Lügen im Lebenslauf?

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  • schweini666
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  • Lügen im Lebenslauf?

    Hallo zusammen,

    mein Problem ist, ich habe einen sehr lückenbefallenen Lebenslauf. Abgebrochenes Studium, kurzzeitig arbeitslos gemeldet, Schule unsauber abgeschlossen. Da kommt schon einiges zusammen und sieht auf meinem Lebenslauf natürlich mehr als unschön aus.

    Meine Frage wäre nun, in wie weit ein Arbeitgeber den Wahrheitsgehalt einer Angabe auf dem Lebenslauf überprüfen kann?

    Mein Gedanke war mir für einen Zeitraum von etwa 3 Jahren einen 400 euro Job oder sogar 40h Job von einem Bekannten bescheinigen zu lassen, der eine bestimmte Firma hat. Die durch diesen Job erhaltene (oder in meinem Fall nicht erhaltene) berufliche Erfahrung wäre nicht weiter relevant bzw. für meine Bewerbung uninteressant. Es ginge mir nur um Lückenfülle.

    Ist es also für den Arbeitgeber möglich herauszufinden, dass ich gelogen habe?



    Gruß und danke für eure Meinungen, bitte steinigt mich nicht :)
  • Ist es also für den Arbeitgeber möglich herauszufinden, dass ich gelogen habe?


    Sicherlich nicht direkt. Aber du weißt nie, ob er es nicht doch irgendwann herausfindet.

    Unabhängig von der Machbarkeit, der entscheidende Punkt ist, dein Arbeitgeber kann dich jederzeit fristlos kündigen, wenn er doch dahinter kommt, da das Arbeitsverhältnis nur aufgrund einer Täuschung deinerseits zustande gekommen ist.

    Da kommt schon einiges zusammen und sieht auf meinem Lebenslauf natürlich mehr als unschön aus.


    Sicher, aber vieles kommt auch auf die Verpackung an. Das du dein Studium geschmissen hast heißt ja nicht automatisch, dass du es leistungsmäßig nicht geschafft hast, es kann ja zB. auch familiäre Gründe gegeben haben, die dich gezwungen haben, dein Studium abzubrechen.
  • Grundsätzlich ist es natürlich Deine Entscheidung wie Du gedenkst vorzugehen.
    Ich sehe das aber aus dem Blickwinkel "Lügen haben kurze Beine". Den Spruch hast Du im Elternhaus vermutlich auch gehört und er hat Dich mächtig angeödet.
    Das dumme an Lügen ist allerdings, dass man sich nach relativ kurzer Zeit nicht mehr an den genauen Inhalt seiner Lügen erinnern kann. Eine Lüge bleibt nämlich nicht im Gedächtnis verankert. Erstens, weil Du das Gesagt selbst nicht erlebt hast und zweitens, weil Du sie unbewußt verdrängst.
    Und dann kommt der Tag der Tage, an dem Du Dich verplapperst und die Chance, dass dann Dein Konstrukt auffliegt ist relativ groß.

    Ob Du das riskieren willst, mußt Du selbst entscheiden.
  • haribooo schrieb:

    Ich sehe das aber aus dem Blickwinkel "Lügen haben kurze Beine". Den Spruch hast Du im Elternhaus vermutlich auch gehört und er hat Dich mächtig angeödet.
    Das dumme an Lügen ist allerdings, dass man sich nach relativ kurzer Zeit nicht mehr an den genauen Inhalt seiner Lügen erinnern kann. Eine Lüge bleibt nämlich nicht im Gedächtnis verankert. Erstens, weil Du das Ge


    dem würd ich jetzt so nicht zustimmen - wenn ich mal lüge, dann geh ich das imaginationskonstrukt vorher im kopf recht oft durch, denk immer wieder drüber nach, bis ich selbst nicht mehr weis, ob es real ist oder nicht. und ab dem moment wird es auch für fremde nur sehr schwer durchschaubar!

    anders ists natürlich bei einer lüge, die in einer gesprächssituation notwendig wird, vorher aber eigentlich nicht geplant war: spontane lügen sind potentiell stark anfällig für aufdeckung!


    nichtsdesto trotz sollte lügen in jeder lage natürlich vermieden werden! gerade in bewerbungsunterlagen!
  • Hallo,

    @nile hats bereits angesprochen.
    Wenn Du irgendwann auffliegen solltest, wäre das ein Grund für eine fristlose Kündigung.

