Jubiläum 20 Jahre Mauerfall !!

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  • McKilroy schrieb:



    Zitat=Thanks

    Eine objektive Allgemeinbildung zur DDR kann man sich mithin nur dann bilden, wenn man insbesondere auch die Meinungen derer hört, welche in der DDR lebten.

    Antwort=McKilroy
    Das tun wir zur Genüge und darauf beruhen auch unsere Aussagen. Aber eben von normalen Bürgern. Und eben nicht nur von den jammernden ewig Gestrigen.


    Nun, die "normalen EX-DDR Bürger", sind ja bei dir nun einmal nur die, welche auch deiner Auffassung sind. Daraus kann man schlussfolgern, dass für dich die meisten DDR Bürger abnormal bzw. die ewig Jammernden sind.

    Welche DDR-Bürger die vor dem Mauerfall auch tatsächlich das System der DDR kennen lernten, sind aber deiner Auffassung hier im Board? ;) Der User Zusammen der das 13. Lebensjahr in der DDR nicht überlebte! :D

    Du verkennst auch eine Tatsache von entscheidender Bedeutung nämlich die, dass zum einen die DDR-Bürger am Tag der Revolution mit ganz anderen Vorstellungen zum System der BRD wechselten! Nicht zuletzt auch aufgrund der nur positiven Propaganda der Bundesrepublik selbst. Zum Zweiten, die BRD zu Zeiten vor und kurz nach dem Mauerfall auch noch ein akzeptables System und sogar vielleicht auch besseres System als das der damaligen DDR war.

    Die Menschen leben aber im jetzt und heute! Die BRD hat sich nun mal vom einstig gut funktionierenden System massiv verabschiedet und die einstigen Grundwerte mehr und mehr mit den Füßen getreten. Dumpinglohne, Hartz IV subventionierte Löhne, massive Arbeitslosigkeit, Sozialabbau, Förderung weniger Großunternehmen, kein entgegenwirken der Preiswillkür von Monopolen, wie bei Strom, Wasser und GAS, Korruption im Amt ohne jegliche Strafverfolgung, Verschwendung von Milliarden von Steuergeldern für wenige Zocker-Banken, Kassenpatient 5ter Klasse, Studiengebühren, immer vollere Schulklassen trotz sinkender Geburtenrate, Verwässerung des Grundgesetzes für mehr rechte des Staates, um die Menschenwürde bei einigen sozial schwachen Schichten umgehen zu können, durchschnittliche 60% Profitsteigerung bei Unternehmen bei quasi sinkendem Einkommen der Bürger, Kündigung des Bürgers bei Verdacht des Diebstahls eines Brötchens, Beweislastumkehr der Beklagten Mieter beim Mietrecht, usw.. sind natürlich die Grundwerte für ein hervorragendes Demokratieverständnis. Alle die diese genannten Machenschaften in Frage stellen, sind natürlich und selbstverständlich nur die ewig Jammernden. Komisch, dass das nicht nur die Ossis sind und die Zahl der Jammernden in dieser achso guten Demokratie in "Freiheit" mehr und mehr ansteigt. Schau dich mal um, wer überhaupt noch rechts und links von dir diesen Staat noch toll findet? Je mehr sich die BRD von seinen einstigen Grundrechten und Werten verabschiedet, desto näher rückt der Tag an dem die Deutschen wieder aufstehen müssen um den Kaiser Kanzeler/in vom Thron zu vertreiben. Dies versucht aber der Staat derzeit, wie jeder auch zuvor, durch Verdummung des Volkes hinauszuzögern.
    [SIZE="4"][FONT="Comic Sans MS"] (•¿•) Thanks (•¿•) [/FONT][/SIZE]

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Thanks ()

  • Ich bin hier in letzter Zeit nicht ganz so oft am Modden, weil ich auch ein RL habe, aber eigentlich gehört das nichtmal hierher! :mad:

    Es ist mir wayne, ob Angreifungen zum politischen Ton gehören, sobald andere Leute beleidigt oder als dumm bezeichnet werden hört es für mich auf.

    Anscheinend haben hier im Board immernoch nicht alle den Unterschied zwischen einer Verwarnung und einer Warnung verstanden. Ich könnte mich jetzt auch auf die beleidigende Schiene herunterlassen, aber ich verweise lieber auf die Suchfunktion.

