DIOXIN-Futterfett-Firma Harles und Jentzsch - gerechte Strafen für die Verantwortlichen?

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  • rumbero
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  • Ich werfe mal den Link hier in den Raum
    Sind Bio-Lebensmittel gesünder?
    Stiftung Warentest kann zumindest die geringere Belastung in Bioprodukten ebenfalls bestätigen und kann einen Testzeitraum von mind. 8 Jahren vorweisen.

    Ich bin gespannt, mit welcher Quelle McKilroy seine Behauptung über die Belastung von Biogemüse untermauern möchte ;)
  • Twinky, sehr gut. Endlich Zahlen.


    Nur auf eine Tatsache möchte ich dich aufmerksam machen:

    Aus deinem Link:

    Die mittlere Pestizidbelastung liegt bei Öko-Erzeugnissen mit 0,002 mg/kg um mindestens das 200-fache unter der Belastung von konventionellem Obst (0,4 mg/kg) und Gemüse (0,5 mg/kg).


    aus:

    helmholtz-muenchen.de/flugs/themen/ernaehrung/index.html --> PDF "Bio-Lebensmittel - umweltschonend und gesund?"

    Aussage zur gleichen Tatsache:

    Der mittlere Pestizidgehalt aller untersuchten Öko-Obstproben lag bei etwa
    0,002 Milligramm pro Kilogramm, wenn die Berechnung unter Ausschluss
    der beanstandeten Proben erfolgt, bei denen der Verdacht auf konventionelle
    Ware oder einen Verschnitt mit konventionellen Waren besteht.
    Bei
    Öko-Gemüse lag der mittlere Pestizidgehalt dann bei 0,003 Milligramm pro
    Kilogramm. Konventionelles Obst und Gemüse enthielt dagegen im Mittel 0,4
    Milligramm Pestizide pro Kilogramm.


    Merkst du die Tendenz?


    Ich will hier nicht den Bio-Anbau schlechtreden. Aber man muss schon ein wenig relativieren.

    Und eigentlich geht es hier nicht um die logischerweise vorhandenen Rückstände sondern um die massiven Verstöße.

    Es geht darum, wie oft es zu Verstößen wie jetzt zum Dioxinskandal kommt.

    So suggeriert es zumindest der Titel.


    Und es gibt auch andere Aussagen:

    Gesundheit: Sind Bio-Lebensmittel gesünder? - Gesundheit - DerWesten

    Generell gesünder seien diese Lebensmittel jedoch nicht, sagt auch die Stiftung Warentest: Ob konventionell oder nicht, beide Gruppen bekamen sehr gute aber auch mangelhafte Testurteile.

    „Auch beim Anteil von Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen gibt es kaum einen Unterschied zwischen den Produktgruppen“, so die Ernährungsexpertin. „Gemüse und Obst - egal ob aus biologischem oder konventionellem Anbau sind gesund.“ Denn auch Produkte ohne das Bio-Siegel müssen Richtwerte einhalten und dürfen beispielsweise nur einen bestimmten Prozentsatz an chemischen Pflanzenschutzmitteln oder Düngemitteln enthalten.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Phunsoldier ()

  • Na denn, Mc Kilroy ;)

    Übrigens, wenn wir schon beim Relativieren sind.... :D

    Natürlich gibt es auch (mal) sehr gute, konventionell angebaute Lebensmittel,
    genauso wie es im "sogenannten" Bio-Bereich auch (vor allem) Großbetriebe und rein Gewinn orientierte Produzenten gibt, wo Unterschiede (leider) lediglich in negativen Ergebnissen sichtbar werden.

    Und gegen (un- bzw. schlecht kontrollierte) Belastungen des Futters (siehe (Dioxin)PCB-belasteter Futtermais aus der Ukraine bei Bio-Eiern), belastete Böden, verunreinigtes Grundwasser oder auch durch Luftverschmutzung übertragene Belastungen der Böden wie übrigens auch über tierische Parasiten oder falsche Medikamentierung ist eh kaum ein Kraut gewachsen.

