Umfrage-Griechenland Hilfe

  • Aktuell

  • simon
  • 9964 Aufrufe 84 Antworten

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Siech im Geldkrieg

    Wir sind wieder mal Europas Deppen! - Schlagzeile der „Bildzeitung“ am 11. Mai 2010

    Einmal mehr wurden die Untertanen der BRD durch das Mitteilungs- und Lügenblatt der BRD-Regierung schamlos belogen!

    Bei der Beurteilung der „Hilfe“ für Griechenland muss ein wenig weiter – auch in Zeiträumen – ausgeholt werden, als es die Beschränktheit des „Bild“-Lesers zulässt. Hätte z. B. die BRD die Griechen für die Morde und Verwüstungen, die deutsche Christenhorden in ihrem Land angerichtet haben, entschädigt, statt sie nun auf ihre Herrenmenschenart Mores zu lehren, wäre wohl kaum „Hilfe“ notwendig geworden (so aber erleben die Deutschen in jenem Land gerade den Anfang vom Ende ihres dritten Griffs nach der Weltmacht).

    Nach Verdun und Stalingrad hatte es die deutsche Bourgeoisie beim dritten Mal klüger anstellen wollen. Mit dem Euro, einer Fortsetzung der D-Mark mit anderen Mitteln – man nennt diesen Plan die Maastricht-Kriterien – sollten die übrigen, wirtschaftlich schwächeren, weniger tüchtigen, weniger sekundärtugendhaften Nachbarn durch pure Ökonomie in die Rolle jener „Hilfs-“ oder „Randvölker“ gezwungen werden, denen schon Hans Kehrl, der Präsident der Reichswirtschaftskammer, die Dreckarbeit hatte überlassen wollen.

    Lange Jahre schien alles bestens zu laufen. Die Deutschen wurden „Exportweltmeister“. 2007 betrug das Exportvolumen 969 Milliarden Euro, 85 Prozent davon gehen in Länder der Europäischen Union. Der Überschuss der deutschen Handelsbilanz stieg von 65 Milliarden Euro im Jahr 1999 auf 199 Milliarden in 2007 und addierte sich in dieser Zeit auf 1.130 Milliarden (1,13 Billionen) Euro, die Deutschland seinen Nachbarn aufs friedlichste abknöpfte. Woher sollten die das Geld nehmen, wenn nicht aus Staatsanleihen oder – natürlich staatlich verbürgten – Krediten, die bei entsprechend hohen Zinsen von deutschen Banken gern übernommen wurden?

    Jeder „Bild“-lesende Depp hätte sich ausrechnen können, wohin das führen musste, wäre er von Leuten wie dem sozialdemokratischen Finanzminister Hans Apel und seinen Nachfolgern nicht mit der Parole, Deutschland sei, weil es als Preis für die Ausplünderung des Kontinents einen etwas höheren Beitrag zum EU-Haushalt (2008: knapp neun Milliarden) leiste, der „Zahlmeister Europas“, in die chauvinistische Irre geführt worden.

    Guido Westerwelle – der sprachgewaltige Außenvertreter der deutschen Industrie – besuchte im Auftrag von Angela Merkel Anfang des Jahres Athen, um den Griechen klarzumachen, dass Deutschland nur dann europäische Kredite gewähren werde, wenn Griechenland sechzig Eurofighter für 4,9 Milliarden Euro beim deutschfranzösischen Rüstungskonzern EADS und, zu den vier bereits bestellten, für eine Milliarde mehr zwei weitere deutsche U-Boote kaufe. Präsident Sarkozy, so erzählte der griechische Premier Papandreou seinem Freund Cohn-Bendit, habe von den Griechen für seine Zustimmung zum „Hilfspaket für Griechenland“ verlangt, sechs Fregatten im Wert von 2,5 Milliarden Euro in Frankreich zu kaufen.

    Zur selben Zeit, da sie das Land nötigen, Waffen zu bestellen, die das griechische Militär nur für einen Krieg gegen den Nato-Nachbarn Türkei brauchen könnte, warnen Deutsche und Franzosen die Griechen dringlich, nicht länger „über ihre Verhältnisse zu leben“. Mit der gleichen infamen Parole hatte Gerhard Schröder 2002 begonnen, Deutschlands „kleine Leute“, zu welchen die SPD die Arbeiterklasse heruntergewirtschaftet hat, zu enteignen. Unter seiner Nachfolgerin Merkel wird die Agenda 2010 nun Exportmodell, ihre Schmarotzer sind nun die faulenzenden Südländer.

    Natürlich ist das alles so wahr wie ein Bericht der „Bild“-Zeitung oder eine Rede von Thilo Sarrazin:
    • Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Griechenland liegt mit 41,6 Stunden deutlich über dem EU-Durchschnitt von 37,4 Stunden
    • Das mittlere Renteneintrittsalter liegt mit 61,4 Jahren im EU-Durchschnitt
    • Das Lohnniveau liegt bei 73 Prozent des EU-Durchschnitts.
    • Die Renten liegen bei 55 Prozent des EU-Durchschnitts.

