Kriminalität in Johannesburg ?

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  • KingstonTown
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  • Kriminalität in Johannesburg ?

    Hi Leute, war von Euch schon mal jemand in Johannesburg und weiß oder kann mir sagen, wie es dort mit der Kriminalität aussieht ?

    Kommt bitte nicht mit Wikipedia, dort hab ich mich bereits schlau gemacht.

    Möchte gerne mal Eure "Erfahrungen" hören, würde mich sehr freuen.

    Falls es im falschen Bereich ist, bitte verschieben, soll ja keine Reiseanfrage oder sowas werden ;)
  • locutus schrieb:

    genau dort hab ich allerdings dieses thema gestern abend noch gesehen! ;)


    Ja von dort kommt es.
    Und der Themenersteller sieht dieses Forum als einzig mögliches für alle seine Themen an. Vielleicht hilft es die Themeninhalte der anderen Bereiche vorzustellen. Dazu sollte der erste Beitrag von mir dienen.

    Wie man an dem vorgehenden Beitrag sieht interessiert ihn diese Situation allerdings nicht. Mal sehen, wann wir SEIN Problem zu unserem machen.
  • Hallo KingstonTown,

    praktische Ratschläge zu geben ist sehr schwierig, hängt das doch immer von den jeweiligen persönlichen Erfahrungen ab und wie lange jemand in Johannesburg war.

    Wenn jemandem dort während seines Aufenthaltes nichts passiert ist, heißt das nicht automatisch, dass das auch für dich so sein muss und du dich ähnlich »sorglos« wie in einer deutschen Großstadt aufhalten und bewegen kannst. Auch liegt das Gefährdungspotenzial für Frauen und Männer wohl zwangsläufig unterschiedlich hoch. Und der umgekehrte Fall, dass also jemand hier bedauerlicherweise vermelden kann, als Opfer Eingang in die Kriminalitätsstatistik gefunden zu haben, bedeutet nicht zwangsläufig, dass dir ähnliches droht, du also Paranoia schiebst und entweder gar nicht oder nur bis an die Zähne bewaffnet das Haus verlässt.

    In einem Blog habe ich eine Metapher gelesen: »Jeder, der nach Johannesburg kommt, stellt sich an einer Schlange an, in der er nur darauf wartet, dass ihm etwas passiert.«

    Inwiefern das tatsächlich stimmt, weiß ich nicht und das hängt wohl tatsächlich davon ab, wie lange man dort ist und wie vorsichtig/unvorsichtig man sich verhält bzw. ob man Glück hat oder einfach zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Sicherlich wird im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft viel für die Sicherheit getan – natürlich wegen der internationalen Gäste, aber nicht zuletzt auch, um das schlechte Image aufzupolieren. Aber die Ankunft der zahlreichen Gäste dürfte im Umkehrschluss auch Begehrlichkeiten wecken, sodass es zu einem Kriminalitätstourismus aus anderen Städten oder ländlichen Gebieten kommen dürfte, um einige unvorsichtige Touristen um ihre »Reichtümer« zu erleichtern.

    Allgemein lässt sich sagen, dass man die gleichen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollte, die Auslandsreisenden immer empfohlen werden; egal wohin man sich auf der Welt begibt. Also mit gesundem Menschenverstand an die Sache herangehen und immer die Augen offenhalten. Die meisten Verbrechen finden in Stadtteilen statt, die kaum ein Tourist je betritt oder zu Zeiten, wo sich wenige Menschen auf den Straßen befinden. Dennoch gibt es Einschränkungen oder Erweiterungen. Raubüberfälle bei Tageslicht sind nicht ungewöhnlich für das Stadtzentrum von Jo’burg und andere angrenzende Stadtgebiete, explizit gilt das hier für Hillbrow. Also sollte man die Anzahl der mitgeführten Wertgegenstände auf das absolut notwendige Minimum reduzieren (im Vorfeld an mögliche Versicherungen denken) und nicht die teure DSLR-Kamera um den Hals spazieren führen – das kommt einer Einladung gleich. Allerdings, und dies ist meine Meinung, sollte man immer (und nicht nur in Johannesburg) wenigstens ein paar kleine Geldscheine mit sich führen. Sollte man in einen Raubüberfall geraten, so hat man etwas, von dem man sich schnell und problemlos trennen kann. Sollte man nämlich nichts dabei haben, ist es fraglich, ob der Räuber geneigt ist, den eigenen Beteuerungen zu glauben und nicht eher jemanden vermutet, der auf »starker Mann« macht.

    Nachtspaziergänge, noch dazu allein, sind ein großes No-No. Wer nachts in Jo’burg (oftmals auch einfach nur »Jozi« genannt) ankommt und kein Auto hat, sollte sich also ein Taxi nehmen. Auch tagsüber sollte man urbane Erkundungsgänge nicht unbedingt auf Nebenstraßen, Hinterhöfe, etc. ausdehnen. Der öffentliche Nahverkehr scheint nicht unbedingt empfehlenswert, um es einmal so zu formulieren. Insbesondere bei der Benutzung von Geldautomaten sollte man Vorsicht walten lassen, da man hier am gefährdetsten ist (leicht beobachtet werden kann, ohne sich dessen bewusst zu sein). Hecktisches Um-sich-Blicken dürfte aber noch mehr das Interesse auf sich ziehen, erweckt es doch den Anschein, jemand möchte eine größere Geldsumme abheben und versucht, sich »abzusichern«.

