Israel & Palästina - Friedliche Lösungsmöglichkeiten des Nahost-Konflikts

  • Diskussion

  • Mr. Anderson
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  • Israel & Palästina - Friedliche Lösungsmöglichkeiten des Nahost-Konflikts

    Moin :)

    In diesem Thread würde ich gerne eine Diskussion über den Nahost-Konflikt führen, neben den Ursachen und Streitpunkten insbesondere über Lösungsmöglichkeiten.
    Erst eine umfassende und objektive Betrachtung kann zu einer differenzierten Betrachtung der (aktuellen) Vorgänge führen und die Möglichkeit für eine Beilegung des Konfliktes bieten.

    Der Thread soll sich weniger mit den aktuellen Ereignissen, als mehr mit dem allgemeinen Problem der Auseinandersetzung beschäftigen.

    Ich bitte euch um eine niveau- und respektvolle Diskussion, die auf sachlichen Überlegungen und nicht auf Vorurteilen, undifferenzierten Meinungsbildern oder auf persönlichen Seitenhieben beruht.
    Soweit Ausführungen dieser Art in Posts vorhanden sind, bitte ich die Mods um die Löschung der Posts, auch wenn dabei eventuell andere, interessante Aspekte mit gelöscht werden.



    1. Überblick
    2. Streitpunkte
    3. Lösungsmöglichkeiten
    4. weitere Informationen



    1. Überblick


    Der Nahost-Konflikt findet hauptsächlich zwischen Israel und den Palästinensern, bzw den Palästinensischen Autonomiegebieten sowie einigen arabischen Staaten statt.

    Ursache für den Konflikt ist die Aufteilung Palästinas 1947 durch eine UNO-Vollversammlung. Der UN Teilungsplan teilte Palästina, das teilweise im Besitz arabischer und teileise im Besitz jüdischer Familien war, in einen jüdischen und einen arabischen Staat sowie in eine internationale Zone ein.

    Da die Aufteilung von den arabischen Staaten als ungerecht empfunden wurde, kam es zum Israelischen Unabhängigkeitskrieg, bei dem die arabischen Staaten sich nicht gegen Israel behaupten konnten, es kam unter anderem zu 750.000 Flüchtlingen.

    Eine Übersicht der Ereignisse gibt es in einer Chronologie.

    Ursachen für den noch immer andauernden Konflikt gibt es viele, neben der Staatsgründung, gibt es historische, religiöse, politische, ökonomische und weitere Konflikte, dazu kommt eine Spirale der Gewalt und Gegengewalt, die das ganze verschärft.

    Wichtig bei der Betrachtung des Nahost-Konflikts ist, dass man sich nicht nur auf die beiden direkten Konfliktparteien beschränkt; nahezu alle bedeutenderen Länder und Organisationen haben an dem Nahost-Konflikt mitgewirkt, seien es arabische Staaten, Amerika, Europa, Russland, die UNO, einzelne europäische Staaten oder Religionen.

    Seit 1947 kam es zu zahlreichen Friedensbemühungen, Kriegen, Annäherungen, politischen Änderungen auf beiden Seiten und zu einem unterschiedlichen Umgang mit dem Konflikt.
    Dennoch konnte bisher noch keine Einigung erzielt werden, zu zahlreich sind die Differenzen, zu unnachgiebig beide Seiten.



    2. Streitpunkte


    Palästinensischer Staat

    Ein wichtiger Konfliktpunkt für die Palästinenser ist die Gründung eines eigenen, vollwertigen Staates, der auch international anerkannt ist. Im Zuge der Friedensbemühungen wurden den Palästinensern eine eigenständige Verwaltung zugesprochen, die Autonomiebehörde.
    Seitdem kam es bei disem Punkt zu Rückschritten, die Autonomiebehörde wird weder von Israel noch von allen Palästinensern vollends respektiert, die Machtbefugnisse sind weit von einem eigenem Staat entfernt.


