Freispruch für Oberst Klein

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  • nannu
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  • Beim Betrachten dieser 'notwendigen' Kriege muß man durchaus differenzieren, denn nur, wenn der Krieg für beide Seiten auf fremdem Territorium geführt wird, wird er halbherzig sein.

    Für die Deutsche und auch die Amerikaner mag der Krieg in Afghanistan noch so halbherzig geführt werden, die Afghanen jedoch müssen dort leben und lassen sich kaum aus ihrem eigenen Land vertreiben. Also werden sie diesen Krieg bis zum bitteren Ende führen müssen, es bleibt ihnen wenig anderes übrig.

    Denn dummerweise findet dieser Krieg seitens der Europäer/Amerikaner keineswegs trennscharf ausschließlich gegen Taliban statt, sonder geht durchaus zu Lasten der dortigen Bevölkerung.

    Gruß Konradin
  • Konradin schrieb:

    Denn dummerweise findet dieser Krieg seitens der Europäer/Amerikaner keineswegs trennscharf ausschließlich gegen Taliban statt, sonder geht durchaus zu Lasten der dortigen Bevölkerung.


    Genau dieser Gedanke ist ein großes Problem.

    Man kann keinen Krieg trennscharf zwischen z.B. Taliban und Bevölkerung durchführen.

    Ist der zweite Weltkrieg trennscharf zwischen Militär und Bevölkerung durchgeführt worden?

    Haben die Leute dort unten die Bezeichnungen "Taliban" und "Zivilbevölkerung" auf die Stirn tätowiert?


    Theoretisch hilft nur platt machen und neu anfangen.

    Und da man sich das nicht traut, wird es lange oder ewig dauern, bis sich wirklich was ändert.

    (Hört sich hart an, ist aber so!)
  • Komisch nur, daß die Taliban durchaus trennscharf Deutsche angreifen können, erkennt man deutsche Soldaten an ihren Uniformen oder besser von Weitem schon an ihren Fahrzeugen. Ebenso kann man davon ausgehen, daß deutsche Soldaten in Afghanistan wohl kaum Zivilisten an Bord ihrer Militärfahrzeuge mitnehmen dürften.

    Kannst du mir eigentlich einen einzigen Krieg nennen, McKilroy, der von uniformierten Soldaten langfristig gegen Partisanen in deren Land gewonnen wurde?

    'Platt machen', auf gut Deutsch 'Völkermord' ist übrigens auch keine Lösung. Dies mag langfristig funktionieren, wenn man mit Völkermassen ein Land besiedeln will, wie z.B. damals in den Vereinigten Staaten oder wenn man mit überlegenen Technologien die Inquisition vorantreibt, wie damals die Spanier in Mittel- und Südamerika und dabei enorme eigene Opfer bis hin zum Totalverlust in Kauf nimmt, aber in Afghanistan dürfte dies ebensowenig funtionieren wie in Korea und später in Vietnam.
  • Konradin schrieb:

    Komisch nur, daß die Taliban durchaus trennscharf Deutsche angreifen können, ...


    Kein besonders guter Vergleich! Denn Taliban greifen durchaus und häufig genug afghanische Zivilisten an. Von der unverschleierten oder beruftstätigen Frau bis hin zu Säure- oder Brandattentaten auf Mädchenschulen samt Schülerinnen. Unwillige Afghanen werden mit blutiger Gewalt zur 'Zusammenarbeit' gezwungen. Also alles andere, als ein sauberer Krieg seitens dieser religiösen Spinner! Zudem sind die Talibantruppen durchsetzt mit willfährigen Kampfbrüdern aus anderen Staaten, diese haben in Afghanistan so wenig verloren, wie die Amis oder alle anderen ISAF-Truppen.

    Gerade weil die Amis nur aus strategischen Gründen dort agieren, darf man keinesfalls vergessen, dass die Taliban dies genau so tun! Ihre Ziele sind alles andere als tauglich für ein friedliches Zusammenleben. Ihre 'Gesellschaft' ist geprägt von archaischer und gewalttätiger Herrschsucht!
  • Konradin schrieb:

    Komisch nur, daß die Taliban durchaus trennscharf Deutsche angreifen können, erkennt man deutsche Soldaten an ihren Uniformen oder besser von Weitem schon an ihren Fahrzeugen.


