Crashinvestor - alles Panikmache oder bittere Wahrheit?

  • Wirtschaft & Finanzen

  • Big Smoke
  • 1424 Aufrufe 4 Antworten

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Crashinvestor - alles Panikmache oder bittere Wahrheit?

    Hallo Leute,

    Es sei gleich vorweg gesagt, ich will hier wirklich für nichts werbung oder so machen, also Mods nicht gleich hauen ;)

    Aber ich möchte (muss) demnächst einen hohen Geldbetrag möglichst Kriesensicher und vor allem Gewinnbringend anlegen, es handelt sich um etwa 60 000 Euro.

    Und bei meiner Recherche bin ich auf folgende Website gestoßen:

    Kapitalschutz - Investor

    Wenn man sich so das Ganze durchliest denk man zunächst: PANIK, mein Geld wird demnächst überhaupt nichts wert sein, ich muss was gegen tun :hot:

    Doch ist das wirklich so? Oder ist das alles nur Panikmache um die Zeitschrift (für welche ja vordergründig kräftig geworben wird) gut verkaufen zu können?

    Auf mich wirkt die Website etwas übertrieben, um nicht zu sagen dubiös, aber auf der Anderen Seite scheint es sich um nen richtig guten Wirtschaftsexperten zu handeln, der Ahnung davon hat was zur Zeit so in Deutschland und der Welt abläuft und vor allem was demnächst in der Zukunft passieren wird.

    Ich weis nun echt nicht was ich davon halten soll.
    Was meinen die Wirtschaftexperten hier im Board davon? Aber bitte nur posten wer wirklich was zu sagen hat und Objektive Aussagen dazu treffen kann, kein Spam a la "ich habe gehört..." usw.

    Freu mich auf eure Antworten, mal schauen wie schlecht (oder eben halt doch nicht) wir wirklich dran sind.
    Greez, Smoke
    gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter...
  • Die Seite ist tatsächlich äußerst reißerisch aufgemacht. Aber anders kann der werte Herr wohl keine Aufmerksamkeit bekommen ;)
    So schnell geht ein Land nicht pleite. Schaut man sich die Pleitestaaten der Vergangenheit an (zB Argentinien), merkt man, daß da ganz andere Dinge passieren müssen. Daß Deutschland dank Mitgliedschaft in der EU nicht isoliert betrachtet werden kann, wird auf dieser Seite wohl auch verschwiegen (ich las nicht alles durch, nur eine Annahme).

    Generell gilt: Aktientips aus Zeitschriften sind nichts wert. Schon gar keine kurzfristigen Tips. Ein diversifiziertes Portfolio aus Bluechips hält langfristig auch dieser Krise stand. Eventuell lohnt auch ein Blick auf das BooktoValue-Verhältnis, um Schnäppchen mitzunehmen.

    Deutlich weniger Risiken bergen natürlich Tagesgelder und Staatsanleihen verläßlicher Länder, vorzugsweise in eigener Währung, um das Währungsrisiko auszuschließen. Und Tagesgeld nicht unbedingt bei kleinen irischen Banken parken ;) Weiterhin müßte beim Tg das Geld auf mehrere Banken verteilt werden, da idR deutlich weniger als 60.000€ abgesichert würden.
  • Sicher ist dieses Seite äußerst reißerisch aufgemacht, aber genau das ist doch das Prinzip vieler Bauernfängereien, um jeden Preis auffallen und mit Halbwahrheiten Panik verbreiten.

    Sicher stehen wir erst am Anfang einer Krise, die es wirklich in sich hat. Die derzeitige Politik versagt und die Maßnahmen sind alle einigermaßen wahlkampftauglich, mehr aber eben nicht. Alle Parteien durch die Bank versprechen Lösungen, aber keine hat reale Lösungsmöglichkeiten, die Krise abzuwenden. Solange die Politik es als ihre Aufgabe ansieht, das Kapital derer zu schützen, die auf Kosten der anderen immer reicher werden ohne die Spielregeln dafür anzutasten, solange geht es aus wie das Hornberger Schießen.

    Auch der Autor dieses Seite bläst ins gleiche Horn. Er präsentiert Patetrezepte für den Weg aus der Krise. In dieser Hinsicht ist er nicht besser als andere. Letztendlich will er nur unser Bestes, nämlich unser Geld, was sonst?

    Unsinnig ist auch der Vergleich mit sogenannten 'Pleitestaaten'. Die Krise ist global, die Firmen auch. Weder kann ein EU-Mitgliedsstaat sang- und klanglos untergehen ohne die anderen mit in diesen Strudel hineinzureißen, sie sind ja schon alle mittendrin, noch kann die Wirtschaft sich den Konkurs eines wesentlichen Außenhandelspartners leisten. Heutzutage ist es nicht so, daß ein Staat einfach so bankrott geht.

    Wenn alles zusammenbricht, da ist es eben auch alles. Wenn hier alles wegbricht, dann geschieht es drumherum auch. Schließlich leben wir mittlerweile in einer globalen Welt.

    Die Weimarer Republik brach damals unter anderem aufgrund der damaligen Weltwirtschaftskrise und ihrer Folgen auseinander. Den Nazis, welche ihre Stunde gekommen sahen, gelang es, an die Macht zu kommen. Ungeachtet der Tatsache, daß das Geld für viele Maßnahmen gar nicht da war, bauten sie den Reichsarbeitsdienst aus und sanierten die (Rüstungs-)Wirtschaft. Deren ganzes System war darauf ausgelegt, daß es bald Krieg geben musste, weil, irgend jemand mußte das alles ja bezahlen. Und Deutschland selbst war dazu nicht in der Lage.