    Territorium & Siedlungspolitik

    Der Konflikt über die Gebiete dürfte am stärksten sein, neben Jerusalem, das extra behandelt werden sollte, geht es dabei spezielle um Gebiete jüdische Siedlungsgebiete, aber auch um Gebiete strategischer oder ökonomischer Bedeutung, beispielsweiße um den Zugang zu Wasser.
    Eine klare Aufteilung der Gebiete ist inzwischen nicht mehr möglich, beide Seiten versuchen, Anspruch auf Gebiete zu erheben, meist mit der Begründung das überwiegend Angehörige einer bestimmten Gruppe dort seßhaft sind.
    Insbesondere Israel hat in den letzten Jahrzenten in palästinensischen Gebieten jüdische Siedlungen errichtet, das Land wurde und wird im Laufe der Zeit zu der Heimat der Siedler wodurch die Aufteilung nochmals stark erschwert wird.

    Neben ökonomischen, politischen und religiösen Problemen tritt somit noch ein strukturelles hinzu.

    Ein weiteres Problem beim Konflikt um die Gebiete ist die Zersplitterung palästinensischer Gebiete, insbesondere ökonomisch stellt dies eine große Belastung dar.




    Wasser

    Wasser ist in der Region sehr knapp und ist immer Mangel, weshalb alle Staaten versuchen die Wasservorräte für sich zu nutzen, neben Israel auch die angrenzenden arabsichen Staaten. Da die Zuläufe von Flüssen und Seen sowie unterirdische vorkommen teilweise staatenübergreifend sind, gibt es oft Probleme, da sich gegenseitig das Wasser abgepumpt werden kann.

    Von den Wasservorkommen der Gebiete Israels und der palästinensischen Autonomiebehörde werden momentan von 80 % von Israel genutzt, eil Teil wird dabei von palästinensischen Gebieten abgezweigt, das Bohren von Brunnen ist für Palästinenser zudem stark eingeschränkt.

    Karten über die Wasserversorgungpx"> Karten über die Wasserversorgung



    Jerusalem

    Jerusalem stellt einen weiteren Konfliktpunkt dar, der bis jetzt jedes mal (neben weiteren Punkten) zum Scheitern von Verhandlungen führte.

    Momentan ist Jerusalem, allerdings nicht international anerkannt, die Hauptstadt Israels.
    Die Stadt ist aufgeteilt in einen israelischen und einen palästinensischen Teil, die religiösen Anlagen, die beide Seiten beanspruchen, liegen im israelischen Teil.
    Ein Grenzübertritt ist ur schwer möglich, die Lebensbedingungen sind auf palästinensischer Seite schlechter als auf israelischer (dennoch um einiges besser als in den restlichen palästinensischen Gebieten).
    Neben dem Hauptproblem der religiösen Stätten besitzt Jerusalem einen sehr großen ideellen Wert, die Stadt abzugeben, würde von beiden Bevölkerungen nicht akzeptiert werden.

    topographische Karte über die Aufteilung (2003)px"> topographische Karte über die Aufteilung (2003)



    Flüchtlinge

    Das Flüchtlingsproblem besteht seit Beginn des Krieges, fast nur handelt es sich dabei um palästinensische. 2005 gab es laut UNRWA 4,3 Millionen Flüchtlinge, 1,8 Millionen davon in Jordanien, 1 Milliom im Gazastreifen, 705.000 im Westjordanland, 430.000 im Libanon und 405.000 im Libanon, ein Drittel davon lebt in Lagern der UNRWA. (die Zahlen sind sehr unterschiedlich, je nachdem wie eng der Begriff gefasst wird)

    Insbesondere wirtschaftlich stellen die Flüchtlinge ein Problem für beide Staaten dar, da es bei einer Einigung zu großen Einwanderungswellen kommen würde, was für Israel belastend wäre (und demographisch eine Verschiebung und somit einen Legitimationsbelust bedeuten würde) und für die palästinensischen Gebiete eine Überforderung darstellen würde, da auch momentan keine funktionierende Grundversorgung oder ökonomische Struktur größeren Ausmaßes vorhanden ist.