    1) Ja, genau daran erkennt man sie.

    2) Bist du wirklich so schlecht informiert, dass du glaubst, dass nur deutsche Soldaten oder Amis dort unten sterben??? Bist du wirklich der Meinung, dass dort unten Ruhe und Frieden herrscht, wenn die Deutschen und die Amis dort weg sind?

    Träum weiter.

    'Platt machen', auf gut Deutsch 'Völkermord' ist übrigens auch keine Lösung. Dies mag langfristig funktionieren, wenn man mit Völkermassen ein Land besiedeln will, wie z.B. damals in den Vereinigten Staaten


    In Deutschland hat es jedenfalls funktioniert. ;)
  • Habe ich jemals behauptet, daß eitel Sonnenschein und Frieden in Afghanistan herrschen würden, wenn dort keine fremden Soldaten mehr wären? Ich habe das nie behauptet und ich werde es auch nicht behaupten.

    Aber es gibt genügend Regionen auf dieser Welt, in welcher sich Menschen auch ohne deutsche Mithilfe die Köpfe einschlagen. Weder verhindern die Deutschen solche Taten durch ihre militärische Anwesenheit noch sind sie in der Lage, eine tatsächliche Demokratisierung gewisser Regionen zu fördern.

    Zumal die Deutschen mehrheitlich erst einmal verinnerlichen müssten, was Demokratie überhaupt ist. Im Gegensatz zu anderen Ländern gab es NIE eine mehrheitliche deutsche demokratische Tradition. Die Deutschen waren bisher nicht in der Lage, die Demokratie als die Wunschform ihrer Politik aus eigener Kraft zu installieren, bedurften sie doch zweier verlorener Weltkriege und dem Diktat der Sieger, sich demokratischer Gepflogenheiten zu bedienen. Und heute machen sie so, als wären sie die Erfinder der Demokratie schlechthin.

    Demokratie als Exportartikel im Schlepptau der Bundeswehr? Ich finde das keine gute Lösung. Denn funktionieren wird es ohnehin nicht.
  • Konradin schrieb:

    ... Aber es gibt genügend Regionen auf dieser Welt, in welcher sich Menschen auch ohne deutsche Mithilfe die Köpfe einschlagen. Weder verhindern die Deutschen solche Taten durch ihre militärische Anwesenheit noch sind sie in der Lage, eine tatsächliche Demokratisierung gewisser Regionen zu fördern. ....


    Völlig richtig, genau das sage ich seit langem! Ebenso die fadenscheinigen Begründungen der USA (siehe Irak).


    Doch wie gesagt, bei aller Kritik an dem ISAF-Einsatz in Afghanistan sollte man die aktuelle Bedrohung der ganzen Region durch die Taliban und befreundete andere radikal-islamische Organisationen nicht vergessen!
  • Deutschland wurde platt gemacht? Da bin ich platt!

    Zwar ganz knapp am Thema vorbei, aber …

    'Platt machen', auf gut Deutsch 'Völkermord' ist übrigens auch keine Lösung. Dies mag langfristig funktionieren, wenn man mit Völkermassen ein Land besiedeln will, wie z.B. damals in den Vereinigten

    McKilroy schrieb:

    […]In Deutschland hat es jedenfalls funktioniert.

    Vielleicht verstehe ich nicht richtig …
    … meinst Du wirklich, an Deutschen wurde Völkermord verübt, Deutschland wurde „platt“ gemacht?

    Abgesehen von einigen Wenigen, die nicht mehr weiterzuverwenden waren und deshalb entsorgt wurden, wurde das gesamte Staats-, Wirtschafts-, Verwaltungs-, Justiz-, Lehr- und nur wenige Jahre später auch das Militärpersonal komplett übernommen.

    Quelle:
    „BRAUNBUCH, Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik“
    Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1965
    ES 6 B 3 – VLN 610/62 – 193/65 DDR
    (Auf Wunsch gerne weitere Quellen)

    Die deutsche Industrie verfügte nach der „totalen Kapitulation“ über 16% mehr Besitz als vor dem Krieg (großes Kopfzerbrechen: Woher stammen diese Zuwächse?).

