geschlechtsneutrale Schreibweise

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  • geschlechtsneutrale Schreibweise

    Guten Tag
    Heute bekam ich die korrigierte Versiones meines technischen Berichtes zurück. Ich verwendete mehrmals das Wort User und Benutzer. Jedoch wurde mir immer am Rand mitgeteilt, dass ich gefälligst geschlechtsneutral schreiben muss. Allerdings fasse ich das Wort User und Benutzer als beidgeschlechtige Bezeichnung auf und deshalb möchte ich euch Fragen was ihr davon haltet.
    Grundsätzlich bin ich schon für eine Schreibweise die nicht Frauenfeindlich ist, jedoch das zerstört nur das ganze Wort und ich habe es auch noch nie so gehört :)
    lg
    und vielen dank
    [SIZE="2"]Eine Raubkopierte Version von Windows 1.0 wurde vor ca. 20 Jahren in einem Atomkraftwerk in Tschernobyl verwendet.[/SIZE]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von who93 ()

  • Ja, kam natürlich von einer Frau xD

    also Benutzerinn ist es klar, jedoch Userin kann meiner Meinung nicht sein
    User ist doch ein englisches Wort, und deshalb kann man das nicht einfach ändern
    (mir ist auch nicht bekannt das es ein Wort für einen weiblichen User gibt ;) )
    lg
    [SIZE="2"]Eine Raubkopierte Version von Windows 1.0 wurde vor ca. 20 Jahren in einem Atomkraftwerk in Tschernobyl verwendet.[/SIZE]
  • Man kann den Eiertanz wagen, sich unter allen Umständen geschlechtsneutral und somit "politisch korrekt" auszudrücken, aber in meinen Augen macht man sich damit lächerlich.

    Wem es wichtiger ist, daß seine Schreibweise geschlechtsneutral ist und somit "politisch korrekt" erscheint, als daß es der Inhalt seines Textes ist, der hat etwas zu verbergen. Nur wer ständig Angst davor hat, als nicht korrekt zu erscheinen (weil er im Grunde genommen garnicht 100%ig korrekt ist), der muß um jeden Preis korrekt scheinen wollen.

    Wer moralisch nichts zu verbergen hat, der hat diesen ganzen Zinnober auch kaum nötig.

    Im Grunde genommen ist es frauenfeindlich, (unabhängig von der Schreibweise) Ressentiments gegen Frauen zu haben, nicht jedoch, die Sprache so zu verwenden, wie sie nun einmal ist.

    Übrigens ist die Betrachtungsweise, eine geschlechtsspezifissche Ausdrucksweise sei frauenfeindlich keineswegs korrekt. Denn wenn eine geschlechstspezifische Audrucksweise frauenfeindlich sein kann, dann kann sie ebenso auch männerfeindlich sein.

    Aber in dieser unserer Gesellschaft liegt einiges im Argen, was die Gleichberechtigung betrifft. Für viele heißt Gleichberechtigung, daß Frauen gleiche Rechte wie Männer haben sollen/müssen und nicht mehr. Aber wer die gleichen Rechte hat, der muß auch die gleichen Pflichten haben, sonst ist es pure Heuchelei.

    Vieles in unserer Gesellschaft ist eigentlich männerfeindlich und es ist ein Tabu, über die Benachteiligung der Männer zu schreiben. Immer mehr Einrichtungen sind "nur für Frauen". Irgendwie erinnert mich dies an Südafrika zur Zeit der Apartheid.

    Es ist beinahe selbstverständlich, daß es Fahrschulen "nur für Frauen" geben muß. Aber wehe, man macht eine Fahrschule "nur für Männer" auf. Sofort gilt man als frauenfeindlich.

    Man hat sich an das Primat der Frauen schon soweit gewöhnt, daß eine "Frauendisko" als selbstverständliche Einrichtung für Frauen gilt, die unter ihresgleichen sein wollen. Benutzt man analog dazu Begriffe wie "Negerdisko" oder gar "Judendisko", kein Mensch käme auf die Idee, so etwas als selbstverständliche Freizeiteinrichtunge und Begegnungsstätte von "Negern" (darf man sie überhaupt so nennen?) oder Juden anzusehen.

