Bundesregierung entschädigt Opfer-Familien in Kundus

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  • n0b0dy
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  • Bundesregierung entschädigt Opfer-Familien in Kundus

    Heute hat die Bundesregierung sich entschieden, die zivilen Opfer des von der Bundeswehr befohlenen Bombenangriffs auf die Tanklastzüge finanziell zu entschädigen.

    Mehrere Familien hatten sich einen Anwalt genommen und gegen die BRD Klage eingereicht.

    Als ich dies gelesen hatte, habe ich mich gefragt, wie weit wir mittlerweile sind. Zum einen, weil sich die BRD dies "gefallen" lässt und zum anderen weil man anscheinend dann noch naiv genug ist zu glauben, dass das Geld das man den Hinterbliebenen nun zuspricht auch bei denen bleibt oder überhaupt ankommt.

    Meiner Meinung nach, ist es ein Krieg, wenn man da "mitspielt" sind auch zivile Opfer zu erwarten. Jeder der das nicht sehen will ist einfach naiv.

    Wir sollten den Bundeswehreinsatz längst beenden, diese Klage ist das deutlichste Zeichen dafür, dass die Bevölkerung keine Hilfe mehr möchte, denn wäre der Tanklastzug später für ein Attentat verwendet worden, wäre das Geschrei der nun Klagenden groß gewesen, wieso keiner was gemacht hat.

    Aber schön nun schicken wir bisschen Geld damit können ja dann neue Waffen und Munition eingekauft werden, dann können sie Ihre Tanklastwagen zukünftig ja selbst beschützen.

    Was denkt ihr darüber, wie sehr ihr das ganze?

    mfg
    n0b0dy

    (Quelle: Tanklaster-Bombardement in Afghanistan: Bundesregierung entschädigt Opfer-Familien in Kundus | Politik | ZEIT ONLINE)
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  • Für mich sieht das so ein bißchen nach "Freikaufen des schlechten Gewissens" aus. Man könnte da jetzt durchaus hineininterpretieren, dass sich die Bundesregierung doch nicht so sicher ist, ob das nun alles so gelaufen ist wie es sollte.
    Denn wenn ich mir wirklich sicher bin, alles richtig gemacht zu haben (sofern man bei einem "kriegsähnlichen Zustand" überhaupt davon sprechen kann), dann muss oder will ich auch keine Entschädigung zahlen.
    Hier könnte Ihre Werbung stehen...
  • Auch Afghanen sind Menschen. Sind sie zu Tode gekommen durch einen unangemessenen BW-Einsatz, stehen ihren nächsten Angehörigen selbstverständlich Entschädigungen zu! Angesichts der riesigen Investitionen in die kriegerischen Auslandsabenteuer der Bundeswehr sollte das doch keine Frage darstellen. Schließlich ist Deutschland nicht mit dem Staat Afghanistan im Krieg.

    Aber es zeigt einmal mehr, dass Deutschland in Afghanistan rein gar nichts verloren hat! Weder mit Militär, noch mit ziviler Unterstützung. Solange die Regierung, die Verwaltung, die Sicherheitsorgane und auch die Clanlords allesamt korrupt und machtgierig sind, brauchen wir keinen Cent da investieren. Denn zu 95 % fließen die Mittel sowieso in private Geldtaschen! :(
  • n0b0dy schrieb:

    Heute hat die Bundesregierung sich entschieden, die zivilen Opfer des von der Bundeswehr befohlenen Bombenangriffs auf die Tanklastzüge finanziell zu entschädigen.


    (/url])


    Hierfür werden Steuergelder verwendet, auch von Bürgern, die gegen diese Einsätze sind.
    Inzwischen sollte wohl auh dem Letzen klar sein, dass wir Deutschland dort nicht zu verteidigen brauchen.
    Gewalt erzeugt Gegengewalt - dass sollte auch die "Physikerin" wissen.


    Mit diesem Einsatz zeigt sich wieder einmal ganz deutlich, dass die Demokratie wirklich nichts mehr wert ist.
  • Faehnrich schrieb:

    Solange die Regierung, die Verwaltung, die Sicherheitsorgane und auch die Clanlords allesamt korrupt und machtgierig sind, brauchen wir keinen Cent da investieren

    Und wenn alles perfekt läuft, dann schon oder wie?