    Quellen:

    „Neuordnung Europas“
    Vorträge vor der Berliner Gesellschaft für Faschismus- und Weltkriegsforschung 1992-1996
    Edition Organon, Berlin 1996
    ISBN 3-931034-00-3

    Zum gleichen Thema (der Verfasser: für nationalistisch „Denkende“ bestimmt unverdächtig):

    Kurt Pritzkoleit
    „Das kommandierte Wunder“
    1959 Verlag Kurt Desch, Wien-München-Basel

    Kurt Pritzkoleit
    „Männer-Mächte-Monopole“
    1963 Verlag Kurt Desch, Wien-München-Basel
  • Scheinheilig

    Also ich habe mir ein Paar dieser Komentare hier durchgelesen ist doch alles etwas scheinh...
    Die deutschen Soldaten sind nicht zum Krieg sondern zur Unterstützung der Zivilbevölkerung hingeschickt worden. Die Taliban greifen die Soldaten und Zivilisten an um die Hilfe zu verhindern denen ist jedes Mittel recht und jeder Tote deutsche Soldat ist ein Freudenfest für die.
    Die Taliban oder andere Terrorgemeinschaften nehmen keine Rücksicht auf Zivilisten siehe Irak; Pakistan sowie Afgahnistan und auch andere Länder in denen Selbstmordattentate verübt werden oder schwarze Witwen unterwegs sind. Bei uns wird jeder Soldat vor Gericht gezerrt der sich dort verteidigt und, das ist das SCHEINHEILIGE der Politik.
    Der Krieg und das ist einer kann nicht gewonnen werden aber man sollte die Afgahnen unterstützen bis sie ihr Land selber verteidigen können.
  • Natürlich sind die Soldaten ausschließlich zur Unterstützung der Zivilbevölkerung nach Afghanistan geschickt worden. Weil man Hilfe Zivilisten gegenüber eben nur in Uniform und bewaffnet leisten kann. Die sind schon recht chic, diese hübschen Uniformen. Selbstverständlich glaube ich auch an den Klapperstorch und den Weihnachtsmann und die Erde ist sowieso eine Scheibe...

    Wie wäre es eigentlich, wenn Deutsche nach Afghanistan reisen würden, um den Afghanen zu helfen, ihr Land zu verteidigen, zum Beispiel gegen deutsche Soldaten? Ich nehme an, so meintest du es natürlich nicht, Clipser. Das wäre dir doch bestimmt zu scheinheilig.
  • Konradin schrieb:

    Im Gegensatz zu anderen Ländern gab es NIE eine mehrheitliche deutsche demokratische Tradition. Die Deutschen waren bisher nicht in der Lage, die Demokratie als die Wunschform ihrer Politik aus eigener Kraft zu installieren, bedurften sie doch zweier verlorener Weltkriege und dem Diktat der Sieger, sich demokratischer Gepflogenheiten zu bedienen.


    Sehr gut.

    Und genau so geht es einigen anderen Ländern auch.

    Theoretisch hast du es verstanden, auch wenn du es nicht wahrhaben willst. ;)

    Genau so wird ein Schuh draus.


    joungster schrieb:

    Vielleicht verstehe ich nicht richtig …
    … meinst Du wirklich, an Deutschen wurde Völkermord verübt, Deutschland wurde „platt“ gemacht?


    Also wenn Deutschland nicht platt gemacht wurde, dann weiß ich es nicht.

    Schau dir doch einfach mal den Zustand Deutschlands nach dem Krieg an oder frage einfach mal Zeitzeugen. Deutschland war platt und wurde wieder aufgebaut. Und nur so war ein Neuanfang (als Demokratie) möglich. Nach dem ersten Weltkrieg sah das anders aus und das Ergebnis ist bekannt.


    Aber es gibt genügend Regionen auf dieser Welt, in welcher sich Menschen auch ohne deutsche Mithilfe die Köpfe einschlagen.


    Auch hier gilt wieder:

    Man kann nicht eine Scheiße damit entschuldigen , dass es noch mehr Scheiße auf der Welt gibt.

