Europäische Offensive in Libyen

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  • Libyen war in etwas genauso sozialistisch wie die 'Deutsche Demokratische Republik' demokratisch, denn auf dem Papier machen sich solche Begriffe immer gut.

    Apropos Sozialismus. Die (sozialistisch-proletarisch angehauchten) braunen Horden des National-Sozialismus (das Brecheisen zur Macht) waren der Türöffner, dessen man sich später entledigte, denn man brauchte zwar den Mob von der Strasse, aber allzu proletarisch durfte er nicht sein, fürchtete die Partei doch um ihre Macht. Sie brauchte Handlanger, keine Konkurrenten.

    Trotz der mitunter sozialistischen Ambitionen rechter Schlägertruppen und des Begriffs im Parteinamen der führenden Staatspartei möchte ich das Dritte Reich dennoch keinesfalls in die Riege der sozialistischen Staaten einreihen. Ebensowenig wie übrigens auch Libyen.

    Gruss Konradin
  • Brüder im Geiste

    Man wird Gaddafi, von dem man ja erst seit kurzem weiß, dass es sich (auch) bei ihm um einen Diktator handelt(e), wohl so schnell wie möglich umbringen müssen (oder, wie z. B. Manuel Noriega, wegsperren), bevor noch weitere Hinweise auf die innige Zusammenarbeit mit den anderen – diesmal westlichen – Folterstaaten auftauchen.

    Erstaunlich enge Verbindungen:

    "[...]Laut "Independent" zeigen die Geheimakten erstaunlich enge Verbindungen zwischen den Regierungen in London und Washington mit Gaddafi. Auch habe der britische Geheimdienst MI 6 Informationen über Regimegegner, die in Großbritannien im Exil leben, weitergegeben.[...]"

    Auch wurden z. B. nach Libyen – dessen bisherigem Regime man Folter vorwirft – genau zu dem Zweck der Folter vom US-amerikanischen Folter-Regime „Verdächtige“ geschickt.
    [url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,784164,00.html]Libyen: Westliche Geheimdienste halfen Gaddafis Stasi - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik[/url]

    Erstaunlich?
    Nein, eigentlich nicht ...
  • Man könnte wohl in mehreren Themen hier im FSB die Frage stellen:

    Warum Sozialismus? Was soll da so toll sein?

    Wenn ich es nachlesen will, kommen mir solche Ausschlusskriterien unter:

    .. Dabei vertreten sie meist eine Gesellschaftsauffassung, die im Privateigentum der Produktionsmittel die Wurzel des Übels sieht und deshalb die Vergesellschaftung desselben erstrebt.[1][2] Kritiker des Sozialismus sind der Ansicht, eine nicht marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung, insbesondere die Zentralverwaltungswirtschaft, sei unvermeidlich sowohl ökonomisch ineffizient als auch unvereinbar mit individuellen Grundrechten und Rechtsstaatlichkeit. ..
    Liste sozialistischer Staaten

    Diese Worte sagen aus das ich erwarten kann das mir der Staat etwas wegnimmt das ich geschaffen habe, also enteignet oder mir die Freiheit verwehrt etwas selbst zu schaffen das mir auch gehört...
    Das ist ein gravierender Verlust freiheitlicher Grundrechte als Mensch. (Das sind die Rechte die Tiere nicht haben oder auch die den Sklaven nicht gewährt wird)

    Undenkbar!

    Wenn ich mich frage:
    Wo bekomme ich den Sozialismus?
    Treffe ich auf Namen vergangener Staaten, welche oft einen Horror auslösen wenn man sich vorstellt so leben zu müssen.
    Manche waren aber weniger schlimm und trotzdem damit gebrandmarkt das sie eigentlich freie Menschen bis ins private Leben ausspionierten und man der realen Gefahr ausgesetzt war für Worte im Gefängnis zu landen und dort das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit... genommen zu bekommen... verlieren kann man sein Grundrecht als Mensch eigentlich nicht...

