Frage Trend Duales Studium?! Was wird aus unserer Gesellschaft?


  • z1ckZack
  • 1834 Aufrufe 7 Antworten

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  • Frage Trend Duales Studium?! Was wird aus unserer Gesellschaft?

    Hallo Community,

    ich habe mich jetzt schon länger mit der Frage beschäftigt:
    "Was will ich mit meinem Leben nach der Schule anfangen?"
    Zurzeit bin ich noch Schüler und arbeite am Wochenende
    für einen Hungerlohn um die Unterhaltskosten
    für mein uneheliches Kind zu bezahlen.
    Nein scherz beiseite ich arbeite tatsächlich
    aber das Kind heißt Golf 4 und schluckt ne menge Benzin.

    Schon jetzt habe ich neben dem Abitur
    (38 Wochenstunden Schule) kaum Zeit für Freizeitaktivitäten.
    Am Wochenende muss ich meistens auch
    noch 12-18 Std., an Samstagen und Sonntagen, arbeiten.
    Nach der Schule bin ich meistens auch relativ
    erschöpft, da unsere Lehrer zurzeit viel
    von uns verlangen und Hausaufgaben
    ja gemacht werden müssen und für
    Klausuren und das Leben gelernt werden muss.

    Mir ist klar das ein Dualstudium in unserer "fast"
    nur noch leistungsorientierten Gesellschaft klare
    Vorteile bringt. Neben dem Studium hat man
    bereits das praktisch gelehrte anwenden können
    und man verdient Geld etc. pp.
    Doch auch als ambitionierter Student nimmt das
    Studium sehr viel Zeit in Anspruch
    (habe ich mir von vielen Studenten sagen lassen).

    Dennoch scheint der Trend zu sein das man ein
    Duales Studium macht denn in meinem bekannten Kreis
    wollen das plötzlich alle machen.

    Sind die Leute sich nicht darüber
    bewusst, wie viel Zeit ein Dualstudium in Anspruch nimmt?
    Oder ist unsere Ellbogengesellschaft wirklich so verkommen,
    dass Menschen nur noch als Humankapital gesehn werden
    und jeder versucht seinen Wert zu steigern?

    Meine Frage an euch wäre nun, wie ihr darüber denkt.
    Ist es wirklich von Nöten das wir unsere Jugend dafür Opfern Studium und Ausbildung zusammen zu machen?


    Später werden wir eh noch, bis wir 70 Jahre alt sind, arbeiten müssen und in der Zeit wird die Karriere die Zeit beanspruchen, als warum nicht als einfacher Student die Zeit noch nutzen?.

    Auf der anderen Seite könnten wir mit dem Dualstudium vielleicht eine bessere Stelle bekommen und früher aufhören zu arbeiten, da man uns schneller aufsteigen lässt.

    Was denkt ihr?
    "The Ten Commandments have 279 words, the declaration of Independence 300 words, the rules to import Caramel Bonbon's in to the European Union have exactly 25.911 words."

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von z1ckZack ()

  • Sorry aber Schule, Studium (Uni/FH/DH) und Arbeit sind halt einfach eines: Vollzeitjobs

    Ich weiß nicht genau worauf du jetzt hinauswilst. Duales Studium ist auch nicht mehr oder weniger Zeitaufwendig als ein normales Studium, du hast halt nur nen Arbeitsgeber der dir in den Arsch tritt wenn du nur rumgammelst. Anner Uni fällst halt durch die Prüfung oder bekommst aus Gnade deinen Viererschnitt. Ich kann mir nicht vorstellen das das ganze früher so viel anders war, faule Säcke werden aussortiert und das ist mMn. auch gut so.

    Ob duales Studium jetzt DIE Entdeckung ist sei jetzt mal dahingestellt. Ich denke eher das Firmen erkannt haben, dass man eine Stufe zwischen Azubis und Studenten braucht denn Praxis bekomm ich während meinem "normalen" Studium auch, Praktika sei dank.

    Wenn du nur rumheulen willst, dass du keine Frezeit mehr hast.... Naja manchmal muss man sich von Kindern trennen die man sich nicht leisten kann. Alles wollen aber nix dafür geben ist halt nicht drin, ich weiß wieviele Stunden im Unterhalt meines Autos stecken und bin damit eig. ganz zufrieden.

    Wenn du wie du sagst deine Zeit als Student "nutzen" willst, dann tus einfach! Fang ein Studium an und gammel nur rum, das machen viele. Nach 1-2 Jahren kriegen die Meisten die Kurve und fangen dann an richtig zu studieren, aber beschwer dich nicht wenn dich dabei niemand durchfüttert, nicht umsonst sind Studenten immer blanko.