    Der Hinweis auf mein Alter war auch eher fehl am Platz...

    Phunny
  • Thanks schrieb:


    Gäbe es überall diese vermeintliche Demokratie, wie in Deutschland, so hätten wir beispielsweise eine EU-Verfassung übergestülpt bekommen, die vielen Europäern mehr Nachteile als Vorteile gebracht hätte. Dank dessen, dass andere Länder eine wesendlich bessere Demokratie haben als die Deutschen, ist diese EU-Verfassung nicht in Kraft getreten.


    Auch wenn es eine leicht andere Thematik ist, möchte ich mir den Hinweis erlauben, wo denn beim Vertrag von Lissabon etwas grundsätzlich Besseres herausgekommen ist?
    Bei mehr plebiszitärer Demokratie wäre der europäische Einigungsprozess in der Tat bei weitem nicht so fortgeschrittten wie heute. Ob das aber ein Vorteil für alle in Europa wäre, wage ich stark zu bezweifeln.

    Gäbe es überall diese vermeintliche Demokratie, wie in Deutschland, ...

    Dann sag doch mal, wo es deiner Meinung nach Demokratie gibt??


    Ciao
    mkhp

    Macke100% schrieb:

    Vom Förderverein DDR - Auszeichnungen, wird den Einzelkämpfern McKiroy, Faehnrich, Uludag und mkhp an der unsichtbaren Front, die Auszeichnung – Held der DDR – verliehen!

    [...]

    Grund der Auszeichnung:
    Sie verstehen es geschickt die Spaltung der Deutschen aufrecht zu halten!
    Der Förderverein begrüßt es ausdrücklich, dass die Schläfer McKiroy, Faehnrich, Uludag und mkhp aufgewacht sind und ihre in der Ausbildung gelernten tschekistische Fähigkeiten jetzt hervorragend einsetzen!
    ...
    Mit tschekistischen Grüßen ;)



    Ich bin überwältigt! Einfach zu viel der Ehre!!


    ... ihre in der Ausbildung gelernten tschekistische Fähigkeiten...

    Mmmmhh, muss ich leider passen, ich hatte keine derartige Ausbildung.

    Ciao

    mkhp

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Phunsoldier ()

  • Henry277 schrieb:

    Die DDR hat da mehr auf Neubau statt auf Sanierung gesetzt.


    Du lebst halt in deiner eigenen Vorstellung.

    Google doch einfach mal nach Zahlen. Die sprechen für sich.


    Thanks schrieb:

    Nun, die "normalen EX-DDR Bürger", sind ja bei dir nun einmal nur die, welche auch deiner Auffassung sind. Daraus kann man schlussfolgern, dass für dich die meisten DDR Bürger abnormal bzw. die ewig Jammernden sind.


    Ne, Thanks. Du und die paar Glaubensgenossen, ihr seid zum Glück eine Minderheit.

    Zum Zweiten, die BRD zu Zeiten vor und kurz nach dem Mauerfall auch noch ein akzeptables System und sogar vielleicht auch besseres System als das der damaligen DDR war.


    Dann liegt es doch wahrscheinlich an euch, dass ihr unser akzeptables System zerstört habt. :D
  • Henry277 schrieb:

    Auch finde ich traurig das du dich jetzt auf einen damals 12 Jährigen berufst um mir zeigen zu wollen was für ein schlechter Mensch ich doch bin und meine Erfahrungen, die ich in 25 Jahren gemacht habe nichts Wert oder aber alles Lügen sind.


    Nein so darfst du das jetzt nicht bewerten, ich denke nicht und habe auch nicht gesagt, dass du ein schlechter Mensch bist, dazu hätte ich kein Recht.
    Ich habe "Zusammen" nur als Beispiel genommen, weil er der lebende Beweis dafür ist, dass sogar die Kinder der damaligen Zeit hier berichten, dass die DDR kein Paradies war, denn hätte ich dazu ein Link eingefügt, würdest du wieder daran anzweifeln, sowie mit dem Link "Jugend in der DDR"