    Verantwortlich dafür ist
    Zum einen eben die (Profit)Gier, mit allen Auswirkungen bei der Produktion
    zum Anderen der Zwang nach exorbitanter Produktion,
    weil unser Essverhalten eben zu oft auch schon ZU Medien- und Industrie gesteuert ist.
    Vom gesunden Preis-Leistungsverhältnis z.B. der Deutschen bei den Ausgaben für Nahrungsmittel mal gar nicht zu reden ;)
    Da kaufen wir relativ gesehen weltweit fast nur für wenig Geld den billigsten Dreck ;)

    Es liegt aber eben neben dem reinen Konsumentenverhalten der Verbraucher (Wähler) auch daran,
    über politische und gesetzliche Vorgaben und Subventionen
    wirklich "vernünftige", gesunde und aber auch angemessen bezahlte Lebensmittel zu bekommen.
    Wer die letztjährigen Milch, Ei und Fleisch-Dumpingpreise derart akzeptiert,
    nimmt auch zwangsläufig in Kauf,
    dass sowohl Produzenten (auch gerade im Ausland) teils ausgebeutet werden
    und fast schon nebenbei auch die Qualität nebensächlich schlecht wird ;)

    Das daneben das Wissen um Lebensmittel
    - jahrtausendelang das Nonplusultra an Basiswissen der Menschheit fürs Überleben -
    erschreckend abnimmt, was sich natürlich auch im Essverhalten niederschlägt,
    müsste doch schon seit Jahrzehnten alle Alarmglocken klingeln lassen.

    Aber wahrscheinlich geht das auch nebenbei im Handy- und Mediengetöse unter :D

    muesli

    PS.
    Was allerdings die EINZELNEN einzuhaltenden Grenzwerte angeht....Na jaaaa :confused:
    MIR wären ja keine (Grenzwert-)Belastungen schon wesentlich lieber,
    als das Wissen darum, dass mein Körper sukzessive zur Sondermülldeponie wird :D
    Denn letztendlich "macht es (gesundheitlich) gerade auch die vermehrte Kombination der verschiedensten "Belastungen.
    Seinen es nun Pestizide, metallische, chemische wie auch pharmazeutische Restverbindungen,
    die biologisch weltweit (teils schon bis in die Antarktis nachweisbar) biologisches Leben bedroht.

    Mich nervt die Verarschung der Lebensmittelindustrie und des Handels schon sehr.
    Aber solange die entsprechenden Lobbies keinen wirklichen Gegenwind bzw. besser Gegenwehr spüren....
    Denn fast alle weltweiten Lebensmittel und Produktionsstätten inklusive der Meere sind schon unwiederbringlich belastet. Und der Wahnsinn geht munter weiter.....

    PPS
    Noch einige Infolinks:
    Ohne Bio grundsätzlich damit in Frage zu stellen ;)
    Stiftung Warentest - Bio ist nicht gesünder, aber weniger belastet - Buzz - Gesellschaft - Verbraucherschutz - Stiftung Warentest
    FiBL -Biologische Lebensmittel: Klare Vorteile für Mensch und Umwelt
    Bilanz: Stiftung Warentest: Bio ist nicht besser - Wirtschaft - Tagesspiegel
    Panorama – Die Reporter: Geheimsache Bio – was die Ökobranche verschweigt « Wir sind im Garten
    Bio-Lebensmittel: Warum sie wirklich ... - Google Bücher
    shz.de/artikel/article/111/und-was-ist-mit-bio.html
    Bio lebensmittel genauso belaste wie konventionelle - Google-Suche

    Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von muesli () aus folgendem Grund: Rechtschr. + Links

  • @McKilroy: Natürlich sind Verstöße ein großes Problem. Dennoch muß man bedenken, daß Handlungen, die im Bioanbau bereits als Verstoß gelten, im konventionellen Anbau noch rechtens sein können. Deswegen und wegen der nicht vollständig unwirksamen Aufsichten und der nicht stets kriminell handelnden Akteuren in der Produktionskette sind Bioprodukte tendentiell geringer belastet als andere.

    Was Deine Quelle angeht: Stiftung Warentest hat sich mißverständlich ausgedrückt. "Gesund" bezieht sich nur auf die Nährstoffe, nicht auf die Belastung. Eine in meinen Augen eingeschränkte Betrachtungsweise :D
  • Zunächst einmal: Ich bin dafür, dass der biologisch verträgliche Anbau deutlich ausgebaut wird.

    Man muss meiner Meinung nach bei Bewertungen, wie ich oben auch schon gesagt habe, relativieren.

    twinky schrieb:

    Was Deine Quelle angeht: Stiftung Warentest hat sich mißverständlich ausgedrückt. "Gesund" bezieht sich nur auf die Nährstoffe, nicht auf die Belastung. Eine in meinen Augen eingeschränkte Betrachtungsweise :D


    Es ist halt eine sehr schwierige Materie.