    Ich spinne die Folgen der möglichen Szenarien mal weiter...

    Wenn Dein potentieller Chef sich dann derart verarscht vorkommt, könnte er auch Deinem Freund ans Bein pinkeln und ihm ne Anzeige wegen Urkundenfälschung verpassen..

    Auch würde ich darüber nachdenken, dass diese Lücken anhand des Versicherungsverlaufes
    irgendwann auffliegen können. Nicht dass Dein Bekannter für drei Jahre Sozialleistungen nachzahlen muss ;)

    Ich kann Dich verstehen, es ist heute nicht einfach und wenn man ein paar Lücken im Lebenslauf hat - aus welchen Gründen auch immer - wird man schnell in eine Schublade gesteckt und bei den Bewerbungen schnell aussortiert.

    Ich weiß jetzt zwar nicht wie alt Du bist, aber die drei Jahre könntest Du auch anders verpacken.

    Möglichkeiten wären z.B ein Sabbatjahr, Praktika oder den Urlaub in England als Auslandsaufenthalt zu verkaufen.

    Gruß Nicolas
  • Danke für eure Meinungen.

    So richtig beantworten tun diese meine Frage aber nicht.
    Es ist schon richtig, dass Lügen allgemein nicht gut ist, und sei es auch nur des eigenen Charma wegens.
    Klar ist auch, dass ein Auffliegen der Lüge ernsthafte Konsequenzen haben würde.

    Ich würde nur gerne die verschiedenen Möglichkeiten eines Auffliegens erfahren.

    Ein Verplappern wäre natürlich ein nogo.
    Wie sieht es mit Gehaltsabrechnungen oder EInzahlungen in die Rentenkasse, gibt es da Möglichkeiten für den Arbeitgeber, alles genau nach zu vollziegen?
  • Lügen in den Bewerbungsunterlagen ein NO GO!

    Erst nich lernen wollen und dann sowas veranstalten...
    Da hab ich null verständnis.

    Spätestens, wenn der Chef dich einstellt, wird der merken, was du kannst....

    Probezeit lässt grüßen...


    Danke!
    Es ist doch immer wieder eine Freude hier zu sein!
    Vielen Dank!
  • Saint Nicolas schrieb:

    Auch würde ich darüber nachdenken, dass diese Lücken anhand des Versicherungsverlaufes
    irgendwann auffliegen können.


    Hmm, Versicherungsverlauf. Hat mir bisher nichts gesagt und werde mal einen beantragen.

    Sind denn auf diesem auch Kleinigkeiten wie Minijobs/ 400€ Jobs ersichtlich? Durch diese müsste sich doch eigentlich nichts an meiner Versicherungslage geändert haben?

    brummy76 schrieb:

    Erst nich lernen wollen und dann sowas veranstalten...
    Da hab ich null verständnis.

    Spätestens, wenn der Chef dich einstellt, wird der merken, was du kannst....

    Probezeit lässt grüßen...


    Was veranstalte ich denn genau und woher weißt du woher mein Lückenhafter Lebenslauf kommt?

    Auch wenn ich mir vorgenommen hatte, auf solche Kommentare nicht zu antworten, werfe ich mal kurz meine guten Vorsätze über Bord, da ich grundsätzlich ein Freund der Rechtschaffenheit bin.

