Schluss machen? Und wenn ja, wie..

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  • Radical Red
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  • Schluss machen? Und wenn ja, wie..

    Hallo..

    Die Vorgeschichte zu diesem Beitrag steht hier:
    freesoft-board.to/f251/problem…undin-umgehen-498141.html

    Die Situation hat sich ein bisschen verändert, und wieder brauche ich euren Rat.
    Ich habe mir eure Tipps zu Herzen genommen, wir haben einiges unternommen, wenn die Klausuren es zugelassen haben. Leider hat sich ihre Sicht der Dinge nicht verändert, sie lenkt auch nicht ein, wenn man das Gespräch ein bisschen in die Richtung lenken möchte.
    Aber das ist eigentlich nicht das Hauptproblem, vielmehr merke ich immer mehr, dass sie die Hilfe als selbstverständlich ansieht. Natürlich sind wir zusammen und es versteht sich von alleine, dass man sich gegenseitig unterstützt, wo es nur geht. Dennoch wäre ein Zeichen der Dankbarkeit manchmal sehr motivierend. Schlimmer noch, sobald ich mir mal den Raum und die Zeit für mich nehmen möchte, hat sie kein Verständnis.
    Kurz gesagt, die Sache wächst mir ein bisschen über den Kopf und ich merke, dass ich da in etwas hineingerate, das ich so nicht mehr möchte.

    Für die Klärung des Ganzen sehe ich nur das folgende Problem:
    Ich denke nicht, dass sie vollkommen verstanden hat, in welcher Lage sie sich befindet. Das wird man ihr, so mein Gefühl, im Gespräch auch schwer klarmachen können, weil sie es nicht sehen möchte. Daher frage ich mich, ob man damit nicht mehr kaputt macht, als das es einen Nutzen hat.
    Klar spiele ich mit dem Gedanken, einen Schlussstrich unter diese Beziehung zu setzen. Diese Gedanken kommen nicht zum ersten Mal, so konkret wie jetzt hatte ich sie aber selten.
    Ein mögliches WIE? stellt mich aber immer wieder vor die Frage, wie ich es ggfs. anstellen soll: bin ich ehrlich und offenbare ihr, dass ihre Probleme und Stimmungen auf Dauer nichts für mich sind und nicht nur sie weiter, sondern allmählich auch mich kaputt machen?
    Dass ich ihre negative Mentalität nicht teile und es manchmal auf mich abstoßend wirkt?
    Kein „Schluss machen“ ist schön – aber ich fürchte ehrlich gesagt die Konsequenzen, sprich, dass sie sich etwas antut. Das könnte ich mir nicht verzeihen.
    Von daher habe ich mich gefragt, ob - es klingt jetzt komisch, das gebe ich zu – ich nicht sie dazu bringen soll, mit mir Schluss zu machen.
    Wenn ich sie verlasse, verpasse ich ihr wohlmöglich den Schlag, der ihre Gefühlswelt endgültig in Chaos führt und ich weiß nicht, was sie dann tut. Und wenn ich das Arschloch spiele, „bin“ ich es ab dann, was ich sehr bedaure, aber sie hat vllt. das Gefühl, selber die Zügel in der Hand zu halten.
    Wie seht ihr das?

    Vielen Dank für eure Mithilfe!

    Gruss,

    RadicalRed

    PS: Dienstag schreibe ich Klausur, Antworten von mir kommen also erst ab Mittwoch..
  • Für mich hört es sich so an, als ob Du im Inneren (Gefühlsmäßig) bereits einen
    Schlußstrich unter Eure Beziehung gemacht hast (also nicht mehr genug für eine
    Partnerschaft zu Ihr empfindest) - und der einzige Grund, warum Du nicht Schluß machen
    willst der ist, daß Du Angst hast, wie Sie die Trennung hinnehmen würde.
    Oder habe ich dies falsch verstanden?