    Weitere Informationen zum palästinensischen Flüchtlingsproblempx"> Weitere Informationen zum palästinensischen Flüchtlingsproblem



    Wirtschaft

    In den palästinensischen Gebieten ist die Wirtschaft kaum ausgebaut, über die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze (zwei Dollar am Tag).

    Ein Aufbau ist durch die Blockade und Zerstückelung der Gebiete nur sehr schwer möglich, zudem ist auch die Grundversorgung der Bevölkerung nicht gesichert.

    Eigene Strukturen, wie Kommunikations und Stromnetze sind hauptsächlich durch israelische Firmen aufgebaut.

    Sollten die Gebiete einen eigenen Staat bilden, so wäre eine umfassende internationale Aufbauhilfe von nöten.





    3. Lösungsmöglichkeiten


    Versuche den Konflikt friedlich zu lösen, gab es viele, bisher sind allerdings alle früher oder später gescheitert. Es gelang zwar öfters alle Beteiligten an einen Tisch zu holen (was gerade auf palästinensischer Seite durch die nicht vorhandenen Strukturen und konkurrierenden Gruppen schwer war und ist), früher oder später scheiterten die Versuche dann allerdings immer an Verhandlungspunkten oder - sofern es um eine langsame Annäherung ging - an Nichterfüllungen bestimmter Punkte aus verschiedenen Gründen.

    1993 konnten beim Osloer Friedensprozess mehrere Erfolge erzielt werden, unter anderem kam es zu einer gegenseitigen Anerkennung Israels und der PLO, was für Verhandlungen ein unabdingbarer Bestandteil ist. Zu weiteren größeren Erfolgen kam es seitdem kaum oder sie wurden wieder rückgängig gemacht.

    Ein weiterer wichtiger Friedensplan war die Road Map, allerdings scheiterte auch diese, trotz der weltweiten Unterstützung.




    Trotz der komplizierten Situation sollte weiterhin versucht werden, den Konflikt friedlich zu lösen, da es ansonsten bei der momentanen Situation bleiben wird, die für keine Seite zufriedenstellend ist, insbesondere für die Palästinenser.
    Zu einem größeren Konflikt, der zu der Zerstörung eines der beiden Völker führen wird, wird es vorraussichtlich nicht kommen, da die internationalen Kräfte dafür zu stark sind.
    Somit bleibt nur eine friedliche Lösung um die Situation dauerhaft zu ändern.

    Problematisch ist unter anderem die Abneigung beider Völker, keines möchte dem anderen Zugeständnisse machen, auf beiden Seiten gibt es eine große Anzahl radikaler Anhänger, die der Meinung sind, das Ihnen das gesamte Gebiet zusteht, meist aus religiösen Gründen.



    Lösungsvorschläge für eine friedliche Übereinkunft gibt es viele, insbesondere im Detail gibt es viele Unterschiede.

    Die beiden Hauptvorschläge sind eine Ein-Staaten bzw Zwei-Staaten Lösung


    Zwei-Staaten-Lösung

    Neben dem israelischen Staat entsteht ein palästinensischer, beiden gemein ist Jerusalem als Hauptstadt, die aufgeteilt wird. Beide werden international vollwertig anerkannt, es kommt zu einem teilweisen Rückbau israelischer Siedlungen und es wird versucht, das palästinensische Gebiet möglichst zusammenhängend zu gestalten.
    Kritische Orte Israels, wie der Tempelberg werden entweder unter eine gemeinsame Verwaltung gestellt oder es wird eine internationale Zone für die strittigen Gebiete errichtet, bei denen keiner bereit ist nachzugeben.

    Im Laufe der Zeit können sich die Staaten dem anderen gegenüber immer weiter öffnen, Nachteil ist, es entstehen zwei Völker, die sich nicht vereinigen werden, die Gefahr eines erneuten Kriegsausbruches besteht somit weiterhin.