    Dass die zivilen Opfer entschädigt werden, ist natürlich gerechtfertigt, aber ich sehe auch keinen Grund (Geldsorgen erst recht nicht) die Afghanen mit den Chaos alleine zu lassen.
  • Henry277 schrieb:

    Die Frage ist nur, wie bekommt man raus wer da ein ziviles Opfer war?

    Ganz einfach durch die Unschuldsvermutung. Oder sollen wir unser Rechtssystem schnell einmal ändern, bloß weil die Opfer Ausländer sind und die Tat im Ausland geschah? Solange bei einem Opfer nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist, daß es sich um einen Kombattanten im Sinne der HLKO handelt, hat er als Zivilist behandelt zu werden.

    Natürlich kann man auch versuchen, uns einzureden, es seien ohnehin 'nur' Taliban gewesen, sicher einschließlich der getöteten Kinder. :D

    Ich kann mich der Meinung von Shadowww nur anschließen, auch ich hege den Verdacht, es gehe eher ums schlechte Gewissen.

    Threadstarter schrieb:

    Als ich dies gelesen hatte, habe ich mich gefragt, wie weit wir mittlerweile sind.

    Genau das habe ich mich auch gefragt, als ich auf diesen Thread gestoßen bin. Wie weit sind wir mittlerweile und wie instinktlos muß man heutzutage eigentlich sein, wenn man nichts besseres zu tun hat, als lautstark darüber zu lamentieren, daß man Menschen, welchen man zuerst die Angehörigen genommen hat auch noch einen Brotkrumen als Entschädigung vor die Füsse wirft?

    Ist ein Menschenleben mittlerweile so wenig wert, daß man Hinterbliebene auch noch ungestraft dem Spott aussetzen darf, dort freiwillig 'mitgespielt' zu haben unter Einsatz des Leben ihrer Angehörigen? Sorry, aber mir wird speiübel, wenn ich daran denke, mit welchen menschenverachtenden Kreaturen ich unser Gemeinwesen teilen muß. Sorry, mein lieber, aber dir geht es offensichtlich viel zu gut. Sei froh, daß du nicht zufällig dort aufgewachsen bist.
  • Shadowww schrieb:

    Für mich sieht das so ein bißchen nach "Freikaufen des schlechten Gewissens" aus.


    So sehe ich das auch! Und da kommen sicher TÄGLICH Zivilisten um... dass die Medien von dem Fall Wind bekommen haben, ist auch nur Zufall. Klar stehen den Familien Entschädigungen zu, aber kein Menschenleben kann durch Geld wieder wett gemacht werden.

    Wie viel muss noch passieren, bis die unsere Soldaten da rausholen?!
    [FONT="Century Gothic"]

    Ein alter Kindheitstraum von mir ist es, die 24bit-Farbpalette als Buntstifte zu besitzen. 16 777 216 Farben ftw!
    ***[/font]
  • Einen Anwalt nehmen um gegen die BRD zu klagen.

    Tolle Idee!

    Warum nehmen sich die betroffenen Familien nicht auch einen Anwalt um gegen die Taliban zu klagen?

    Schließlich haben die Taliban doch die Leute aus den Moscheen gezerrt um sie Treibstoff verladen zu lassen. Sollte da der "Arbeitgeber" die Leute nicht entschädigen wenn sie bei der Arbeit zu Schaden kommen?
  • @ Daron:
    Denkst du wirklich, die getöteten Kinder wären Taliban-Kämpfer gewesen? :rolleyes:


    Im Übrigen haben Exil-Afghanen, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und Anwälte sind, auf eigene Veranlassung hin die überlebenden Opfer bzw. Hinterbliebenen der Getöteten des Bombardements dazu veranlasst, den deutschen Staat auf Schadenersatz zu verklagen.

