Aussichtsloser Kampf

  • Diskussion

  • Daisy
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  • twinky schrieb:

    Und schere nicht alle Manager über einen Kamm,


    Du solltest mal lesen. Ich habe nicht "alle" geschrieben sondern "viele". Kennst du den Unterschied?


    twinky schrieb:

    Natur typischer Bonuszahlungen informieren würdest, dann wüßtest Du auch um Methoden, der Unternehmensführung eine langfristige Zielsetzung schmackhaft zu machen.


    Jetzt wäre mal ein Beweis schön. Forderst du ja auch immer.

    Die Gegenbeispiele sind ja letzthin zum Teil durch die Presse gegangen.

    Hypo Real Estate: Bundesregierung verteidigt HRE-Bonuszahlungen | Wirtschaft | ZEIT ONLINE

    "Exzessive Bonuszahlungen verleiten Finanzmanager dazu, unvertretbare Risiken einzugehen. Die Folgen sehen wir jetzt in der Finanzkrise“, sagte Barroso dem „Hamburger Abendblatt“. Daher solle ein System geschaffen werden, das die Gier nach schnellen Gewinnen zügele und Scheitern nicht belohne.


    Neue Initiative: EU will Bonuszahlungen an Manager begrenzen - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE

    Naja, es scheint ja außer mir noch ein paar Leutz zu geben, die das so sehen.
  • @McKilroy: Ich bezog mich nicht ausschließlich auf Deinen letzten Beitrag. Wieviele Zitate soll ich liefern, in denen Du eben nicht "viele Manager" schriebst?
    Und nein, ich werde keinen "Beweis" für die Existens von langfristigen Aktienoptionen mit Ausübungssperre liefern. Das wär nur albern. Ebenso albern wäre es, Deine Behauptung, ich würde immer(!) Beweise fordern, zu widerlegen, was eh ein Leichtes wär.

    Und wenn eine Firma ihr Personal nur mit Bonuszahlungen zu halten können meint, ist das deren Sache. Das hat jedoch nichts damit zu tun, daß einer Deiner "Manager" nur kurzfristig, langfristig oder Richtung Scheitern agieren will. Glaubst Du überhaupt ernsthaft, die besagten Personen hätten eine geringere Bonuszahlung erhalten, wäre die HRE erfolgreich gewesen?

    Zitat Politiker X, wenn irgendwas schief läuft: "das System muß besser werden, alle böse, wir gut". Der Politiker ist austauschbar, das Thema ebenfalls. Barroso ist da nur ein Name unter vielen, mit nur einer Meinung unter vielen.

    Ich bin übrigens raus. Mit Deinem zickigen Unterton und der Stammtischkompetenz darfst Du nun andere unterhalten :)
  • twinky schrieb:

    @McKilroy: Ich bezog mich nicht ausschließlich auf Deinen letzten Beitrag. Wieviele Zitate soll ich liefern, in denen Du eben nicht "viele Manager" schriebst?


    Dann liefer doch mal welche!


    twinky schrieb:

    Ich bin übrigens raus. Mit Deinem zickigen Unterton und der Stammtischkompetenz darfst Du nun andere unterhalten :)


    Och, jetzt ist er beleidigt.

    Anstatt sowas solltest du mal Argumente bringen oder wenigstens versuchen, unsere Argumente zu widerlegen.

    Fakt ist, dass sich viele Manager auch dann noch bereichern, wenn sie nicht erfolgreich waren, wenn sie absoluten Mist gemacht haben. Und das ist meiner Meinung nach und nach der Meinung vieler anderer Leutz ein riesen Fehler im System.

    Und wenn dann sogar noch auf Verluste oder auf Pleiten spekuliert werden kann, dann ist das auch ein riesen Fehler im System.
  • Einige, die auf der Leiter höher stehen als andere oder die meinen sie könnten irgendwann mal höher Klettern, haben es immer noch nicht begriffen bzw. wollen es nicht begreifen. Das System wird irgendwann, wenn die Kluft zu groß wird zwischen Arm und Reich bzw. Macht und Unterdrückung, zusammen brechen. Das hat die Geschichte immer wieder bewiesen. Der Mensch steht sich mit seiner Macht- und Habgier zu sehr auf seinen eigenen Füßen.
    Viele Kluge Leute haben das versucht immer wieder zu erklären, aber sie wurden immer als Spinner hingestellt, weil man es nicht wahrhaben will.