    Ich habe eine abgeschlossene Berufausbildung und stehe kurz davor mein Studium abzuschließen. Zusätzlich besitze ich die bereits erwähnten unschönen Lücken im Lebenslauf, die garantiert nicht durch Faulheit entstanden sind.
    Leider sind diese Lücken ein großes Defizit, wie ich schon mehrfach feststellen musste, also versuche ich eine Ausgleich zu schaffen.

    Anders wäre es mir natürlich auch lieber, nur geht es wohl nicht, also :depp:

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  • Klar ist es ein absolutes Übel, wenn man schon vor Beginn eines Arbeitsverhältnises mit einer Lüge startet. Muss auch nicht sein, denn mein Lebenslauf ist auch mit Sachen gespickt, die unschön aussehen, aber ich habe auch mit einem solchen Lebenslauf ein Festanstellung bekommen.
    Warum sollte man auch lügen? Früher oder später fliegt sowas auf und wenn es nur durch einen dummen Zufall der Fall ist.
    Schreibe so wie du dein Leben bisher verbracht hast und schon brauchst du über einen solchen Schritt wie diesen gar nicht nachzudenken.
    Ob das auch rechtliche Konsequenzen haben kann, das weiss ich nicht so genau, aber ich könnte es mir vorstellen, weil du mit Absicht jemanden täuschst. Ob der zukünftige Chef das so einfach hinnimmt, wage ich zu bezweifeln.
    Zweifel nicht schon, bevor du überhaupt anfängst, es zu beginnen. Gehe mit Selbstbewusstsein und einem Lächeln an die Bewerbung ran, denn wichtig ist auch, was du ausstrahlst!

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  • schweini666 schrieb:


    Sind denn auf diesem auch Kleinigkeiten wie Minijobs/ 400€ Jobs ersichtlich? Durch diese müsste sich doch eigentlich nichts an meiner Versicherungslage geändert haben?


    Das weiß ich nicht genau, könnte sein, da bei EUR 400,00 Jobs auch die Pflicht zur Abgabe von Sozialleistungen (Krankenkasse) und die Meldepflicht besteht.
  • Also ich würde da einfach vernünftig und ordentlich die Gründe für die Lücken erklären.

    Irgendwie kommt solch eine "riesen Lüge" definitiv raus, sei es durch einen "Arbeitskollegen" der zufällig jemanden aus der Firma kennt, oder auf einmal möchte dich dein Boss in einem Bereich einsetzen der Fähigkeiten aus deinem "erfundenen" Job benötigt.

    Zusätzlich bist du natürlich wesentlich angreifbarer fals jemand das rausfindet, dann könnte er dich auch in gewisser Weise erpressen, auch wenn es sich auch nur um einen "Gefallen" handeln kann.

    Was ist wenn dein neuer Chef mal in der alten Firma anruft und nicht den "Chef" erreicht sondern nur ein Abteilungsleiter o.ä. der in euren Deal nicht eingeweiht ist ?

    Sorry aber so eine wichtige Entscheidung auf so einer Lüge aufbauen, das tritt dich nur selber in den Arsch
    Upps:Up1Upp2

    Downs:
  • ... solche Lücken kann man auch zum Vorteil nutzen.

    zB. bei einem Bewerbungsgespräch. Da kannst du dir jetzt eine mitreißende Geschichte überlegen und diese dann mündlich vortragen. Das muss dann nicht 100% der Wahrheit entsprechen, nur so ungefähr... und soziales Engagement wird auch gerne gesehen

    Wenn du dich im Bewerbungsgespräch gut verkaufst und vielleicht ein paar Sympathiepunkte sammelst, dann ist das wesentlich mehr wert, als ein lückenloser Lebenslauf mit 400€ Jobs.
    [COLOR="LemonChiffon"]Wer das lesen kann, hat den Kontrast zu hoch eingestellt![/color]
  • Hi grüß dich,

    dir fehlen 3 Jahre in denen du orientierungslos warst, ergo sum würde ich diese Phase selbstsicher als Orientierungs--Phase bezeichnen.
    Du bist jung und dementsprechend musstest du erst deinen Weg finden.
    Das hört sich für dein Gegenüber auf jeden Fall besser an als wie ein "halbherziger" 400€ Job.
    Du hast Mut zu Neuem und bist flexibel.
    So könnte man dies sehen.

