemeinschaften, die dazu dienen, deren Zusammenleben zu ordnen und Konflikte zu lösen, und deren Einhaltung durch organisierten Zwang durchgesetzt werden kann.
Im formalen Sinn bezeichnet der Begriff Recht die Summe der geltenden Rechtsnormen (geschriebene und ungeschriebene). Rechtsnormen wiederum sind Regeln für das Verhalten einzelner Menschen oder menschlicher Gemeinschaften, die dazu dienen, deren Zusammenleben zu ordnen und Konflikte zu lösen, und deren Einhaltung durch organisierten Zwang durchgesetzt werden kann.
px">Der Ausdruck Moral bezeichnet dabei das, was als richtiges Handeln angesehen wird, sei es von einem Individuum, einer Gruppe oder einer ganzen Kultur.
Recht ist die verbindliche Lebensordnung einer Gemeinschaft von Menschen; Unrecht ist die Verwerfung dieser Lebensordnung.
Im formalen Sinn bezeichnet der Begriff Recht die Summe der geltenden Rechtsnormen (geschriebene und ungeschriebene). Rechtsnormen wiederum sind Regeln für das Verhalten einzelner Menschen oder menschlicher Gemeinschaften, die dazu dienen, deren Zusammenleben zu ordnen und Konflikte zu lösen, und deren Einhaltung durch organisierten Zwang durchgesetzt werden kann.
Der Ausdruck Moral bezeichnet dabei das, was als richtiges Handeln angesehen wird, sei es von einem Individuum, einer Gruppe oder einer ganzen Kultur.
Im Idealfall sollte das Recht und die Moral übereinstimmen, beide sollten (nach unseren Vorstellungen, leider nicht unserem Verhalten nach) dem Schutz und der Freiheit des Menschen und dem Allgemeinwohl, der Gemeinschaft dienen.
In der Realität ist es jedoch oft anders, sei es unser Rechtssystem oder das anderer Länder, sowohl der ersten, zweiten und dritten Welt.
Auch in der Vergangenheit gab es schon oft, wenn nicht immer, Unterschiede, als Beispiel sei das Nationalsozialistische Reich oder das Mittelalter genannt.
Konkrete Beispiele gibt es viele, sei es die Unterdrückung von Menschen, die Teilnahme (als Soldat) an einem Krieg, den man moralisch nicht vertreten kann, die Teilnahme an unserem System in verschiedenen Formen, aber auch der Abschuss eines Passagierflugzeuges mit Unschuldigen um schlimmeres zu verhindern (lässt sich das nur über Moral und Recht klären?) (siehe u.a. auch Brett des Karneades).
Aufgrund dessen ergibt sich in meinen Augen nun ein Dilemma, wie man sich in solchen Fragen verhalten sollte.
* * * * *
Unter anderem gibt es als Lösungsvorschlag folgende Meinungen:
- An das Gesetz ist sich zu halten, auch wenn es moralisch falsch ist, da es von der Gemeinschaft erstellt wurde und die Ordnung der Gemeinschaft aufrecht erhält. Missachtet man das Gesetz, missachtet man die Gemeinschaft
(Quelle: Buch: Die Zwerge; tw Ansicht kirchlicher Amtsträger in der Vergangenheit)
- Ein Verstoß gegen das Recht ist im moralischen Sinne unanständig, insofern ist sich daran zu halten (oder abzuwägen welche Moral schwerwiegender ist?)
(Quelle: Sokrates)
- Nur wenn sich Menschen an Normen (= Gesetze) halten, ist ihr Verhalten vorhersehbar, und nur dann ist ein friedliches Zusammenleben vieler in dieser engen Welt möglich. Darum ist es im allgemeinen auch moralisch gut, Normen zu befolgen.
Aber sie begründen keine Moral: Nichts ist schon deshalb gut, weil ein Gesetz es vorschreibt. Umgekehrt: Wie gut das Normensystem einer Gesellschaft ist, hängt von der Moral ihrer Mitglieder ab. Niemand hat moralisch das Recht, Unrecht zu tun, weil es ein Gesetz gebietet.