    Interessant auch, daß überall von Quoten gesprochen wird, vor allem die Frauenquote muß schließlich erfüllt werden. Männerquoten gibt es hingegen nirgendwo. Bezeichnend ebenso, daß nur da über Frauenquoten gesprochen wird, wo diese untererfüllt sind. Bei der Post hat damals nicht eine einzige Frau eine Frauenquote gefordert. Schließlich war der Anteil der Frauen bei der Post über 50%. Von den Möbelpackern erst gar nicht zu reden.

    Wenn ein Schwarzer Präsident wird, nur weil er ein Schwarzer ist, dann ist dies genauso Rassismus, als wenn er es nur nicht wird, weil er ein Schwarzer ist. Bei Frauen ist dies ähnlich.

    Die Sprache wird von denen, die auf eine "politisch korrekte" Ausdrucksweise dringen als Herrschaftsinstrument mißbraucht. Denn oftmals geht es garnicht um Gleichberechtigung oder gar um Gleichstellung, sondern schlicht und einfach um Verschleierung der eigenen Ineressen und beibehaltung eigener Privilegien.

    Wenn also jemand von mir eine "politisch korrekte" Ausdrucksweise erwartet, dann kann er mich (frei nach Luther) am Arsche lecken...

    lg Konradin

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Konradin ()

  • Also sorry ;) USER ist english dafür gibts kein m/w

    who93 schrieb:

    (mir ist auch nicht bekannt das es ein Wort für einen weiblichen User gibt

    weiblicher User ist wieder MIX weiblicher Benutzer oder female user wäre korrekt :D


    Wer aus einem User einen UserIn macht, schreibt denglisch und ich weiss nicht, was schlimmer ist, ein User oder eine geschlechtsneutral eingedenglischte UserIn

    Bei "Benutzer" sieht es da anders aus Benutzer ist die korrekte deutsche Vokabel für User, da kann man auch geschlechtsneutral schreiben (wenn's denn verlangt wird :rolleyes:)
    Ob nun im
    Generisches Femininum (Benutzerin) im
    Slash (Benutzer/in) oder im
    Binnen-I (BenutzerIn)
    Schrägstrich mit Bindestrich (Benutzer/-in),
    Klammer-Benutzung [Benutzer(in)],
    Unterstrich (Benutzer_in)
    ... keine Ahnung, was bei ihr "in" ist ;) schlag ihr alle Varianten vor, mal schaun, was sie will, am Ende kannst du mit den 6 Varianten nur punkten à la "ich konnte mich nicht entscheiden" :D oder sie kann sich nicht entscheiden, weil sie es nicht weiss^^

    Wenn du das ganze umgehen willst, dann nutz doch den Gerundium/Adjektiv (benutzende Menschen) dann bist du aus der Nummer raus :D

    Der Sinn dieser Forderung erschliesst sich mir nicht (siehe Post von Konradin) wohl Langeweile ...



    MfG,
    NeHe
    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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    Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von NeHe ()

  • @ Konradin, du sprichst mir genau aus der Seele
    habe mir da schon öfters Gedanke gemacht bezüglich "frauenfeindlichkeit", Gleichberechtigung usw., aber wo ist dann die Wehrpflicht für Frauen? Denn wer die gleichen Rechte haben will, muss auch die gleichen Pflichten erfüllen. Dazu habe ich eine Schularbeit darüber geschrieben, geendet hat es damit, dass die Professorin (welche hier auch korrigiert hat) mit mir diskutieren wollte und nicht mit dem Einverstanden war.


    @ NeHe, genau so werde ich es morgen mit ihr Abklären, denn ein englisches Wort kann nicht einfach so verändert werden.
    [SIZE="2"]Eine Raubkopierte Version von Windows 1.0 wurde vor ca. 20 Jahren in einem Atomkraftwerk in Tschernobyl verwendet.[/SIZE]
  • Die Unsitte, Wortbestandteile durch einen einzelnen Großbuchstaben mitten im Wort abzutrennen, zerhackt das geschrieben Wort dergestalt, daß der Lesefluß empfindlich gestört wird. Ein Vorteil der deutschen Sprache ist die Großschreibung, durch welche man Substantive schnell erfassen kann. Dieser Vorteil wird durch eine gemischte Schreibweise wieder zunichte gemacht, entspricht also in keiner Weise dem Wesen eines deutschsprachigen Textes.