    Was ist eine Belastung? Ab wann ist eine Belastung schädlich?

    Beispiel:

    Jeder Organismus braucht Kochsalz - also Kochsalz gut. Zu wenig Kochsalz - Krankheit bzw. Einschränkung wegen Mangel. Andererseits kann ein zu viel an Kochsalz Probleme mit dem Blutdruck bereiten.


    Wenn z.B. Stiftung Warentest oder sonst wer feststellt, dass die Nitratbelastung bei herkömmlicher Anbauweise höher ist als bei Bioanbau, dann ist das eigentlich so als ob man direkt sagt:

    Anbau ohne Kunstdünger ist besser, weil man beim Anbau mit Kunstdünger Kunstdünger verwendet.


    Jetzt möchte ich mal ein Beispiel geben, was ich mit relativieren auch meine:

    Aus dem Link von twinky

    Bio-Lebensmittel haben einen höheren Gesundheitswert als konventionelle Lebensmittel: Sie haben mindestens gleich hohe, in vielen Fällen aber auch höhere Gehalte an wertgebenden Inhaltsstoffen (Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe).


    In Bio-Gemüse und -Obst finden sich 10-50 % höhere Gehalte an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen [4].


    Die Aussage lautet: Die Ernährung mit Bioobst ist gesünder, weil man mehr Vitamine und Mineralstoffe usw. zu sich nimmt.


    Das analysieren wir jetzt einmal:

    Wir lassen mal die ganzen Querverbindungen und Abhängigkeiten außer Acht und nehmen als wahr an: Je mehr Inhaltstoffe man zu sich nimmt, umso besser.

    Um rechnen zu können nehmen wir an, dass Bioobst im Mittel 130 Einheiten (%) Inhaltsstoffe hat gegenüber 100 Einheiten (%) bei normalem Obst.

    Jetzt legen wir mal zwei Definitionsbereiche fest:

    Fallunterscheidung:

    Fall 1)

    X E {Bill Gates; Schumacher, usw:}

    Für den Obstkauf pro Woche zur Verfügung stehendes Kapital: beinahe unbegrenzt.

    Obstpreis: 1 Euro/kg Braeburn Aldi bzw. 2 Euro/kg Bioäpfel.

    Kauft 2 kg Bioobst anstatt 2 kg normalem Obst.

    2 * 130 E > 2 * 100 E

    260 E > 200 E

    Behauptung stimmt!


    Fall 2)

    X E {Hartz-IV-Empfänger, normal verdienende Arbeitnehmer}

    Für den Obstkauf pro Woche zur Verfügung stehendes Kapital: 2 Euro.

    Obstpreis: 1 Euro/kg Braeburn Aldi bzw. 2 Euro/kg Bioäpfel.

    (oder auch gestern bei Aldi: 3000 g Braeburn 2,69 Euro und 750 g Bioäpfel 1,79 Euro)

    Kauft 1 kg Bioobst oder 2 kg normales Obst.

    1 * 130 E < 2 * 100 E

    130 E < 200 E

    Behauptung stimmt nicht.

    Normales Obst ist für den Hartz-IV-Empfänger gesünder als Bioobst.


    Fazit:

    Man muss immer wieder mal nachsehen, womit man absolute Werte in Relation setzen muss, um bewertende Aussagen machen zu können. :D


    muesli schrieb:

    Da kaufen wir relativ gesehen weltweit fast nur für wenig Geld den billigsten Dreck


    Da hast du zum großen Teil Recht.

    Allerdings würde ich die meisten Lebensmittel nicht als "Dreck" bezeichnen. Im Großen und Ganzen ist die Ernährung noch einigermaßen in Ordnung.

    Aber leider war der Weg zur "Billigernährung" das einzige Mittel, um die Auswirkungen des Lohndumping bis hin zu den daraus natürlich resultierenden Hartz-IV-Sätzen erträglich zu machen. Daher ist auch die Politik (meiner Meinung nach) nicht wirklich daran interessiert, dort Änderungen durchzusetzen, die eventuell (eigentlich ziemlich sicher) Preissteigerungen nach sich ziehen würden.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von McKilroy ()

  • Woher kommt die Anschauung das man als Produzent von Lebensmittel, Dioxin soweit verdünnt und untermischt, bis Grenzwerte eingehalten werden?
    Ich meine, wann kommt Paulaner auf die Idee Bier zu verkaufen wo "gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot" auf der Flasche steht aber nicht danach gehandelt zu haben?