    Um den ob der staatlichen Garantien von mehr als zwanzig Milliarden Euro murrenden Wähler zu besänftigen, fügten die deutschen Politiker ihren Verwarnungen der Griechen immer auch den Hinweis an, die Hilfe sei „in unserem eigenen Interesse“, was nur zu wahr ist, wenn man als „unser eigenes Interesse“ das der Rüstungsindustrie und der deutschen Banken versteht, die bei einer Entwertung der griechischen Staatsanleihen auf einen Schlag 28 Milliarden Euro verlören (allein die verstaatlichte Hypo Real Estate ist mit griechischen Anleihen über 7,9 Milliarden dabei). Dramatischer noch die Lage der Franzosen, die griechische Staatspapiere im Wert von fünfzig Milliarden Euro halten. Sarkozys Eifer für ein Hilfspaket verhielt sich zu dem Merkelschen denn auch wie 50 zu 28.

    Griechenland also wird nun sparen und fällt, bis auf die bestellten Rüstungsgüter, für den Absatz deutscher Waren aus. Solche Zukunft droht auch den anderen Staaten, denen eine zartfühlende Presse (mit Griechenland) den Familiennamen PIGS verpasst hat: Portugal, Irland und/oder Italien, Spanien. Allein der deutsche Export nach Italien und Spanien übertrifft den Export in die USA um jährlich vierzig Milliarden. Man kennt die Panik, die an der Börse und im Wirtschaftsteil ausbricht, wenn der Export von Porsche und Mercedes in die USA um zehn Prozent einbricht.
    Würde darum nun ein Euroland nach dem andern, wenn nicht heute, dann morgen, zahlungsunfähig und kriegte, wie die Griechen, den Gürtel enggeschnallt, blieben die Deutschen – so gerecht ist der Herr – auf ihrem Pofel sitzen, und auch der dritte Griff nach der Weltmacht wäre einer ins Klo gewesen.

    Man könnte freilich auch – einen weiteren – Krieg anfangen. Das martialische Vokabular, mit dem Politiker und Journalisten „den Angriff auf“ beziehungsweise „den Krieg gegen“ den Euro belegen, gilt vorläufig noch den „Spekulanten“ auf den „internationalen Finanzmärkten“, die freilich nichts zu spekulieren hätten, hätten die Exporteure nicht Staaten genötigt, faule Papiere auszustellen. Was aber geschieht, wenn der Fall, der in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai unter Einsatz von 750 Milliarden Euro, die keiner hat, noch abgewendet wurde, in zwei oder drei Jahren tatsächlich eintritt?
  • joungster schrieb:

    ... Hätte z. B. die BRD die Griechen für die Morde und Verwüstungen, die deutsche Christenhorden in ihrem Land angerichtet haben, entschädigt, statt sie nun auf ihre Herrenmenschenart Mores zu lehren, ...



    Dein Problem liegt wo ganz anders! Fast jedes Thema versuchst du zielsicher auf die Zeit der Naziherrschaft und des 2. Weltkriegs zu lenken. Andere Völker (Europas) haben auch genug Dreck am Stecken ihrer Vorfahren.

    Also hör endlich mal auf, deinen persönlichen Hass auf Deutschland und die Deutschen auf alles zu projizieren, was heute in der Welt abläuft!


    Dass Konzerne und Finanzinstitute, die in DE beheimatet sind, sich sicher mit und skrupellos am griechischen Elend bereichert haben und unsere Regierungen unfähig genug sind, mag ich gar nicht bestreiten. Dass man aber, wie du, alles nur auf angebliches deutsches Großmachtstreben zurückführt, mag nur mit deinem SturlinksaußenichhasseDeuschlanddenken zu erklären sein.

    Für Spanien, Italien und Portugal wirst du sicher ähnliche Schuldzuweisungen für Deutschland schreiben. Viel Spaß dabei!
  • Faehnrich schrieb:

    Also hör endlich mal auf, deinen persönlichen Hass auf Deutschland und die Deutschen auf alles zu projizieren


    Freies Land, freie Meinung und wo drin siehst du bitte einen Problem ? und was auch zu bemerken ist, hat joungster im Gegensatz zu mir den Deutschen Pass, was beides nicht heißen soll, dass man ein Hass auf Deutschland hat.
  • Zudem ist auch der freien Meinungsäußerung Grenzen gesetzt.


    Besonders, wenn es von einem kommt der/die nicht deutsch stämmig ist, oder wie sollte man das nun verstehen twinky?
  • Uludag schrieb:

    Besonders, wenn es von einem kommt der/die nicht deutsch stämmig ist, oder wie sollte man das nun verstehen twinky?

