McKilroy schrieb:
Und trotzdem werden diese Leute zum Töten ausgebildet!
Ein Toter kann nicht mehr zurückschießen.
Ich glaube kaum, dass ein Soldat im Ernstfall so zielt, dass der andere verletzt wird, mit dem Gedanken, dass dies andere Soldaten bindet.
Auf was wird bei den Schießübungen gezielt?
Meik schrieb:
Außerdem wenn man im Gefecht einen Verletzt hat um 3 Mann zu binden, hat man nur einen kurzen Erfolg, den viele stehen dann nach 2 Monaten wieder vor einem. Dann muss ich ihn wieder verletzten, bzw. muss hoffen, das er diesmal nicht mich Tötet. Das ist sehr uneffektiv. Beim sofortigen Töten werden die Feinde schnell weniger und das Risiko selber An- bzw. Erschossen zu werden viel geringer.
Man braucht nur einmal Kriegswaffen mit zivilen Waffen vergleichen, da erkennt man schnell den Unterschied. Kriegswaffen sind etwas fürs Grobe und die militärische Devise lautet meist 'viel hilf viel'.
Natürlich kann ein Toter nicht mehr zurückschießen. Aber das kann ein Schwerverletzter wohl ebensowenig. Außerdem demoralisieren Schwerverletzte die Truppe erheblich mehr als Tote und unterminieren die Kampfmoral - ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Aber was nütz schon die beste Absicht, wenn letztendlich das Material entscheidet? Ein schweres MG ist nun einmal kein Scharfschützengewehr und ein 'guter' Soldat ist einer, der sein Material möglichst optimal nutzt. Nur, wofür es sich primär eignet, das bestimmt nicht er.
Deine Rechnung ist übrigens eine Milchmädchenrechnung, Meik. Vom eigenen Risiko her ist es unerheblich, ob ein Gegner tot oder kampfunfähig (der Begriff ist wohl selbsterklärend) ist. Auch durch Kampfunfähigmachen der Gegner kann man das eigene Risiko gleichermaßén reduzieren. Und es ist keineswegs so, daß die Mehrzahl nach 2 Monaten wieder vor einem steht. In Kriegen gibt es Scharen von Kriegsinvaliden, die nie wieder eine Waffe effizient benutzen können.
Ebenso sollte man beachten, daß man durch möglichst vollständiges Töten der Gegner zusätzliche Gegner freistellt. Sanitäter, Ärzte und alle, die mit Verwundeten zu tun haben, Arbeiter, die Verbandstoffe und medizinische Geräte herstellen, alle diese Leute kann man von diesen Aufgaben entbinden und ihnen eine Waffe in die Hand drücken. Zusätztlich hat es einen deutlichen Einfluß auf die Versorgungslage der Soldaten, denn ein toter Soldat benötigt keinen Proviant und keine Munition. Von den Auswirkungen auf die Moral der Truppe einmal völlig abgesehen.
Konradin