(Quelle: Internet)
- Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Einleitend sei erwähnt, dass man seine Maxime nach dem Gesetz ausrichten soll, nicht sein Handeln. Und auch das Wort Gesetz wird oft als das staatliche Gesetz falsch interpretiert, gemeint ist aber das sittliche und moralische Gesetz.
(Nach Kant ist das Recht Ausdruck staatlicher Zwangsgewalt)
(Quelle: Kant, Kant und Moral)px"> - An das Gesetz ist sich zu halten, auch wenn es moralisch falsch ist, da es von der Gemeinschaft erstellt wurde und die Ordnung der Gemeinschaft aufrecht erhält. Missachtet man das Gesetz, missachtet man die Gemeinschaft
(Quelle: Buch: Die Zwerge; tw Ansicht kirchlicher Amtsträger in der Vergangenheit)
- Ein Verstoß gegen das Recht ist im moralischen Sinne unanständig, insofern ist sich daran zu halten (oder abzuwägen welche Moral schwerwiegender ist?)
(Quelle: Sokrates)
- Nur wenn sich Menschen an Normen (= Gesetze) halten, ist ihr Verhalten vorhersehbar, und nur dann ist ein friedliches Zusammenleben vieler in dieser engen Welt möglich. Darum ist es im allgemeinen auch moralisch gut, Normen zu befolgen.
Aber sie begründen keine Moral: Nichts ist schon deshalb gut, weil ein Gesetz es vorschreibt. Umgekehrt: Wie gut das Normensystem einer Gesellschaft ist, hängt von der Moral ihrer Mitglieder ab. Niemand hat moralisch das Recht, Unrecht zu tun, weil es ein Gesetz gebietet.
(Quelle: Internet)
- Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Einleitend sei erwähnt, dass man seine Maxime nach dem Gesetz ausrichten soll, nicht sein Handeln. Und auch das Wort Gesetz wird oft als das staatliche Gesetz falsch interpretiert, gemeint ist aber das sittliche und moralische Gesetz.
(Nach Kant ist das Recht Ausdruck staatlicher Zwangsgewalt)
(Quelle: Kant, Kant und Moral)
(Quelle: Buch: Die Zwerge; tw Ansicht kirchlicher Amtsträger in der Vergangenheit)
- Ein Verstoß gegen das Recht ist im moralischen Sinne unanständig, insofern ist sich daran zu halten (oder abzuwägen welche Moral schwerwiegender ist?)
(Quelle: Sokrates)
- Nur wenn sich Menschen an Normen (= Gesetze) halten, ist ihr Verhalten vorhersehbar, und nur dann ist ein friedliches Zusammenleben vieler in dieser engen Welt möglich. Darum ist es im allgemeinen auch moralisch gut, Normen zu befolgen.
Aber sie begründen keine Moral: Nichts ist schon deshalb gut, weil ein Gesetz es vorschreibt. Umgekehrt: Wie gut das Normensystem einer Gesellschaft ist, hängt von der Moral ihrer Mitglieder ab. Niemand hat moralisch das Recht, Unrecht zu tun, weil es ein Gesetz gebietet.
(Quelle: Internet)
- Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Einleitend sei erwähnt, dass man seine Maxime nach dem Gesetz ausrichten soll, nicht sein Handeln. Und auch das Wort Gesetz wird oft als das staatliche Gesetz falsch interpretiert, gemeint ist aber das sittliche und moralische Gesetz.
(Nach Kant ist das Recht Ausdruck staatlicher Zwangsgewalt)
(Quelle: Kant, Kant und Moral)px"> - An das Gesetz ist sich zu halten, auch wenn es moralisch falsch ist, da es von der Gemeinschaft erstellt wurde und die Ordnung der Gemeinschaft aufrecht erhält. Missachtet man das Gesetz, missachtet man die Gemeinschaft
(Quelle: Buch: Die Zwerge; tw Ansicht kirchlicher Amtsträger in der Vergangenheit)
- Ein Verstoß gegen das Recht ist im moralischen Sinne unanständig, insofern ist sich daran zu halten (oder abzuwägen welche Moral schwerwiegender ist?)