    Gruß

    Nachtrag: zarder war schneller....aber exakt dies ist das Leben...
    --------------------------------------------------------------------------

    "1 Dummer kann behaupten, was 10 Weise nicht widerlegen können."

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  • schweini666 schrieb:

    Hallo zusammen,

    mein Problem ist, ich habe einen sehr lückenbefallenen Lebenslauf. Abgebrochenes Studium, kurzzeitig arbeitslos gemeldet, Schule unsauber abgeschlossen. Da kommt schon einiges zusammen und sieht auf meinem Lebenslauf natürlich mehr als unschön aus.

    Meine Frage wäre nun, in wie weit ein Arbeitgeber den Wahrheitsgehalt einer Angabe auf dem Lebenslauf überprüfen kann?

    Mein Gedanke war mir für einen Zeitraum von etwa 3 Jahren einen 400 euro Job oder sogar 40h Job von einem Bekannten bescheinigen zu lassen, der eine bestimmte Firma hat. Die durch diesen Job erhaltene (oder in meinem Fall nicht erhaltene) berufliche Erfahrung wäre nicht weiter relevant bzw. für meine Bewerbung uninteressant. Es ginge mir nur um Lückenfülle.

    Ist es also für den Arbeitgeber möglich herauszufinden, dass ich gelogen habe?



    Gruß und danke für eure Meinungen, bitte steinigt mich nicht :)



    Eine Fristlose Kündigung ist natürlich unmöglich, jedoch wäre allein das schon Dokumentenfälschung und somit mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Straftat. Ich muss zugeben, dass ich mich mit dem Gestzen was Fälschungen und Ählichen anbetrift nicht besonders gut auszukennen, jedoch bin ich mir sicher, dass allein schon schriftliche Lügen bei nur kleinen Lebensabschnitten in deinem Lebnslauf als Fälschung gilt!
  • Die Welt ist schlecht und in den Bewerbungen wird sehr häufig gelogen.
    Die Bewerbungsunterlage ist eine Übersicht des Werdeganges um sich ein Bild des Bewerbers machen zu können. Letztendlich interpretiert der Personalchef den Lebenslauf und bildet sich deswegen keine objektive Beurteilung sondern eine mutmaßliche... sonst würde er auf notariell beglaubigte Bewerbungsunterlagen bestehen :D
    Das persönliche Gespräch und die Probezeit dient der Feststellung der Qualifikation.

    Lebensläufe werden deswegen regelmäßig beschönigt. Wenn der AG eine Position vergibt die verantwortungsvoll und somit verhängnisvoll für das Unternehmen sein kann, dann wird bei Ex - AG nachgehakt. Das ist aber auch nicht immer hilfreich, weil diese Beurteilung nichts mit dem Istzustand des Bewerbers zu tun haben muß.

    Es kommt also hauptsächlich auf die Probezeit an und wie man es schafft diese zu bekommen...
    Das ist die Realität.

    Liebe Grüße
    Carmen

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Carmen ()

  • Carmen schrieb:

    Die Welt ist schlecht und in den Bewerbungen wird sehr häufig gelogen.


    Wieso das so ist, hast du ja selbst in einem Satz selbst beantwortet ;)

    Abgesehen davon wie der Satz oben "Lügen haben kurze Beine" würde ich nicht mit einer Lüge leben wollen, aber bitte, wenn der TS meint mit gefälschten Referenzen sein Zukunft aufzubauen, nur zu.., wie lange das gut geht, steht in den Sternen, oder der Mutmaßung von Carmen :P


    Gruß
    Mc.Coffee