    Sicherlich sind deine Erfahrung auch (für dich) was Wert,was für mich Interessant ist zu wissen, ich gehe davon aus, das du der ehemaligen DDR nachtrauerst und dir dies wieder wünschst, was natürlich auch dein gutes recht ist. :)

    Aber das du die jetzige Deutschland in den Dreck ziehst ,dumm bezeichnest und mit der damaligen Zeit vergleichst, finde ich nicht so toll, deshalb solltest du dich nicht über die Bezeichnung "gestrige" aufregen, denn du lebst "noch" in der Vergangenheit anstatt die Zukunft zu ändern, sehe ich das jetzt auch wieder falsch ?? :rolleyes:



    In diesem Sinne
    Uludag
  • Ehrlich gesagt, lohnt es sich nicht mehr, weiter zu posten.
    Die paar Ex-DDRler hier, die ihre eigenen, subjektiven Erfahrungen gemacht haben, aber die grundsätzlichen Probleme und Zwänge der DDR-SED-Diktatur leugnen, sollen ihren Glauben behalten.

    Ich bin nur froh, nie in einer Diktatur gelebt haben zu müssen, weder bei den Nazis, noch den Pseudo-Sozialisten von Stalins oder Chruschtschows Gnaden.

    Viel Spaß noch weiterhin hier. :D
  • Faehnrich schrieb:

    Ich bin nur froh, nie in einer Diktatur gelebt haben zu müssen,

    Was meinst du denn in was du heutzutage lebst? In einer Diktatur des Kapitals in der du nur noch Humankapital bist.

    McKilroy schrieb:

    Du lebst halt in deiner eigenen Vorstellung.

    Google doch einfach mal nach Zahlen. Die sprechen für sich.

    Was ist denn nun an meiner Aussage "Die DDR hat da mehr auf Neubau statt auf Sanierung gesetzt." falsch? Man hat viele Altbauten abgerissen, sie nicht saniert und dafür Neubauten errichtet. Wieso lebe ich denn in meiner eigenen Vorstellung wenn ich das schreibe? :confused:
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Ich staune immer wieder, wie viel doch manche von »Freiheit« und von »Demokratie« reden.

    Würde mich echt interessieren, wie sie denn so Ihre Freiheit ausleben.
    Wahrscheinlich bin ich etwas geschädgt, denn schließlich war ich bis 1989 in Spandau eingemauert.

    Aber mit der "FREIHEIT" hatte ich ständig Probleme:

    Das fing schon in der Kindheit an, ständig musste ich das machen, was meine Mutter wollte. In der Schulzeit war es auch nicht besser, da kamen nur ein paar dazu, die meine Freiheit eingrenzten.
    Ganz schlimm wurde es dann 1961 - als die Vopos die Mauer bauten - aus war es mit der Freiheit - wir konnten nicht mal mehr mit der U-Bahn nach Ostberlin fahren und dort für 0,80 Pfennig Ost eine Bockwurst essen.
    Da muss ich sagen, die Kommunisten haben meine Freiheit ganz schön eingeschränkt, obwohl ich doch in einem freien demokratischen Sektor von Westberlin gelebt habe.

    Na und später in der Behörde war`s dann ganz aus mit der Freiheit - da ging`s echt zur Sache. Freiheit - Pustekuchen.
    Besonders schlimm war es im gehobenen und höheren Dienst - Da kam`s oft nur auf das Parteibuch an. Da die Chefs aber öfter wechselten, gab es auch echt Leidtragende.
    Manche hatten dann das Glück und wurden weggelobt und dabei noch befördert, anderen mußten echt warten auf Beförderungen, da sie zu viel von Ihrer Meinungsfreiheit in Anspruch genommen haben.

    Ja, dass ist so ein Ding mit der Freiheit, denke noch immer an den Transitverkehr - super Freiheit - wir durften auf geraden Weg durch die DDR fahren.
    In den Straßengräben lagen dann die Vopos und beobachteten alles ganz genau.

    Es soll sogar vorgekommen sein, daß die Grenzer die harmlosen Transitreisenden an den Grenzkontrollen mit Strahlen behandelt haben - einigen mußten echt lange an den Kontrollpunkten stehen bleiben und waren so über einen längeren Zeitraum diesen gefährlichen Strahlen ausgesetzt. Es soll sogar zu Schwangerschaftabbrüchen und Mißbildungen bei schwangeren Frauen dadurch gekommen sein, da sind unsere paar Kontagan-Kinder eine Lapalie dagegen.

