Freispruch für Oberst Klein

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  • Henry277 schrieb:

    Und du bist jetzt der Meinung ein Taliban Kämpfer, ein US-Marine oder sonst wer denkt während einer Kampfhandlung an die Genfer Konvention oder ans Völkerrecht?

    Ach, und weil der Gegner sich nicht an Regeln hält machen wir es dann auch nicht? Sorry, aber dann sind wir auch kein Bißchen besser als die Taliban. Bisher dachte ich eigentlich, Deutschland sei ein Rechtsstaat (oder bessser das, was noch davon übrig geblieben ist). Wenn ich mir aber Meinungen wie deine anhöre, dann glaube ich fast, dies sei ein Irrtum.

    Kriegsverbrechen mit anderen Kriegsverbrechen legitimieren zu wollen ist wohl das Allerletzte. :depp:

    P.S. Den dummen Spruch mit der Bevölkerung hättest du dir sparen können. Sicher sind die amerikanischen Soldaten Teil der amerikanischen Bevölkerung. Aber dort findet doch gar kein Krieg statt. Oder habe ich die Kriegserklärung des Irak an die Vereinigten Staaten und den anschließenden Einmarsch verpasst?
  • Henry277 schrieb:

    In einem "Krieg" gelten so gut wie keine Regeln, für keine Seite.

    Falsch.

    jarvis schrieb:

    Schon mal was von den Genfer Konventionen gehört?Oder vom Humanitären Völkerrecht?

    Und,hast du?

    Henry277 schrieb:

    Und du bist jetzt der Meinung ein Taliban Kämpfer, ein US-Marine oder sonst wer denkt während einer Kampfhandlung an die Genfer Konvention oder ans Völkerrecht?

    Wie kommst du denn darauf?
    Ich habe lediglich festgestellt,dass du dich irrst mit deiner oben zitierten Behauptung.

    Henry277 schrieb:

    Träum mal schön weiter den Traum vom sauberen Krieg!

    Auweia.Was ist denn ein sauberer Krieg? Vielleicht,wenn das überfallende Land besenrein verlassen wird?
    Dann träume du schön von deinen krummen Gurken,die wissentlich gegen geltende Regeln verstoßen.:D

    Gruß,jarvis.
    [FONT="Palatino Linotype"][SIZE="2"]Heut' mach ich mir kein Abendbrot, heut' mach ich mir Gedanken.[/SIZE][SIZE="1"]([URL="http://www.broeckers.com/archiv/wolfgang-neuss-neuss-deutschland/"]Wolfgang Neuss[/URL])[/SIZE][/FONT]
    [SIZE="1"][FONT="Georgia"]Frank Zappa isn't dead, he just smells funny...[/FONT][/SIZE]
  • Konradin schrieb:

    Ach, und weil der Gegner sich nicht an Regeln hält machen wir es dann auch nicht? Sorry, aber dann sind wir auch kein Bißchen besser als die Taliban. Bisher dachte ich eigentlich, Deutschland sei ein Rechtsstaat (oder bessser das, was noch davon übrig geblieben ist). Wenn ich mir aber Meinungen wie deine anhöre, dann glaube ich fast, dies sei ein Irrtum.

    Sag mal wo lebst du eigentlich? Stell dir doch einfach mal vor du bist Soldat und wurdest nach Afghanistan geschickt. Dort gerätst du in einen Kampf und dir steht plötzlich ein 13 jähriger mit einer Kalaschnikow gegenüber der auf dich und deine Kameraden schießt. Was machst du da? Denkst du da an Konventionen oder an deutsches Recht? Sei mal ganz ehrlich und belüge dich nicht selber!

    Konradin schrieb:

    Kriegsverbrechen mit anderen Kriegsverbrechen legitimieren zu wollen ist wohl das Allerletzte.

    Wer hat das denn gemacht? Kein Mensch hat irgendwas Legitimiert. Nur weil man schreibt wie die Wirklichkeit aussieht heißt das doch noch lange nicht das man diese auch befürwortet!

    Konradin schrieb:

    P.S. Den dummen Spruch mit der Bevölkerung hättest du dir sparen können. Sicher sind die amerikanischen Soldaten Teil der amerikanischen Bevölkerung. Aber dort findet doch gar kein Krieg statt. Oder habe ich die Kriegserklärung des Irak an die Vereinigten Staaten und den anschließenden Einmarsch verpasst?

    Versuche doch einfach mal zu verstehen was andere schreiben. Natürlich sind die Amerikaner kein Teil der dortigen Bevölkerung. Die irakischen Soldaten, gegen die die Amis erst gekämpft haben, aber schon. Wenn nun die Iraker in Kuwait einfallen und gegen die kuwaitische Armee kämpfen dann sind diese Kuwaitis doch ein Teil der Bevölkerung, oder? Stimmst du mir zu? Vielleicht begreifst du ja jetzt was ich sagen wollte!

    @ jarvis

    Ja hab ich. Und jetzt zähle du mir doch bitte mal die Kriege oder Auseinandersetzungen auf, in denen sich beide Seite an die Genfer Konventionen oder ans Humanitären Völkerrecht gehalten haben. Und da du meine Aussage ja mit "Falsch" niederschmetterst dann nenne doch mal die Regeln die im Krieg gelten. Und dann nenne bitte die Kriege wo sich alle an diese Regeln gehalten haben. Ich bin gespannt .....