    Falls ich es nicht falsch verstanden habe (und Du Sie tatsächlich nicht (mehr) liebst),
    dann überprüfe, ob Deine Gefühle ggf. zurückkommen könnten (und nur deshalb grad
    weg sind, weil Dich alles zu sehr belastet).
    Wenn Du Dir sicher bist, daß von Deiner Seite aus nicht mehr genug da ist, (und auch nicht zurück kommen kann) - dann läuft es wohl darauf hinaus, daß Du
    Schluß machen solltest; denn niemand will wirklich vorgespielte Gefühle (weil halt die
    Basis fehlt)!
    Klar ist es dann schwierig, wie Du es anfängst, daß Sie damit klar kommt - aber wie
    gesagt ist es auch keine wirkliche Hilfe für Sie, wenn Du Ihr falsche Hoffnungen machst...

    Ist ne schwierige Kiste - gerade wenn man Angst haben muß, daß sich jemand Anderes
    etwas 'an tun könnte'! :( - Ich weiß auch nicht, wie Du es am Besten anpacken
    solltest (und ob Du tatsächlich nichts mehr für Sie empfindest) ... dafür weiß ich zu
    wenig über Euch und kenne Euch ja persönlich nicht.

    Solltest Du aber mit Ihr zusammen bleiben wollen (weil Du Sie liebst), dann solltest Du
    weiter um Sie kämpfen - aber immer wieder innerlich überprüfen, ob es sich noch
    lohnt (Gefühlsmäßig) -> scheinbar braucht Sie/Ihr auch Hilfe ... aber dazu müßte Sie
    dann auch bereit sein.
    Du selbst solltest Dir meiner Meinung nach auch wirklich Hilfe suchen - jemanden, der
    Dir helfen kann (was die Probleme betrifft - und wie man diese angehen könnte) und
    zu welchem Du vertrauen in dem Bezug haben kannst; aber dabei darfst Du keinesfalls (ohne Einverständniss Deiner Freundin) die Privatsphäre Deiner
    Freundin verletzen (also immer genau überlegen, wieviel Du Deinem Helfer wirklich
    sagen darfst). Ohne fremde Hilfe wirst Du wahrscheinlich die Sache nicht in den Griff
    kriegen können - wobei ich von Hilfe "vor_Ort" spreche, denn über ein Forum kann man
    jemandem nur sehr begrenzt helfen, wenn man nicht direkt vor Ort ist.

    Ich drücke Dir wirklich fest die Daumen und hoffe, daß Du im Endeffekt richtig entscheiden
    wirst - denn nichts ist wichtiger, als die Liebe (aber Sie muß halt eine Chance
    haben); aber man darf nicht daran kaputt gehen!
  • Es ist verständlich, dass du es am liebsten hättest, die Sache würde sich ohne dein Zutun regeln und ich finde es sehr sympathisch, dass du das so ehrlich zugibst! :)

    Vom Verstand her ist dir sicher völlig klar, dass du für ihre Probleme nicht verantwortlich bist. Wenn du das jetzt auch noch akzeptieren kannst (nicht so leicht, ich weiß), dann ergibt sich die Lösung wie von selbst. Eigentlich weißt du es auch schon. Du musst dich klar und ehrlich äußern. Wenn du den Mut findest ihr zu sagen, dass das Zusammensein mit ihr dir wegen ihrer Art nicht gut tut, dann gibt es daran nichts als egoistisch zu verdammen! Wenn eine Beziehung über längere Zeit nur noch auslaugt und verbraucht, dann ist man in einer Opferrolle angekommen, die niemandem nützt.
    Wie sie auf eine solche Eröffnung und die Gefahr einer Trennung reagiert, liegt auch nicht in deiner Verantwortung. Dass es dich trotzdem sehr beschäftigt, verstehe ich.
    Ob es realistisch ist, wenn du statt einer endgültigen Trennung eine vorläufige Auszeit vorschlägst, kann ich nicht beurteilen.
    Aber vorher solltest du auf jeden Fall noch mal überlegen, ob deine Gedanken und Empfindungen bei ihr wirklich ganz klar ankommen. Möglicherweise ist sie so sehr in ihrer Negativität und ihrem Verlangen nach deiner Unterstützung gefangen, dass sie deine Bedürfnisse tendenziell ausblendet. Und du selbst neigst vielleicht - aber das ist jetzt nur Spekulation von mir - aus Rücksichtnahme dazu, nicht deutlich genug zu dem zu stehen, was DU willst und brauchst.
    Diese Klarheit und Ehrlichkeit bist du nicht nur dir schuldig, sondern auch ihr. Nicht mehr - aber auch nicht weniger.
    Alles Gute für dich!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Serenity ()

  • Immer wenn jemand ein Problem damit hatte das sein Partner Schluß gemacht hatte, war damit die Frage verbunden... aus welchen Gründen das geschah... so habe ich es in Erinnerung.