(Quelle: Sokrates)
- Nur wenn sich Menschen an Normen (= Gesetze) halten, ist ihr Verhalten vorhersehbar, und nur dann ist ein friedliches Zusammenleben vieler in dieser engen Welt möglich. Darum ist es im allgemeinen auch moralisch gut, Normen zu befolgen.
Aber sie begründen keine Moral: Nichts ist schon deshalb gut, weil ein Gesetz es vorschreibt. Umgekehrt: Wie gut das Normensystem einer Gesellschaft ist, hängt von der Moral ihrer Mitglieder ab. Niemand hat moralisch das Recht, Unrecht zu tun, weil es ein Gesetz gebietet.
(Quelle: Internet)
- Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Einleitend sei erwähnt, dass man seine Maxime nach dem Gesetz ausrichten soll, nicht sein Handeln. Und auch das Wort Gesetz wird oft als das staatliche Gesetz falsch interpretiert, gemeint ist aber das sittliche und moralische Gesetz.
(Nach Kant ist das Recht Ausdruck staatlicher Zwangsgewalt)
(Quelle: Kant, Kant und Moral)
Insgesamt ergeben sich somit mehrere Möglichkeiten, entweder man hält sich strikt an das Gesetz, strikt an die Moral oder man versucht das Gesetz zu respektieren, behält sich aber vor, es zugunst der Moral in schwerwiegenden Fällen zu brechen.
Ich persönlich finde meine Meinung dabei am ehesten in den Ausführungen Kants enthalten. Dient ein Gesetz der Gemeinschaft, so halte ich mich aus moralischen Gründen daran, dient es nicht der Gemeinschaft, so ist es Bestandteil einer Gemeinschaft die keine wirkliche Gemeinschaft ist.
Dennoch stellt dies immer auch einen Bruch mit der Gemeinschaft dar, man distanziert sich von ihr und zeigt das man sich ihr nicht zugehörig fühlt.
* * * * *
Daraus ergeben sich in meinen Augen nun mehrere weitere Fragestellungen:
- Wenn nur die Moral zählt und Gesetze bedeutungslos sind (da sie sich aus der Moral ergeben), wie verhält es sich dann bei moralisch neutralen Fragen, beispielsweiße ob ich über eine rote Ampel laufe, bei der niemand zu sehen ist?
Dem Gesetz nach ist es verboten, die Moral befürwortet es nicht, verbietet es aber auch nicht. Ist es dann legitim (nach was?) Zeit zu sparen und bei Rot zu laufen oder verletze ich damit eine gesellschaftliche Regel und distanziere mich damit von der Gemeinschaft obwohl sie nicht gegen meine Moral verstößt?
- Wenn ein Gesetz moralisch nicht vertretbar ist, ist es dann nicht nur nötig es zu ignorieren (sofern man zu dieser Antwort gelangt ist), muss es dann auch bekämpft werden? - und falls ja mit welchen Mitteln?
- Eine weitere Folgerung - wenn eine Gemeinschaft über unmoralische Gesetze verfügt, muss dann das gemeinschaftliche System bekämpft werden?
- Verstärkt man das ganze und geht davon aus, das nicht nur einzelne Gesetze sondern die gesamten gemeinschaftlichen Prinzipien auf gegen die Moral sprechenden Werten beruhen (als naheligenstes Beispiel der Kapitalismus oder für uns die Schari'a), würde sich je nach Ansicht ergeben, dass das System als solches nicht gültig und die Regeln zu ignorieren oder zu bekämpfen sind?
Als Beispiel seien hier die außerparlamentarische Opposition, die RAF oder auch Robin Hood genannt.
Mich würde nun interessieren, wie ihr das ganze seht - wie und warum sollte man sich verhalten, wenn man es um die Entscheidung Gesetz gegen Moral geht - und wie würdet ihr die sich daraus ergebenden Fragen behandeln?
Ich freue mich auf eine spannende (und hoffentlich niveauvolle ;)) Diskussion.
Grüße
neo
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