    Auch wenn ich zwei von drei Substantiven (nur um als politisch korrekt zu erscheinen) in der Form "Benutzer/-in" und "User/-in" schreibe, dann brauche ich mich nicht zu wundern, wenn ein Großteil der deutschsprachigen Leser nicht mehr in der Lage ist, längeren Texten zu folgen.

    Am besten schaffen wir die geschriebene Sprache gleich ab und ersetzen sie durch Sprechblasen.

    Dann sind wir am Ende zwar alle immer korrekt, aber wir haben uns nichts mehr zu sagen...

    @who93: Nun, das Thema mit der Wehrpflicht löst sich ohnehin gerade von selbst. Aber mir geht es keineswegs darum, die Benachteiligung der Frauen gegen die Benachteiligung der Männer aufrechnen zu wollen. Es gibt Bereiche, da haben die Frauen die Arschkarte gezogen und andere Bereiche, da haben sie die Männer und es liegt an uns allen, dies zu ändern. Aber ich fürchte, es braucht noch seine Zeit.

    Wirklich gleichberechtigt sind wir ohenhin erst dann, wenn kein Mensch mehr davon redet und auch der Begriff der Gleichberechtigung allmählich in Vergessenheit gerät.

    Was die englische Sprache angeht, es geht nicht um sie. Wenn englische Begriffe in die deutsche Sprache einfließen, dann unterliegen sie den deutschen Regeln. Der deutschen Sprache ist das Material egal, aus dem sie besteht. Man kann "Abteil" sagen, aber auch "Coupé". An den Regeln ändert sich dadurch nichts.

    Umgekehrt ist es übrigens genauso. Die Amis benutzen das deutsche Wort "Bratwurst" und mehrere davon heissen dann "Bratwursts".

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Konradin () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Ich war's nicht Konradin :D sind halt die 6 Varianten zur Schreibweise ... die hier nur der Vollständigkeit halber benannt sind ;) quasi als Argumentationsgrundlage für den TS :D

    Ich stell mir grad vor, er steht morgen vor der Frau Prof. (sagt man so?) und fragt:

    "Soll ich nun im Generisches Femininum oder lieber im Schrägstrich mit Bindestrich oder ..." usw.

    :D

    lg
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NeHe ()

  • arbeite doch einfach mit einer Fussnote "1", die du dann beim erstmaligen auftauchen deiner Begriffe anwendest und dann am Ende erklärst.
    "1" = im weiteren Verlauf des Berichtes sind damit sowohl Männlein als auch Weiblein gemeint :)

    Gruss Totsch
    .....................Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Beteiligungen, Gold und Grundstücke dazu.
  • richtig, ich lasse User jetzt demonstrativ im Aufsatz und nimm gerne in Kauf, wenn durch diesen "Fehler" mir einen Punkt abgezogen wird. Allerdings werde ich morgen im Unterricht hoffentlich eine Diskussion im Deutschunterricht anfangen, genügend Argumente hab ich ja jetzt
    vielen dank, kann geclosed werden ;)
    [SIZE="2"]Eine Raubkopierte Version von Windows 1.0 wurde vor ca. 20 Jahren in einem Atomkraftwerk in Tschernobyl verwendet.[/SIZE]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von who93 () aus folgendem Grund: Rechtschreibung..

  • Den konkreten Vorschlägen von NeHe könnte man noch: "Nutzer und Nutzerinnen" hinzufügen. Dass die Tutorin klar sagt, wie sie es im konkreten Fall möchte, ist der einzig mögliche Weg zur Verständigung und Einigung.

    Diskussionen zum Thema "Sexismus in der Sprache" sind zwar interessant, führen aber bestenfalls zu der Erkenntnis, dass übereifrige Verfechter der political correctness da so manches nicht bedacht haben - was sie natürlich nicht hören wollen... ;)
    Wer außer Deutsch und Englisch noch ein paar andere Sprachen beherrscht oder zumindest hie und da einen Einblick getan hat, der kann über manche Forderungen und Bestrebungen nur spöttisch lächeln.
    Aber wie gesagt, im konkreten Fall wird who93 die Erwartungen erfragen und ihnen entsprechen, Punkt und Schluss :D