    Es ist eine Frage der Wertigkeit, die Wertigkeit die Deine Freundin hat. Für Dich hat.
    Ist sie so wenig Wert das man Jahre der Liebe mit einer Lüge aufwiegt? Entscheidest Du ob sie es verkraftet angelogen verlassen zu werden oder mit der Angabe der wahren Gründe?
    Sie wird mit einer Lüge nichts besser finden... am verlassen sein. Sie wird aber mit Gründen, die sie als Wahr erkennt, umgehen können und wissen wie es in der Vergangenheit dazu kam. Sie wird akzeptieren können das Du der Falsche für sie bist und sie die Falsche für Dich. Eine Lüge leistet so was nicht, sie wirft nur Fragen auf die unlösbar sind solange sie nicht als Vorwand/ Lüge enttarnt worden ist.
    Ein sonniges Gemüt schiebt eine "Kündigung" bei Seite und wendet sich dem nächsten Lover zu. Wie wird er wohl sein... die Neugier auf das Neue kommt... bei einem depressiven Menschen wird das so nicht stattfinden... es wird alles schlimmer werden, insbesondere weil es grundlos, schicksalhaft (Realität und Vorwand passen nicht zusammen.. wie auch?) empfunden wird.

    Für Selbstmord, egal ob Du sie vor ihrem Selbstmord angelogen hast oder nicht, bist Du nicht verantwortlich. Du bist es nicht. Du bist dafür verantwortlich wie oft sie angelogen wird und ob ihr die Chance gegeben wird zielgerichtet an sich arbeiten zu können.

    Sei fair und hilf ihr in dem sie das bekommt was sie verdient... die Wahrheit.

    Ich würde niemals meinen Partner quälen in dem ich eine Trennung, durch ihn, provoziere! Das ist beleidigend und herzlos. Es ist eine Qual für den der zum Spielball geworden ist weil er (in dem Fall sie, Deine Freundin) liebt was mit ihm/sie spielt...
    Wenn Du Schluß machen willst, dann mach Schluß. Warum soll sie, die in Deinen Augen schwach ist, das für Dich machen müßen???

    In meinen Augen wärst Du ein armes Würstchen das eine Schande für die Bezeichnung "Mann" wäre, wenn Du sie dazu zwingen wollen würdest... zum Schluß machen zwingen... nur weil Du nicht den Mumm dazu hast...

    Wie würdest Du das machen? Fremd gehen und sich erwischen lassen? Ihr das Leben zur Hölle machen? Wenn sie aus Liebe aber sehr leidensfähig wäre würdest Du sie dann deswegen auch noch verachten? Das soll besser sein als die Wahrheit?

    Hier geht es um Gefühle für die Du eine Verantwortung hast. Sie hat vielleicht ihr Herz in Deine Hände gelegt, in der Hoffnung das Du damit verantwortungsvoll umgehst...