    DragonFly44

    Ps: Wir Opfern "unsere Jugend" schon sehr lange auf dem Altar der sozialen Marktwirtschaft. GET OVER IT!
    Dieser Beitrag wurde zusammengeschwäbelt und könnte verwirrend auf Menschen wirken!


    User helfen Usern:
  • z1ckZack schrieb:

    Nein scherz beiseite ich arbeite tatsächlich aber das Kind heißt Golf 4 und schluckt ne menge Benzin.

    Nun ... wer unbedingt neben der Schule ein Auto braucht, muss halt auch dafür arbeiten ... sollte klar sein.

    z1ckZack schrieb:

    Neben dem Studium hat man bereits das Praktisch gelehrnte anwenden können und man verdient Geld etc. pp.

    Leider immer noch sehr stark verbreiteter Mist. Nicht jedes Unternehmen zahlt ihre Praktikanten aus - viele nehmen auch einfach so das was "da eben kommt". Auch die Betreuung muss nicht immer sonderlich prall sein.
    Ob du während deines Praktikums im Studium jetzt unbedingt lernst, deine Theorie anzuwenden, sei mal dahingestellt.
    Ich kenne viele, die
    a) kein Geld bekommen
    b) schlecht oder gar nicht betreut wurden und
    c) nicht mehr als "Kaffee kochen" und für ihren Praxisbericht ein relativ sinnfreies Thema THEORETISCH betrachten sollten.

    z1ckZack schrieb:


    Doch auch als ambitinoierter Student nimmt das Studium sehr viel Zeit in Anspruch (habe ich mir von vielen Studenten sagen lassen).

    Das ist ansichtssache - wie definierst du hier "ambitioniert"? Willst du NUR für das Studium was machen, oder auch nebenher viele Aktivitäten und Projekte im Rahmen der Möglichkeiten einer HS forschen/nutzen?

    z1ckZack schrieb:


    Dennoch scheint der Trend zu sein das man ein Duales Studium macht denn in meinem bekannten Kreis wollen das plötzlich alle machen.

    Das kommt meist auf die Studienrichtung die die Hochschule an.

    z1ckZack schrieb:


    Ist es wirklich von nöten das wir unsere Jugend dafür Opfern Studium und Ausbildung zusammen zu machen?

    Achtung: Ein Duales Studium bedeutet NICHT, dass du "Ausbildung und Studium" zusammen machst. Praktika kannst du genauso in den Semesterferien unabhängig von der HS machen - dort kannst du sogar unterschiedliche Aktivitäten durchprobieren und gucken, was dir persönlich besser gefällt (ggf. in unterschiedlichen Firmen). Finde ich viel besser, da du dann auch mehr Erfahrungen mitbringst in den Beruf im Sinne von: "Ich weiß, was ich will".
    Freilich kann man das auch in einem dualen Studiengang so machen (Firma wechseln) - das ist aber nicht immer wirklich sinnvoll.

    z1ckZack schrieb:

    Später werden wir eh noch bis wir 70 Jahre alt sind arbeiten müssen und in der Zeit wird die Karriere die Zeit beanspruchen, als warum nicht als einfacher Student die Zeit noch nutzen?

    Welche Zeit? Die Vorlesungsfreie Zeit? Klar, die kann man so und so nutzen - egal ob man dual studiert oder nicht. Ich habe selbst ein freiwilliges Praktikum in den Semesterferien absolviert (damals beim Bachelor). Sofern du dich an verschiedene HS-Aktivitäten und Forschungsprojekte einklinkst, wirst du selbst merken, dass so ein duales Studium nicht benötigt wird, um eine etwas "andere" Freizeitbeschäftigung während der Semesterpause zu haben.
    Mir haben diese Dinge immer viel Spaß gebracht - und viele Nerven geraubt, wenn etwas nicht so ging, wie es sollte.
    So kann man im übrigen auch etwas Geld nebenbei verdienen und Praxiserfahrungen sammeln. Kommt immer drauf an, was man später machen möchte.
    In einer Forschungseinrichtung sind deine "Praxisphasen" aus dem dualen Studium relativ wertlos, sofern du sie nicht an einer Uni oder einem Forschungsunternehmen durchgeführt hast.

    z1ckZack schrieb:

    Auf der anderen Seite könnten wir mit dem Dualenstudium vielicht eine bessere Stelle bekommen und früher aufhören zu Arbeiten da man uns schneller aufsteigen lässt.