    Aber das Datum steht aber heute schon fest wann das System wieder einmal zusammen bricht. Die ersten Anzeichen kann man in letzter Zeit sehr schön sehen, wenn man will.

    Meik :D
    Geben ist besser als nehmen!!!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Meik ()

  • Zitat McKilroy: "Ich habe das Gefühl, dass das größte Problem das augenblickliche Wirtschaftssystem ist. Dieses System spült halt solche Leutz nach oben, die nur auf Gewinnmaximierung aus sind. Soziale Verantwortung, Verantwortung für die Zukunft und Verantwortung für die Umwelt sind da Fremdworte."

    McKilroy, das sehe ich genau gleich. Mit diesem Zitat sprichst du einen wichtigen Punkt an. Jedes Wirtschaftsystem (könnte man vermutlich auf andere Systeme ausweiten) ist eben auch ein Kind seiner Zeit. Wer nun glaubt, dass wirtschaftliche Mechanismen nur etwas mit Oekonomie und Zahlen zu tun haben, der liegt völlig falsch. Hinter jedem System liegt immer auch eine Werthaltung. Genau diese Werthaltung hat sich in den letzten 150 Jahren rapide verändert - weg von einer sozialen Marktwirtschaft, hin zu einem unpersönlichen Wirtschaftssystem, welches keine Mitarbeiter mehr kennt, sondern nur noch "human rescources". Natürlich gab es auch früher Missstände, wir müssen hier nicht die guten alten Zeiten glorifizieren - sonst gäbe es ja auch keine Gewerkschaft. Trotzdem hat das heutige Uebel System. Warum? Ganz einfach deshalb, weil die sozialethischen Grundlagen im Oekononie-Studium offenbar nicht mehr gelehrt werden. Wenn ich mir die neue (gierige) Manager-Generation anschaue, dann lässt das nicht viel Gutes erhoffen.

    Gruss freefloating

    @Meik: Guter Beitrag! Die französische und die russische Revolution lassen grüssen. Leider wurde durch den Kommunismus, siehe UDSSR, ein Uebel durch ein anderes ersetzt. Das "Heil" liegt eben nicht in Extremen sondern im sozialen Ausgleich. Wir brauchen einen Staat des freien Marktes, der gleichzeitig über starken sozialen Institutionen verfügt - spricht ein gut funktionierendes Solidaritätsprinzip! Ohne Regeln geht es nicht, aber zuviel Regeln darf es auch nicht geben. Es ist eine Gratwanderung.
    Carpe diem - pflücke den Tag!

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von freefloating ()

  • freefloating schrieb:

    Trotzdem hat das heutige Uebel System. Warum? Ganz einfach deshalb, weil die sozialethischen Grundlagen im Oekononie-Studium offenbar nicht mehr gelehrt werden.


    Da stimme ich dir 100 % zu.

    Das Problem fängt leider schon vorher an. Durch unsere heutigen Familienstrukturen beginnen die Defizite meist schon in jungen Jahren. In unseren heutigen Kleinfamilien lernen viele Kinder eben nicht in jungen Jahren schon, was es heißt, zu teilen, dass ihr Verhalten Auswirkungen auf die Mitmenschen hat. Vielfach werden kleine Egoisten großgezogen. (Sind wir als Eltern zum größten Teil selber Schuld, wir wollen ja nur das Beste :D).

    Und aus diesem Grund wäre die Lehre sozialethischer Grundlagen in Schule und Studium doppelt wichtig.

    freefloating schrieb:

    Hinter jedem System liegt immer auch eine Werthaltung. Genau diese Werthaltung hat sich in den letzten 150 Jahren rapide verändert - weg von einer sozialen Marktwirtschaft, hin zu einem unpersönlichen Wirtschaftssystem, welches keine Mitarbeiter mehr kennt, sondern nur noch "human rescources".