    Träume mal schön weiter vom Weltfrieden. Wie Weltfremd muss man denn eigentlich sein um nicht zu erkennen wie die Wirklichkeit aussieht?
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Henry277 ()

  • Du konstruiert dir die vermeintlichen Realitäten aber auch gerade so, wie sie dir in den Kram passen, Henry277. Hauptsache, sie rechtfertigen gezielte Kriegsverbrechen.

    Natürlich denkt nicht jeder Soldat jeden Augenblick an Recht und Konventionen, aber es wird erwartet, daß er sich dennoch daran hält. Denn sonst macht er sich schuldig.

    Ein ziviles Beispiel: keiner von uns denkt jeden Augenblick an Recht und Konventionen, auch nicht daran, daß Mord unter Strafe steht. Dennoch wird erwartet, daß man sich an dieses Recht und die dazugehörigen Konventionen hält, denn weder Unwissenheit noch Ignoranz schützen vor Strafe. Die Tatsache, daß ein Mörder bei der Tat nicht an das Gesetzt gedacht hat führt nicht zu einem Freispruch, sondern eher zu einem höheren Strafmaß, bei dem ja auch die Umstände der Tat rechtlich gewürdigt werden.

    Was du hier ganz offen betreibst, mein lieber Henry277, ist die Propagierung von Kriegsverbrechen. Um solche handelt es sich nämlich, wenn Soldaten das Recht in die eigene Hand nehmen und sich unverblümt über geltendes (Kriegs-)Recht hinwegsetzen.

    Ebenso wie zivile Gesetze gelten auch die Genfer Konvention und die Haager Langkriegsordnung grundsätzlich und es liegt keineswegs im Ermessen des einzelnen Soldaten, sich darüber hinwegzusetzen, egal aus welchen Gründen auc immer. Ein Zivilist darf auch nicht jeden ersteinmal wegschießen, von dem er sich bedroht fühlen könnte, um dann hinterher zu sagen, was schert mich das Recht, ich musste mich schließlich verteidigen.

    P.S. Warum sollte ich die Kuwaitis als Teil der amerikanischen Bevölkerung ansehen, Henry277? Oder hatten die beteiligten amerikanischen Soldaten eine doppelte Staatsangehörigkeit, als Zivilisten waren sie Kuwaitis, beruflich jedoch Amerikaner?

    Aber selbst wenn die irakische Armee (oder auch nur Teile davon) sich nicht an Konventionen gehalten haben sollte, dann rechtfertigt dies natürlich keinesfalls nachfolgende Verstösse, auch nicht durch amerikanische Soldaten. Kriegsverbrechen sind und bleiben Kriegsverbrechen, unabhängig davon, wer sie begeht.

    Du aber willst uns weismachen, Soldaten dürfen nach eigenem Ermessen Zivilisten töten und Kriegsverbrechen würden immer nur von der anderen Seite begangen werden, wobei du dich wie ein Windrad drehst und die Realität zurechtbiegst, bis sie selbst Kriegsverbrechen vermeintlich rechtfertigt.

    Ich aber frage dich, wer ist schlimmer? Derjenige, welcher Greueltaten begeht oder derjenige, welcher ihnen den Weg ebnet, indem er sie salonfähig macht und als vermeintliche Notwendigkeiten proklamiert?

    P.P.S. Auch diesmal ein kleines Angebot zum Thema 'Rechtfertigung'. Der Täter kommte dabei selbst zu Wort. Der lachende Mann - Bekenntnisse eines Mörders. Es geht dabei um die Geschichte des Herrn Siegfried Müller, genannt Kongo-Müller.
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • @Henry277
    Ich habe lediglich festgestellt,dass deine Aussage "In einem "Krieg" gelten so gut wie keine Regeln, für keine Seite." falsch ist.Hättest du geschrieben,dass sich im Krieg so gut wie niemand an bestehende Regeln und Richtlinien hält,hätte ich keinen Grund gesehen,dir zu wiedersprechen.

    Kriegsgegner sind für dich wohl immer langhaarige Hippies,die vom Weltfrieden träumen?
    Erspare uns doch bitte dein Gejammer:

    Henry277 schrieb:

    Stell dir doch einfach mal vor du bist Soldat und wurdest nach Afghanistan geschickt. Dort gerätst du in einen Kampf und dir steht plötzlich ein 13 jähriger mit einer Kalaschnikow gegenüber der auf dich und deine Kameraden schießt.