    Darf Jemand ungestraft deine Familie ermorden, nur weil es ja noch mehr Morde auf der Welt gibt?

    Es ist ein anderes Thema, dass es noch mehr Regionen und Länder auf der Welt gibt, in denen Chaos und Bürgerkrieg herrschedn.
  • McKilroy schrieb:

    Darf Jemand ungestraft deine Familie ermorden, nur weil es ja noch mehr Morde auf der Welt gibt?

    Sind die Deutschen jetzt die Richter der Welt, deren Aufgabe es plötzlich ist, auf der ganzen Welt für Ordnung zu sorgen und zu richten?

    Ich entschuldige überhaupt keine Mißstände auf dieser Welt, aber die Scheiße in Afghanistan stinkt zum Himmel und die Tatsache, daß deutsche Soldaten dort sind, macht die Situation keineswegs besser.

    Aufgrund unserer Geschichte habe wir Deutschen weder Grund, besonders stolz auf militärische Interventionen noch auf Demokratisierung zu sein.

    Wer war das eigentlich mit dem Überfall auf Polen 1939 und den anschließenden Eroberungsfeldzügen Fall Gelb und Fall Rot im Westen und dem Fall Blau im Osten? Die Afghanen waren es wohl nicht. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, daß diese eine Expansionspolitik betrieben haben, mit welcher sie 'neuen Lebensraum' zu erobern gedachten.

    Im Gegensatz zu den westlichen Eskapaden in Afghanistan, welche sich von 'rein humanitärer Hilfleistung' über 'strukturellen Aufbau' bis hin zu platter 'Demokratisierung' erstreckt (wenn man die Befürworter dieser Einsätze reden hört) haben die Alliierten den Deutschen unverzüglich eine förmliche Kriegserkärung zukommen lassen und keine Sekunde damit verschwendet, von 'Hilfeleistung' und 'politischer Entwicklungshilfe' herumzufaseln.

    Die Deutschen überfielen andere Staaten ganz konkret und so verwundert es keineswegs, daß sich die Überfallenen und ihre Verbündete diesem Spuk ein Ende machen wollten. Für diese war es mehr oder minder eine Überlebensfrage.

    Du glaubst doch nicht im Ernst, werter McKilroy, daß die Alliierten die Deutschen demokratisieren oder anderweitig missionieren wollten, so wie diese heutzutage die Afghanen. Nein, viele von ihnen kämpften auf eigenem Boden, um dem Expansionsdrang der Deutschen Einhalt zu gebieten. Wie gesagt, es ging ums eigene Überleben, nicht um das Wohlergehen der Deutschen. In dieser Hinsicht sind Vergleiche wohl völlig fehl am Platz.

    Gruß Konradin
  • Konradin schrieb:

    Natürlich sind die Soldaten ausschließlich zur Unterstützung der Zivilbevölkerung nach Afghanistan geschickt worden. Weil man Hilfe Zivilisten gegenüber eben nur in Uniform und bewaffnet leisten kann.


    Da hast du sogar mal recht.
    Ich erinner mich, dass mal Ingenieure und andere Helfer entführt wurden. Diese waren auch nicht bewaffnet. Überlebt haben sie es auch nicht. Vielleicht schaffst du es ja mit Menschenketten und lustigen Liedern den Frieden ins Land zu bringen. Dabei kann man sich gelegentlich noch den Kopf von den Taliban abschneiden lassen. Ist bestimmt ganz amüsant [/Ironie]
  • Na klar, Pansenfresser, die Bundeswehr ist eine Mischung aus Rotem Kreuz und THW. Zusätzlich haben sie noch an einem Selbstverteidigungskurs teilgenommen. :depp:

    Wie kommst du eigentlich darauf, daß ich lustige Lieder bevorzuge, Friedensmissionar bin und Menschenketten bevorzuge, haben dich etwa die Vorurteile übermannt? Ich frage dies übrigens ganz ohne Ironie.
  • Pansenfresser schrieb:

    Da hast du sogar mal recht.
    Ich erinner mich, dass mal Ingenieure und andere Helfer entführt wurden.