    Ein-Staaten-Lösung

    Beide Völker bilden zusammen einen gemeinsamen Staat, werden dabei von mehr oder weniger starken Landesregierungen in einem Kabinett vertreten, das den Staat auch nach außenhin vertritt.

    Vorteil wäre, es gäbe weniger Probleme beim Aufteilen der Gebiete, man könnte leichter "zusammen geführte" Zonen errichten und es würde langsam zu einem Zusammenwachsen beider Völker kommen, der Frieden wird somit gefestigt, eventuell kommt es früher oder später auch zu einer Aussöhnung.


    Aufteilung der Gebiete nach kulturellen Gesichtspunkten

    Ägypten, das Gaza bis 1967 verwaltet hat, übernimmt den "Strip", macht die Grenze nach Ägypten auf und kontrolliert die Grenzen zu Israel. Kulturell stehen die Gazaner den Ägyptern ohnehin näher als den Palästinensern im Westjordanland. Im Gegenzug verpflichtet sich Israel, den Palästinensern im Westjordanland beim Aufbau einer umfassenden Infrastruktur zu helfen, die einer Staatsgründung vorausgehen sollte. Schon jetzt hat sich die wirtschaftliche Situation im Westjordanland verbessert; das Chaos der vergangenen Jahre macht langsam einem Common Sense Platz, der sich an gutem Leben statt an Heldentaten orientiert.
    Nach zehn Jahren stimmen dann die Bewohner des Gaza-Streifens und die im Westjordanland darüber ab, ob sie getrennte Wege gehen oder sich vereinigen wollen. Das alles unter der Voraussetzung, dass Selbstmordattentate und Raketenangriffe aufhören und Israel die gezielten Tötungen einstellt.

    Quelle: [url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,600073,00.html]Wie Frieden im Nahen Osten einkehren kann - Kommentar - spiegel.de[/url]




    Egal für welche Lösung man sich entscheidet, auch wenn es sich dabei um eine ganz andere handeln sollte, folgende Punkte müssen dabei in meinen Augen erfüllt sein:

    o Beide Völker müssen die Bereitschaft dazu zeigen - dies dürfte der wohl schwierigste Punkt sein.
    Auf beiden Seiten gibt es zahlreiche unterschiedliche Strömungen, sowohl politisch, als auch religiös, als auch in anderer Hinsicht.
    Die oberste Aufgabe beider Völker sollte es sein für ein humaneres - und damit auch mehr dem Ideal ihrer Religion entsprechendes - "Feind"bild zu sorgen.

    o Die Trennung von Religion und Staat, solange dieser Aspekt nicht erfüllt ist, wird es innen-, aber vor allem auch außenpolitisch immer zu exklusiven Ansprüchen und einer Abwertung der anderen kommen.

    o Internationaler Druck und aufrichtige (!) internationale Unterstützung, sowohl in friedenssichernder Art, als auch in politischer und ökonomischer Unterstützung.

    o Organisatorische Strukturen auf palästinensischer Seite, die dazu führen, das es einen eindeutigen Verhandlungspartner gibt, der für alle Palästinenser spricht.


    Hilfreich wäre zudem in meinen Augen ein neutrales, internationales Komitee, das sich für die Klärung aller Streitfragen einsetzt, wenn diese nicht direkt von beiden Parteien gelöst werden - dessen Vorschläge sollten dann allerdings auch akzeptiert werden.



    4. weitere Informationen


    Leider ist das Thema über den Nahost-Konflikt sehr komplex und auch ideologisch stark geprägt. Eine objektive und differenzierende Betrachtung ist somit nur sehr schwer möglich.
    Ich bitte dies auch bei meinem Post zu beachten, er ist weit weniger neutral und objektiv als er sein sollte.
    Zudem sind sehr viele Themen außer Acht gelassen, um sich ausreichend mit dem Thema zu beschäftigen, wäre weit mehr als nur ein Thema oder auch ein paar Bücher oder Internetseiten dazu notwendig.