    Im günstigsten Fall ist dieser Knirps der Schnellere und dir bleibt diese denkintensive Moralfrage erspart.Auch musst du dir dann keine Gedanken mehr machen,wie aus Kindern Soldaten werden und was vorher alles schiefgelaufen ist,dass dir nun in diesem Augenblick nur eine Option bleibt:"Er oder ich".Und so wie du diese reichlich theoretische Frage für dich schon entschieden zu haben scheinst,so wöllte ich doch gerne miterleben dürfen,wie du danach darüber denkst und ob du dich dann auch noch damit brüsten würdest.Erzähle doch nicht,als Soldat hätte man keine Wahl,nur weil ein Soldatenhirn erst dann wieder angeschalten wird,wenn einem nach einem Kampfeinsatz eben nicht der "Hinterkopf weggeflogen" ist.
    Du musst hier niemanden darüber aufklären,dass im Krieg geschossen wird und Menschen sterben.Auch wenn du gelernt hast,diese Menschen nochmals zu unterteilen, in Kameraden und Gegner.Und so selbstverständlich wie es für dich ist,deinen Gegner zu erschießen,auch wenn es sich um einen sogenannten "Kindersoldaten" handelt,genauso selbstverständlich sollte es sein,dass auch hin und wieder einer deiner Kameraden draufgeht."So funktioniert Krieg."

    Gruß,jarvis.
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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von jarvis () aus folgendem Grund: @ hinzugefügt

  • Konradin schrieb:

    Ein ziviles Beispiel: keiner von uns denkt jeden Augenblick an Recht und Konventionen, auch nicht daran, daß Mord unter Strafe steht. Dennoch wird erwartet, daß man sich an dieses Recht und die dazugehörigen Konventionen hält, denn weder Unwissenheit noch Ignoranz schützen vor Strafe.

    Ein Zivilist hat meistens Zeit sich über sein Handeln Gedanken zu machen. Soldaten meistens nicht.

    Konradin schrieb:

    Was du hier ganz offen betreibst, mein lieber Henry277, ist die Propagierung von Kriegsverbrechen.

    So ein Blödsinn! Du hast scheinbar überhaupt nichts verstanden.

    Konradin schrieb:

    P.S. Warum sollte ich die Kuwaitis als Teil der amerikanischen Bevölkerung ansehen, Henry277? Oder hatten die beteiligten amerikanischen Soldaten eine doppelte Staatsangehörigkeit, als Zivilisten waren sie Kuwaitis, beruflich jedoch Amerikaner?

    Was willst du denn immer mit den Amis? Die kommen in meinem Beispiel doch gar nicht vor. Lesen und verstehen, das solltest du mal ausprobieren. Das öffnet dir ganz neue Horizonte ..... :P
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Ein Zivilist hat meistens Zeit sich über sein Handeln Gedanken zu machen. Soldaten meistens nicht.

    Deine 'Argumentation' wird immer lustiger, Henry277. Jetzt entschuldigt mangelnde Zeit natürlich alles. Demnach müssten Raser auch immer straffrei ausgehen, haben sie es doch immer eilig. :depp:

    NEIN, Henry277, ich lasse mich von dir hier nicht über den Tisch ziehen und ein X für ein U vormachen. Du propagierst, daß sich Soldaten über die Genfer Konvention und was weiß ich nicht noch alles hinwegsetzten 'dürfen' (gestattest DU es ihnen?), und eben das führt zu Kriegsverbrechen.

    Deine 'Argumentation' entspricht weitestgehend der von Kriegsverbrechern. Keiner fühlt sich auch nur ansatzweise schuldig und Erklärungen und Legitimationen haben sie allesamt, warum es sich ausgerechnet bei ihnen nicht um Kriegsverbrechen handelt.
  • Konradin schrieb:

    Deine 'Argumentation' wird immer lustiger, Henry277. Jetzt entschuldigt mangelnde Zeit natürlich alles. Demnach müssten Raser auch immer straffrei ausgehen, haben sie es doch immer eilig. :depp:


    Konradin, wenn du dein Gehirn einschaltest, wirst du sein Argument verstehen.

    Als Autofahrer kann ich einfach langsamer fahren und damit die Gefährdung minimieren.

    Als Soldat, muss ich, wenn ich angegriffen werde, in Bruchteilen von Sekunden eine Entsscheidung treffen, für mich und auch zum Schutz meiner Kameraden oder von Personen, die auf meinen Schutz angewiesen sind.

    Ich kann nicht erst ein paar Stunden überlegen, ob da vielleicht zwischen den Angreifern ein paar Zivilisten sind.


    Man kann hier in Ruhe und Sicherheit von zu Hause aus sehr leicht über solche Situationen diskutieren, die Wirklcihkeit sieht anders aus. Der Unterschied zwischen Kriegsheld und Kriegsverbrecher ist manchmal äußerst gering (und hängt manchmal nur davon ab, obh man zu den Gewinnern oder den Verlierern gehört.)


    Hernry277 schrieb:

    Und dann nenne bitte die Kriege wo sich alle an diese Regeln gehalten haben. Ich bin gespannt .....


    Na, warum beantwortet ihm denn keiner diese einfache Frage???
  • Ach, McKilroy, auch du willst mir nahelegen, daß mangelnde Zeit von der Pflicht entbindet, die Genfer Konvention einzuhalten? Sorry, aber wen dem so wäre, dann gäbe es keine Genfer Konvention, weil sich nie jemand daran halten müsste. Schließlich hat man als Soldat niemals ausreichend Zeit.

    Schön, daß das Prinzip Gehorsam bei den Armeen so weit gelockert wurde, daß schon 'Schütze Arsch' selbstständig entscheiden darf, wann und in welchem Umfang es zu schießen gilt. Zeit, die Stäbe endlich abzuschaffen, da der Soldat vor Ort es schon richten wird. Schade nur, daß es in der Realität so nicht funktioniert.