    Überall ebnete das Parteibuch Wege und war oft Voraussetzung zu gehobene Bildung oder besseren Stellungen oder Luxus etc... also irgendwie Lobbyismus und Vetternwirtschaft.
    Sehr oft gab es im Volk die "Beschaffungsmentalität" (klauen) weil man sonst an sowas nicht rankam.
    Improvisation war gefragt, wenn es keine Ziegel gibt, nimmt man etwas anderes.
    Die Vorbilder waren also:
    Sozialistische Volksrepublik Albanien
    Volksrepublik Bulgarien
    Deutsche Demokratische Republik
    Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
    Volksrepublik Polen
    Sozialistische Republik Rumänien
    Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
    Tschechoslowakische Sozialistische Republik
    Volksrepublik Ungarn
    Republik Ägypten
    Demokratische Volksrepublik Algerien
    Volksrepublik Angola
    Demokratische Volksrepublik Äthiopien
    Republik Afghanistan
    Demokratische Republik Afghanistan
    usw...

    Wie viele Länder davon kenne ich, verbunden mit der Vorstellung dort leicht sein Leben verlieren zu können.... sollte man sich auch mal fragen oder wie viele sind dem Paradies näher als z.B: Deutschland oder dem heutigen Slowenien (war mal jugoslawisch)?

    Wieso, sollen die Libyer so etwas wollen?

    @ Konradin
    Ich meine hier gelesen zu haben wie toll der Sozialismus für die Libyer war und weswegen man Gaddafi dankbar sein sollte. Fast unverständlich warum sie sich dagegen wehren. Und ich meine gelesen zu haben das der Kapitalismus, der Westen, mehr Schuld trägt als das eigene Menschen verachtende System und der Diktator Gaddafi in seiner islamisch-sozialistischen Volksrepublik Libyen...
    Irgendeiner von "Euch" hat mal behauptet die sozialistische Politik sei menschlicher... joungster? Du?

    Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Carmen ()

  • Konradin schrieb:


    Libyen war in etwas genauso sozialistisch wie die 'Deutsche Demokratische Republik' demokratisch, denn auf dem Papier machen sich solche Begriffe immer gut.
    ...


    Respekt, ich hatte deine Ausführungen in Bezug auf die DDR immer anders verstanden.
    Aber zurück zum Thema: Dass Libyen sozialistisch war, kann man nun wirklich nicht behaupten, auch wenn Gadhafi sich manchmal so gerierte, das war für ihn ein Spiel im Ost-West-Konflikt - mehr nicht.

    Ciao
    mkhp
  • Nun, ich hätte Libyen auch nie als sozialistischen Staat bezeichnet. :D Aber selbstverständlich nehme ich Rosenrot ernst, denn er hat mit grosser Beharrlichkeit auf die sozialistischen Errungenschaften von Gadaffi hingewiesen. Schön, dass wir das alle gleich sehen. Trotzdem ist es interessant, dass sich Gadaffi zu Beginn seiner Herrschaft stark an Nasser angelehnt hat.

    Ich denke, dass sich Gadaffi ein sozialistisches Mäntelchen angezogen hat, um sein Terror-Regime ein bisschen freundlicher aussehen zu lassen. Ich bin gespannt, wie es jetzt in Libyen weitergeht.

    Gruss freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!
  • Aber in Bezug auf den Überfall auf den einst souveränen Staat Libyen bin ich froh, dass sich „unser“ Außenminister – den ich im Übrigen überhaupt nicht schätze – der kriminellen Gang (NATO) und damit dem Überfall auf Libyen verweigert hat.

    Dies im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die sich zwecks „Verteidigung am Hindukusch“ in einen Angriffskrieg gedrängt haben, mitgeholfen haben, Tausende Zivilisten umzulegen, um jetzt festzustellen: „Entschuldigt bitte, war ein Irrtum!“
    [url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,784255,00.html]Einsatz am Hindukusch: Deutschland drängte sich*für Afghanistan-Krieg auf - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik[/url]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Snip3r () aus folgendem Grund: Korrektur

  • Zitat joungster: "Aber in Bezug auf den Überfall auf den einst souveränen Staat Libyen bin ich froh, dass sich „unser“ Außenminister – den ich im Übrigen überhaupt nicht schätze – der kriminellen Gang (NATO) und damit dem Überfall auf Libyen verweigert hat."