    Kann man natürlich mit gemischten Gefühlen betrachten, denn die (vier?) Anwälte werden dabei wohl ganz ordentliche Honorare einstreichen. Altruistisch würde ich deren Verhalten nicht unbedingt ansehen.
  • Für mich stellt sich die Frage:
    Würde die US-Army auch eine solch riesige Diskussion wegen einem solchen Vorfall machen ?
    Entschädigt die USA auch jedes Zivilopfer ?

    ES ist Krieg in Afganisthan !!!


    Das sollte man sich doch erstmal bewußt machen. Da kommen leider auch zivile
    Opfer vor.
    Hat der Russe im zweiten Weltkrieg die toten Deutschen zivielen Opfer entschädigt ?Ich glaube eher nicht..............

    Und noch eins.........wenn die Bundeswehr sich in solch einem " Kriegsgebiet " befindet kann nicht immer erst die Bundesregierung bzw. der Bundestag gefragt werden ob ein Einsatz durchgeführt wird.Da muß auch mal schnell und flexibel reagiert werden.
  • ES ist Krieg in Afganisthan !!!

    Ach, die Bundesrepublik Deutschland befindet sich im Krieg mit Afganhistan? Man zeige mir die Kriegserklärung.

    Soweit sind wir nun schon, daß wir Krige führen dürfen, und das ohne jegliche Kriegserklärung? Weswegen dann der Eiertanz mit den 'kriegsähnlichen Zuständen' oder haben wir mittlerweile zweierlei Recht?

    Aber selbst wenn es ein regulärer Krieg wäre, dann drehen wir den Spieß einmal um. Angenommen, die Taliban geben eine Anschlag hier in Deutschland in Auftrag und es gibt zivile Opfer, zum Beispiel Angeörige von dir. Dann möchte ich einmal sehen, wie groß dein Geschrei dann ist, wenn ich dich zynisch damit abspeise, daß wo gehobelt wird auch Späne fallen und wir uns schließlich im Krieg befinden. Und eine Entschädigung gäbe es ohnehin nicht, weil Amiland auch keine gibt. Sorry, aber in diesem Fall würdest du genau andersherum argumentieren. Die Menschenwürde beginnt offenbar erst beim Deutschen und nur denen steht das Jammern zu.

    Ich möchte nicht zynisch erscheinen, aber ich glaube, es wäre heilsam, wenn es auch einmal hier mitten in Deutschland um die 150 Opfer gäbe, natürlich auch Zivilisten und Kinder. Das wäre für die Angehörigen nicht leicht, aber zumindest wäre es fair. Denn tote Zivilisten bleiben tote Zivilisten, auch wenn es keine Deutschen sind und ein Terroranschlag bleibt ein Terroranschlag, auch wenn er von deinem Deutschen angeordnet wird.

    Wenn es wirklich ein Krieg wäre, dann sollte man den Verantwortlichen in meinen Augen vor ein Kriegsgericht stellen. Damit tut man mehr für die Opfer als mit Almosen.

    Ich wünsche einen schönen und besinnlichen dritten Advent!

    Gruß Konradin

    P.S. Schön, wenn man so vorschnell handelt, wie du es vorschlägst, Heikoo. Menschen sind schließlich Freiwild. Nur man selbst nicht. Dann hoffe mal, daß die Taliban und ihre Handlanger deinen Ratschlag nicht schneller beherzigen, als dir lieb sein dürfte.
  • So verkehrt ist der Einwand von Heikoo gar nicht, wenn ein Gericht tatsächlich zu den Schluss kommen sollte, dass in Afghanistan Kriegsrecht anzuwenden ist (im Moment gilt das Recht eines bewaffneten Polizeieinsatzes), dann sind tote Zivilisten, solange sie nicht vorsätzlich getötet werden (rechtlich gesehen) hinzunehmen.
    Da Deutschland sich nach eigener Auffassung allerdings in einem "Friedenseinsatz" befindet, währe es mehr als verlogen sich darauf zu berufen.
  • Hero schrieb:

    ..., wenn ein Gericht tatsächlich zu den Schluss kommen sollte, dass in Afghanistan Kriegsrecht anzuwenden ist ...