    Ich habe übrigens keineswegs darüber geschrieben, daß es einem Autofahrer freisteht, auch langsam zu fahren, sondern ausschließlich darüber, daß Zeitdruck ein unpassendes rechtliches Kriterium ist. Zeitdruck rechtfertigt weder Straftaten noch Kriegsverbrechen.

    Im übrigen gehört es nun einmal zum Berufsbild 'Soldat' (insbesondere während eines Krieges), daß er das Risiko eingeht, beschossen zu werden. Wer glaubt, damit nicht leben zu können, der muß kein Soldat werden (von der Wehrpflicht einmal abgesehen). Wenn ich nicht akzeptieren kann, meinen Kopf gegebenenfalls für einen anderen hinzuhalten, dann werde ich kein Leibwächter. Wenn ich nicht schwindelfrei bin, dann werde ich kaum ein Hochseilartist und wenn mit der Straßenverkeht zu gefährlich ist, dann werde ich auch kein Berufskraftfahrer.

    Wenn ich mich aber auf einen dieser Berufe einlasse, dann muß ich mit Regeln des Berufes lernen oder ich bin dafür untauglich. Als Polizist darf ich auch nicht auf alles schießen, was sich bewegt, auch wenn ich mich bedroht fühle (oder gar tatsächlich bedroht werde). Ich möchte mal den Polizisten sehen, der dies tut und umstehende Passanten nicht nur gefährtdet, sondern gar erschießt. Er ist wohl die längste Zeit Polizist gewesen, von den weiteren Folgen einmal ganz abgesehen.

    Bei Soldaten im Ausland scheinen das einige Zeitgenossen anders zu sehen. Offenbar sind die dortigen Anwohner in ihren Augen weniger wert als hiesige Passanten. Nur, Freiwild sind sie rechtlich gesehen jedenfalls nicht, auch wenn das nicht jedem in den Kram zu passen scheint. Entweder man hält sich an die Genfer Konvention oder aber man glaubt es selbst nicht nötig zu haben (von der Gegenseite verlangt man es aber grundsätzlich!) und stellt sich offen auf die Seite von Kriegsverbrechern.
  • Stellt sich doch die Frage, was sind Kriegsverbrechen, wo doch der Krieg selbst bereits ein Verbrechen ist. Gibt es gerechte Kriege und wenn ja, welcher Krieg ist dann gerecht und welcher ungerecht?

    Ich denke schon, dass es gerechte Kriege gibt, nämlich den, sich gegen einen Aggressor verteidigen zu dürfen. Aber was machen wir dann in Afghanistan? Wir verteidigen dort unser Land? Was sagen aber die Taliban dazu? Die behaupten nämlich, dass wir der Aggressor sind und sie verteidigen zu Recht ihr Land. Wer entscheidet eigentlich darüber, wer im Recht ist oder nicht. Bisher war es immer noch der Sieger. Und der Sieger wird auch nicht darüber befragt, aber er verurteilt den Verlierer.

    Mit Krieg kann man keinen Terrorismus besiegen. Im Gegenteil, Krieg schürt nur noch mehr Hass und Gewalt und gibt Anlass zu noch mehr Krieg.

    Die Leidtragenden sind die Zivilisten und nicht zuletzt auch unsere Soldaten, die ihr Leben für unfähige Politiker aufs Spiel setzen müssen. Geht etwas schief, werden sie obendrein dafür zur Verantwortung gezogen, aber diese schäbigen Politiker waschen ihre Hände wieder mal in Unschuld.

    Konradin schrieb:

    Deine 'Argumentation' wird immer lustiger, Henry277. Jetzt entschuldigt mangelnde Zeit natürlich alles. Demnach müssten Raser auch immer straffrei ausgehen, haben sie es doch immer eilig.


    Wer schon mal Soldat war wird wissen, dass es dem Soldaten nicht erlaubt ist über Befehle zu diskutieren oder gar sie zu verweigern, es sei denn er befindet sich im sogenannten Befehlsnotstand.
    Der Vergleich mit einem Raser ist geradezu absurd und völlig fehl am Platz.
  • Die Legitimation eines Krieges hat eigentlich wenig mit Kriegsverbrechen zu tun. Ob ein Krieg legitim war oder nicht entscheidet letztendlich die Geschichte. Nur, eine Kriegserklärung gehört jedenfalls formal dazu.

    Kriegsverbrechen sind Handlungen, welche gegen die Haager Landkriegsordnung oder die Genver Konvention verstossen. Zum Beispiel das gezielte Töten von Zivilisten, aber auch der Völkermord. Doch auch wenn Zivilisten nicht gezielt getötet werden müssen deren Verluste in einem 'gesunden' Verhältnis zum militärischen Wert einer Aktion stehen.

    Das generelle Ablehnen von Regeln im Krieg zeigt die Bereitschaft an, Kriegsverbrechen zu begehen, da man die Begehung dieser Taten ja nicht explizit ausklammert.