    Und genau dafür wird er jetzt kritisiert, weil die Sorge groß ist, das Deutschland durch seine Haltung wirtschaftliche Nachteile hinnehmen müßte. Die Handlungsweise Deutschlands ist in dieser Sache weder Fisch, noch Fleisch. Man könnte sie auch als doppelmoralisch bezeichnen.

    Gruß
    AnakinSky
  • Ich glaube das man leichter Sachen verkaufen kann, wenn man zuvor die Käufer nicht bombardiert hat... :panik:
    Deutschland hat so gesehen sogar einen Vorteil :D wetten ? :weglach:


    Aber, das habe ich schon kommen sehen... Du auch?:weg:
  • Ja, letztlich war dies wohl zu erwarten. Jedoch ist es etwas zwiespältig, bzw. hinteläßt einen schaalen Nachgeschmack, mitdem jewieligen Sieger Geschäftsbeziehungen unterhalten zu wollen. Wo bleibt da der ethische Anspruch, den sich Deutschland (nicht zuletzt wegen seiner eigenen historischen Schuld) auf die Fahnen geschrieben hat? "Money makes the world go around" und "Made in Germany", scheint für viele immer noch ein Kaufanreiz zu sein.

    Gruß
    AnakinSky
  • Laut den aktuellsten Meldungen hat der Uebergangsrat ein Kopfgeld auf Gadaffi ausgesetzt. Dies, nachdem zuerst ganz klar die Devise herausgegeben wurde, dass auch Gadaffi das Recht auf einen fairen Prozess habe. Ich bedaure diesen Richtungswechsel sehr. Damit wird sich wohl die Geschichte in Libyen bald wiederholen und viele aufrichtige Hoffnungen in der Bevölkerung auf Rechtstaatlichkeit demnächst zunichte gemacht.

    Ich befürchte, dass in diesem Kulturkreis eine echte Demokratie gar nicht möglich ist. Vermutlich steht sie in einem direkten Konflikt zu der vorherrschenden Stammeskultur.

    Gruss freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!
  • Doch, doch freefloating - letztlich wird es schon klappen mit der Demokratie. Fragt sich nur, wie oft der Versuch scheitern wird, bzw. bei diesem Prozess ins Straucheln kommt. Demokratie entsteht nicht von jetzt auf gleich durch Beschluss, sondern es ist eine Frage der Bewußtseinsbildung und diese erfordert (quer durch alle Klassen) Training.

    Gruß
    AnakinSky
  • Hoffen wir, dass du recht hast, Anakin. Mir ist schon klar, dass sich der Prozess zur Demokratie über einen langen Zeitraum hinziehen kann, aber gleichzeitig braucht es für den Samen "Demokratie" auch den richtigen "Boden". Nicht für alle ist Demokratie die erwünschte Staatsform, das zeigt sich ja bereits hier im FSB, dafür müssen wir nicht ans Ende der Welt reisen.

    Gruss freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!
  • Zeigt mir doch bitte mal einen einzigen Staat in dem es wirklich demokratisch zugeht? Ich meine hier jetzt nicht diese ganzen Scheindemokratien wie Deutschland, USA usw. deren "Demokratie" nur auf dem Papier existiert.

    Und wenn irgendjemand denkt das Libyen oder irgend einer von den anderen Staaten Nordafrikas nun demokratisch werden, na dann glaubt mal dran. Die bisher im Zaum gehaltenen radikalen Muslime, werden nun an die Macht drängen. Die europäischen "Entwicklungshelfer" werden bald feststellen das sie dort gar nicht gerne gesehen sind. Die Zustände im Irak lassen grüßen.

    ps.: Das Kopfgeld auf Gaddafi ist ja nun auch nicht mehr neu. Das gilt doch schon bald 14 Tage.