    Das ist das Problem, wenn Menschen zu Nummern werden. Eine anonyme Nummer kann man schnell mal streichen. Vor allen Dingen, wenn man dafür in der Vorstandsetage noch jede Menge Lob bekommt.

    Es fehlt die Rückmeldung von unten nach oben. Es fehlt der Kontakt zur Basis.
  • McKilroy schrieb:

    In unseren heutigen Kleinfamilien lernen viele Kinder eben nicht in jungen Jahren schon, was es heißt, zu teilen, dass ihr Verhalten Auswirkungen auf die Mitmenschen hat. Vielfach werden kleine Egoisten großgezogen. (Sind wir als Eltern zum größten Teil selber Schuld, wir wollen ja nur das Beste :D).

    Also liegt das Problem demzufolge nicht an den Managern, sondern an den Eltern? o_O
    Dann haben wir das ganze doch mittlerweile alles aufgelöst. Die Eltern sind schuld, weil sie ihren Kindern schlechte Werte vermitteln ... -.-

    McKilroy schrieb:

    Das ist das Problem, wenn Menschen zu Nummern werden. Eine anonyme Nummer kann man schnell mal streichen. Vor allen Dingen, wenn man dafür in der Vorstandsetage noch jede Menge Lob bekommt.

    Das ist aber nun mal Sinn und Zweck der BWL. Den Gewinn möglichst hoch halten. Minimal- und Maximalprinzip eben.
    Das, um was es bei dir geht, ist Sache der VWL.

    Ein Unternehmen ist KEIN Wohlfahrtsverein. Es geht um Geld - viel Geld.
    Ich überlege eben einfach noch immer, warum z.B. ein McKilroy oder eine Carmen keine hohen Tiere in einem Unternehmen wie der T-Com, BMW, Daimler oder sonstigen Riesen sind. Wer so viel Verständnis besitzt, der sollte doch schon längst dort oben angekommen sein. Bei dieser umfassenden Weitsicht ...
    Scheinbar vergessen viele hier immer eins: die BWL ist nicht dazu da, jedem Menschen (und sei er noch so dumm) zu einem Arbeitsplatz zu verhelfen. Auch der Unterhalt einzelner Arbeitsplätze kostet Geld. Und mal dumm gefragt: Warum soll man Personen beschäftigen, die nachher nur zu 20% ausgelastet sind? Macht das in euren Augen Sinn? Wie geht man denn mit überflüssigen Mitarbeitern vor? Soll man die trotzdem weiter voll bezahlen und mitschleifen? Wie würdet ihr das machen, Carmen & McKilroy?
    Ihr vermischt hier ständig Dinge, die nicht in einen Topf gehören. In der BWL geht es erstmal grundlegend um etwas anderes als in der VWL.
    Das Zusammenspiel beider Sachen mag in dieser Diskussion wohl der Knackpunkt sein - wird aber wohl von vielen gekonnt ignoriert, um den "bösen Managern" erstmal die Schuld in die Schuhe schieben zu können.
    Damit hat man dann gleich einen Sündenbock. Die BWL und Manager sind Schuld!
    Wo das doch alles so einfach ist und man nichts können muss um so viel Geld zu verdienen: Warum sitzt (ich wiederhole mich, oder? Habe bisher aber NIE eine Antwort darauf bekommen) keiner von euch dort oben und zieht die Fäden? Man muss doch nur Addieren und Subtrahieren können .... und dafür bekommt man auch noch Millionen, wenn man die Firma in den Sand setzt. Schnell und leicht verdientes Geld, oder?


    Nebenbei: Du kennst da jemanden, der jemanden kennt, der .....
    Architekturstudium
    CTRL+F -> Statik
    Es sind genug HS verlinkt - schau selbst in den Modulplänen nach, wo überall "Statik" im Studiengang der Architektur angeboten wird.
    Zwischen "lässt machen" und "kann" gibt es schon einen Unterschied.
  • Zitat voodoo44: "Ein Unternehmen ist KEIN Wohlfahrtsverein. Es geht um Geld - viel Geld.
    Ich überlege eben einfach noch immer, warum z.B. ein McKilroy oder eine Carmen keine hohen Tiere in einem Unternehmen wie der T-Com, BMW, Daimler oder sonstigen Riesen sind. Wer so viel Verständnis besitzt, der sollte doch schon längst dort oben angekommen sein. Bei dieser umfassenden Weitsicht ..."