    Wenn ein einzelner Soldat sich anmaßt, darüber entscheiden zu können, ob er sich an die Genfer Konvention hält oder nicht, dann ist er entweder der (anschließend auch zur Rechenschaft zu ziehende) Oberbefehlshaber oder es fehlt ihm ganz einfach die Eignung für diesen Beruf.

    Gruß Konradin
  • Konradin schrieb:

    Schön, daß das Prinzip Gehorsam bei den Armeen so weit gelockert wurde, daß schon 'Schütze Arsch' selbstständig entscheiden darf, wann und in welchem Umfang es zu schießen gilt. Zeit, die Stäbe endlich abzuschaffen, da der Soldat vor Ort es schon richten wird. Schade nur, daß es in der Realität so nicht funktioniert.

    Der darf nicht nur entscheiden, in einer Gefechtssituation muss er das sogar. Oder glaubst du wirklich das die Soldaten im Einsatz immer erst bei irgend einem Stab nachfragen können wie sie was zu tun haben? So ein Blödsinn!
    Was machen die Soldaten einer Gruppe wenn ihr Gruppenführer fällt oder außer Gefecht gesetzt wird? Stehen die dann auf und sagen zum Gegner "Eh hört auf zu schießen, der Krieg ist erst mal aus. Wir haben nämlich keine Vorgesetzen mehr der uns sagt wie und wann wir schießen dürfen."? :weglach:
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • McKilroy schrieb:

    Zitat von Hernry277
    Und dann nenne bitte die Kriege wo sich alle an diese Regeln gehalten haben. Ich bin gespannt .....

    Na, warum beantwortet ihm denn keiner diese einfache Frage???

    Spielen wir hier "Simon Says",oder diskutieren wir?
    Hier bin ich darauf eingegangen.
    Dies ist übrigens der der Beitrag von Henry277 und dies hier meine Reaktion darauf.Hast wohl etwas den Faden verloren?
    Wo und von wem wurde hier behauptet,es gebe den perfekten,sauberen Krieg, der allen anderen als Beispiel dienen sollte?

    Gruß,jarvis.
    [FONT="Palatino Linotype"][SIZE="2"]Heut' mach ich mir kein Abendbrot, heut' mach ich mir Gedanken.[/SIZE][SIZE="1"]([URL="http://www.broeckers.com/archiv/wolfgang-neuss-neuss-deutschland/"]Wolfgang Neuss[/URL])[/SIZE][/FONT]
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  • das Problem in diesem Thread ist (genauso wie in jedem der anderen die sich auf das Thema BW und Auslandseinsätze beziehen) dass kaum einer Hintergrundwissen hat bzw. alles nur aus den Medien weis und sich zu 100% darauf verlässt was da geschrieben wird!

    dass das Töten von Menschen niemals die Lösung für ein Problem sein kann, sollte jedem klar sein! auch für Oberst Klein war dieser Angriff das ultima ratio sprich das letzte Mittel um die Sache zu "entschärfen" dieses Recht wurde ihm von der militärischen Führung des Einsatzes (sprich der UN) und auch von der Regierung der BRD zugesprochen, also konnte das Urteil doch nur so ausfallen, er hat ja nur getan was er durfte!

    bevor jemand auf die seltendämliche Idee kommt, man könne ja vorher noch stundenlang überlegen was das beste ist, dem sei gesagt ... nein das kann man nicht, militärische Entscheidungen in Kriesengebieten müssen unmittelbar gefällt werden und im Rahmen des Ermessenen liegen! und wenn man bedenkt dass das Lager der deutschen pro Tag ca. 10 Anschläge / versuchte Anschläge abhält, sollte es einigen mehr bewusst werden dass Oberst Klein keinerlei Zeit hatte Vor- und Nachteile mit irgendwelchen Sesselforzern durchzuphilosophieren!

    und letztendlich, ist es als militärischer Führer vollkommen egal wie man sich entscheidet, kommt dabei jemand zu schaden ist man immer der Gearschte ... die Entscheidung von Oberst Klein galt der Sicherung seiner ihm Schutzbefohlenen sowie der befreundeten Nationen und dies hat er getan!

    und das Beispiel mit dem Kind, ganz ehrlich, das ist die wohl schlimmste Situation für jeden Soldaten, da egal wie du dich entscheidest du immer Gewissensbisse / Alpträume etc. hast ... entweder du bist Schuld am Tod eines Kameraden oder du hast ein Kind getötet, was von oberster Stelle verurteilt und bestraft wird!
    [SIZE="1"]Für den vernünftigen Mann gibt es nur zwei Arten von Weibern, die eine heiratet man, die andere: 20 Euro und dann raus![/SIZE]
  • Manchmal frage ich mich ernsthaft, warum ich mir überhaupt die Mühe mache, Gedanken in ganze Sätze zu giessen. Offenbar ist es zu viel verlangt, komplette Sätze zu lesen und diese gegebenenfalls zu verstehen. Es ist wie bei der 'Stillen Post'; einer sagt etwas, der nächste schnappt nur die Schlagwörter auf und am Ende kommt etwas völlig anderes heraus.