    Ich muss leider immer wieder feststellen, dass die Leute, die ständig die Wöter » Freiheit und Demokratie« in den Mund nehmen, am wenigsten sich daran halten.

    In einer Demokratie sollte es doch wohl so sein, dass alle gewählten Volksvertreter gleichberechtigt an der "MACHT" beteiligt werden. Damit haben die Politiker aber anscheinend ein Problem. Wenn der Koalitionspartner nicht paßt, macht man einfach mal wieder Neuwahlen - damit man regieren kann - denn schließlich leben wir ja in einer Demokratie und nicht in einer Diktatur.
    Warum soll man sich mit gewählten Volksvertretern auseinandersetzen, die sind doch von gestern und verstehen nichts von Demokratie.

    Anscheinend scheint das auch hier abgefärbt zu haben, wer nicht der gleichen Meinung ist, wird abgestempelt. Eine vernünfige Diskussion mit für und wieder - wofür soll das gut sein. Das grenzt dann ja an Demokratie - ich wollte sagen an Diktatur.

    Warum soll ich ein System, welches ich nicht für gut finde, auch noch loben. Die Worte Demokratie, Freiheit, christlich usw. machen daraus noch keinen angenehmen Staat. Am Handeln sollte man den Staat mal messen.

    Hohe Staatsverschuldung = hervorragendes Management der Politker *****
    Millionen Arbeitslose, Obdachlose = wir leben im 21. Jahrhundert,
    15 % der Bevölkerung der BRD leben in Armut: schließlich leben wir in einem demokratischen und freien Sozialstaat

    Die ganz gehässigen behaupten sogar, unsere Politiker sind bestechlich. Getarnt wird das nur mit den zweiten Arbeitsverhältnissen in den Konzernen und den Parteispenden, die dann vorsichtshalten, gleich im Ausland landen.
    Das erinnert mich an den wohlgenährten Kanzler, der diesbezüglich sofort unter Gedächtnisverlust gelitten hat.

    Bisher konnte mich noch keiner so richtig überzeugen, dass es auch in diesem Land eine echte Freiheit und Demokratie gibt.
  • Nestbeschmutzer

    Daisy schrieb:

    Ich staune immer wieder, wie viel doch manche von »Freiheit« und von »Demokratie« reden. ...
    Es ist wie mit der Religion: Das Volk (und nur dieses) bekommt es so oft eingebleut, dass es letztendlich daran „glaubt“ (und letztlich deswegen daran glauben muss, also auf der Strecke bleibt).

    Daisy schrieb:

    ... Bisher konnte mich noch keiner so richtig überzeugen, dass es auch in diesem Land eine echte Freiheit und Demokratie gibt.
    Daran wird gearbeitet (in der BRD leben etwa vier Millionen Analphabeten).

    Außerdem wird – wie der Vorgang um den ZDF-Chefredakteur Brender zeigt –mit dem „Meinungsbildungsprozess“ äußerst demokratisch umgegangen. Wer als Meinungsmultiplikator unbequem scheint (!), wird abgesägt (gerade bei Brender zeigt sich, dass selbst der Verdacht auf kritisches Denken zum Verlust der Position führt). Nur so kann sichergestellt werden, dass auch in den nächsten Dekaden die richtige, d. h. den hinter dem Regime stehenden Mächten nützliche, Meinung vertreten wird.

    Es ist bei der in der BRD herrschenden Pressekonzentration für Journalisten äußerst gefährlich, eine eigene – kritische – Meinung zu vertreten (ich erinnere hier nur an das Vorgehen des Angriffskriegers Schröder gegen kritische Berichterstatter). Wohin soll sich der geschasste Journalist wenden, wenn – bis auf wenige Ausnahmen – alle Verlage und Presseorgane der gleichen Lügenideologie verpflichtet sind?

    Nebenbei: Eines der merkwürdigsten deutschen Wörter (wahrscheinlich fällt dies nur dem auf, der diese Sprache als Fremdsprache lernte) war für mich vor einigen Jahrzehnten das Wort „Nestbeschmutzer“. Es dauerte etwas, bis ich daraufkam: Es ist nicht der gemeint, der in das Nest scheißt (es beschmutzt), sondern der, der die Nase rümpft und darauf hinweist, dass es stinkt.