    Diese Vorgänge sind hoch kriminell und müßen drastisch geahndet werden. Richtig abschreckend....
  • @McKilroy: Nette Zahlenspielerei ;) Allerdings wird nicht behauptet, pro gezahlter Geldeinheit mehr Nährstoffe zu erhalten, sondern nur pro Mengeneinheit.
    Daß die Dosis das Gift macht, ist sicher jedem bewußt. Aber ich gehe nicht davon aus, daß Giftstoffe in unserer industriellen Wert tatsächlich eine Rarität sind, deswegen finde ich: je weniger bewußt aufgenommen wird, desto besser.
  • twinky schrieb:

    @McKilroy: Nette Zahlenspielerei ;) Allerdings wird nicht behauptet, pro gezahlter Geldeinheit mehr Nährstoffe zu erhalten, sondern nur pro Mengeneinheit.


    Tja, aber wenn man belegen will, welches die bessere Ernährung ist, dann muss man die Faktoren berücksichtigen, die für den Einzelnen begrenzend wirken. Und das ist nun einmal bei einem großen Teil der Bevölkerung das Geld.

    In die andere Richtung wären nach der Argumentation ja dann Nahrungsmittelkonzentrate das A und O!

    Das ist übrigens keine Zahlenspielerein sondern die Realität!


    Carmen schrieb:

    Diese Vorgänge sind hoch kriminell und müßen drastisch geahndet werden.


    Richtig, das sind einfach nur Kriminelle.

    Die gibt es leider in allen Bereichen, wo es was zu verdienen gibt.

    Dagegen helfen eigentlich nur verstärkte und unabhängige Kontrollen. Aber genau dort wird zurzeit gespart.

    Das kommt leider auch immer mehr aus Europa über uns. In den meisten anderen europäischen Ländern ist es nämlich so, dass viel weniger kontrolliert wird und der Hersteller mehr "Verantwortung" trägt.
  • McKilroy schrieb:

    Tja, aber wenn man belegen will, welches die bessere Ernährung ist, dann muss man die Faktoren berücksichtigen, die für den Einzelnen begrenzend wirken. Und das ist nun einmal bei einem großen Teil der Bevölkerung das Geld.

    In die andere Richtung wären nach der Argumentation ja dann Nahrungsmittelkonzentrate das A und O!

    Das ist übrigens keine Zahlenspielerein sondern die Realität!


    Und wenn man Faktoren berücksichtigen will, muß man auch deren Höhe festlegen. Spätestens hier scheiden sich die Geister, da, wie Du in Deinem Beispiel schon demonstriertest, Geld eben nicht für jeden maßgeblich ist, sondern allenfalls eine zu berücksichtigende Komponente unter vielen ist.
    Und wie gesagt, die Ergebnisse berufen sich auf eine Mengeneinheit, mehr nicht.

    Nahrungsmittelkonzentrate sind Schund, da bei der Reduktion auch Nährstoffe verloren gehen. Also nix mit A und O ;)
  • twinky schrieb:

    Und wenn man Faktoren berücksichtigen will, muß man auch deren Höhe festlegen. Spätestens hier scheiden sich die Geister, da, wie Du in Deinem Beispiel schon demonstriertest, Geld eben nicht für jeden maßgeblich ist, sondern allenfalls eine zu berücksichtigende Komponente unter vielen ist.


    Eben, genau das meinte ich ja, eine Komponente von vielen.

    Da gibt es viele Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen.

    Bei manchen begrenzt das Geld, bei manchen begrenzt die Menge, die sie schaffen, in sich hinein zu schaufeln.

    Bei Leuten, die knapp an Lebensmitteln sind, ist eine maximale Nährstoffdichte positiv. In unserer Überflussgesellschaft wäre für viele Leute eine geringer Nährstoffdichte besser. Warum gibt es sonst so viele "Light"-Produkte?