    Ach noch was. Weil hier ja immer wieder von den Menschen die für die "Freiheit" ihr Leben gelassen haben geschrieben wird. Habt ihr euch mal die Schlips und Anzugträger vom sogenannten Übergangsrat angesehen? Also beim besten Willen, von denen hat ganz sicherlich niemand mit der Waffe in der Hand gekämpft und ganz bestimmt auch nicht sein Leben riskiert.
    Erinnert mich schon wieder irgendwie an die Zustände in der DDR nach der Wende. Dort saßen auch auf einmal die Leute an den Hebeln der Macht, die keinen Fuß vor die Tür gesetzt haben als die Demos auf Straßen liefen. Diejenigen, die wirklich für Veränderungen auf die Straße gegangen sind, waren da schnell vergessen und oftmals die Verlierer der Wende.
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Ich bin so richtig froh darüber, dass die von der Straße nicht damit begonnen haben alle Deutschen zu regieren. Das wäre was geworden...
    Ich glaube das Du das angeprangerte Auswahlsystem nicht richtig zu Ende gefühlt hast... ich finde die demokratische Lösung zur Machtergreifung besser als Deine. Man muss sich einfach nur oft genug wählen lassen und schon hat man die Macht.

    In Libyen stellt sich die Frage nach der Demokratie nicht. Dieses Volk will Freiheit, egal in welchem System!
  • Wo Öl ist da brennt es. Da sind die Mächtigen nicht weit weg. Ein bisschen Zündstoff geben in den Medien und schon hat man ein Schuldigen zum angreifen. Amerika hat solche Aktionen direkt gemacht aber Europa versteckt ihre Tat unter Menschenrettung (Demokratie). Ist doch wie dejavü immer das gleiche mit dem gleichen Zielen und beschuldigungen aber sonst immer im Hintergrund mit den Ländern zusammen arbeiten.

    Sent from my GT-I9100
  • Henry277 schrieb:

    Zeigt mir doch bitte mal einen einzigen Staat in dem es wirklich demokratisch zugeht? Ich meine hier jetzt nicht diese ganzen Scheindemokratien wie Deutschland, USA usw. deren "Demokratie" nur auf dem Papier existiert.
    ...


    Deine Antwort ist wohl: "Den gibt es nicht."
    Das läge dann an deinem Demokratieverständnis.

    Deine Schlussfolgerung scheint ja zu sein, dass es gleichgültig sei, ob man in 'Scheindemokratien' oder Diktaturen lebe.
    Genau diese Schlussfolgerung wird von vielen allerdings nicht geteilt; das sind dann selbstverständlich auch keine Demokraten.

    Nichts gegen Utopien, aber dort, wo man es mit ihnen versucht hat, sind sie kläglich gescheitert.

    Ciao
    mkhp
  • Dann zeige mir ein politisches System, das nicht irgendwie gescheitert ist, mkhp. Demokratien scheitern z.B. immer da, wo Kompetenzen statt Mehrheiten nötig sind.

    Eine im Interesse aller Bürger gut funktionierende Demokratie, die auch tatsächlich funktioniert, ist genauso eine Utopie wie irgendein sozialistisches oder auch kommunistisches System. Nicht einmal Diktaturen sind auf Dauer in sich stabil, tragen sie doch schon in Form der Unterdrückung anderer Meinungen den Keim ihres eigenen Untergangs in sich.

    Rein pragmatisch gesehen ohnehin nur ein System sinnvoll, welches aus mehreren Komponenten zusammengesetzt ist, die sich möglichst optimal ergänzen.
  • Utopien ... ... könn(t)en Realität werden

    stoppel schrieb:

    Warum reagieren sowohl Rosenrot als auch joungster so merkwürdig allergiisch bei der Erwähnung der chinesischen Zensur ?
    (man könnte es glatt für Konditionierung halten. nur […]
    Selbstverständlich handelt es sich um Konditionierung: Ich war selbst in China, eine meiner Schwägerinnen ist Chinesin, eine meiner Angestellten ist Chinesin, die Eltern eines meiner Schüler sind Chinesen. Alle fahren regelmäßig im Urlaub in ihre Heimat und sind heilfroh, dass das Land zu stark ist, um – wie z. B. Libyen – eine Bombendemokratisierung über sich ergehen lassen zu müssen.
    Und, denk mal: „Konditionierung“ ist eines der Ziele meines Berufes und meines Geschäfts.

    freefloating schrieb:

    […] Aber selbstverständlich nehme ich Rosenrot ernst, denn er hat mit grosser Beharrlichkeit auf die sozialistischen Errungenschaften von Gadaffi hingewiesen.[…]
    Es wäre schön von Dir, wenn Du diese Behauptung (oder handelt es sich lediglich um eines Deiner – mittlerweile üblichen – Missverständnisse?) belegen könntest.
    Um die Ernsthaftigkeit Deiner Beiträge einzuschätzen, habe ich mir die Mühe gemacht, alle Rosenrot-Beiträge noch einmal (!) durchzulesen, fand aber nichts (bezüglich meiner Deutschkenntnisse habe ich mir gerade selbst auf die Schulter geklopft: Ich weiß sehr wohl zwischen „sozial“ und „sozialistisch“ zu unterscheiden), vielleicht könntest Du mir „auf die Sprünge“ helfen:

    Beiträge Rosenrot:

    16.04.2011 21:46 „Es ist widerwärtig, den Diktatoren zuerst in den Arsch zu kriechen um dann Menschenrechtsverletzungen festzustellen...“
    19.04.2011 10:33 […]
    19.04.2011 18:20 „In Libyen stehen auf der einen Seite wahnsinnige Diktatoren …“
    30.08.2011 10:51 „Gadaffi mag ein Diktator sein, aber das war weder ein Hemmnis, ihm Waffen zu verkaufen …“
    30.08.2011 17:16 „Wir müssen nicht über Gadaffis Verbrechen diskutieren, auch nicht über seine antisemitischen Aktionen. Auch die Terroranschläge aus Libyen sind ohne Zweifel Verbrechen gewesen. … … Gadaffi war meinetwegen ein größenwahnsinniger Narzist, ok. Die Menschenrechtsverbrechen waren Verbrechen, für welche man ihn belangen sollte …“
    30.08.2011 19:35 […], 31.08.2011 14:56 […], 31.08.2011 20:02 […],
    31.08.2011 21:34 […], 31.08.2011 22:15 […], 31.08.2011 22:49 […],
    01.09.2011 01:15 […], 01.09.2011 11:04 […]
    01.09.2011 19:27
    „Das Gadaffi ein verbrecherischer Diktator war, bestreitet doch niemand.“
    01.09.2011 21:02 […]

    mkhp schrieb:

    […]Nichts gegen Utopien, aber dort, wo man es mit ihnen versucht hat, sind sie kläglich gescheitert.[…]
    Ist es möglich, dass es sich bei der Art der Ausbeutung, die hier als Demokratie bezeichnet wird, auch einmal um eine „Utopie“ gehandelt hat?

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    Ansichten:

    NATO is in big trouble
    Resolutions 1970 and 1973 (2011) of the UN Security Council were very clear in their terms: No foreign military personnel, no mercenaries, no weapons to the parties in conflict and inspection of vessels ferrying arms and soldiers. NATO has breached all four counts and now is liable for prosecution under international law.
    Resolutions 1970 and 1973 (2011) of the UN Security Council stated very clearly and categorically that there were to be no foreign troops on the ground in Libya, there were to be no mercenaries, neither were foreign powers to arm the parties to the conflict, as well as imposing the obligation on parties surrounding this to investigate vessels shipping in personnel or arms. NATO has not only failed on all four counts, it has categorically breached them all. NATO is guilty of breaching international law, and there will be consequences.
    Quite apart from its obvious breaches of international law, NATO is liable for war crimes - strafing civilian structures such as the water supply system, to "break the population", strafing civilian structures with military hardware, murdering civilians in their homes by precision-bombing children, strafing civilians using Apache helicopters from the USA (isn't there a law in the US about that?). […]
    For those who accuse Colonel Gaddafi of terrorism, then let each and every one suffer the crimes that the Black and Tans did to innocent civilians in Ireland, and then come here look me in the face and speak of terrorism. For those who accuse Colonel Gaddafi of terrorism, show me one shred of tangible evidence.