    Hier ist es ähnlich. Ich erlaubte mir, Raser dafür anzuführen, daß sich eben nicht alles und jedes damit entschuldigen lässt, keine Zeit zu haben. Aber wie das so ist, das Stickwort 'Raser' wurde aufgeschnappt und in einen völlig anderen Sachzusammenhang gestellt. Als wenn ich hier jemals das Erschießen von Menschen inhaltlich mit den Exzessen des Straßenverkehrs verglichen hätte. Wer lesen kann ist klar im Vorteil, aber das bloße Lesen von Stickwörtern und Neuinterpretieren derselben macht diesen wieder wett.

    Hier mein nächster Satz zum Eigenbau: Gehorsam - Gesetz - Konvention - nicht Notwehr - Oberst - Opfer - Pflicht - Recht - Regeln - Soldat - töten - Verantwortung - Zivilisten. Bringt ihn in eine Reihenfolge eurer Wahl und diskutiert drauflos. Irgendetwas lässt sich damit gewiss unterstellen.

    Genauso wie man ganz selbstverständlich davon ausgehen kann (man muß es aber nicht), daß Herr Oberst Klein seine Entscheidung einzig und allein aus Sorge für seine Untergebenen sowie die befreundeten Nationen (!) (zu Ungunsten der toten Zivilisten, ihrer Familien und gegebenenfalls deren befreundeten Nationen) getroffen hat, genauso selbstverständlich kann man auch davon ausgehen, daß bewaffnete afghanische Kämpfer (ich rede hier bewusst nicht von Taliban) die bewaffneten Eindringlinge nur aus Sorge um ihre Familie aus ihrem Land vertreiben wollen.

    Aber ich frage mich, was wiegt schon die Last der Sorge betroffener Afghanen um tote Kinder und weitere Familienangehörige gegen die Last der Gewissensbisse eines deutschen Obristen, dem in der Eile des Gefechts kein anderer Ausweg bliebe, seine Schutzbefohlenen und die befreundeten Nationen durch den Tod von Kindern und anderen Zivilisten zu schützen.
  • mh du hast Informationen die auch aus verlässliger Quelle sind, dass es da tote Kinder gab?!

    weiterhin sollte man mal die Einsatzgrundsätze lesen

    ISAF schrieb:

    Die Aufstellung erfolgte auf Ersuchen der Teilnehmer der ersten Afghanistan-Konferenz 2001 an die internationale Gemeinschaft und mit Genehmigung durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Resolution 1386 vom 20. Dezember 2001).


    Afghanistan-Konferenz 2001 schrieb:

    Als Petersberg-Prozess (auch Bonn-Prozess, englisch Bonn Process, genannt) wird die Umsetzung der am 5. Dezember 2001 im Petersberger Abkommen vereinbarten Schritte zur Entwicklung geordneter und demokratischer Verhältnisse in Afghanistan bezeichnet.


    Teilnehmer der Konferenz schrieb:

    Auf der Konferenz waren die folgenden vier Gruppen vertreten:

    * Die Nordallianz stellte elf Delegierte, ihr Verhandlungsführer war der Tadschike Junus Kanuni. Die Allianz war seit dem Sturz der Taliban durch die US-geführte internationale Koalition, deren Bodentruppen sie faktisch stellte, de facto Machthaber in Afghanistan, bei der Verteilung der Machtpositionen fiel ihr daher eine Schlüsselrolle zu. Sie nahm für sich in Anspruch, Tadschiken, Hazara und Usbeken in Afghanistan zu repräsentieren.

    * Die paschtunisch geprägte Rom-Gruppe konstituierte sich im Wesentlichen aus Exilafghanen um den ehemaligen afghanischen König Mohammed Zahir, auf dessen Aufenthaltsort im Exil sich der Name Rom-Gruppe bezieht. Sie stellte ebenfalls elf Delegierte. Obwohl die als prowestlich eingeschätzte Rom-Gruppe bei der Neuverteilung der Macht in Afghanistan nur eine Zuschauerrolle im Exil einnahm, galt sie neben der Nordallianz als gewichtigste Fraktion der Konferenz.

    * Die durch drei Delegierte vertretene Peschawar-Gruppe war ein breites Bündnis meist traditioneller Paschtunen und unterstützte auch eine Einbindung gemäßigter Taliban in eine neue Regierung. Die von Pakistan gestützte Gruppe wurde geleitet von Sayed Ahmad Gailani.

    * Die ebenfalls durch drei Delegierte vertretene Zypern-Gruppe spielte auf der Konferenz lediglich eine Randrolle. Sie war wie die Rom-Gruppe durch Exilpolitiker geprägt, dominierend waren Hazara mit Verbindungen in den Iran. Ihr Name leitete sich wie bei der Peschawar-Gruppe aus dem ersten Verhandlungsort ab. Der Delegationsführer Humajun Dscharir ist der Schwiegersohn von Gulbuddin Hekmatyar.

    Bei der Konferenz nicht anwesend waren der Präsident der Nordallianz Burhanuddin Rabbani, die in ihren Einflussgebieten mächtigen Warlords Abdul Raschid Dostum und Ismail Khan sowie offizielle Vertreter der Taliban.


    also ich bin mir nicht so ganz sicher aber kann man von Besatzung sprechen wenn die Vertreter eines Landes wollen dass man da Einheiten zum Schutz und Aufbau stationiert?

    PS: alle Quotes bei wikipedia.de nachzulesen!