    ... dann wäre das eine Verletzung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und was das bewirken würde, solltest du dir vorstellen können. Deutschland ist zwar Mitglied der NATO, aber die AMIs sind in Afghanistan auf eigenen Willen im Kriegseinsatz. Die Anschläge vom 11.9.2001 (WTC/Pentagon) waren schließlich kein Angriff des afghanischen Staats gegen die USA.

    Nach GG § 26 (1) betrachtet, hat Afghanistan weder Deutschland noch einen NATO-Partnerstaat angegriffen. Somit wäre der Kriegszustand mit Afghanistan per Definition als Angriffskrieg zu werten. Dies wäre allerdings nach dem Grundgesetz unter Strafe zu stellen!
  • Eben, Faehnrich, und genau das ist der Grund, warum man sich davor drückt, den 'kriegsähnlichen Einsatz' in Afghanistan Krieg zu nennen.

    Bei deiner Einstellung, Robsco, fände ich es ok falls deine Angehörigen bei einem Anschlag ums Leben kämen, daß man dich dann zynisch daran erinnert, daß halt Krieg ist und Ofer gebracht werden müssen, in diesem Fall eben von dir und deinen Angehörigen. Jeder Cent in deine Richtung wäre in meinen Augen ein Cent zuviel.

    Wenn du übrigens der Meinung bis, daß Afghanen und Amerikaner ihren Mist selber regeln sollen, inwieweit rechtfertigt das einen Tötungsauftrag seitens der Bundeswehr ('es ist halt Krieg'), auch wenn die Bundeswehr dort nichts verloren hat? Eine Begründung für diese (in meinen Augen völlig haltlose, weil unlogische) These bleibst du uns allerdings schuldig.

    Gruß Konradin
  • Nein, Faehnrich, da liegst du falsch.

    Nach GG § 26 (1) betrachtet, hat Afghanistan weder Deutschland noch einen NATO-Partnerstaat angegriffen

    Ob das der Fall ist oder nicht, entscheidet aber der Nordatlantik-Rat.

    Nach Beschluss der UN, welche für das Völkerrecht bekanntlich verantwortlich ist, sieht die Lage anders aus:

    wikipedia OEF schrieb:


    Als Rechtsgrundlage wird Resolution 1368 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 12. September 2001 in Anspruch genommen. Diese Resolution verurteilte die Ereignisse vom 11. September 2001 als grauenhafte Terroranschläge und als Bedrohung für den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit. Die Resolution bekräftigt das Recht zur individuellen und kollektiven Selbstverteidigung und bestätigt die Notwendigkeit, alle erforderlichen Schritte gegen zukünftige Bedrohungen zu unternehmen.

    Der NATO-Rat beschloss daraufhin, die Anschläge vom 11. September 2001 als Angriff auf die Vereinigten Staaten unter Artikel 5 des Washingtoner Vertrags zu werten. Dort ist festgesetzt, dass "ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen (gemeint sind die Vertragsparteien) in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird."


    Artikel 51 UN-Charta:


    Diese Charta beeinträchtigt im Falle eines bewaffneten Angriffs gegen ein Mitglied der Vereinten Nationen keineswegs das naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, bis der Sicherheitsrat die zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen getroffen hat.

    Maßnahmen, die ein Mitglied in Ausübung dieses Selbstverteidigungsrechts trifft, sind dem Sicherheitsrat sofort anzuzeigen; sie berühren in keiner Weise dessen auf dieser Charta beruhende Befugnis und Pflicht, jederzeit die Maßnahmen zu treffen, die er zur Wahrung oder Wiederherstellung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit für erforderlich hält


    Artikel 5 des NATO-Vertrags:

    Art. 5
    Die Parteien vereinbaren, daß ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird; sie vereinbaren daher, daß im Falle eines solchen bewaffneten Angriffs jede von ihnen in Ausübung des in Artikel 51 der Satzung der Vereinten Nationen anerkannten Rechts der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung der Partei oder den Parteien, die angegriffen werden, Beistand leistet, indem jede von ihnen unverzüglich für sich und im Zusammenwirken mit den anderen Parteien die Maßnahmen, einschließlich der Anwendung von Waffengewalt, trifft, die sie für erforderlich erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen und zu erhalten. Von jedem bewaffneten Angriff und allen daraufhin getroffenen Gegenmaßnahmen ist unverzüglich dem Sicherheitsrat Mitteilung zu machen. Die Maßnahmen sind einzustellen, sobald der Sicherheitsrat diejenigen Schritte unternommen hat, die notwendig sind, um den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit wiederherzustellen und zu erhalten.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hero ()