    Hallo voodoo44
    Ist dir schon der Gedanke gekommen, dass McKilroy und Carmen (sehr) gute Jobs haben, mit ihrer Tätigkeit zufrieden sind und vielleicht gar keine "hohen Tiere" sein wollen. Soviel ich weiss (was ich so am Rande zu hören bekomme) geht es den Beiden diesbezüglich bestens. Oder glaubst du wirklich, dass auf diesen Etagen nur fähige Leute landen? Muss man nicht vielmehr (auch noch) eine Portion Skrupellosigkeit besitzen? Wenn dem so wäre, wie du sagst, hätten wir keine Finanz- und Wirtschaftskrise durchlebt, ausgelöst von gierigen und unfähigen Bankern (unfähig weil sie ihre eigenen Grundregeln missachten, siehe Hypotharkreditvergabe)!

    Natürlich ist eine Firma kein Pestalozzi-Heim und logisch geht es um viel Geld. Aber gerade weil es um viel Geld geht, sollten die sozialen Komponenten nicht missachtet werden. Noch ein Wort zu den sogenannten "überflüssigen" Mitarbeitern. Ich habe kein Problem damit, wenn linear Stellen abgebaut werden, weil es sich die Firma aus wirtschaftlichen Gründen wirklich nicht mehr leisten kann, das aktuelle Stellensoll aufrecht zu erhalten. Ich habe aber ein Problem damit, wenn zeitgleich bei den Mitarbeitern Stellen gestrichen und bei den Managern die Boni erhöht werden. Das ist einfach nur verantwortungslos und asozial.

    Ich habe nach meiner Banklehre ein Studium in Sozialpädagogik (soziale Arbeit) absolviert und dabei Folgendes begriffen: Es würde den Sozialarbeitenden gut tun, etwas mehr Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge aufzubringen; denn manche denken das Geld schneit von Himmel herunter. Gleichzeitig würde es den Oekonomen aber auch sehr gut tun, einen sozialethischen Crashkurs zu absolvieren!

    Gruss freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!

    Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von freefloating () aus folgendem Grund: Ergänzung / Korrektur

  • freefloating schrieb:

    Oder glaubst du wirklich, dass auf diesen Etagen nur fähige Leute landen? Muss man nicht vielmehr (auch noch) eine Portion Skrupellosigkeit besitzen?


    Dazu gibt es sogar Untersuchungen. ;)



    freefloating schrieb:

    Ich habe nach meiner Banklehre ein Studium in Sozialpädagogik (soziale Arbeit) absolviert und dabei Folgendes begriffen: Es würde den Sozialarbeitenden gut tun, etwas mehr Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge aufzubringen; denn manche denken das Geld schneit von Himmel herunter. Gleichzeitig würde es den Oekonomen aber auch sehr gut tun, einen sozialethischen Crashkurs zu absolvieren!


    Ganz meine Meinung. Es tut immer gut, ein wenig über den Tellerrand hinaus zu sehen. Ein wenig soziale Kompetenz würde vielen Leuten in entscheidenden Stellen gut tun.

    Es gibt ja sogar einige Wohlhabende Leute, bei denen das soziale Gewissen spät aber eben doch irgendwann zum Vorschein kommt (Buffet und Gates z.B.).
  • Zitat voodoo44: "Ein Unternehmen ist KEIN Wohlfahrtsverein. Es geht um Geld - viel Geld.