    Sei ein Mann und mache es wie es nur wahre Männer können... für die Wahrheit muß man sich am wenigsten Vorwürfe machen.
  • Ich möchte auf die gestellten Fragen einmal aus einer ganz anderen Perspektive antworten. Hierzu zunächst eine kleine - wahre - Geschichte aus meiner Verwandtschaft: Die Ehefrau eines Mannes stirbt im letzten Jahr nach mehr als 50 Ehejahren. Die Ehe war - von außen betrachtet - keineswegs gut oder glücklich. Die Eheleute lebten tatsächlich sogar lange Zeit getrennt, hatten sich aufgrund von Konventionen, die in den gesellschaftlichen Kreisen, in denen sie verkehrten, vorherrschten, aber nicht scheiden lassen. Nun sprach ich vor einigen Wochen mit dem Witwer über seine verstorbene Frau. Von den ganzen "Untaten" seiner Frau, die in der Verwandtschaft allgemein bekannt waren, wollte er gar nichts mehr wissen. Im Rückblick sieht er über diese einfach als unwesentlich fürs Leben hinweg, er "über-sieht" sie. Er spricht nur von der Liebe zu seiner Frau. Die Probleme sind vergangen, "tot", die Liebe jedoch besteht weiterhin, "lebt". Im Gespräch zeigte sich, dass der Witwer schon in den letzten Ehejahren gelernt hatte, über die die Beziehung oft belastenden Schwächen seiner Frau hinweg zu sehen zu dem, was seine Frau wirklich ausmacht. Und so hatte er ihr vergeben, so sehr, dass er das vielfach unerträgliche Verhalten seiner Frau vergessen hatte; erst als ich ihn im Detail an einiges erinnerte, gestand er das ein - nicht ohne zu betonen, dass das heute für ihn völlig bedeutungslos sei, auch wenn es ihn früher stark belastet hätte.
    Ich ziehe für mich den Schluss daraus, dass es nicht darauf ankommt zu entscheiden, ob ich eine mir unerträglich vorkommende Beziehungskonstellation beende oder nicht - es gibt auch die Möglichkeit, den Partner einmal ganz anders zu sehen, und dabei über vordergründig enorm stark belastende Probleme hinweg zu sehen zu üben. Wenn der Partner das erfährt, kann das zu seiner "Heilung" führen, weil er selbst eine für ihn annehmbare Gelegenheit erhält, das Unbedeutende an seinem "Problem" wahrzunehmen und sein jenseits jeglicher Probleme liegendes "Selbst" sowie die diesem durch das "Übersehen" entgegen gebrachte Wertschätzung wieder lernt zu erkennen und Wert zu schätzen.
    Soweit mein Wort am Sonntag. Das im Alltag zu leben - da bin ich nicht mehr als ein Übender, der mit derlei sonntäglichen Vorsätzen werktäglich nur all zu oft scheitert... Aber ein Kleinkind, welches Laufen lernt, fällt anfangs auch mehr hin, als dass es läuft.
  • Vielen Dank für eure lieben Beiträge.

    @RiRahl:

    Du hast Recht, ich habe ein Stück weit mit der Sache bereits abgeschlossen. Ich kann jmd. nicht lieben, der von der Mentalität einfach ganz anders ist. Verliebt sein ja, aber lieben, dafür muss es einfach was mehr sein, denke ich.

    Wie du gesagt hast, ich würde nicht über sie sprechen, was ihre Schwächen usw. angeht, das ist ihre Sache und geht ansonsten keinen etwas an, wenn sie das nicht entscheidet.



    @Serenity:

    Ich finde eine Auszeit ist immer eine merkwürdige Lösung.
    Wenn man wirklich entschieden hat, dass sich die Wege trennen werden, dann scheint es mir unwahrscheinlich, dass man das zurecht wieder revidiert. Man wird sich vllt. einsam fühlen, und deswegen "einknicken", aber es hatte ja auch seinen Grund, das man vorher eine Entscheidung getroffen hat.

    Ich habe oft zurückgesteckt, das ist aber eine lange Geschichte und würde ein bisschen den Rahmen sprengen, aber interessant dass du das richtig gedeutet hast :)


    @Carmen:

    Wenn es so einfach wäre.
    Ob man an etwas schuld ist oder nicht, spielt dann keine Rolle mehr, wenn man sich trotzdem schuldig fühlt.
    Und wenn etwas passiert, wird man sich Vorwürfe machen und letztendlich auch die Verantwortung übernehmen, für das, was passiert ist.

    Ich möchte auf jeden Fall klarstellen, dass ich sie niemals betrügen würde, auch nicht zum Schein, um eine Entscheidung von ihr zu erzwingen. Sowas kommt nicht in Frage.

    Bist du sicher, dass die Wahrheit für jemanden das Richtige ist, wenn er sich mehr oder weniger zurecht davor versteckt?