  • Die Resolution bekräftigt das Recht zur individuellen und kollektiven Selbstverteidigung ...in Form von 'Humanitären Hilfeleistungen', indem man einen Bombenangriff zum Töten von Taliban (und deren potentiellen Sympathisanten) anordnet? Wahrlich, ausgesprochen humanitär und als Selbstverteidigung der Bundesrepublik Deutschland ausgesprochen effizient. :D

    Und warum glaubst du, mein werter Hero, wenn ein Krieg in Afghanistan (zum jetzigen Zeitpunkt) rechtmäßig wäre, warum die Bundesregierung das Wort 'Krieg' genauso meidet wie der Teufel das Weihwaser?

    Komisch auch, warum sie einspringt, wenn Versicherungen 'Kriegsschäden' nicht bezahlen wollen, nur damit sie keinesfalls in die Verlegenheit kommen, zugeben zu müssen, es könne doch sich doch um einen Krieg handeln? Sonst haben die jedenfalls nichts zu verschenken.

    Gruß Konradin
  • indem man einen Bombenangriff zum Töten von Taliban (und deren potentiellen Sympathisanten) anordnet?

    Welche Weg man dafür auswählen darf und welche nicht, ist in den Genfer Konventionen geregelt.
    Für die meisten NATO-Staaten läuft der Einsatz auch unter Kriegsrecht, dass es in Deutschland anders gehandhabt wird, liegt an den Bedenken der Bundesregierung Ablehnung zu erfahren, wenn sie es Krieg nennen.

    In den Interview hier wird das nochmal erklärt, ich finde es aber leider nicht:

    [url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,651075,00.html]Afghanistan: Völkerrechtsexperte sieht Deutschland im Krieg - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik[/url]
  • Welches Mandat die Bundesregierung hat, um in Afghanistan zu intervenieren, das regelt aber keineswegs die Genfer Konvention. Wenn man uns einen gezielten Einsatz zum Töten von Menschen aber als 'humanitäre Hilfeleistung' und 'Beitrag zum Aufbau' verkaufen will, dann fürchte ich, betrügt man uns damit nach Strich und Faden.

    Wenn es übrigens so wäre, wie du in deinem vorigen Post erwähnst, ausschließlich der Nordatlantik-Rat zu entscheiden hat, was gemacht zu werden hat, dann können wir ja getrost auf einen eigenen Verteidigungsminister verzichten. Eigentlich dachte ich, daß Deutschland ein souveräner Staat sei, der selbst über seine eigenene Politik zu entscheiden hat. Verwechstelst du da nicht etwas, etwa z.B: die Bundeswehr mit einem NATO-Kontingent?

    Gruß Konradin
  • Welches Mandat die Bundesregierung hat, um in Afghanistan zu intervenieren, das regelt aber keineswegs die Genfer Konvention.

    Nein, aber das Mandat hat keine Beeinflussung darüber, ob es ein Kriegs- oder ein Friedenseinsatz oder sonst was ist. Kriegsrecht kann auch dann angewendet werden, wenn die Politiker es uns als Polizeieinsatz verkaufen wollen.
    Und die UN (bzw. der NATO-Rat, wenn die NATO "out of UN" agiert) entscheiden darüber, ob ein Krieg gerechtfertigt sein kann. Ob die Mitgliedsstaaten dann tatsächlich kriegerisch tätig werden ist ihnen selbst überlassen.
    "Humanitären Hilfeleistungen" ist natürlich ein total verlogener Begriff, aber das bestreitet hier ja auch niemand.
  • Mal schaun wie viel es im Endeffekt wird. Bei den Amis lag der Kurs pro toter weißer Afghane bei rund 220$. Kein Plan was bei denen gerade 100 Gram schwarze Afghanen bringen, aber nach der aktuellen Sitiation soltlen sich die Familien überlegen wessen Truppe jetzt ihre Kinder erschießen darf - da bilden sich ganz neue Wirtschaftszweige.