    Siehe oben - es kommt immer drauf an, was man machen will. Man hat meist auch ohne duales Studium sehr gute Chancen auf einen Job. Nach 2-3 Jahren schauen die meisten eh nicht mehr auf's Praktikum des dualen Studiums - da zählen dann die RICHTIGEN Industriejahre. Praktika sind vielleicht für Berufseinsteiger innerhalb der ersten 1-2 Jahre interessant. Danach nicht mehr. Als Berufserfahrung zählen sie eh nicht, da keine abgeschlossene Berufsausbildung (dazu zähle ich auch ein Studium) existiert.

    z1ckZack schrieb:

    Was denkt ihr?

    Du denkst zu unspezifisch und "allgemein" in meinen Augen.
    Ohne es böse zu meinen: Weniger auf das "Hören-Sagen" im Internet und von Kumpels hören und selbst einfach mal informieren, was so ein duales Studium wirklich bringt und was es eigentlich überhaupt bedeutet, dual zu studieren.
  • In meinen Augen sind die zwei Hauptvorteile eines Dualen Studiums schlicht der nicht unerhebliche Batzen Geld und die hohe Chance direkt übernommen zu werden. Ersteres relativiert sich dadurch, dass höchstwahrscheinlich entweder Hochschule oder Betrieb weiter weg liegen und deswegen da Kosten für Fahrt / Wohnung anfallen. Dieses Argument "praktische Erfahrung" mag zwar auch den Tatsachen entsprechen, aber wäre für mich kein Grund. Praktika muss man sowieso machen und wenn man sich da was ordentliches sucht kriegt man auch einen schönen Einblick. Hat voodoo ja schon erklärt.

    Inwiefern diese Gründe jetzt für ein Duales Studium und die damit verbunden Strapazen sprechen ist jedem selbst überlassen. Ich habe mich dagegen entschieden - ganz abgesehen davon das mein Abitur-Schnitt wahrscheinlich auch nicht ausreichend gewesen wäre.


    Dir geht es aber wohl eher allgemein um Zeitaufwand während der Ausbildung. Ich seh das denk ich ganz ähnlich wie du. Ich habe keine Lust, die letzte Zeit die mir vor meinem (hoffentlich ausgefüllten) Berufsleben bleibt mit rund um die Uhr büffeln zu verbringen. Durch den Bachelor wurde der erforderliche Zeitaufwand (vor allem während des Semesters) ja schon kräftig angehoben. Ich will in dieser Zeit auch noch andere Dinge tun, zu denen ich sonst im Leben nie wieder Gelegenheit haben werde. Ich nehme dafür in Kauf eventuell ein Semester länger als nötig studieren zu müssen. Viele nehmen das eh unbewusst in Kauf wenn sie die ersten Semester sehr schleifen lassen.


    Also insgesamt würde ich schon sagen das man heutzutage immer weniger Freizeit hat. Angefangen in der Schule mit dem G8, über das Studium im Bachelor / Master bis hin zur mindestens 40-Stunden-Woche. Zwar eine logische Entwicklung im Kapitalismus, in dem jeder der sich in der Ausbildung befindet totes Kapital bedeutet und außerdem noch Geld kostet, aber doch auch irgendwo bedauerlich. Inwiefern das langfristig auf das Sozialleben Auswirkungen hat vermag ich nicht zu sagen, aber ich bin mir sicher dass es Auswirkungen hat. Selbst wenn es nur immer mehr Leute mit Depressionen und Streßinduzierten Krankheiten sind.
  • Erst mal danke ich euch drei für euren Beitrag,

    @DragonFly44
    Es war nicht meine Absicht hier nur "rumzuheulen", sondern meinen Text auch ein wenig provokativ zu schreiben um eine Diskussion anzuregen. Das ein Dualstudium nicht "DIE" Entdeckung schlecht hin darstellt ist mir bewusst, dennoch denke ich das der Arbeitsaufwand für Studenten, die ein Dualstudium absolvieren doch um einiges höher ist, da Semesterferien größtenteils wegfallen und die Zeit im Betrieb verbracht wird. Ich rede hier vom Dualstudium in Kooperation mit einem speziellen Betrieb, nicht die Möglichkeit Prakita wahrzunehmen.
    Die Zeit als Student "rumzugammeln" werde ich nicht haben, da ich wahrscheinlich eine private Universität besuchen werde und meine Eltern nicht bereit sind mehr als das Nötige zu zahlen. (Was ich vollkommen verstehe und unterstütze, ich bin schon froh, dass meine Eltern mir überhaupt erlauben diesen Schritt zu gehen und bereit sind mich zu unterstützen)