    Erschwert wird das ganze zudem dadurch, das es kaum neutrale Quellen gibt, fast alle stehen auf der einen oder auf der anderen Seite - somit ist alles, insbesondere die hier verlinkten Seiten - mit größter Vorsicht zu genießen.


    Anbei noch ein paar weitere Links, die sich allgemein mit dem Thema beschäftigen:




    mfg
    neo

    Dieser Beitrag wurde bereits 14 mal editiert, zuletzt von Mr. Anderson ()

  • Lieber Neo,

    ich bin tief beeindruckt, ob Deines Referats
    und enthalte mich deshalb hier auch jeglicher, weiterer Kommentare.

    "Nur Vernunft und gegenseitiges Bemühen um das Verstehen des Anderen helfen weiter,
    Militärische "Lösungen" gibt es nicht."


    Hier noch einige Links,
    die sowohl meine Meinung wiedergeben,
    sowie auch einige Lösungsmöglichkeiten anreißen.

    Zeitungsartikel:
    Ich habe einen Traum: Der Dirigent Daniel Barenboim träumt von einem Friedenschluss zwischen Israelis und Palästinensern | Nachrichten auf ZEIT ONLINE
    Daniel Barenboim über den Gaza-Konflikt: „Unnütz vergossenes Blut“ - Menschen - Gesellschaft - FAZ.NET

    Videos: vom 12.1.09
    Barenboim verlegt Konzerte aus Nah-Ost
    Blick von Deutschland in Gazastreifen

    eine rel. pessimistische, aber ausführliche Betrachtung der "Roadmap" 26.06.2003
    zeit.de/2003/27/roadmap

    Es wäre schön, wenn dazu hier noch mehr Informationen,
    aber auch Links gesammelt werden könnten.

    lg
    muesli

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von muesli ()

  • Mr. Anderson ich bin beeindruckt wegen deinem schönen text der alles zusammenfasst.

    ich habe leider außer gegenseitige annäherung und verhandlungen keinen lösungsweg.
    am besten wäre eine waffenruhe zwangszuverordnen durch handelsembargos gegen beide länder.
    und dann zur annäherung zu zwingen. das klappt vielleicht nach ein paar generationen.
    wenn in der schule gelehrt wird wie die anderen leben und vielleicht ein schüleraustausch stattfindet bringt das sicher viel.

    aber was ich richtg beschissen finde (tut mir leid aber das ist nun mal meine meinung) ist der krieg den israel gegen palästina derzeit führt:
    damit meine ich die phosphor granaten die in wohngebieten runtergehen. phosphorgranaten sind international geächtet solange sie in wohngebieten landen....
    damit meine ich die proisraelische presse in deutschland. bild z.b. führt alle pal. opfer (egal ob frauen kinder oder echte kämpfer) als terroristen. das betrifft nicht nur bild auch andere "angesehnere" zeitungen berichten sehr sehr pro israelistisch ( spiegel schreibt z.b. fast wörtlich israelische propaganda ab)
    damit meine ich die staaten die sich nicht trauen gegen israel zu sprechen damit man ihnen nicht antisemitismus vorwirft. usa und deutschland zum beispiel um mal 2 beispiele zu nennen.
    Rechte Gewalt ist viel schlimmer, weil die sich gegen Menschen richtet. linke Gewalt richtet sich nur gegen Dinge... wie Mülltonnen, Autos und Polizisten
    powered by wanadoo
  • @Mr. Anderson:

    Ich kann nur sagen, dass du das Thema wirklich ganz gut ausgearbeitet hast! Ich hoffe es ist dir recht wenn ich (falls mir das Thema Israel mal wieder über den Weg läuft) auf diesen Thread verweisen darf bzw. ein paar Informationen von dir verwenden darf?

    Was eine Lösung dieses Konfliktes angeht, so wird diese meiner Meinung nach sicher nicht militärisch sein können. Ich glaube dass ganz allein der Druck von Außen (also von der Weltwirtschaft bzw. den Staaten die derzeit den Konflikt fördern) zu einer Waffenruhe führen kann.
    Man muss außerdem Staat und Religion trennen und von außen her aktive (und vor allem sinnvolle) Unterstützung leisten.