    Mit dem Geld wird auch nix wiedergutgemacht. Das sind nur weitere Familien die man so förmlich in die Hände der Taliban schubst. Super gemacht Jungs, verteidigt Deutschladn weiter am Hindukusch...
    Unser gemeinsames Leben heißt Offenheit, Herzlichkeit, Freundschaft, Mut zum Widerstand und der Glaube, dass es immer besser wird.
    Wer so offen ist, muss Fragen stellen, kann lebensverachtende Verhältnisse nicht akzeptieren sondern muss sich wehren, muss kämpfen gegen die, die das Leben verachten und die, die davon profitieren!
  • Hero schrieb:

    Nein, Faehnrich, da liegst du falsch. ...


    Oder du! Denn die Aggressionen gingen schließlich nicht von dem afghanischen Staat als solches, sondern der Al Quaida und den Taliban aus.

    Italien bombardieren wir auch nicht, obwohl die Mafia und ihre zahlreichen Neben- und Schwesterorganisationen Anschläge in Deutschland verüben, Schutzgeld erpressen, im Drogenhandel involviert sind und selbst über die Prostitution Geld einsammeln. Dennoch würde niemand auf die Idee kommen, Italien als solches anzugreifen.

    Für die USA ging/geht es um eine reine Auslegungssache. Der von ihnen 'installierte' und wieder durch manipulierte Wahl 'gewählte' Präsident Afghanistans, Hamid Karzai, ist sicher nicht der richtige Staatschef, um dem Staat Frieden und demokratische Strukturen zu bringen. Fast überall, wo die USA in den letzten Jahrzehnten offen oder verdeckt kriegerisch tätig waren, ging es angeblich immer um mehr Demokratie, Menschenrechte und vor allem 'Freiheit'. Fakt ist aber immer gewesen, dass die USA fast nur strategische Interessen verfolgt haben, die Menschen dieser Staaten waren ihnen ziemlich egal.

    Deshalb sehe ich bis heute keinerlei Grund für die NATO und insbesondere nicht für Deutschland, militärisch in Afghanistan mit zu mischen.
  • Konradin schrieb:

    Ganz einfach durch die Unschuldsvermutung. Oder sollen wir unser Rechtssystem schnell einmal ändern, bloß weil die Opfer Ausländer sind und die Tat im Ausland geschah? Solange bei einem Opfer nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist, daß es sich um einen Kombattanten im Sinne der HLKO handelt, hat er als Zivilist behandelt zu werden.

    Wenn ich deine Beiträge hier so lese dann frage ich mich in welcher Traumwelt du wohl lebst. ;)
    Wie stellst du dir das eigentlich in Afghanistan vor? Jeder Talibankämpfer trägt ein Schild auf dem steht das er ein solcher ist, damit, falls es zu einen Kampf kommt, der Soldat gegenüber auch weiß das er auf ihn schießen darf? Und mit 18 müssen die jungen Afghanen zur Musterung bei den Taliban und wer mit 16 eine Kalaschnikow trägt, hat die nur um damit auf dem Hof zu spielen?
    Schon mal was von Kindersoldaten gehört? Der letzte Schrei, vor allem in vielen Ländern Afrikas sehr beliebt. Da metzeln 10 jährige ohne mit der Wimper zu zucken alles nieder was sich bewegt, vollkommen egal ob Kind, Frau oder Mann. Wenn mir so einer gegenüberstehen würde dann wären mir Haager Abkommen oder Genfer Konventionen sowas von egal. Da würde ich dann lieber auf meine gute militärische Ausbildung setzten und zusehen das meine Kugel seinen Schädel sauber durchquert hat bevor sich sein Finger am Abzug auch nur krümmen kann.
    Aber wieder zurück nach Afghanistan. Wie willst du in diesem Land Zivilist von Talibankämpfer, wie Kind vom Kindersoldaten unterscheiden? In Afrika tragen die ja wenigstens noch Uniformen in Afghanistan eher nicht. Da trägt man einheitliche Landestracht und das egal ob man grade zur Feldarbeit zum Kämpfen oder zum Selbstmordattentat geht. Und noch praktischer ist eine Burka, kein Mensch weiß wer oder was wirklich unter so einem Teil steckt.
    Bleibt also die Frage, wie bekommt man raus wer da ein ziviles Opfer war?