    Bezeichnend auch für weite Teile der hier geführten Diskussion.
  • Henry277 schrieb:

    Man hat viele Altbauten abgerissen, sie nicht saniert und dafür Neubauten errichtet. Wieso lebe ich denn in meiner eigenen Vorstellung wenn ich das schreibe? :confused:


    Mensch, google doch einfach mal die Zahlen.

    Man hat die Altbauten nicht abgerissen sondern verfallen lassen. Warst du schonmal in Leipzig oder Erfurt?

    Und den geplanten Neubau hat man bei weitem nicht erreicht.

    Wohnung und Datsche
    „Besser leben – schöner wohnen“ war ein Versprechen der Sozialistischen Einheitspartei seit 1953. Obwohl sich die Wohnungssituation unter Erich Honecker deutlich verbesserte, gelang es bis 1989 nicht, diesen Anspruch für die Mehrheit der Bevölkerung einzulösen.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte in West- wie Ostdeutschland akute Wohnungsnot. Auf dem Gebiet der späteren DDR waren von rund vier Millionen Wohnungen 650.000 völlig zerstört und 750.000 durch Beschädigungen nur eingeschränkt bewohnbar. Zusätzlich verschärfte sich die Situation durch den Zuzug von fast vier Millionen Vertriebenen aus dem Osten.

    Um Spekulationen auf dem Wohnungsmarkt zu verhindern, wurde der Wohnraum durch die kommunalen Wohnungsämter vergeben, und zwar nach dem Kriterium der Dringlichkeit. Zwangszuweisungen waren die Regel. Und auch in späteren Jahrzehnten gab es nach diesem Prinzip Zuweisungen in Wohnungen, die für den bisherigen Wohnungsinhaber als zu groß angesehen wurden.

    Die durchschnittliche Wohnfläche je Person betrug 1961 16,7 Quadratmeter und 1976 37,6 Quadratmeter (inkl. Küche und Bad). Noch 1969 hatte jede vierte Wohnung keinen Wasseranschluss, und nur jeder dritte Haushalt verfügte über ein Bad und ein Innen-WC. Auch 1989 hatten nur 82 Prozent der Wohnungen Bad oder Dusche (Bundesrepublik: 99 Prozent). In Altbauten wurden Duschen von den Bewohnern überwiegend in den Küchen nachgerüstet. Das WC befand sich häufig auf halber Treppe und musste mit Nachbarn geteilt werden.

    Noch desolater als das Wasser- und Abwassersystem war das Telefonnetz. Nur 16 Prozent der Haushalte besaßen 1989 ein Telefon. In den Genuss eines Anschlusses kamen fast ausschließlich Funktionseliten, Polizisten, Sicherheitsbedienstete und Ärzte. Der Umfang der Telefonkommunikation wurde bewusst eingeschränkt, um Gesprächsinhalte bei Bedarf abzuhören und oppositionelle („staatsfeindliche“) oder kriminelle Aktivitäten aufzudecken.

    Das 1971 verkündete Wohnungsbauprogramm wurde zum Startschuss für mehrere Dutzend Satellitenstädte von Gera-Lusan über Berlin-Marzahn bis Rostock-Lichtenhagen. Die fast ausschließlich in industrieller Plattenbauweise vom Typ WBS 70 (Wohnungsbausystem 70) errichteten Wohnblöcke waren landesweit identisch, die dazugehörige Infrastruktur – Kindergärten, Schulen, Kulturhäuser und Einkaufsmöglichkeiten (Richtgröße: eine Kaufhalle je 5.000–10.000 Einwohner) – ebenfalls.

    Auch manchen Kleinstädten und Dörfern wurde der Stempel des „sozialistischen Fortschritts“ in Form von Einheitsplattenbauten in ihren Zentren aufgedrückt. Sehr häufig ging damit ein Frevel an der historisch gewachsenen Bausubstanz einher.