    Oh, voodoo44, du hast nichts begriffen.
    Die "Arbeit" hat man "Erfunden" um zu Überleben, um sich zu Ernähren, um sich Einzukleiden usw.. Ganz am Anfang wurde nur Arbeitskraft gegen Arbeitskraft getauscht.
    Aber die Menschliche Gier hat so was wie BWL hervor gebracht. Brauchen tut man es nicht. Denn die Gier hat noch nie etwas gutes hervor gebracht. Nur Kriege, Unterdrückung, Mord, Raub usw.

    freefloating schrieb:


    @Meik: Guter Beitrag! Die französische und die russische Revolution lassen grüssen. Leider wurde durch den Kommunismus, siehe UDSSR, ein Uebel durch ein anderes ersetzt. Das "Heil" liegt eben nicht in Extremen sondern im sozialen Ausgleich. Wir brauchen einen Staat des freien Marktes, der gleichzeitig über starken sozialen Institutionen verfügt - spricht ein gut funktionierendes Solidaritätsprinzip! Ohne Regeln geht es nicht, aber zuviel Regeln darf es auch nicht geben. Es ist eine Gratwanderung.

    Das worüber ich geschrieben habe, braucht keine Revolution. Ganze Weltmächte sind ohne Revolution unter gegangen.
    Habe doch Geschrieben, das erste Anzeichen schon zu sehen sind: "Eine Finanz- Wirtschaftskrise folgt der nächsten, Länder gehen Bankrott usw. Die Abstände werden immer kürzer. "
    Banken, Manager, Millionäre, Spekulanten usw. werden das System ohne unsere Hilfe vor die Wand fahren. Ihre Gier wird sie dabei kräftig antreiben.
    Man kann eine Wagge nur so lange einseitig belasten, bis sie Kaputt geht.

    McKilroy schrieb:

    Es gibt ja sogar einige Wohlhabende Leute, bei denen das soziale Gewissen spät aber eben doch irgendwann zum Vorschein kommt (Buffet und Gates z.B.).

    Nein, diese Leute haben begriffen, das das System so nicht mehr lange bestand haben kann. Gates hat es selber mal irgend wo in einem Interview so dargestellt.


    Meik :D
    Geben ist besser als nehmen!!!

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Meik ()

  • Zitat Meik:"Man kann eine Wagge nur so lange einseitig belasten, bis sie Kaputt geht."

    Ganz genau! Wenn sich nun der Mittelstand allmählich aufzulösen beginnt (in arm und reich), dann beginnt die Waage zu brechen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir zu unseren sozialen "Gütern" (Altervorsorge, Sozialleistungen, Gesundheitswesen, etc.) Sorge tragen. Die Einhaltung des Generationenvertrages betrifft uns alle - für mich persönlich ist die Solidarität der Generationen der Gradmesser dafür, wie "gesund" oder "krank" unsere Gesellschaft ist. Mit meiner Arbeit finanziere ich heute einen wesentlichen Teil der Rente meiner "Väter". Wer wird in 25 Jahren, wenn ich es erlebe, für meine Rente arbeiten?

    Die ganzen Sozialwerke kosten aber auch viel Geld - Geld das zuerst erarbeitet werden muss. Ich bin davon überzeugt, dass eigentlich genügend Mittel vorhanden wären. Es stellt sich allerdings die Frage, mit welcher Prioriät und nach welchem Schlüssel die Steuereinnahmen verteilt werden.

    Gruss freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!
  • freefloating schrieb:

    Ich bin davon überzeugt, dass eigentlich genügend Mittel vorhanden wären. Es stellt sich allerdings die Frage, mit welcher Prioriät und nach welchem Schlüssel die Steuereinnahmen verteilt werden.


    Eben, in Deutschland sollten doch eigentlich genügend Mittel erarbeitet werden. Wenn man die Wirtschaftsleistung mit den sie erwirtschaftenden Leuten in Relation setzt, dann müsste eigentlich alles im grünen Bereich sein.

    Daher kann es eigentlich nur an der Verteilung liegen.

    Meik schrieb:

    Aber die Menschliche Gier hat so was wie BWL hervor gebracht. Brauchen tut man es nicht. Denn die Gier hat noch nie etwas gutes hervor gebracht.


    Auch hier sprichst du mir aus der Seele.