    PPS: und Befehle müssen schon ewig nicht mehr stumpf abgearbeitet werden, sie dürfen nicht gegen Gesetze / das Völkerrecht und die guten Sitten verstossen und müssen einen dienstlichen Zweck haben, nur dann muss der Soldat sie ausführen!
    [SIZE="1"]Für den vernünftigen Mann gibt es nur zwei Arten von Weibern, die eine heiratet man, die andere: 20 Euro und dann raus![/SIZE]

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Cybaerchen ()

  • Sicher wollen einige Vertreter Afghanistans ausländische Verbündete, um ihre eigene Macht zu festigen. Aber die reale Situation dort ist um einiges komplexer als sie auf die einfache Formel Besatzer=Freunde reduzieren zu können.

    Gerade das Tanklastzug-Beispiel zeigt überdeutlich, wie vermeintliche Freunde eben nicht handeln sollten. Es sei denn, sie legen nicht mehr den geringesten Wert darauf, daß eine schrumpfende Minderheit ihnen weiterhin freundschaftlich verbunden bleibt. Ohnehin geht es in Afghanistan wohl ausschließlich um Machtinteressen, aber wer am lautesten schreit hat deswegen noch lange keine Mehrheit hinter sich.

    Was mir unter anderem Sorge macht ist die schleichende Militarisierung unserer Gesellschaft. Nicht nur in dieser Hinsicht kommen üble Erinnerungen an die Parallelen mit der Krise der späten 20er Jahre auf. Solange man sich hauptsächlich mit einer vermeintlichen Bedrohung aus Afghanistan auseinandersetzt, die tatäschlich garnicht vorhanden ist, solange nimmt man auch den sozialen Kahlschlag im ruhigen Hinterland hin. Oder wie schon die Römer zu sagen pflegten: panem et circenses (Brot und Spiele).
  • Cybaerchen schrieb:

    kann man von Besatzung sprechen wenn die Vertreter eines Landes wollen dass man da Einheiten zum Schutz und Aufbau stationiert?


    Schutz und Aufbau :eek: ,so nennt man das heute also :D
    Dann frage ich mich, warum sollten Westliche Länder die selbst Probleme mit dieser Kultur in eigenen Länder haben/machen, sie schützen wollen und vor wem ?

    Es sei den, es springt dabei für sie selbst was raus, geschweige denn von den Organdiebstähle, die von den westlichen Ländern nicht so gern an die große Glocke gehangen und somit totgeschwiegen wird, sowie der Organhandel bei den toten Palästinensern.

    Aber ja, es nennt sich Aufbau und Schutz und nicht Besatzung oder sinnloser Krieg ;)
  • @uludag: und was hat Organhandel in Israel mit deutschen Soldaten in Afghanistan zu tun?

    ISAF schrieb:

    Die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe, kurz ISAF (aus dem engl. International Security Assistance Force), ist eine Sicherheits- und Aufbaumission unter NATO-Führung in Afghanistan.


    Konradin schrieb:

    Sicher wollen einige Vertreter Afghanistans ausländische Verbündete, um ihre eigene Macht zu festigen. Aber die reale Situation dort ist um einiges komplexer als sie auf die einfache Formel Besatzer=Freunde reduzieren zu können.


    Da gebe ich dir zu 100% Recht, aber es ist auch weit komplexer als einfach nur zu behaupten das Besatzer (wie du es nennst) = Feinde sind oder nicht?

    Konradin schrieb:

    Was mir unter anderem Sorge macht ist die schleichende Militarisierung unserer Gesellschaft.


    mh, verstehe leider nicht was du damit meinst :(
    [SIZE="1"]Für den vernünftigen Mann gibt es nur zwei Arten von Weibern, die eine heiratet man, die andere: 20 Euro und dann raus![/SIZE]
  • Zumindest die Angehörigen der Opfer dieses Angriffs dürften die längste Zeit Freunde der Deutschen gewesen sein, falls sie es jemals waren. Fakt ist offenbar, daß auch die Zeit eine Rolle spielt. Je länger die Deutschen in Afghanistan sind, desto mehr Gegner bekommen sie. Wenn man aber gewisse Leute so reden hört, dann sollte mit dem deutschen Einsatz eigentlich genau das Gegenteil dessen erreicht werden, was er tatsächlich bringt.

    Ich finde übrigens, daß man eine zunehmende unreflektierte Akzeptanz sinnloser Bundeswehreinsätze im Ausland durchaus als Zeichen einer schleichende Militarisierung verstehen kann. Vor einiger Zeit galt man als noch Schwarzseher und Spielverderber, wenn man auf die drohenden Folgen hingewiesen hat, aber mittlerweile kommt man nicht mehr umhin, zugeben zu müssen, daß es auch zunehmend deutsche Opfer gibt, Opfer einer deutschen Bündnis- und Außenpolitik, die laufend weitere Opfer produzieren wird. Noch kann man sie zählen, aber warten wir einmal ab.