    Das Ziel der Partei, bis 1990 drei Millionen Plattenbauwohnungen neu zu errichten, war ehrgeizig. Bis 1989 wurden 1,8 Millionen dieser „Neubauwohnungen“ – im Volksmund „Arbeiterschließfächer“ genannt – fertiggestellt. Mit Fernheizung, Warmwasser, eigenem Bad und WC boten sie für DDR-Verhältnisse sehr komfortable Wohnverhältnisse und waren überaus begehrt. Eine Zuweisung erfolgte bei nachgewiesener Bedürftigkeit meist nach mehrjähriger Wartezeit und längeren Kämpfen mit der Bürokratie – oder als Auszeichnung für „herausragende Leistungen bei der Stärkung der Republik“.

    Als für eine vierköpfige Familie angemessen galt eine Drei-Raum-Neubauwohnung mit 67 Quadratmetern. Das entsprach 75 Prozent des bundesdeutschen Wohnraumdurchschnitts. Die Warmmiete lag bei etwa einer Mark pro Quadratmeter, für Altbauten betrug die Kaltmiete meist 30 bis 50 Pfennig pro Quadratmeter. Die staatlichen Wohnungen wurden bis zum Zusammenbruch des Systems hoch subventioniert. Privateigentümer, die zum Vermieten verpflichtet waren, konnten dagegen mit den Mieterlösen nicht einmal die dringendsten Reparaturen finanzieren.

    Eine für jeden sichtbare Folge der SED-Wohnungspolitik war der rapide Verfall der Altstädte: In den Innenstädten standen ganze Häuserzeilen leer, die Menschen zogen in die neuen „Schlafstädte“. Nur der Mangel an Geldmitteln und Arbeitskräften bewahrte historische Stadtkerne vor dem Abriss, beispielsweise in Erfurt oder Dresden-Neustadt.

    Der in Westdeutschland verbreitete „Traum vom Eigenheim“ war in der DDR nur für wenige ein Lebensziel. Nervenaufreibende Verzögerungen bis zur Baugenehmigung, vorgeschriebene Häusertypen, vor allem aber schier unüberwindliche Probleme bei der Beschaffung der Baumaterialien ließen viele davon Abstand nehmen. Nur zwölf Prozent der 2,3 Millionen privaten Ein- und Zweifamilienhäuser (32 Prozent des Gesamtwohnungsbestandes) wurden zwischen 1960 und 1989 gebaut. 48 Prozent dieser Häuser stammten aus der Zeit vor 1918. Vielfach waren diese Häuser hoffnungslos dem Verfall preisgegeben. Selbst für Notreparaturen an Dächern, Dachrinnen oder Wasserrohren fehlten Material und Handwerker. Die mangelhafte Wohnqualität mit Ofenheizung (wobei die Briketts fast ausschließlich als Schüttgut auf der Straße angeliefert wurden), zugigen Fenstern und oft winzigen Räumen führte oft dazu, dass Eigentümer von Altbauten ihre Häuser an die Stadt verschenkten, sobald ihnen eine komfortablere Mietwohnung angeboten wurde.

    Die seit dem 19. Jahrhundert und besonders seit den 1920er Jahren weit verbreitete Schrebergartenkultur gelangte in der DDR zu neuer Blüte. Eine Wohnung und ein Kleingarten mit Datsche waren für viele das Ziel. Für einen der begehrten Pachtgärten bis 400 qm nahmen die Kleingärtner in den Gartenanlagen in Kauf, dass Anzahl und Größe der Bäume beschränkt waren, die anzubauenden Kulturen vorgeschrieben wurden und ein festgelegter Teil der Erträge abgegeben werden musste. (Dadurch sollte die unbefriedigende Versorgung der Bevölkerung mit Obst und Gemüse verbessert werden.) Die Pächter waren in Gartenvereinen zusammengeschlossen. Es herrschte allgemein das Prinzip der solidarischen Nachbarschaft und ein kumpelhafter Umgang, auch bei gemeinsamen Arbeitseinsätzen und organisierten Vereinsfesten. 830.000 Kleingärten (1989) bildeten hochgeschätzte Refugien, in denen die Familien den größten Teil ihrer Freizeit verbrachten und Entspannung fanden. Zudem boten die Erträge Abwechslung für die eigene Küche.