    NATO is in big trouble - English pravda.ru

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    Der britische Intellektuelle Tariq Ali in einem Debattenbeitrag für SPIEGEL ONLINE (Hervorhebungen von mir):

    „Ein Jahrzehnt nach den Attentaten vom 11. September sitzen die Vereinigten Staaten und ihre europäischen Verbündeten in der Patsche - und die Mehrheit der euro-amerikanischen Bürger in moralischer Hinsicht auf dem Trockenen, nun unzufrieden mit den Kriegen, resigniert und per Propaganda dazu gebracht, zwischen guten und schlechten Kriegen zu differenzieren, was in Wahrheit einer übergreifenden imperialen Strategie folgt. Und der US-General Petraeus, amtierender Kommandeur der CIA und ehemaliger Oberbefehlshaber der US-Truppen in Afghanistan, teilt uns das Folgende mit: "Ich glaube nicht, dass man diesen Krieg gewinnen kann. Ich glaube, wir kämpfen immer weiter. Es ist eigentlich ein bisschen wie im Irak… Ja, es gab enorme Fortschritte im Irak. Aber es gibt nach wie vor furchtbare Anschläge im Irak, und man muss wachsam sein. Man muss am Ball bleiben. Dies ist die Art des Kampfs, den wir für den Rest unseres Lebens erleben werden und wohl auch noch unsere Kinder." So spricht die Stimme einer souveränen Macht, die in diesem Fall bestimmt, dass die Ausnahme zur Regel wird.

    Die USA und ihre europäischen Verbündeten haben die Ereignisse des Jahres 2001 lediglich als Vorwand benutzt, um die Welt neu zu ordnen und diejenigen Staaten abzustrafen, die sich nicht fügen wollten.

    „Euro-amerikanische liberale und konservative Politiker, die das Rückgrat der regierenden Eliten bilden, behaupten einerseits, an Mäßigung und Toleranz zu glauben, und andererseits führen sie Kriege, um den neokolonisierten Staaten ihre Werte aufzuzwingen. Trotz ihres frommen Verzichts auf terroristische Gewalt haben sie kein Problem damit, Folter zu rechtfertigen, Menschen zu verurteilen, gezielt anvisieren und ermorden zu lassen - und auch nicht mit postlegalen Ausnahmezuständen im Inneren, die es ermöglichen, jeden ohne Gerichtsverfahren auf unbestimmte Zeit inhaftieren zu können.

    Währenddessen wenden die braven Bürger von Euro-Amerika, die die von ihren Regierungen geführten Kriege ablehnen, ihren Blick von den Toten, Verwundeten und Waisen im Irak und in Afghanistan, Libyen und Pakistan ab... die Liste wird ständig länger. Krieg - jus belli - gilt heute als ein legitimes Instrument, solange man es mit Zustimmung der USA oder vorzugsweise durch die USA selbst anwendet. Heutzutage kommt es als "humanitäre" Notwendigkeit daher: Die eine Seite begeht emsig Verbrechen, während die von eigenen Gnaden moralisch überlegene Seite lediglich notwendige Strafmaßnahmen anwendet - und dem zu unterwerfenden Staat wird man seine Souveränität absprechen.“

    „Ölreserven als Gegenleistung für den Gaddafi-Sturz

    Nehmen wir Libyen, das jüngste Beispiel für eine "humanitäre Intervention". Man muss die US-Nato-Intervention in Libyen unter Billigung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen als Teil einer orchestrierten Aktion sehen. Man signalisiert exemplarisch Unterstützung für die Bewegung gegen einen Diktator und bringt die arabischen Aufstände dadurch an ein Ende, dass man die westliche Kontrolle durchsetzt, ihren Schwung und ihre Spontaneität wegnimmt und anschließend versucht, den Status quo ante wiederherzustellen. Mittlerweile ist es offensichtlich - die Briten und Franzosen prahlen mit ihrem Erfolg und damit, dass sie als Gegenleistung für die sechsmonatige Bomben-Kampagne nun die libyschen Ölreserven unter Kontrolle nehmen.

    Die Zivilgesellschaft ist leicht mit Bildern zu beeindrucken - und die Brutalität Gaddafis beim Entsenden seiner Luftwaffe gegen sein eigenes Volk war ein willkommener Vorwand für Washington, eine weitere arabische Hauptstadt zu bombardieren. In der Zwischenzeit waren Obamas Verbündete in der arabischen Welt emsig damit beschäftigt, die Demokratie zu befördern: Die Saudis marschierten in Bahrain ein, wo die Bevölkerung tyrannisiert wird und Verhaftungen im großen Stil stattfinden. Nicht viel davon wird auf al-Dschasira berichtet. Ich frage mich, warum ist das so? Anscheinend hat man den Sender etwas gezügelt und in Einklang mit der Politik seiner Förderer gebracht. All dies mit aktiver Unterstützung der USA.