    Ein schönes Beispiel ist auch Vitamin C. Damit wurden wir in den letzten Jahren totgeschmissen. Überall, wo es ging, wurde Vitamin C reingepackt. Ob das wirklich immer so sinnvoll war?


    twinky schrieb:

    Nahrungsmittelkonzentrate sind Schund, da bei der Reduktion auch Nährstoffe verloren gehen. Also nix mit A und O ;)


    Auch wenn eventuell während der Prozesse etwas verloren geht, die Nährstoffdichte und teilweise auch die Vitamindichte ist deutlich höher.

    Ob das immer sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

    Und ob das auch gesünder ist, ist ebenfalls fraglich.


    Es ist halt ein schöner Beweis dafür, dass mehr (von einzelnen Inhaltsstoffen) nicht immer besser ist.
  • Vitamin C wird wegen der verlängernden Haltbarkeitsdauer zugesetzt. Daß es als Vitamin dazu noch besser klingt als "Konservierungsmittel" ist ein schöner Nebeneffekt ;)
    Die Lightprodukte beziehen sich ausschließlich auf die Makronährstoffe, oft sogar nur auf den Fettgehalt. Lightprodukte wurden definitiv nicht auf den Markt gebracht, weil die potentiellen Kunden bewußt Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und andere Spurenelemente meiden wollen.
    Und ich weiß nicht, an welche Konzentrate Du gerade denkst. Aber die, die ich bislang gesehen habe, konzentrieren bewußt nur wenige Bestandteile einer Pflanze, der Rest wird entsorgt, ist also verloren. Es wär schön, wenn es ein Produkt gäbe, daß nur das Wasser schonend aus den Pflanzen entfernt und den Rest als Pulver zum Verkauf anbietet. Ich wär sofort Kunde (Biotest behauptet dies bei deren Produkt "Superfood", aber die behaupten eine Menge :D ).
  • RocknKorn schrieb:

    welcher produzent ist das nicht?


    Es gibt auch hier natürlich SOLCHE und ANDERE. D. h. es gibt auch unter Produzenten welche, die NICHT "über Leichen gehen", die NICHT die Maximierung des Profits über alles stellen. Sei es aus moralischen Gründen oder sei es wegen der (hoffentlich!!) empfindlichen Strafen, die bei Nichteinhaltung der uns Verbraucher schützenden Normen zur Anwendung kommen!!
    Dieser Text wurde der klassischen Rechtschreibung gemäß verfaßt.
  • rumbero schrieb:

    Es gibt auch hier natürlich SOLCHE und ANDERE. D. h. es gibt auch unter Produzenten welche, die NICHT "über Leichen gehen", die NICHT die Maximierung des Profits über alles stellen.


    Die gibt es ganz sicher.

    Aber leider kann man sich nicht mehr darauf verlassen.

    Es gibt aus meiner Sicht mehrere Gründe, die das System anfälliger machen und die dazu führen, dass eigentlich nur sehr engmaschige Kontrollen und drastische Strafen eventuell helfen können.

    1) Anonymisierung

    Der frühere Metzger etc. der in einem Dorf wohnte und lebte kannte seine "Opfer". Da fällt es schwerer, sich solche Dinge zu leisten.

    Heutzutage betrügt und vergiftet man eine anonyme Masse zu der man keine Beziehung hat.

    2) Auswirkungen

    Der frühere Metzger hätte sein "bisheriges Leben" verloren. Also seine Freunde, seine sozialen Kontakte usw.

    Heutzutage meldet die Firma Insolvenz an. Für denjenigen der eigentlich Schuld ist, hat es finanziell und sozial so gut wie keine Auswirkungen.

    3) Konkurrenz

    Heutzutage sinkt die Hemmschwelle immer tiefer, weil sich viele Unternehmer sagen: Wenn ich es nicht mache, dann macht es ein anderer. Konkurrenz hat halt zwei Seiten - zum einen werden die Preise gedrückt aber zum anderen sinken die Schwellen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von McKilroy ()

  • McKilroy schrieb:

    ...
    3) Konkurrenz

    Heutzutage sinkt die Hemmschwelle immer tiefer, weil sich viele Unternehmer sagen: Wenn ich es nicht mache, dann macht es ein anderer. Konkurrenz hat halt zwei Seiten - zum einen werden die Preise gedrückt aber zum anderen sinken die Schwellen.


    Du hast lauter richtige Faktoren genannt.

    Konkurrenz entsteht durch Überfluss. Erst wenn etwas überbedarflich vorhanden ist kann man wählen. Ich nehme nicht den Trabbi sondern das andere...