    Und bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht dafür das wir da unten sind. Wir haben da, meiner Meinung nach, nichts zu suchen. Aber es ist nun mal wie es ist, wir sind da. Und da das nun mal so ist sollten wir auch den Arsch in der Hose haben und uns eingestehen das es keine sauberen Kriege und in diesen immer auch unschuldige Opfer gibt.
    Wir sind nun mal nicht dort um mit den Taliban einen Stuhlkreis zu bilden und über angstfreies Töpfern bei Vollmond zu diskutieren.
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Henry277 schrieb:

    Wenn mir so einer gegenüberstehen würde dann wären mir Haager Abkommen oder Genfer Konventionen sowas von egal. Da würde ich dann lieber auf meine gute militärische Ausbildung setzten und zusehen das meine Kugel seinen Schädel sauber durchquert hat bevor sich sein Finger am Abzug auch nur krümmen kann.


    Also heißt das, wenn du ein Kind siehst, der mit einem Besen auf dem Schulter spazieren geht, dass du ihn bereits im Visier hast und drauf los schisst, ohne Vorwarnung und das nennst du "gute militärische Ausbildung" ?... na.. denn..,ich hoffe nicht das alle BW.- Soldaten so denken wie du ;)



    Uludag
  • Ist das so schwer mich zu verstehen oder willst du einfach nur provozieren?
    Steht in diesem Satz,

    Da metzeln 10 jährige ohne mit der Wimper zu zucken alles nieder was sich bewegt, vollkommen egal ob Kind, Frau oder Mann. Wenn mir so einer gegenüberstehen .........

    der vor dem von dir zitiertem Satz steht, irgendwas von einem Besen oder einem Kind das damit spazieren geht?
    Ich beziehe mich da natürlich auf Kinder mit scharfen Waffen die diese auch einsetzen. Und ja, in diesem Fall möchte ich die berühmte Sekunde schneller sein, auch wenn mir ein Kind gegenüber steht.
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Faehnrich schrieb:

    Auch Afghanen sind Menschen. Sind sie zu Tode gekommen durch einen unangemessenen BW-Einsatz, stehen ihren nächsten Angehörigen selbstverständlich Entschädigungen zu! Angesichts der riesigen Investitionen in die kriegerischen Auslandsabenteuer der Bundeswehr sollte das doch keine Frage darstellen. Schließlich ist Deutschland nicht mit dem Staat Afghanistan im Krieg.....(


    Achja! Und wer entschädigt die Angehörigen der Attentate durch die Taliban?? So ein Schwachsinn!!! Es sind nunmal kriegsähnliche Zustände und da ist mit Opfern auch unter der Zivilbevölkerung zu rechnen. Das ist mal wieder typisch für unseren beschi....enen Staat. Aber dann Zollkontrollen auf Schwarzgeld durchführen mit der Begründung "Antiterrorkampf, man möchte nicht das durch Schwarzgelder Terroristen unterstützt werden". Wie passend. Dann schickt man ihnen gleich selbst das Geld für neue Waffen runter.

    Es ist schon kein Geld mehr da und dann noch für solche unsinnigen Entschädigungen ausgeben. Gleiches gilt für die Entschädigungen für Holocaust Opfer... welches Opfer lebt denn noch?? Da werden doch mittlerweile auch schon die Urenkel entschädigt. Nicht das das was damals vorgefallen nicht schlimm war, aber irgendwann sollte doch auch mal mit Entschädigungen schluss sein. Aber die dummen deutschen Bürger kann mann ja noch weiter melken. Dann wird eben noch irgendwo die Steuer erhöht und schon kommt wieder Geld in die Kassen um es anderen in den Rachen zu stopfen....

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