    Daran kann ich mich auch noch erinnern. Aber ich habe nie gehört, dass Deutsche Soldaten in solchen Entführungsfällen jemals etwas ausrichten konnten. Soweit ich weiß kamen Befreiungen dadurch zustande, dass man mit der "bösen" Seite verhandelt bzw. geredet hat. Mit Gewalt kommt man gegen andere Gewalttätige eben nicht wirklich voran. Besser die tun sich mal zusammen; haben ja genug gemeinsame Eigenschaften beide Seiten :rolleyes:
  • Konradin schrieb:



    Wie kommst du eigentlich darauf, daß ich lustige Lieder bevorzuge, Friedensmissionar bin und Menschenketten bevorzuge,


    Kann ich dir sagen. Wegen dem, was ich von dir zitiert habe. Wenn das alles so einfach wäre, dann würde man da ohne Waffen runter gehen. Isses aber nicht.

    Natürlich kann man das auch alles sein lassen. Sollen die sich mal gegenseitig die Köppe einschlagen daunten. Geht uns ja nichts an.


    Aber ich habe nie gehört, dass Deutsche Soldaten in solchen Entführungsfällen jemals etwas ausrichten konnten.


    Liegt denke ich mal daran, dass die deutschen nicht dürfen. Kommt doch sowieso wieder der Staatsanwalt und meckert rum, wenn jemand der Geiselnehmer stirbt.
    Bei anderen Ländern klappt das. Frag mal die Holländer, Amerikaner, Belgier, Franzosen, etc. Da fackeln die nicht lang.
  • Richtig, das Köpfe-Einschlagen wird durch die deutsche Beteiligung ungleich zivilisierter. :D

    Schade, daß du dich scheinbar in einer schwarz-weißen Welt befindest, die nur die beiden Extreme zulässt, Pansenfresser. Zwischen humanitärer Hilfeleistung und militärischer Intervention liegen Welten, ebenso zwischen militärischer Intervention und Ignoranz.

    Aber du wirst dich entscheiden müssen, Pansenfresser, deine Patchwork-Argumentation ist nicht konkludent. Einserseits sind dir die Verhältnisse in Afghanistan nicht zivilisiert genug (womit ja die deutsche Intervention dort gerechtfertigt wird), andereseits stören dich hierzulande aber gerade die Errungenschaften der Zivilsation wie z.B. die Unversehrtheit des menschlichen Lebens (was aus deiner Äußerung über die Einstellung der hiesigen Staatsanwaltschaft offenkundig ergibt).

    Oder ist es etwa so, daß der eigentliche Wert der Zivilisation nur solange hochgehalten wird, solange er als Rechtfertigung für eher unzivilisiertes Verhalten herhalten muss? Stimmt, da fackeln wir nicht lange...
  • Konradin schrieb:

    Wer war das eigentlich mit dem Überfall auf Polen 1939 und den anschließenden Eroberungsfeldzügen Fall Gelb und Fall Rot im Westen und dem Fall Blau im Osten?



    Immer, wenn man nicht weiter weiß, kommt dieses Totschlagargument. :depp:

    Du hast Recht, alles, was die Afghanen, die Iraker, die Iranis usw. machen, ist okay, weil Deutschland ja vor 70 Jahren Polen überfallen hat.



    Pansenfresser schrieb:

    Vielleicht schaffst du es ja mit Menschenketten und lustigen Liedern den Frieden ins Land zu bringen.


    Jo, manchmal hat man wirklich den Eindruck, dass einige Leutz sowas glauben.



    @ Konradin

    Auch wenn du es scheinbar nicht mitgekriegt hast, der deutsche Einsatz in Afghanistan ist vom Grunde her nicht militärisch. Er wird es nur leider immer mehr werden. Das Ziel ist nicht die Eroberung sondern Hilfe zur Selbsthilfe.
  • Wieso ist es ein Totschlagargument, daß der Einmarsch der Deutschen in Polen, Frankreich und andere Länder im Zweiten Weltkrieg nicht mit dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan vergleichbar ist?

    Ist es nicht Fakt, daß die Deutschen damals einen Angriffskrieg geführt haben? Ich fürchte, mit dieser Meinung stehe ich keinesfalls allein.