    Diese Punkte hast du aber selber schon erwähnt und daher will ich sie hier jetzt auch gar nicht weiter breittreten.

    nochmals respekt für die Zusammenfassung!

    cheers
    :bier2:
    ChesuS
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    die besten Zitate evar:
    [/color]
    "Ich mag Kinder... die machen gute Schuhe!"

    "Rettet die Wale! Esst mehr Japaner!"

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ChesuS ()

  • Danke für diese sehr schöne Ausführung, Mr, Anderson.
    Eine Einigung bei diesem Thema ist sehr schwierig und selbst wenn man eine solche schafft werden niemals beide Parteien vollends zufrieden sein. Das schlimme ist ja auch, dass es Leute gibt, die solche Verhandlungen um jeden Preis verhindern wollen. Wie oft passiert es, dass Waffenruhen durch Raketen oder andere Anschläge gestört werden. Da ist es auch einigermaßen verständlich, dass der Verhandlungspartner dann keine Lust auf weitere Diskussionen mehr hat und das ganze für beendet erklärt.

    Die schnellste, wenn auch schlimmste Lösung wäre wahrscheinlich ein großer Militärschlag von Seiten Israels gegen die Palästiner. Dann wären zwar die Grenzen einigermaßen geklärt, jedoch gäbe es großen Protest aus anderen Staaten und die Sicherheit würde auch verschlechtert, da es so nur noch mehr Attentäter mit einem Hass auf Israel geben würde.

    Die andere Lösung sind eben friedliche Verhandlungen. Du hast ja schon 3 solche möglichen Lösungen angegeben.
    Meiner Meinung nach ist die Lösung, bei welcher am Ende noch ein Staat bestehen bleibt nicht ideal, jedoch besser als der erste Lösungsvorschlag. Schon allein die geteilte Hauptstadt wird weiterhin für Unmut sorgen, da beide Seiten höchstwahrscheinlich auf kurz oder lang nicht akzeptieren können, dass ihnen nicht die ganze Stadt gehört. Des Weiteren wäre da noch das von dir angesprochene Problem, dass die beiden Völker durch diese Lösung nicht zusammenwachsen.
    Für mich macht deshalb die zweite Lösung deutlich mehr Sinn.
    Das Schwierige dabei ist jedoch, die Palästinenser von dieser Lösung zu überzeugen, da diese ja ihre "Unabhängigkeit" behalten wollen.
    Man könnte versuchen dieses Problem dadurch zu lösen, dass ihnen zusichert bestimmte Rechte bei der Regierung des einen Staates einzuräumen.

    Jedoch sollte man zuerst einmal versuchen die beiden Völker sich gegenseitig wieder anzunähern. Es macht keinen Sinn mit zwei verschiedenen Völkern Verhandlungen zu führen, die sich einander bis aufs Blut hassen. Dies sollte meiner Meinung nach erst einmal das Hauptziel sein und nachdem dieses einigermaßen erreicht wurde kann man sich auf weitere Verhandlungen konzentrieren.
    Auch sollten die westlichen Staaten dabei helfen und nicht einfach tatenlos zusehen, da Vermittler die Chance, dass sich etwas ändert doch sehr verstärken.

    Die von dir angesprochene Trennung von Kirche und Staat wird nur sehr schwer zu realisieren sein. Selbst in unserer relativ zivilisierten und modernen Gesellschaft funktioniert das nur unzureichend. Wie soll das dann in einer tiefreligiösen Gesellschaft funktionieren, in der die Kirche eine viel höhere Stellung einnimmt als bei uns. Es wäre wohl besser, wenn sich die obersten Führer der Glaubensrichtungen insofern einigen könnten, dass nicht mehr der Hass auf die andere Religion gepredigt wird.

    Phunny

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Phunsoldier ()