    Deswegen ist die Ernährung in Deutschland nicht eine Frage des überlebens.

    In Kriegszeiten sagte man: Wenn es heut was zum Essen gibt, ess ich es. Egal wie es ist, Hauptsache essbar. Oma und Opa hatten Kartoffelschalen gekocht und gegessen.
    Das war das verfügbare Essen und wenn ein Hase vorbei kam, wurde der verwertet ohne das der Veterinär sein Geld daran verdienen konnte... für was bekommt dieser Geld?

    Heute ist es nicht richtig zu sagen das die Geiz ist geil - Mentalität Schuld ist. Heute müßte man da davon ausgehen können, das das Angebot unbedenklich ist. Egal wieviel € es kostet.
    Ist es so nicht, hat der Staat versagt oder fehlgeleitet.

    Der Staat hat die Pflicht zu schützen weil er dazu über Staatsgewalt,das Gewaltmonopol verfügt. Wir sind ja nicht mehr im Mittelalter....

    Der Staat hat hier eine Bringschuld!

    Ich kann nicht mit "Chemiebaukasten einkaufen gehen" und eigene Unbedenklichkeitstests erstellen... ich kann nicht zur Selbstjustiz greifen und Volksvergifter abstrafen... ich kann nicht "Lebensmitteldingens" studieren um verantwortungsbewusst und selbstschützend meine tägliche Nahrung einzukaufen...
    Ich bezahle den verlangten Preis ja auch nicht mit Falschgeld oder mit Kontaktgift kontaminiert...

    Ich bestimme nicht den Preis der auf der Verpackung steht, der ist im Supermarkt nicht verhandelbar... das hat so ein Klugschei..er gemacht der dicke Kohle bekommt... nicht verdient... der muß es wissen was er verlangen, machen muß um seine Ziele (welche das auch immer sind) zu erreichen.
    Da zählt so mancher "Bauer" ( tut mir Leid das Verbrecher so viel Schande über diesen Berufsstand bringen) dazu.

    Eine Hühnerfleischproduktion mit 40000 lebendigen Hühnern ist kein Bauer mehr.... so was erinnert mich an Matrix...

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal editiert, zuletzt von Carmen ()

  • Carmen schrieb:

    Das war das verfügbare Essen und wenn ein Hase vorbei kam, wurde der verwertet ohne das der Veterinär sein Geld daran verdienen konnte... für was bekommt dieser Geld?


    Zur Beantwortung dieser Frage bis du scheinbar noch ein zu junger Hüpfer. :D

    Wenn man ein wenig älter ist und eventuell in der Kindheit noch selber was mit geschlachtetem Großvieh zu tun gehabt hat, dann weiß man, wie wichtig der Fleischbeschauer (so hieß das damals) war und ist.

    Einfach mal unter:

    Trichinellose

    uni-protokolle.de/Lexikon/Trichine.html

    Allerdings wird nicht nur danach untersucht:

    Schlachttier- und Fleischuntersuchung


    Es ist meiner Meinung nach nicht gerade logisch ausgerechnet in dem Zusammenhang mit einem Lebensmittelskandal die (ebenfalls meiner Meinung nach) sinnvolle Untersuchung von Schlachtvieh und dem geschlachteten Vieh in Frage zu stellen. Eher sollten die Untersuchungen (meiner Meinung nach) erweitert werden.


    Deine anderen Ausführungen sehe ich ähnlich. Der einzelne Verbraucher hat kaum eine Chance, daher ist eigentlich der Staat gefragt.

    Eine andere Möglichkeit wären entsprechende Zusammenschlüsse (Verbraucherschutzorganisatoren), die es ja auch schon gibt. Aber wie die Praxis zeigt, bringen die relativ wenig.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von McKilroy ()

  • McKilroy schrieb:

    Zur Beantwortung dieser Frage bis du scheinbar noch ein zu junger Hüpfer. :D

    Wenn man ein wenig älter ist und eventuell in der Kindheit noch selber was mit geschlachtetem Großvieh zu tun gehabt hat, dann weiß man, wie wichtig...

    1. Hüpferin, bitte...
    2. Genau darauf wollte ich hinaus... es wird kontrolliert aber anscheinend nur begrenzt und unvollständig

    weil es sonst so manche Ware im Regal des Supermarktes nicht gegeben hätte.