    Es ist diese unersättliche Gier, die alle rationalen Grenzen sprengt.
  • Ich Frage mich warum User wie zb. voodoo44, twinky usw. nicht auf meinen Beitrag eingehen?
    Ich denke mal weil sie dann zugeben müssten, das ein Unternehmer, Manager, BWLer nur dann einen guten Job macht wenn sie "Ihr" Unternehmen so führen das Personaleinstellungen notwendig sind, weil sie dafür gesorgt haben das Ihr Produkt so gut ist und ständig verbessert worden ist und so gut Vermarktet worden ist das man Ständig neue Mitarbeiter braucht. Des weiteren ist so was nur möglich wenn man zufriedene Mitarbeiter hat die auch gerne Arbeiten kommen, die zu ihrem Betrieb stehen und dadurch immer einen hohen Qualitätsstandart erarbeiten. Gewinnbeteiligungen sind zb. auch ein Super Treibstoff. Damit macht man sich auch gute Kunden.
    Denn:
    Wie hat der Chef von Zentis mal gesagt: "Wenn sich meine Angestellten, meine Zentis-Marmelade nicht leisten können, dann darf ich mich auch nicht Wundern wenn sie keiner Kauft."

    Dann erhöhen sich die Gewinne von alleine, sogar ohne 30 % der Angestellten zu entlassen.
    Aber Entlassen ist ja einfacher und Bequemer, vor allen Dingen braucht man dabei seinen Kopf nicht an zu Strengen.
    Aber leider nur sehr Kurzfristig gedacht.


    Ständiger Druck, Urlaubs- und Weihnachtsgeldkürzungen, Lohnkürzungen, und ewige Angst den Arbeitsplatz zu verlieren bzw. immer mehr Arbeit zugeteilt zu bekommen macht mit der Zeit jede Arbeitsmoral kaputt.
    Es muss Spaß machen Mordgens zur Arbeit zu kommen, dann bleibt man auch gerne Abends ein bisschen länger und hat 100% mehr Geleistet. Aber so was lernen anscheinend BWLer und Manager nirgendwo, oder das sind die Stunden im Studium wo sie lieber ins Schwimmbad gehen.


    Meik
    Geben ist besser als nehmen!!!

    Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von Meik ()

  • @Meik: Ich ging auf Deinen Beitrag nicht ein, weil nicht einmal ersichtlich wird, was Du unter "früher" verstehst. Es gab Zeiten, in denen Arbeitnehmer wie Sklaven gehalten wurden, was sich auch in den niedrigen Löhnen widerspiegelte. Meinst Du diese "tolle" Zeit? Verglichen mit dieser Zeit leben heutige Arbeitnehmer wie Könige.
    Gewinnausschüttungen und Kredite als wesentlicher Bestandteil der Firmenfinanzierung bestehen wohl auch schon deutlich länger als Du meinst. Und gerade durch die geminderte Steuerlast ist eine Fremdfinanzierung durchaus sinnvoll.
    Desweiteren: der ständige Bedarf an weiteren Mitarbeitern bedeutet nicht zwangsläufig eine gute Unternehmensführung. Zum einen gibt es eine optimale Unternehmensgröße, zum anderen steigen so auch die Risiken, die Lohnkosten in einer schlechten Marktlage nicht mehr decken zu können. Hohe Gewinnrücklagen nur für solche Fälle machen das Unternehmen nur unwirtschaftlicher und deren Produkte teurer.
    Personalpolitik ist ein wenig komplexer als "wir entlassen ein paar, dann machen wir mehr Gewinn". So wird hoffentlich selten gedacht. Außerdem kosten Entlassungen im größeren Maßstab auch ordentlich Geld und beeinflussen zB direkt die Auslastung von Fabriken etc.
    Noch zum Studium der Bwl: Neben theorielastigen Professoren lehren auch Dozenten aus der Praxis, die aktiv in einem Job tätig sind, den sie lehren.
    Zu Deinem "hat 100% mehr geleistet": das ist nur dort gewährleistet, wo der Arbeitnehmer selbst das Tempo bestimmen kann und auch stets genügend zu tun hat. Das ist nicht der Regelfall.

    Gewinnbeteiligungen an AGs kann übrigens jeder haben, der sich auch am Risiko beteiligt.