    Ich möchte die Situation heute nicht unbedingt mit der damaligen vergleichen, zumal es damals kaum 'Global Player' gab. Aber es gibt auch einige Parallelen, auf die ich hier allerdings nicht alle eingehen kann und will.

    Wegreden lässt sich die Krise keinesfalls. Aber wer sich mit reißerischer Panikmache dazu hinreißen lässt 'Gratis-Geschenke' anzufordern und mehr, dem ist wohl auch nicht mehr zu helfen. Obwohl es ihm im Grunde genommen egal sein kann, ober er sein Geld einem unfähigen Staat oder windigen Geschäftemachern in den Allerwertesten schiebt.

    Gruß Konradin
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Big Smoke schrieb:

    ....mal schauen wie schlecht (oder eben halt doch nicht) wir wirklich dran sind.

    Das...
    kommt drauf an, in welchem gesellschaftlichen Umfeld Du Dich bewegst :D

    60.000 sicher und gewinnbringend...
    Hm... in D sind das Peanuts...woanders tw. ein Vermögen *g*
    Siehe Twinky
    Ein diversifiziertes Portfolio aus Bluechips hält langfristig auch dieser Krise stand. Eventuell lohnt auch ein Blick auf das BooktoValue-Verhältnis, um Schnäppchen mitzunehmen.

    Deutlich weniger Risiken bergen natürlich Tagesgelder und Staatsanleihen verläßlicher Länder, vorzugsweise in eigener Währung

    Hm...
    Wobei ich hier allerdings vor "Börsen-Schnäppchen" ernsthaft warne,
    es sei denn Du hast reale und "frühzeitige" Insiderinfos ;)
    Ich empfehle eher, vor allem solange Du keinen "klaren" Plan hast,
    Tagesgeldkonten...bestenfalls (auch bei Dir) noch gesplittet (z.B. 3x20.000)
    Es gibt da u.a. ja nette niederländische und auch langfristig noch relativ "stabile" deutsche Banken ;)
    (Hierbei kommt es halt auch darauf an, welche Bank sich in welchen "Besitzverhältnissen" befindet...
    Lass Dich mal überraschen beim Recherchieren :D

    Ansonsten zur Einschätzung:
    Kurz: Der ganze Text...ist so einfach nur Mist
    Er vermischt Reales mit wilden Spekulationen....
    und allein die folgende Eingabemaske (zur Abschöpfung Deines Geldes^^) verrät doch eigentlich auch schon vieles, gelle :D

    Denn die dort angerissenen Tipps sind auch nicht neu und woanders auch billiger (sprich umsonst) zu haben ;)

    Zur Absicherung...
    Das kommt darauf an, in welchen Zeiträumen Du planst ;)
    und ob Kinder darin auch eine Rolle spielen.

    Wie Konradin schon sagt,
    wenn es knallt,
    dann ist für den Grio0teil der Menschen jede "virtuelle" Sicherung futsch.
    Sprich Buch-Einlagen unterliegen dann auch kaum noch/gar nicht mehr Deiner Kontrolle.
    Wohl dem, der dann (auch)
    - kurz sowie langfristig -
    notwendig konsumierbare und nachhaltig tauschbare "Werte" auf Lager hat :D
    Wobei es dann dabei auch eine wesentliche Rolle spielt,
    wie "nachhaltig" und breit gestreut diese Werte sind.

    Wobei ich hier "Werte" als etwas sehe, was selbst in Krisenzeiten Bestand hat.
    Das kommt halt auch immer auf die jeweilige Lebenssituation an ;)

    Z.B. Gold/Silber oder Schweizer Franken sind dabei auch nur bedingt mal eine Hilfe.
    Eine eigene Unterkunft und/oder auch bebaubares Land wie auch z.B. Wald, sowie ein verlässliches, solidarisches Umfeld haben z.B so einigen Leuten in der Folgezeit Anno 29 die damalige "Dürrre" viel besser überstehen lassen ;)

    Sei Dir also aber auch darüber klar,
    das mittel- bis langfristig das jetzige "Geld" (weiter) an relativem Wert verliert.
    Denn das Geld "arbeitet",
    ist zwar eine schöne, sehr manipulative Metapher ;)
    die nichts desto trotz völliger Quatsch ist :D

    Entweder Du hast die Kontrolle darüber, wie über Geldmittel die Arbeit anderer abgeschöpft wird (und zwar massenweise)
    oder Du bist auch nur "Leidtragender" eines imaginären Tauschobjekts,
    welches "Buchwerte" nun einmal sind ;)

    muesli ;)
  • muesli schrieb:


    Wobei ich hier allerdings vor "Börsen-Schnäppchen" ernsthaft warne,
    es sei denn Du hast reale und "frühzeitige" Insiderinfos ;)

    :P
    Ich ahnte schon, daß ich das nicht so hätte stehen lassen sollen. Aber ich wollte auch nicht zu tief in die Details gehen. Und eine Abhandlung über Bilanzen wird Big Smoke wohl auch nicht weiterhelfen. ;)