    Wer nicht in den Genuss eines Gartens kam, dem blieben nur Wohnung und Natur als Rückzugsräume. Wohnungsausstattungen, besonders der jungen, unbemittelten Leute, bestanden nicht selten aus teils liebevoll restaurierten Erbstücken, oder sie stammten aus Wohnungsauflösungen und vom Sperrmüll. Omas Kupferbratpfanne und Opas Grammofon zeugten vom Bedürfnis nach Individualität.

    Dagegen waren selbst die 1968 aufkommenden, damals modernen Anbauwände und Küchen, die als kombinierbare und raumsparende Module konzipiert waren, von fantasieloser Langweiligkeit. Trotzdem konnte die Lieferzeit – außer in Berlin – durchaus ein Jahr und länger betragen. Das auf wenige normierte Modelle beschränkte Sortiment führte zusammen mit dem normierten Grundriss der Plattenbauten, in denen Wohn-, Kinder- und Schlafzimmer vorgegeben waren, dazu, dass die Wohnungen sich oft zum Verwechseln ähnelten. Das wiederum verstärkte den Wunsch nach individueller Gestaltung, danach, es sich „schön zu machen“. Das Ergebnis wirkte auf Außenstehende bisweilen kleinbürgerlich, manchmal auch wie „Marke Eigenbau“.
  • @McK..
    Ich frage mich, was Deine Aufstellung bezwecken soll-
    Denkst Du wirklich, die ehemaligen DDR Bürger kennen ihre alten Verhältnisse in der DDR nicht?

    Warum versucht Du und einige andere, denen etwas einzureden, was sie weder gesagt noch angedeutet haben.
    Ich kann aus deren Beiträgen weder erkennen, dass sie das altes System wiederhaben wollen, noch dem System nachtrauen - was von Euch permanent unterstellt wird.

    Was ich aber erkenne ist, dass sie ein kapitalistisches System nicht haben wollten. Warum könnt ihr nicht akzeptieren, dass es Menschen gibt, die einfach eine andere Meinung haben - ist dass Euer Demokratieverständnis?

    Nicht reden von Demokratie - sondern handelt einfach mal danach. Ich finde es auf jeden Fall gut, dass sie nicht alles Bedingungslos hinnehmen und den Politikern einen Freifahrtsschein geben - denn das ist Diktatur.

    Die Schweiz hat jetzt wieder einmal bewiesen, wie Demokratie aussieht - daran soll sich germany mal ein Beispiel nehmen.
  • @McKilroy

    Ohne die im von Dir vorgelegten Zitat angegebenen Zahlen anzweifeln zu wollen (warum es so war, wurde ja auch – zumindest teilweise – begründet), wäre es doch hilfreich, wenn Du die Quellen angeben könntest.

    Unabhängig von den jeweiligen Sympathien für dieses oder jenes politische System: Es gab in der DDR – auch massiv vom „Westen“ geförderte – Missstände.

    Worüber hier allerdings diskutiert werden sollte, ist die Frage, ob es der Mehrheit der ehemaligen DDR-Bürger heute besser geht, als unter ihrer alten Regierung.

    Und, ganz nebenbei: Missstände gab und gibt es in der BRD auch mehr als genug!
  • joungster schrieb:

    Und, ganz nebenbei: Missstände gab und gibt es in der BRD auch mehr als genug!


    Da sind wir 100 % einer Meinung.

    Und da sollte auch gegen angegangen werden.

    Ich gehe mal davon aus, dass wir da in vielen Punkten einer Meinung wären.


    joungster schrieb:

    Worüber hier allerdings diskutiert werden sollte, ist die Frage, ob es der Mehrheit der ehemaligen DDR-Bürger heute besser geht, als unter ihrer alten Regierung.


    Meiner Meinung nach geht es der Mehrheit besser als vorher. Die meisten der ehemaligen DDRler, die ich kenne, gibt mir jedenfalls das Gefühl.

    Aber es ist mir auch klar, dass es einige Wenige gibt, denen es eventuell sogar schlechter geht.

    Und es gibt meiner Meinung nach eine Reihe Leutz, denen es zwar jetzt besser geht, die aber enttäuscht sind, weil sie es sich noch besser vorgestellt haben.



    Worum es aber in diesem thread geht, ist die Frage, ob der Mauerfall ein Grund zum Feiern ist.