    Offenbar sind die Verantwortlichen nicht gewillt, aus der Realität zu lernen, oder aber es ist ihnen das Bauernopfer wert. Anstatt die Konsequenzen zu ziehen wird hier entschuldigt, gebilligt und schöngeredet. Es ist offenbar opportun, deutsche Machtinteressen wieder mit dem Gewehr in der Hand durchsetzen zu wollen, auch wenn es nicht funktioniert. Darüber trösten auch die salbungsvollsten Ansprachen über Demokratisierung und Hilfeleistung nicht hinweg, denn die Realität vor Ort belehrt uns ständig eines Besseren.

    Gruß Konradin
  • Konradin schrieb:

    […]Vor einiger Zeit galt man als noch Schwarzseher und Spielverderber, wenn man auf die drohenden Folgen hingewiesen hat, aber mittlerweile kommt man nicht mehr umhin, zugeben zu müssen, daß es auch zunehmend deutsche Opfer gibt, Opfer einer deutschen Bündnis- und Außenpolitik, die laufend weitere Opfer produzieren wird. Noch kann man sie zählen, aber warten wir einmal ab.[…]
    Als ich vor einigen Jahrzehnten – mein damaliger Schwiegervater war hoher Offizier in der jugoslawischen Armee – in Gesprächen mit Eingeborenen darauf hinwies, dass die BRD eine Destabilisierungs- und Kriegspolitik gegenüber Jugoslawien verfolge, wurde ich als – mindestens – leicht gestört angesehen: „Als Polak (war ausnahmsweise nicht böse gemeint) siehst du wohl überall deutsche Soldaten …“

    Konradin schrieb:

    […]Offenbar sind die Verantwortlichen nicht gewillt, aus der Realität zu lernen, oder aber es ist ihnen das Bauernopfer wert. Anstatt die Konsequenzen zu ziehen wird hier entschuldigt, gebilligt und schöngeredet. Es ist offenbar opportun, deutsche Machtinteressen wieder mit dem Gewehr in der Hand durchsetzen zu wollen, …[…]
    Ich fürchte, sie haben gelernt:

    »Die Umstände haben mich gezwungen, jahrzehntelang fast nur vom Frieden zu reden. Nur unter der fortgesetzten Betonung des deutschen Friedenswillens und der Friedensabsichten war es mir möglich, dem deutschen Volk Stück für Stück die Freiheit zu erringen und ihm die Rüstung zu geben, die immer wieder für den nächsten Schritt als Voraussetzung notwendig war.... Es war nunmehr notwendig, das deutsche Volk psychologisch allmählich umzustellen und ihm langsam klarzumachen, dass es Dinge gibt, die, wenn sie nicht mit friedlichen Mitteln durchgesetzt werden können, mit Mitteln der Gewalt durchgesetzt werden müssen. Dazu war es aber notwendig, nicht etwa nun die Gewalt als solche zu propagieren, sondern es war notwendig, dem deutschen Volk bestimmte außenpolitische Vorgänge so zu beleuchten, dass im Gehirn der breiten Masse des Volkes ganz allmählich die Überzeugung ausgelöst wurde: wenn man das eben nicht im Guten abstellen kann, dann muss es mit Gewalt abgestellt werden.«

    „The times they are a changing“ - Bob Dylan

    Denkste!
  • Der Staat muß zum aktiven Träger des Wehrgedankens werden. Der Wehrgedanke muß zum Kitt einer neuen Staatsgesinnung werden. Er muß zum heiligen Serum werden gegen die volkszersetzenden Giftstoffe eines selbstmörderischen Pazifismus, der Staatsverleumdung und des Klassenkampfes. Opferbereitschaft, Disziplin, Kameradschaft im Dienst des Vaterlandes müssen wieder nationale Tugenden werden.

    General Kurt Ferdinand Friederich Hermann von Schleicher am 26.7.1932


    Ich fürchte, manches wiederholt sich, wenn man nicht aus der Geschichte lernt.
  • Einen sauberen Krieg wird es nie geben, selbst wenn man einen Aggressor im eigenen Land nur abwehrt, wird es zigtausendfache Opfer auf ziviler Seite geben und jede Menge an Ungerechtigkeiten. Das Töten in dieser massenhaften Form lässt die Soldaten eben auch abstumpfen und verrohen.

    Man muss das nicht tolerieren und auch nicht schön reden, aber es entspricht in praktisch allen Kriegen der traurigen Realität! Sowohl bei den kommandierenden Offizieren als auch den einfachen Soldaten!
  • Faehnrich schrieb:

    Einen sauberen Krieg wird es nie geben, selbst wenn man einen Aggressor im eigenen Land nur abwehrt,
    ...

    Man muss das nicht tolerieren und auch nicht schön reden, aber es entspricht in praktisch allen Kriegen der traurigen Realität!...


    Genau so ist es.

    Daher ist doch die eigentliche Frage, ob der Grund für einen Krieg dieses wert ist.

    Es gilt also abzuwägen.

    Es gibt Kriege, wo das meiner Meinung nach relativ einfach ist und es gibt Kriege, wo diese Entscheidung sehr schwer ist.



    Mal zum Nachdenken:

    Kann es sein, dass man diese ("notwendigen") Kriege daran erkennt, dass sie mit aller Macht und bis zum bitteren Ende durchgeführt werden, wie z.B. der zweite Weltkrieg und dass die zweifelhaften Kriege nur halbherzig durchgeführt werden und daher kein wirkliches Ende finden?