    Sie hat nicht so viel Rückhalt, sowohl von Freunden, als auch von der Familie. Wenn sie Hilfe braucht, kommt sie zu mir, ist verständlich und auch irgendwie normal. Bei mir stände aber auch meine Familie zu 100% hinter mir, da müsste ich mir keine Sorgen machen.

    Und wenn jetzt der einzige Mensch, bei dem man sich, was Probleme angeht, gut aufgehoben fühlt, einen verlässt, weil man von der Mentalität zu negativ ist (ist jetzt ein bisschen sehr einfach dargestellt, aber du weißt was ich meine), wie soll man dann reagieren?

    Entscheidest Du ob sie es verkraftet angelogen verlassen zu werden oder mit der Angabe der wahren Gründe?


    Es ist, wenn man ehrlich ist, eine sehr schwierige Entscheidung.
    Stell´ dir vor, ich mache es - wie du es nennst "männlich" - sage ihr, dass ich ihre Lebenseinstellung nicht teile und mir nicht vorstellen kann, ewig mit ihr zusammenzusein.

    Ich selber kann mir da irgendwie nicht vorstellen, wo die Trotzreaktion herkommen soll, mit der man sowas durchsteht. Das ist ein Offenbahrungseid, wenn ich es ihr so sage, finde ich.

    Und ich garantiere dir, dass ich durchaus den Mumm habe, jmd. das zu sagen. Nur ob ich den nachher immernoch habe, wenn ich der Familie Rede und Antwort stehen darf, wenn sie sich was angetan habe, da könnte es dann eng werden..

    Sei ein Mann und mache es wie es nur wahre Männer können... für die Wahrheit muß man sich am wenigsten Vorwürfe machen.


    Manchmal bringt die Wahrheit aber schlimmere Konsequenzen nach sich, als eine Lüge es täte. Ich denke da nur an die ganzen Leute (ich rede jetzt von alten Menschen), die glücklich sterben dürfen, weil sie gewissen Dinge nicht erfahren müssen, die man ihnen einfach erspart.

    Ich verstehe deinen Punkt, aber kann mich nicht so ganz damit anfreunden.

    @heartily:

    Danke für deinen Beitrag.

    Ich finde aber, dass man nachher immer ein verzerrtes Bild von der Situation bekommt. Das ist ja auch der Grund, warum viele Menschen nach einer Trennung nochmal zusammenkommen; sie können die Gründe für die Trennung nicht mehr verstehen, die sonst immer offensichtlich waren. Kehren sie dann aber in die Beziehung zurück, werden sie möglicherweise, ich würde sogar sagen in fast allen Fällen, früher oder später mit den selben Problem konfrontiert.

    Ganz ehrlich, manchmal frage ich auch bei meiner Ex-Freundin (NICHT die aktuelle) , warum ich sie verlassen habe, denn ich errinnere mich nicht mehr daran. Aber ich weiß, dass es die richtige Entscheidung war und ich weiß auch, dass sie sich bis heute nicht verändert hat. Das ist gut so, denn das ist sie, aber ebenso gut war eben die Entscheidung und zwar für uns beide.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Noir ()

  • Ich gehöre selbst zu den Menschen, die sich schnell und intensiv mit anderen identifizieren, sich verantwortlich fühlen etc., insofern kann ich, glaube ich, einigermaßen nachfühlen, was dich beschäftigt. Ich denke, du hast es einerseits ziemlich satt, dass eure Beziehung so unausgewogen ist, dass du das Gefühl hast, wesentlich mehr zu geben als zu bekommen. Andererseits hast du Angst, verständliche Angst davor, was passiert, wenn du nicht mehr weitermachen willst. Du hast das Gefühl, ihr damit brutal ihre Krücken wegzuziehen und bist nicht optimistisch, dass sie dadurch vor allem die Chance hat, wieder allein laufen zu lernen. Wie gesagt, ich kann das gut verstehen.