    Und das Bejahe ich auf jeden Fall.


    Daisy schrieb:

    Warum versucht Du und einige andere, denen etwas einzureden, was sie weder gesagt noch angedeutet haben.
    Ich kann aus deren Beiträgen weder erkennen, dass sie das altes System wiederhaben wollen, noch dem System nachtrauen - was von Euch permanent unterstellt wird.

    Was ich aber erkenne ist, dass sie ein kapitalistisches System nicht haben wollten. Warum könnt ihr nicht akzeptieren, dass es Menschen gibt, die einfach eine andere Meinung haben - ist dass Euer Demokratieverständnis?


    Das haben einige angedeutet! Wenn man mit aller Macht versucht, ein solches System gutzureden, ist das doch eindeutig. Wenn macke z.B. erklärt, dass die DDR keine Diktatur war, dann ist das eindeutig. Dem habe ich mit Nachdruck widersprochen.


    Wenn du erklärst, dass du das kapitalistische System nicht haben willst (obwohl du deine Aussage ja nicht auf dich bezogen hast), dann hast du nicht nur mein Verständnis sondern sogar meine Zustimmung. Ich habe mich in anderen Treads schon mehrfach gegen den Kapitalismus geäußert. Nur leider war das System der DDR keine Alternative - ganz einfach weil es in Wirklichkeit kein Sozialismus war.

    In diesen Punkten sind wir gar nicht so weit auseinander, ich sehe da eher Übereinstimmung.
  • McKilroy schrieb:

    Mensch, google doch einfach mal die Zahlen.

    Da muss ich nichts googlen. In meiner Heimatstadt wurde abgerissen und durch Neubauten (Plattenbauten) ersetzt. Das mag in Leipzig oder sonst wo anders gewesen sein. Da hat man die Wohnungen verfallen lassen und eben nicht abgerissen. Dafür hat man aber trotzdem auch in diesen Städten Neubaugebiete errichtet. Nichts anderes hab ich sagen wollen und sogar dein zitierter Text gibt mir da Recht.

    Eine für jeden sichtbare Folge der SED-Wohnungspolitik war der rapide Verfall der Altstädte: In den Innenstädten standen ganze Häuserzeilen leer, die Menschen zogen in die neuen „Schlafstädte“. Nur der Mangel an Geldmitteln und Arbeitskräften bewahrte historische Stadtkerne vor dem Abriss, beispielsweise in Erfurt oder Dresden-Neustadt.
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Ich mische mich mal kurz nochmal rein :)

    Henry und @alle , lass es doch gut sein ;)

    der eine sagt das, der andere sagt dieses, was bringt es wenn wir hier Pro Kontrahenten sind?...nämlich nichts, denn dadurch wird sich das Weltbild von Deutschland auch nicht ändern..

    So wie ich das jetzt hier bewerten kann, gehen unsere Meinungen einander vorbei(auch meines:rolleyes:) , ihr wollt sagen das die ehemalige nicht so war wie jetzt in BRD und wir wollen euch sagen, das die ehemalige DDR nicht das war, was sich ein freier Mensch vorstellen kann.

    Mensch, lasst uns doch einig werden, so wie vor 20 Jahren, da seid nicht nur ihr verarscht worden, sondern wir auch. Das wir uns wegen der Politik jetzt hier uns anzicken und alles gute und schlechte auf die Waage legen, finde ich wirklich absurd .

    Fazit: ich finde es schön das sich Ost und West vereint hat, egal aus welcher Richtung ihr kommt und was ihr erlebt hat, denn eins sollt ihr nicht vergessen, ihr spricht die gleiche Sprache, auch wenn die Dialekte anders sind, ihr seid aber Deutsche, die zusammen halten sollten und miteinander euer Land verbessern anstatt euch gegenseitig anzukiffen.


    Wünsche allen noch schöne Advents-Sonntage, somit auch Frieden beider seids, denn ihr seid nicht Ost,West,Nord oder Süd..ihr seid Deutschland... Leute das muss ich euch doch nicht als Türkischer Herkunft erzählen,der mit der ganzen Situation von Deutschland (un)zufrieden ist...oder ??


    Gebt euch die Hand und gut ist.. :)

    Uludag