    Es wir also schon jemand bezahlt um zu verhindern das mal was Gesundheitsschädliches ausgeliefert wird.

    Solch eine Endkontrolle sollte es auch für die Produkte geben die ausgeliefert werden sollen.
    Es kann ja nicht sein das vorne was unbedenkliches geliefert wurde und hinten was verseuchtes herauskommt.
    Da sehe ich den Handlungsbedarf für den Staat.
    Wenn jedes Unternehmen eine zeitlich begrenzte Zulassung erhalten würde ( meinetwegen 1 Jahr) und nur dann eine weitere Zulassung bekommt wenn das Unternehmen den Nachweis erbringt das die vergangen Auslieferungen gesundheitlich unbedenklich erfolgt sind und das kann jedes Unternehmen wenn die Zukunft davon abhängt...

    Ich kann Auto fahren und darf es auch weil ich einen Führerschein habe. Ich kann Arbeiten an unter Spannung stehenden Leitungen durchführen, ich darf es aber nicht weil ich die 4 jährliche Prüfung dazu nicht mehr habe...

    So könnte es für Unternehmen im eigenen Interesse liegen geprüft und zugelassen zu sein... da müßte sich die ausländische Konkurrenz auch was einfallen lassen.
  • Carmen schrieb:

    und nur dann eine weitere Zulassung bekommt wenn das Unternehmen den Nachweis erbringt das die vergangen Auslieferungen gesundheitlich unbedenklich erfolgt sind und das kann jedes Unternehmen wenn die Zukunft davon abhängt...
    [...]
    So könnte es für Unternehmen im eigenen Interesse liegen geprüft und zugelassen zu sein... da müßte sich die ausländische Konkurrenz auch was einfallen lassen.


    Das eigentliche Interesse hier wäre bloß die erfolgreiche Zulassung, nicht etwa gesundheitlich unbedenkliche Ware.
    An was für einen Nachweis dachtest Du, der nicht mit genügend krimineller Energie zu fälschen oder durch Bestechung als bedenkenlos eingestuft werden könnte?
    Eine Bringschuld seitens der Unternehmen ist einfach zu wenig.

    Kleines Beispiel: Jahresabschlüsse müssen vom Aufsichtsrat und zusätzlich von einem Abschlussprüfer auf Richtigkeit geprüft werden. Zudem werden die Abschlüsse gelegentlich von der DPR geprüft. Weiterhin wird der Abschlussprüfer geprüft. Insgesamt ist es ein sehr kostenintensives Verfahren, was aber nötig ist. Und trotzdem treten bezüglich der Richtigkeit der Abschlüsse immer wieder Schwierigkeiten auf, die nicht allein durch die Komplexität des Themas erklärt werden können.

    Ohne intensive unabhängige Kontrollen wird bei den Nahrungsmitteln meiner Meinung nach auch weiterhin gepfuscht.
  • Carmen schrieb:

    1. Hüpferin, bitte...


    Sorry, ich habe es noch nicht so mit der geschlechterneutralten Ausdrucksweise.

    Carmen schrieb:

    2. Genau darauf wollte ich hinaus... es wird kontrolliert aber anscheinend nur begrenzt und unvollständig

    weil es sonst so manche Ware im Regal des Supermarktes nicht gegeben hätte.

    Es wir also schon jemand bezahlt um zu verhindern das mal was Gesundheitsschädliches ausgeliefert wird.


    Der wird aber leider nur dafür bezahlt, ein paar extreme Dinge zu verhindern, wie z.B. Trichinen.

    Vielleicht (meiner Meinung nach sicher) wäre es sinnvoll, die durchzuführenden Untersuchungen zu erweitern. Allerdings würde das natürlich wieder etwas kosten, das sollte es uns aber wert sein.

    Aber wahrscheinlich würde dann auch Brüssel wieder Theater machen, hinsichtlich "Handelshemmnis".

    twinky schrieb:

    Ohne intensive unabhängige Kontrollen wird bei den Nahrungsmitteln meiner Meinung nach auch weiterhin gepfuscht.


    So sehe ich das auch.

    Mit wäre der Pfusch wahrscheinlich auch nicht gleich NUll aber deutlich weniger.
  • Und nun die neusten Schlagzeilen. Der Geschäftsführer von Harles&Jetzsch war auch noch Stasi Spitzel und hat in der DDR auch schon mit Futtermitteln gearbeitet...
    Vielleicht sieht einer unserer liberalen Politiker dadrin ja die Gefahr durch die Sozialisten...