    Aber wie du die heutige Situation im nahen und mittleren Osten mit dem Einmarsch Deutschlands in Polen verknüpfst ist einsame Spitze. Auf solche Ideen muß man erst einmal kommen. :depp:

    Natürlich ist der Bundeswehreinsatz in Afghanistan kein Eroberungskrieg, dort gibt es schlicht und einfach nichts, was sich zu erobern lohnen würde. Außer vielleicht für die Russen den Zugang zum Meer, aber auch diesen Traum habes sie ausgeträumt. Aber die Bundeswehr ausgerechnet als Intrument der Hilfe zur Selbshilfe? Daß ich nicht lache!
  • Konradin schrieb:

    Natürlich ist der Bundeswehreinsatz in Afghanistan kein Eroberungskrieg, dort gibt es schlicht und einfach nichts, was sich zu erobern lohnen würde. Außer vielleicht für die Russen den Zugang zum Meer, aber auch diesen Traum habes sie ausgeträumt. Aber die Bundeswehr ausgerechnet als Intrument der Hilfe zur Selbshilfe? Daß ich nicht lache!

    Ääähhmmm, Zugang zum Meer? An welches Meer grenzt Afghanistan denn? Weißt du überhaupt wo Afghanistan liegt? Und die Russen brauchen sicherlich keinen Meereszugang über Afghanistan, die haben selber genug Zugänge.

    Und Konradin schade das es nicht mehr Leute wie dich gibt. Leute die in Krisengebiete fahren und dort helfen. Ich kann mir dich gut in Afghanistan vorstellen, wie du eigenhändig eine Mädchenschule baust, zusammen mit den Bauern aus dem Dorf, wie ihr lacht und bei der Arbeit fröhliche afghanische Lieder singt. Und wenn dann die bewaffneten Taliban kommen gehst du hin und erzählst ihnen was für eine schreckliche Zeit der zweite Weltkrieg gewesen ist und das sie doch solche Fehler nicht auch im eigenen Land machen sollen. Sie werden dann ihre Kalaschnikow's, Bomben und Raketen wegwerfen und ihr werdet euch weinend vor Glück in die Arme fallen, um dann die Ärmel hoch zu krempeln und die Mädchenschule zu ende zu bauen. Und dann erst die Eröffnungsfeier, wenn die von dir nach Feierabend zu Lehrern umgeschulten Taliban die ersten Kinder begrüßen, ja dann werfen auch die Frauen und Mädchen ihre Burkas weg und du bekommst die Tochter vom Häuptling und mit der ziehst du dann ins nächste Bergdor ......... ääähhmmm neee quatsch natürlich ins nächste afghanische Fischerdorf am Meer um auch die dortigen Menschen auf den richtigen Weg zu führen ........ ach es könnte alles so schön sein, aber nein die drecks Deutschen mussten ja Soldaten da hin schicken, die alles was sich bewegt ermorden. Bevorzugt natürlich Frauen, Kinder und andere Zivilisten!

    Aber Konradin du musst nicht verzweifeln. Es gibt auf dieser Welt noch andere Gegenden die auf deine Hilfe warten. Du kannst z.B. nach Afrika gehen. Auch dort gibt es fehlgeleitet Terroristen, die in ihren Herzen aber alle den Frieden tragen und nur jemanden wie dich brauchen. Jemanden der ihnen den richtigen Weg in eine friedliche Zukunft weist. Möge die Macht mit dir sein!
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Offenbar bist du wieder einmal nicht in der Lage, richtig zu lesen, Henry277, denn sonst wäre dir nicht entgangen, daß ich keineswegs behauptet habe, Afghanistan liege am Meer (an welchem auch immer). Ich spiele lediglich auf die strategische Lage Afghanistan insbesondere für die Russen an.

    Ich vergaß, daß diese natürlich überhaupt kein Interessse am Zugang zum indischen Ozean haben dürften, weil ein Neunmalkluger wie du feststellt, daß sie schon Zugang genug haben - und Meer ist schließlich Meer. :löl:

    Aber ich scheine dir ja gehörig auf die Füsse getreten zu haben, wenn du schon so schön auf mich schimpfst. Schade nur, daß ich mir deine bestimmt wohlgemeinten Unterweisungen nicht zu Herzen nehme, dazu sind sie mir zu trivial.