    Wiederum macht es für mich einen Unterschied, wo man mit jemandem in der Beziehung steht. Wenn ich etliche Jahre mit einem Partner mein Leben geteilt habe, ein gemeinsames Heim geschaffen und eine Familie gegründet habe, dann ist das für mich persönlich sehr verpflichtend. Wenn ihm dann irgendetwas zustößt, das ihn in seiner körperlichen und / oder seelischen Gesundheit beeinträchtigt, bleibe ich bei ihm, solange es irgend geht. Ohne das näher auszuführen will ich nur andeuten, dass ich aus eigener Erfahrung weiß, wovon ich da rede.
    Deine Beziehung hat - wenn ich es recht verstanden habe - noch keinen so festen und verpflichtenden Rahmen und was ihr Positives miteinander geteilt habt, kann für dich nicht das Unbehagen bezüglich eurer Gegenwart und Zukunft aufwiegen.
    Das müssen auch ihre Angehörigen verstehen, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen. Natürlich ist der Selbstmord eines nahen Menschen schwer zu verkraften und es ist üblich, dass man einen Sündenbock sucht, nicht zuletzt um sich eigener Gefühle von Versagen und Ungenügen zu entledigen.
    Aber auch diese Gefahr (wie real sie ist, kann ich natürlich nicht einschätzen) kann kein tragender Grund dafür sein, eine Beziehung fortzusetzen, die du nicht mehr wünschst.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Serenity () aus folgendem Grund: Schreibfehler berichtigt

  • [...]Ich habe mir eure Tipps zu Herzen genommen, wir haben einiges unternommen, wenn die Klausuren es zugelassen haben. Leider hat sich ihre Sicht der Dinge nicht verändert, sie lenkt auch nicht ein, wenn man das Gespräch ein bisschen in die Richtung lenken möchte.
    Aber das ist eigentlich nicht das Hauptproblem, vielmehr merke ich immer mehr, dass sie die Hilfe als selbstverständlich ansieht. Natürlich sind wir zusammen und es versteht sich von alleine, dass man sich gegenseitig unterstützt, wo es nur geht. Dennoch wäre ein Zeichen der Dankbarkeit manchmal sehr motivierend. Schlimmer noch, sobald ich mir mal den Raum und die Zeit für mich nehmen möchte, hat sie kein Verständnis.[...]


    Ich gehe jetzt mal speziell auf dieses Teil-Posting (und die Infos aus dem verlinkten Thread) ein,
    da für mich da noch ein wenig von meiner Seite aus Verständnis-Probleme bestehen:

    Meinst Du mit "Sie sieht immer alles schwarz", daß Sie durchweg immer nur an
    Vergangenem denken muß (also Ihre schlechte Zeit in Ihrer Vergangenheit)?
    Wenn ja, dann wäre es vielleicht mal interessant Sie zu fragen, warum Sie sich
    nicht von dieser Zeit mental lösen kann ... und im "Jetzt" (der Gegenwart) leben
    kann. - Falls Sie dies selbst nicht weiß, dann braucht Sie vielleicht therapeutische
    Hilfe, um sich selbst zu finden.
    Oder gibt es auch Situationen in der Gegenwart, womit Sie nicht klarkommen kann?

    Was verstehst Du unter "...Hilfe als selbstverständlich... / ...gegenseitig unterstützen..."
    und "Zeichen der Dankbarkeit"?
    Meinst Du mit Ersterem nur seelische Hilfe (oder auch materielle)?
    Und mit Zweiterem ('Zeichen der Dankbarkeit') verstehe ich eben auch nicht, was
    genau Du damit jetzt meintest.

    Ich frage nach - denn ich bin nicht sicher, ob ich das so richtig verstanden habe alles.
    Bzgl. das Du Dir zwischendurch auch Raum und Zeit für Dich selbst nehmen möchtest
    (und auch solltest), daß kann ich verstehen und ist auch wichtig (auch in einer Partnerschaft).
    Warum hat Sie denn dafür kein Verständnis (begründet Sie dies)?
    Hat Sie Angst, daß Du evtl. (unbegründet) fremd gehen könntest?
    Oder will Sie einfach nur die ganze Zeit immer mit Dir verbringen (= Klammeraffen-Syndrom ->
    was ebenfalls nicht gut für eine Beziehung ist)?
    Oder sieht Sie in Dir mittlerweile eher einen "Sklaven", welcher immer parat
    für Sie sein soll? (Auch dies ist sicherlich nicht das, was Du verdient hättest.)