    Das da was falsch gelaufen ist, i st ganz klar... aber ich würde mir da nichts zu großes draus machen... der Gehalt, der in den Eiern festgestellt wurde, ist doch so gering, dass ich volle 80 Eier pro Woche essen müsste, damit mir das Schädlich wird. Außerdem ist es meiner Kenntnis nach, immer noch nicht klar, ob die mit Dioxin belasteten Fette mutwillig oder versehentlich verarbeitet worden sind, da der Geschäftsführer sich noch gar nicht geäußert hat. Da hatten nur mal wieder die Medien ihre Finger im Spiel und schon hat man einen großartigen Lückennfüller für die Titelseite, der inhaltlich noch ein wenig mehr hermachen kann, als der Tod von "Sexy Cora" durch eine Brust OP von F auf G (sinvolle Sache wenn man bedenkt dass doch einige arme Frauen unvorstellbarer Weise ein glückliches Leben mit A führen)...
    Was ich für problematisch halte, ist einfach, dass die Regierung und Behörden trotz angeblich regelmäßiger Proben erst so spät drauf aufmerksam geworden ist.
  • ...und täglich grüßt das Murmeltier.
    Endlich mal wieder Schlagzeilen,die uns nicht verblöden und verunsichern
    sondern informieren und schützen sollen.
    Vor verseuchtem Schweinefleisch,Eiern und Geflügel zum Beispiel.
    Rindfleisch war doch auch nicht so gesund,oder gibt's gegen BSE schon eine Impfung?
    Fisch ist Schwermetallbelastet,pflanzliche Kost enthält oft mehr Pestizide als Vitamine
    und Müslifresser krepieren zu Dutzenden an Acrylamid.
    Für die armen Tiere ist es natürlich ebenfalls eine Zumutung,
    dioxinverseuchtes Futter fressen zu müssen.Das sollte schon besser kontrolliert werden.
    Oder man spart sich den Umweg über das Nutztier und frißt den Dreck gleich selber,anstatt das Dioxin in homöopathischen Dosen zu sich zu nehmen,wodurch es erst recht seine zerstörerischen Kräfte entfalten kann.Oder würde es dadurch vielleicht sogar zum Heilmittel?
    Wer weiß das schon.
    Dosis sola irgendwas: Allein die Menge macht das Gift.

    Nahrungsmittel sollen mir das Überleben sichern.Mehr nicht.
    Und das scheint bisher auch zu funktionieren.

    Letztendlich wurde bisher alles gefressen und verdaut.Und wird es auch in Zukunft.

    Gruß,jarvis.
    [FONT="Palatino Linotype"][SIZE="2"]Heut' mach ich mir kein Abendbrot, heut' mach ich mir Gedanken.[/SIZE][SIZE="1"]([URL="http://www.broeckers.com/archiv/wolfgang-neuss-neuss-deutschland/"]Wolfgang Neuss[/URL])[/SIZE][/FONT]
    [SIZE="1"][FONT="Georgia"]Frank Zappa isn't dead, he just smells&#65279; funny...[/FONT][/SIZE]

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von jarvis () aus folgendem Grund: Absätze eingefügt

  • jarvis schrieb:

    Für die armen Tiere ist es natürlich ebenfalls eine Zumutung,dioxinverseuchtes Futter fressen zu müssen.


    Den Tieren macht das am wenigsten aus. Dafür ist deren Lebenserwartung zu gering. Da reichert sich das Zeug nicht im gefährlichen Maße an.

    Wir haben das Pech (Glück), am Ende der Nahrungskette zu stehen und relativ alt zu werden.

    Hätten wir, wie im Mittelalter, eine Lebenserwartung von 30 Jahren, bräuchten wir uns keine Gedanken zu machen. ;)


    Aber "Spaß" beiseite, grundsätzlich hast du Recht, jarvis.

    jarvis schrieb:

    Letztendlich wurde bisher alles gefressen und verdaut.Und wird es auch in Zukunft.


    Eben und das ist Evolution.

    Es überleben halt nur die, die einigermaßen resistent gegen Dioxin sind. Und übrig bleibt eine Menschheit, die dagegen nicht so empfindlich ist.

    Und wenn es uns alle dahin rafft, dann hat eben die nächste Linie eine Chance. :D