    Offenbar ist es dir entgangen, daß ich weder ein Freund der Taliban noch grundsätzlich ein Pazifist bin. Nur halte ich es für einen ausgemachten Schwachsinn, humanitäre Hilfeleistung (oder was man dafür hält) ausgerechnet durch die Bundeswehr durchführen zu lassen. Die Quittung dafür folgt in Form gefüllter Leichensäcke.

    Mir liegt es fern, dich und deinesgleichen belehren zu wollen. Aber wen es dennoch in deutscher Uniform in afghanische Gefilde zieht, der soll er es von mir aus tun. Nur das anschließende Jammern geht mir doch gehörig auf den Sack. Wenn ihr nicht bereit sein, für eure vermeintlich gute Sache ins Gras zu beißen, dann lasst es eben sein und geht gar nicht erst hin.

    Und jetzt komm mir bitte nicht mit der alten Leier, daß 'unsere' Jungs dort meine Interessen vertreten. MEINE ganz bestimmt nicht. Ich habe kein Interesse an toten Deutschen, genausowenig wie ich glaube, daß die deutsche Anwesenheit hilft, dort Blutvergießen zu vermeiden - eher im Gegenteil.
  • Konradin schrieb:

    Offenbar bist du wieder einmal nicht in der Lage, richtig zu lesen, Henry277, denn sonst wäre dir nicht entgangen, daß ich keineswegs behauptet habe, Afghanistan liege am Meer (an welchem auch immer).

    Doch ich bin dazu in der Lage und ich lese das was du schreibst. Deine Gedanken, die du beim schreiben hast, kann ich natürlich nicht lesen. Also wenn du möchtest das du verstanden wirst musst du das so schreiben das man genau versteht was du meinst.

    Konradin schrieb:

    Ich spiele lediglich auf die strategische Lage Afghanistan insbesondere für die Russen an.

    Ich vergaß, daß diese natürlich überhaupt kein Interessse am Zugang zum indischen Ozean haben dürften, weil ein Neunmalkluger wie du feststellt, daß sie schon Zugang genug haben - und Meer ist schließlich Meer.

    Und wie kommen sie von Afghanistan an den indischen Ozean? Indem sie schnell noch ein paar Länder besetzen? Ich glaube das geht mit der Pazifikflotte schneller und billiger. :weglach:
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Henry277 ()

  • McKilroy schrieb:

    @ Konradin

    Auch wenn du es scheinbar nicht mitgekriegt hast, der deutsche Einsatz in Afghanistan ist vom Grunde her nicht militärisch. Er wird es nur leider immer mehr werden. Das Ziel ist nicht die Eroberung sondern Hilfe zur Selbsthilfe.

    Es funktioniert heute also noch genauso wie damals:

    joungster schrieb:

    »Die Umstände haben mich gezwungen, jahrzehntelang fast nur vom Frieden zu reden. Nur unter der fortgesetzten Betonung des deutschen Friedenswillens und der Friedensabsichten war es mir möglich, dem deutschen Volk Stück für Stück die Freiheit zu erringen und ihm die Rüstung zu geben, die immer wieder für den nächsten Schritt als Voraussetzung notwendig war.... Es war nunmehr notwendig, das deutsche Volk psychologisch allmählich umzustellen und ihm langsam klarzumachen, dass es Dinge gibt, die, wenn sie nicht mit friedlichen Mitteln durchgesetzt werden können, mit Mitteln der Gewalt durchgesetzt werden müssen. Dazu war es aber notwendig, nicht etwa nun die Gewalt als solche zu propagieren, sondern es war notwendig, dem deutschen Volk bestimmte außenpolitische Vorgänge so zu beleuchten, dass im Gehirn der breiten Masse des Volkes ganz allmählich die Überzeugung ausgelöst wurde: wenn man das eben nicht im Guten abstellen kann, dann muss es mit Gewalt abgestellt werden.«



    Henry277 schrieb:

    Und wie kommen sie von Afghanistan an den indischen Ozean? Indem sie schnell noch ein paar Länder besetzen? Ich glaube das geht mit der Pazifikflotte schneller und billiger.