    ... mal nichts hineininterpretieren und potenzieren. Dein Gedankengang war weder so gemeint, noch sollte so verstanden werden. ;)
  • Hier mal ein kleine Ausschnitt den ich gefunden habe, der spiegelt aber meine Meinung zu dem ganzen wieder.

    das ist aber auf D bezogen

    "Die Befürchtungen der Regierungen, dass aufgrund der Krise mit massiven Unruhen gerechnet werden muss, kommen nicht von ungefähr. Da unser gesamtes System weltweit absichtlich an die Wand gefahren wird, beginnt das aufständische Verhalten der Bevölkerungen natürlich nicht unerwartet. Ganz im Gegenteil, alles sieht danach aus, als würde es gemäß einem perfekten Plan ablaufen.

    Solange die Menschen nur einen Einkommensverlust befürchten müssen, gehen sie noch einigermaßen friedlich auf die Straßen. Wird der finanzielle Nachteil allerdings real und verliert die Masse dazu noch ihre Arbeitsplätze, dann spitzt sich die angespannte Lage schnell zu und die Wut kocht hoch."
  • Generale schrieb:

    Hier mal ein kleine Ausschnitt den ich gefunden habe, der spiegelt aber meine Meinung zu dem ganzen wieder.
    das ist aber auf D bezogen
    " Da unser gesamtes System weltweit absichtlich an die Wand gefahren wird, beginnt das aufständische Verhalten der Bevölkerungen natürlich nicht unerwartet. Ganz im Gegenteil, alles sieht danach aus, als würde es gemäß einem perfekten Plan ablaufen.
    "


    Dem kann ich mich ausnahmslos und vorbehaltlos anschließen. Die großen Rating Agenturen spielen hier Monopoly und können ob begründet oder nicht über das Wohl und Wehe nach Gutdünken entscheiden. Siehe hier:Brüssel: Ratingagentur stuft EU-Metropole runter
    Wer einmal herabgestuft ist, dem fällt es noch viel schwerer seine Schulden zu begleichen. Warum gründet Europa nicht seine eigene Rating Agentur ?
    Von "über dem Teich" kam nach dem 2. WK selten was Gutes.
  • Grichenland sollte keinen Cent erhalten und in den Staatsbankrot gehn wie einst Argentinien.
    Ungehörig Wer jetzt die Zeche zahlt, aber wahr klar das wieder unten eingespahrt wird wie Man es nicht anders gewohnt ist im Kapitalisten Mekka Germanien ..........
    [COLOR="Lime"]Hüte deine Tüte, den High sein heist Frei sein [/color]
  • Es sieht so aus als ob es bald Nachfolger für die Griechen geben wird. Das 750 Milliarden € Paket konnte die Erschütterung der Eurozone dämpfen, aber nicht beenden. Seht selbst:

    Anleihemarkt
    Schuldenkrise erfasst Frankreich und Niederlande
    Erst die Griechen, dann Portugiesen und Spanier - und jetzt Franzosen und Niederländer: Anleger meiden die Anleihen dieser Länder und flüchten nach Deutschland und in die USA.
    Ein Stratege sagt: "Das sind die letzten Mohikaner." von Tobias Bayer Frankfurt und Christine Mai Frankfurt
    Die europäische Schuldenkrise reißt inzwischen auch die Anleihen Frankreichs, der Niederlande und Österreichs nach unten. Der Renditeaufschlag zu deutschen Bonds mit einer Laufzeit von zehn Jahren lag am Montag für die Franzosen bei 47, für die Niederländer bei 36 und für die Österreicher bei 67 Basispunkten. Zum Vergleich: Die Durchschnittswerte liegen laut Bloomberg bei 29, 24 und 45 Basispunkten.
    "Inzwischen wird die gesamte Währungsunion in Zweifel gezogen. Das ist wirklich besorgniserregend", sagte Kornelius Purps, Anleihenstratege von Unicredit. "Warum das passiert, ist schwer zu erklären. Es handelt sich um eine Ansteckung." Anleger flüchteten in die aus ihrer Sicht sichersten Anleihen. Das seien deutsche, amerikanische und japanische Anleihen, so Purps. Diese Papiere "sind die letzten Mohikaner", die noch gefragt seien...
    Anleihemarkt: Schuldenkrise erfasst Frankreich und Niederlande | FTD.de
  • Hilfe für Griechenland, und findet ihr die EU als sinnvoll 142
    1.  
      Ja, Solidarität ist Pflicht, gerade in schlechten Zeiten (25) 18%
    2.  
      Nein, wir können uns das nicht leisten (78) 55%
    3.  
      Ja, die EU ist sinnvoll und zeitgemäß (32) 23%
    4.  
      Nein, wir sollten aus der EU austreten (49) 35%