    Ich hoffe, ich ging zufriedenstellend auf Deinen Beitrag ein. Möchtest Du noch Literaturempfehlungen für etwas mehr Hintergrundwissen? Falls ja, PM.
  • Meik schrieb:

    Ich denke mal weil sie dann zugeben müssten, das ein Unternehmer, Manager, BWLer nur dann einen guten Job macht wenn sie "Ihr" Unternehmen so führen das Personaleinstellungen notwendig sind, weil sie dafür gesorgt haben das Ihr Produkt so gut ist und ständig verbessert worden ist und so gut Vermarktet worden ist das man Ständig neue Mitarbeiter braucht.

    Neue Mitarbeiter kosten aber auch Geld - sowohl ihren Lohn, als auch eine Vergrößerung der Fabriken und Ausstattung neuer Arbeitsplätze. Hier muss man jetzt erstmal herausfinden, ob sich die Vergrößerung der Produktion überhaupt "rechnet" - oder ob man an Hand der Einsparung (z.B. Einsatz anderer Maschinen) nicht sogar mehr Geld sparen kann, als man durch die Vergrößerung einnehmen würde. So ein Ausbau einer Fabrik kann verdammt teuer werden.

    Meik schrieb:

    Des weiteren ist so was nur möglich wenn man zufriedene Mitarbeiter hat die auch gerne Arbeiten kommen, die zu ihrem Betrieb stehen und dadurch immer einen hohen Qualitätsstandart erarbeiten.

    Es bringt mir nichts, wenn ich jeden P***er von der Straße draußen auflese, der überhaupt keine Ahnung von dem hat, was er eigentlich machen soll. Ein Hoher Qualitätsstandard beruht nicht nur auf zufriedenen Mitarbeitern ... !

    Meik schrieb:


    Denn:
    Wie hat der Chef von Zentis mal gesagt: "Wenn sich meine Angestellten, meine Zentis-Marmelade nicht leisten können, dann darf ich mich auch nicht Wundern wenn sie keiner Kauft."

    Das mag ja alles schön und gut sein... Aber was ist eigentlich mit den Mitarbeitern bei Porsche, BMW & Co? Solche Autos werden auch gekauft - obwohl sich nicht jeder Mitarbeiter so ein Auto leisten kann. Es gibt bestimmte Produkte, die kann sich nunmal nicht jeder leisten.

    Dann erhöhen sich die Gewinne von alleine, sogar ohne 30 % der Angestellten zu entlassen.
    Aber Entlassen ist ja einfacher und Bequemer, vor allen Dingen braucht man dabei seinen Kopf nicht an zu Strengen.
    Aber leider nur sehr Kurzfristig gedacht.


    Meik schrieb:

    Aber so was lernen anscheinend BWLer und Manager nirgendwo, oder das sind die Stunden im Studium wo sie lieber ins Schwimmbad gehen.

    Ich vermute: es wird wohl letzteres sein.

    "Ganz am Anfang wurde nur Arbeitskraft gegen Arbeitskraft getauscht."
    Dumm gefragt: Was verstehst du unter Arbeitskraft und was genau hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Da ich nichts verstanden habe: erklär es mir!
    Es ist vollkommen Wurst, ob ich jetzt "Arbeitskraft gegen Arbeitskraft" tausche oder ob ich "Geld gegen Geld" tausche. Ist doch Geld auch nur eine andere Form von Arbeitskraft.

    @freefloating
    Mir ist durchaus aufgefallen, dass in einer "Chefetage" nicht immer die besten und fehlerlosesten Menschen sitzen. In meinen Augen wird man aber sehr wohl eine gewisse Kompetenz vorweisen müssen um überhaupt erst einmal in eine solche Position kommen zu können.