    @voodoo44
    Ja mit dem Auto ist klar :D
    Ich denke das Ich zu den wenigen Schülern gehöre die sich tatsächlich Gedanken darüber Machen, was sie später einmal machen wollen. Zurzeit erlebe ich das Phänomen das viele nicht wissen was sie überhaupt nach der Schule machen wollen.
    Ich bin auch ständig dabei mehr Informationen zu sammeln, da wie du schon gesagt hast das "hören" von anderen relativ ist und einzeln Meinungen in der großen Masse wiedergibt.

    Wie gesagt mein Ziel ist es eher eine Diskussion darüber anzuregen, was aus unserer Gesellschaft wird. Das Dualstudium soll nur als Beispiel und Aufhänger dienen.
    "The Ten Commandments have 279 words, the declaration of Independence 300 words, the rules to import Caramel Bonbon's in to the European Union have exactly 25.911 words."
  • Naja ... für so richtig ergiebig halte ich das Thema dennoch nicht.
    Pros & Cons von Dualstudiengängen hatten wir ja hier weiß Gott oft genug. Ich finde es eben nur trotzdem schade, dass immer wieder die gleichen, falschen "Vorurteile" herrschen (im Sinne von: man wird lieber genommen, weil man Praxiserfahrung hat, man bekommt Geld dafür, ....).
    Um es mal kurz abzurunden: ein Dualstudent hat für mich nichts, was nicht auch ein ganz "normaler" Studierender haben könnte. Praktika muss man in den meisten Studiengängen eh absolvieren - und seien es nur 12 Wochen im 6. Semester. Es ist einfach so, dass diese Studierenden der Dualen Studiengänge schlussendlich was ganz anderes gemacht haben können, als sie später bei mir in der Firma machen müssen. Und ob es Geld für ein duales Studium gibt ... es wird immer seltener, dass man die etwas "gehobenen" Praktikanten bezahlt. Immerhin MÜSSEN sie das Praktikum machen - also wollen sie was vom Chef. Der muss ja auch doppelt investieren - Betreuung eines Studierenden, Einarbeitung, ggf. noch kleines Gehalt ... das machen nicht viele.
  • Wenn es darum geht die Jugend nicht zu "verschwenden" und man noch entspannt leben möchte bis man arbeitet, dazu kann ich nur sagen: Dann soll man sich halt was gescheites suchen, was einem Spaß macht!

    Man Arbeitet schließlich ca.40 Jahre und da möchte ich kein depressiver Zombie sein.

    Wenn einem Studium und der Stress zu viel ist, dann wird das später auch nicht besser.

    Dann sucht man sich halt lieber was entspannteres, hat weniger Geld, aber dafür ein Leben, was zu einem passt.

    Ab nem gewissen Reifeniveau merkt man, dass Geld und Erfolg nicht alles sind, denn was ist das Wert, wenn das Leben scheiße ist und man nichts davon hat?

    Deshalb lasst euch nicht von den Medien Idealen leiten, sondern lebt euer eigenes Leben, was euch Spaß macht.
    Und wenn ein Studium nichts für euch ist und ihr nicht mit der studierenden Masse schwimmt, dann is das für euch besser so.

    Ein einfacher Schreiner wird erfolgreicher als ein Master + Doktor, wenn er Spaß an der Sache hat und was aus seinem Leben macht und der Student nicht
  • Als Newbie in der Arbeitswelt gebe ich auch mal meinen Senf dazu. Bei uns in der Firma gibts es zur Zeit auch einige Duale Studenten. Un ich als nicht Duale Studentin habe gesehen wie viel Vorteile das Praxisorientierte studieren sein kann. Durch den Wechsel von Theorie und Praxis hatten unsere Studenten immer die Möglichkeit das erlernte dann umzusetzen. Wobei das von Unternehmen zu Unternehmen wahrscheinlich unterschiedlich ist. Die Fa. hat den Studenten auch bei der Wohnungsscuhe geholfen. Die Bezahlung ist zwar nicht ganz so hoch, aber es werden wahrscheinlich auch alle übernommen ( verschiedene Arbeitsbereiche).

    Freundliche Grüße

    P.S. Das sind meine Erfahrungen in der Baubranche wo es anders aussieht kann ich leider nciht beurteilen