    Der Despot im Jemen, verhasst bei der Mehrheit, tötet sein Volk weiterhin jeden Tag ungehindert per Fernbedienung von seinem Stützpunkt in Saudi-Arabien aus. Nicht einmal ein Waffenembargo, geschweige denn eine Flugverbotszone hindert ihn daran. Libyen ist ein weiterer Fall von gezielter Selbstjustiz durch die USA und ihrer Kampfhunde im Westen. Dass die Grünen in Deutschland ein Teil dieser Posse sein wollten, sagt mehr über ihre eigene Entwicklung aus als über das Verdienst der Intervention.
    Auch die Libyer werden die Nato-Unterstützung bald bereuen
    Die Grenzen des schmutzigen Protektorats, das der Westen hier erschafft, werden von Washington aus gezogen. Womöglich werden auch die Libyer, die aus Verzweiflung die Kampfjets der Nato unterstützen, ihre Entscheidung bald bereuen - wie es auch die entsprechenden Iraker gemacht haben.“

    [url=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,784452,00.html]Geopolitik*nach 9/11: Die Lüge vom humanitären Krieg - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur[/url]

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    Nun denn ... ...
    ... auf in die „Brave New World“
  • AnakinSky schrieb:

    Im Ernst, jougster - was erwartest Du? In einer Welt mit knapper werdenden Ressourcen, ist altruistisches Handeln ein scheinbar irrealer Wunschtraum. Das ist zwar deprimierend, aber das ist die Zeit in der wir leben auch. Unter der Tünche unserer ach so hoch gelobten Kultur, lauert allgegenwärtig unsere wahre Natur.
    Was ich erwarte: Nichts!
    Was ich wünsche: Dass mitmenschliches Denken nicht nur (von den Untertanen) gefordert, sondern schichtübergreifend auch gefördert und gebracht wird (Stichwort: Konditionierung). Solange allerdings dem winzigen Anteil der (Welt)Bevölkerung, der dabei zu verlieren hat, ungleich mehr Waffen und politische Macht zur Verfügung stehen, als der Mehrheit der Menschen, habe ich hier – auch für die nächsten Jahrtausende – keine große Hoffnung.

    Trotzdem: So lange noch die Möglichkeit besteht, Missstände als solche zu sehen und dazu eine eigene Meinung zu äußern (auch dieses Recht gerät mehr und mehr in Gefahr), werde ich dies tun.
    Resignieren? Nicht ganz mein Ding!

    Allerdings scheinst auch Du nicht ganz die Hoffnung aufgegeben zu haben, schließlich schreibst Du „ist altruistisches Handeln ein scheinbar irrealer Wunschtraum“. So träume ich eben weiter von einer gerechte(re)n Gesellschaft; egal wie sie sich nennt oder genannt wird: Kommunismus, Sozialismus, Kapitalismus, etc pp.

    „[…]lauert allgegenwärtig unsere wahre Natur.“ Diese angebliche „wahre Natur““ – vorgebracht vorwiegend von Bellizisten – entspringt (nicht nur) meiner Meinung nach einer noch vor dem Säuglingsalter beginnenden Dressur. Nahezu alle Gesellschaften sind sich darüber einig, dass Mord aus Habgier ein Verbrechen darstellt; dass Mord aus Habgier im Großmaßstab des Menschen Natur sei – für mich nicht nachzuvollziehen.
  • Carmen schrieb:

    Ich bin so richtig froh darüber, dass die von der Straße nicht damit begonnen haben alle Deutschen zu regieren.

    Aha, den Ostdeutschen die 1989 auf die Straße gegangen sind, traust du also nichts zu (zumindest keine Regierungsverantwortung). Bei den bewaffneten Rebellen in Libyen hast du scheinbar nicht solche Bedenken. Da bist du der Meinung, die schütteln dort jetzt "Demokratie" und "Freiheit" aus dem Ärmel.
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Deutsche Machthaber glaubwürdig?