    Einbruchdiebstähle stehen derzeit allgemein »hoch im Kurs« (ganz RSA +11 %). Daher gibt es auch in Jozi viele hohe Mauern, schwere Tore, Kameras und Sicherheitsbeamte vor Häusern. Im Auto empfiehlt es sich, an der Ampel die Spiegel im Auge zu behalten und evtl. die Türen zu verriegeln, um einem möglichen Carjacking zu entgegnen.

    Wie gesagt, dies alles muss nicht heißen, dass dir etwas in dieser Hinsicht bevorsteht, es kann also durchaus sein, dass sich dein einziger Kontakt zur Kriminalität in Jo’burg auf das Schauen von Fernsehberichten oder das Lesen der Tageszeitung beschränkt. Aber etwas Vorsicht und gesunde Skepsis können nicht schaden. Und man sollte in seinen Überlegungen und Vorbereitungen nicht in westeuropäischen oder gar deutschen Dimensionen denken bzw. diese Standards anlegen, wenn man nach Südafrika geht.

    Liebe Grüße,
    —CentCom


    Practical travel information on Health in Johannesburg - Lonely Planet Travel Information
    lonelyplanet.com/travelblogs/7…ly+happened?destId=355617
    Crime Statistics | Per Category – Für ganz Südafrika und nach Kategorien/Provinzen

    Bei Interesse oder zum Zwecke möglicher (obwohl dies meist zum bekannten Äpfel-Birnen-Problem führt) Vergleiche die Statistik für Berlin 2008:
    berlin.de/landespressestelle/a…9/03/30/124330/index.html
    [FONT="Garamond"][SIZE="2"]— Darkness reigns at the foot of the lighthouse. (Japanese Proverb) —[/SIZE][/FONT]

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von CentCom () aus folgendem Grund: Nachtrag zu Berlin

  • Oh man @ CentCom,

    dass ist doch mal ein "anständiger" Beitrag, leider hört es sich nicht so an, als sprichst du aus Erfahrung :(

    Aber recht hast du vollkommen mit deinem Beitrag.

    Ich habe heute mit einem Bekannten gesprochen, welcher bei der Marine ist,
    es hat zwar auch gesagt, dass es dort Kriminalität gibt, jedoch nicht in "Army,Soldaten etc"-Nähe, desweiteren sollen die Leute dort sehr kontaktfreudig sein, was ja sehr zum Vorteil wäre.

    Dass mit dem Carjacking hatte ich schon bei Wikipedia gelesen, dort gibt es ja sogar extra Straßenschilder dafür - oder besser - dagegen.

    Ich denke mal es würde eine sehr interessante Erfahrung bei rauskommen, wenn man dort ist, aber wie du schon meintest,mit Vorsicht genießen.
  • Da hast du Recht, dies sind leider – oder zum Glück – keine persönlichen Erfahrungen. Freunde von mir waren mal zum Surfen in Südafrika und waren unter anderem auch in Kapstadt, Pretoria und Jo’burg. Aber eben nur als Touristen und auch nur für wenige Tage. Ihnen ist nichts passiert. Aber genau damit bin ich wieder bei meinem ersten Posting. Jeder persönliche Johannesburg-Bericht, ob positiv oder negativ, bleibt ein Bericht nur auf die jeweilige Person bezogen, besitzt also keine Allgemeingültigkeit. Das ist so ähnlich wie mit dem Kauf von Aktienfonds. Irgendwo in der Nähe des Charts für den Entwicklungsverlauf steht ein Satz wie: »Wertentwicklungen in der Vergangenheit erlauben keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung.« Also heißt es, sich an die allgemeinen Sicherheitshinweise möglichst zu halten und ansonsten seine eigenen Erfahrungen – hoffentlich nur positiver Natur – zu machen.

    Es kann vielleicht auch hilfreich sein, mal einschlägige Reiseführer (natürlich möglichst aktuelle) zu konsultieren, die hoffentlich auch Bezug auf die Entwicklungen der letzten ein oder zwei Jahre nehmen und noch mit dem einen oder anderen Tipp aufwarten können.

    Ansonsten versuche doch auch mal dein Glück in Foren, die sich mit dem Thema Auswandern oder Südafrika speziell beschäftigen. Google dürfte bei Eingabe von »Südafrika Forum« oder »Johannesburg Forum« ein paar Treffer liefern, die weiterführende Informationen beinhalten und wo man entweder einfach stöbern oder ggf. auch konkrete (Nach-)Fragen stellen kann. Ein paar Informationen – ebenfalls recht allgemein gehalten – liefert auch noch die Seite vom Auswärtigen Amt über Südafrika und zum Teil auch über Johannesburg.


    Liebe Grüße,
    —CentCom
    [FONT="Garamond"][SIZE="2"]— Darkness reigns at the foot of the lighthouse. (Japanese Proverb) —[/SIZE][/FONT]