    Nimmt Sie sich selbst 'Raum und Zeit für sich'? - Falls nein, dann frag Sie, warum
    Ihr selbst nicht ab und an danach ist (z.B. mal mit Freundinnen - welche Sie hoffentlich
    hat - was unternimmt); denn gewisse Freiräume sind für jeden auch in einer
    Beziehung wie gesagt im Endeffekt wichtig.

    Waren jetzt eine Menge Fragen (ich hoffe, Du weißt, warum ich diese habe).
    Teilweise bin ich aber auch schon wenig auf mögliche Antworten ansatzweise
    eingegangen - um auch zu zeigen, warum ich diese Fragen stelle (und damit
    gleichzeitig einen Gedankenanstoß liefern wollte).
  • @Serenity

    Du hast natürlich vollkommen recht, mit dem, was du sagst.
    Wir sind noch nicht ewig zusammen, es gibt keine wirkliche Verbindung, wie gemeinsame Kinder, Haus/Wohnung usw.
    Und ich bin auch nicht dafür verantwortlich, wenn sie sich was antut. In der Theorie.. aber dennoch habe ich Angst davor.
    Problematischerweise kann ein Forum an dieser Stelle nicht mehr tun, als mir die theoretische Angst zu nehmen, was ja geschehen ist.. der Rest muss sich dann zeigen.

    @RiRahl:

    Nein, mit "schwarz" sehen meine ich nicht nur ihre Vergangenheit, die sie belastet. Alltägliches, was völlig normal ist, bringt sie in Rage und sorgt für eine "Alles läuft ******** - deswegen mach ich jetzt gar nix mehr"-Einstellung und es ist meistens auch nicht möglich, diesen "Trip" zu beenden.
    Mit "selbstverständlicher Hilfe" meine ich, dass man seinem Partner, wie auch Freunden und der Familie immer hilft, wenn das nötig ist. Die Frage stellt sich definitiv nicht, das gebietet mir der Anstand.

    Angst, dass ich fremdgehe, hat sie - soweit ich das einschätzen kann - nicht. Und das auch völlig zurecht, die Gefahr besteht nicht.

    Ich denke es ist das, was du "Klammeraffen-Syndrom" nennst.
    Sie versteht nicht, wenn ich lieber mit den Jungs was machen möchte und bezieht das dann gleich auf sich.
    Auf der anderen Seite unternimmt sie meiner Meinung nach sehr wenig mit ihren Freundinnen, obwohl mir da auch der Vergleich fehlt, was so normal ist.
    Alles nicht so einfach..

    dennoch euch allen einen schönen Abend!
  • Die Würfel sind gefallen.

    Ich muss wohl zugeben, dass ich bereits die Entscheidung in Erwägung gezogen habe, als ich hier um Hilfe gebeten habe.

    Ich werde die Beziehung in den nächsten 2 Wochen beenden.
    Warum nicht direkt? Hat private Gründe, auf die ich hier jetzt nicht näher eingehen möchte, ich bitte, das zu entschuldigen.

    Auf diesem Weg möchte ich mich herzlich bei euch bedanken, auch wenn euch oft die richtigen Einblicke fehlen, so habt ihr dennoch gute Tipps oder mindestens ein paar nette Worte!

    Viele Grüße,
    Radical Red
  • ich hab folgendes gemacht....

    1. hab mir ne neue gesucht und als ich die hatte, hab ich mit der alten schluss gemacht... zwar nicht schön, sie hat mich auch immer nur ausgenutzt und am ende hab ichs ihr gegeben... heute gehts ihr gut und so ist es eben =)

    2. wenn du WIRKLICH denkst dass es kein sinn hat, entweder du spielst das A-loch dass sie schluss macht, oder du machst es....

    3. ich nehme an , dass du noch jung bist und würde dir raten, deinen eigenen weg zu gehen, sonst wirst du es eventuell irgendwann bereuen.. klar es ist immer ******** etwas zu beenden, aber das geht fast immer von einer seite aus, dass es jnd beenden will.. so ist eben das leben... und DEIN leben geht vor !!! entweder es paßt oder eben nicht.. dann zieh auch die konsequenzen, oder such dir was anderes in der zeit =)

    viel erfolgt X-D