    Jetzt glaube ich aber,dass du keine Ahnung hast,wo Afghanistan liegt.Hier mal eine Karte.
    Für eventuelle Rückfragen: Das Arabische Meer ist ein Randmeer des Indischen Ozeans.

    Gruß,jarvis.
    [FONT="Palatino Linotype"][SIZE="2"]Heut' mach ich mir kein Abendbrot, heut' mach ich mir Gedanken.[/SIZE][SIZE="1"]([URL="http://www.broeckers.com/archiv/wolfgang-neuss-neuss-deutschland/"]Wolfgang Neuss[/URL])[/SIZE][/FONT]
    [SIZE="1"][FONT="Georgia"]Frank Zappa isn't dead, he just smells funny...[/FONT][/SIZE]
  • Konradin schrieb:

    Außer vielleicht für die Russen den Zugang zum Meer, aber auch diesen Traum habes sie ausgeträumt.


    jarvis schrieb:

    Jetzt glaube ich aber,dass du keine Ahnung hast,wo Afghanistan liegt.Hier mal eine Karte.
    Für eventuelle Rückfragen: Das Arabische Meer ist ein Randmeer des Indischen Ozeans.


    Liegt Afghanistan am arabischen Meer??? Also ich sehe da auf deiner Karte noch ein Land dazwischen.

    Und auch im Norden sehe ich nicht so wirklich Russland an Afghanistan grenzen.

    Und dass die Russen im Nordwesten, im Norden und im Osten Zugänge zu Meeren haben, scheint den Leutz auch nicht klar zu sein.


    Tja Henry277, wie sollen wir beide mit Leutz diskutieren, die so wenig Ahnung haben, wie die politischen Grenzen verlaufen.




    Konradin schrieb:

    . Aber die Bundeswehr ausgerechnet als Intrument der Hilfe zur Selbshilfe? Daß ich nicht lache!


    Recherchier einfach mal, was die Deutschen dort unten machen.

    Aber du bist wahrscheinlich so voreingenommen, dass du gar nicht mehr neutral die Situation beurteilen kannst.

    Die Ziele des Einsatzes sind klar. Nur leider wird es sehr schwer, diese Ziele zu erreichen, da es dort unten zu viele Schwachköpfe gibt, die versuchen, zu verhindern, dass dort stabile Verhältnisse entstehen.
  • Schön, wie ihr mir hier Geografienachhilfe gebt. Aber ich ich habe doch weder behauptet, daß Afghanistan direkt am Meer liegt noch habe ich mich über geografische Gegebenheiten ausgelassen. Ich habe lediglich - beiläufig - erwähnt, daß selbst die Russen ihren Traum vom Zugang zum Indischen Ozean ausgeträumt haben.

    Diesen Traum habe ich ihnen übrigens keineswegs unterstellt, das war damals eine der wesentlichen Behauptungen der NATO und russische Kreise dementierten dies nicht. Daß Afghanistan nicht an Russland selbst grenzt, sondern im Norden lediglich an die ehemalige Sowjetunion tun nichts zur Sache. Abgehalten hat es die Russen offenbar nicht, auf direktem Landweg in Afghanistan einzumarschieren. :depp:

    Offenbar ist dir entgangen, werter McKilroy, daß Sowjetunion noch einige Jahre als UdSSR existierte, nachdem die in Afghanistan einmarschiert sind. Selbstverständlich hatten die damalige UdSSR 1979 eine gemeinsame Grenze mit Afghanistan. Oder erwartest du, daß man die geschichtlichen Fakten eigens für dich zurechtlügt?

    Aber es liegt nicht in meiner Intention, Ignoranten Hintergrundwissen in den Allerwertesten blasen zu wollen. Wenn jemand meint, Meer sei Meer und militärisch sei es Jacke wie Hose, welches, dann soll er meinetwegen selig damit werden. Aber wundern braucht er sich dann nicht, wenn er Gefahr läuft, sachlich nicht mehr Ernst genommen zu werden.

    Soll ich jetzt ernsthaft recherchieren, was die Deutschen dort machen? Auf Minen fahren und sich anschließend in die Heimat zurückfliegen lassen. Zynisch, aber leider wahr.