    Entgegen dem, was den deutschen Untertanen vorgelogen wurde (Rolf Mützenich: "Im Nachhinein sieht das nach bewusster Täuschung aus"), waren mehr als hundert Merkel-Soldaten am Überfall auf Libyen beteiligt:

    „Bisher war von elf Soldaten die Rede gewesen - tatsächlich waren es aber fast zehnmal so viele: Die Bundeswehr hat sich in Einsatzzentralen der Nato mit 103 Soldaten an der Führung des Libyen-Einsatzes gegen Diktator Muammar al-Gaddafi beteiligt. Die deutschen Offiziere und Unteroffiziere hätten unter anderem an der Auswahl militärischer Ziele sowie der Übermittlung von Befehlen an Awacs-Überwachungsflugzeuge mitgewirkt, heißt es in einer an diesem Freitag veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Christian Ströbele.“

    „Dass überhaupt deutsche Soldaten an dem Einsatz beteiligt waren, hatte sich erst im August auf eine frühere Anfrage von Ströbele hin herausgestellt. Damals räumte die Bundesregierung die Zahl von elf deutschen Soldaten ein, …“

    „Ströbele kritisierte die Heranziehung deutscher Soldaten: "Diese Praxis steht im Gegensatz zu allen öffentlichen Erklärungen der Bundesregierung, nicht militärisch am Libyen-Einsatz der Nato mitwirken zu wollen."“

    „Rolf Mützenich, außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, zeigt sich verblüfft über die neuen Zahlen. "Die plötzliche Verzehnfachung der beteiligten deutschen Soldaten empfinde ich als sehr irritierend." Allerdings habe ihn von Anfang an gewundert, dass Außenminister Westerwelle die Beteiligung deutscher Soldaten so kategorisch ausgeschlossen hat. "Im Nachhinein sieht das nach bewusster Täuschung aus."“

    [url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,785381,00.html]Krieg in Libyen: Mehr als hundert Deutsche am Nato-Einsatz beteiligt - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik[/url]

    Soviel zur Glaubwürdigkeit der deutschen Machthaber.
  • @joungster: Eigentlich wundert es mich gar nicht, dass Deutschland, wenn auch nur im kleinen Rahmen, mit von der Partie war. Es muss doch ziemlich schwierig sein, als Mitglied der NATO so oft draussen vor zu bleiben. Das ist wohl ein grosser Spagat, den Deutschland aufgrund seiner Geschichte da geht, oder gehen muss.

    Gruss freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von freefloating ()

  • Na, eigentlich nicht, freefloating. Weder ist Deutschland gezwungen, alles mitzumachen, was einzelne andere NATO-Staaten vormachen, noch ist es gezwungen, der NATO überhaupt angehören zu müssen.

    Die NATO steht meines Erachtens sowieso den Bestrebungen im Wege, internationale Konflikte auch wirklich international zu behandeln. Denn solange einige reiche Staaten ihre Interessen eben auch militärisch durch die NATO vertreten lassen, während andere einfach aussen vor bleiben, solange ist NATO-Politik eigentlich nicht mehr als politsische Lobbyarbeit.

    Ich wäre entschieden dafür, die NATO abzuschaffen und stattdessen die Möglichkeiten und das Kontingent der UN zu stärken.

    Gruss Konradin
  • Zitat Konradin: "Na, eigentlich nicht, freefloating. Weder ist Deutschland gezwungen, alles mitzumachen, was einzelne andere NATO-Staaten vormachen, noch ist es gezwungen, der NATO überhaupt angehören zu müssen."

    Da gebe ich dir ja völlig recht, Konradin. Persönlich bin ich froh, dass die Schweiz keinem Militärbündnis angehört. Tatsache ist jedoch, dass Deutschland der NATO angehört und deswegen wird sich dein Land vermutlich auch in einem permanenten Spannungsfeld befinden. Sobald die nächste Krise kommt stellt sich doch wieder die Frage: Sollen wir nun mitmachen, oder nicht? Falls ja, in welcher Form?

    Mir persönlich wären Uno-Schutztruppen auch angenehmer, allerdings müssten sie auch die nötige Autorität haben.

    Gruss freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!