    "Ich habe kein Problem damit, wenn linear Stellen abgebaut werden, weil es sich die Firma aus wirtschaftlichen Gründen wirklich nicht mehr leisten kann, das aktuelle Stellensoll aufrecht zu erhalten. Ich habe aber ein Problem damit, wenn zeitgleich bei den Mitarbeitern Stellen gestrichen und bei den Managern die Boni erhöht werden. Das ist einfach nur verantwortungslos und asozial."
    Gut, Gegenfrage:
    Was genau machen dann die Mitarbeiter, die nur auf 20% Auslastung arbeiten? Also was genau macht man in der Firma mit diesen? Arbeitszeit kürzen und weniger Geld zahlen? Oder einfach weiter behalten, damit sie einfach nur einen Job haben? Dann könnte man denen das Geld auch einfach schenken. Stellen wir 5 Leute an, einer davon geht Vollzeit arbeiten und die anderen 4 bleiben zu Hause und bekommen das gleiche Gehalt einfach geschenkt. Alternativ: Nehmen wir einen Programmierer, der 40Stunden die Woche arbeitet und 3000€ verdient - und daneben ein paar andere, die nur 15 Stunden die Woche arbeiten und das gleiche oder marginal weniger bekommen. Wo ist dort die Gerechtigkeit?
    Von mir aus münze es auf die Automobilbranche und die Transfer-/Produktionsstraßen um. Dann wird das Auto eben nicht mehr per Hand lackiert sondern von Maschinen. Was macht man jetzt mit den Leuten, die via Hand vorher lackiert haben? Hast du für die (ALLE!) eine Idee?
    Ohne Ironie/Sarkasmus/wasauchimmer: WIE machst du? Das interessiert mich echt und wenn du eine Idee hast (eine sinnvolle!) dann verrate sie mir. Für ein paar Auserwählte finden sich dort vielleicht einige Posten in der Qualitätskontrolle o.ä. - aber jeden wirst du dort nicht unterbekommen.
    Und wer weiß, vielleicht führt genau diese Vergünstigung des Produktionsprozesses (und damit des Verkaufspreises der Autos) für eine höhere Absatzrate - wäre dann die Erhöhung der Boni für die Manager trotzdem nicht gerechtfertigt?
  • voodoo44 schrieb:


    ...Was genau machen dann die Mitarbeiter, die nur auf 20% Auslastung arbeiten? Also was genau macht man in der Firma mit diesen?


    Im Normalfall gibt es diese Firma, in Deutschland, nicht. Wenn, dann ist etwas unnormales geschehen, weswegen es eine Kurzarbeit geben kann.

    So gesehen ist dies ein realitätsfremdes Beispiel.

    Wichtig ist das der Staat mal ernst macht mit der Gerechtigkeit. Sowas ist 10 Jahre zu spät:

    Wer "Hungerlöhne" zahlt, macht sich strafbar
    Erstmals wurde ein Unternehmer, der Mindestlöhne unterschritt, als Straftäter verurteilt.

    Der 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts Naumburg hat ein deutliches Zeichen gesetzt: Arbeitgeber, die Mindestlöhne unterschreiten, sind Straftäter und werden auch so behandelt. Das Urteil wird als durchaus wegweisend betrachtet: ähnliche Vergehen wurden bislang als Ordnungswidrigkeit behandelt, erstmals sah ein Gericht den Straftatbestand erfüllt. Damit ist der Unternehmer jetzt ein offiziell vorbestrafter Straftäter. In Zukunft werden sich einige Firmeninhaber sicher überlegen, ob sie dieses Risiko wirklich eingehen wollen...
    Wer "Hungerlöhne" zahlt, macht sich strafbar | heise resale

    Ehrliche Arbeit macht keinen Sinn wenn sie der Ausbeutung der eigenen Person dient. Das war schon immer untragbar, traurig das erst jetzt was geschieht.
  • Carmen schrieb:

    Im Normalfall gibt es diese Firma, in Deutschland, nicht. Wenn, dann ist etwas unnormales geschehen, weswegen es eine Kurzarbeit geben kann.

    So gesehen ist dies ein realitätsfremdes Beispiel.

    Und aus welchem Grund sollte das Realitätsfern sein? Es soll durchaus mal passieren, dass es zu einem Produktionsrückgang kommt und dementsprechend einzelne Mitarbeiter weniger ausgelastet sind.

    Ob das jetzt so realitätsfern ist, lasse ich mal im Raum stehen. Ich sehe es jedenfalls nicht so - überall können Änderungen an Produktionszyklen vorkommen - und dabei kann es auch zu Einsparungen von menschlicher Arbeitskraft kommen. Was daran realitätsfern sein soll musst du mir mal erklären.