Das kann hier jedem passieren und ich unterstelle es sicherheitshalber jedem, dass er dazu fähig ist. In Vietnam z.B. wurden Männer dazu gedrillt, wahllos zu töten. Da wurde aus braven Familienvätern in Trainingslagern in Fort Bragg und an anderen Orten Männer so hart geschunden, bis Sie einfach nur mehr rüber wollten um Charly möglichst effektiv und hart zu treffen. Es hat auch eine psychologische Wirkung, wenn Du Deinen Gegner möglichst bestialisch und wahllos tötest und damit verschafft sich eine jede Armee einen gewissen "Ruhepolster" da man dann von seinem Gegner nicht so leichtfertig angegriffen wird. Dies konnte man auch schon in frühen Jahren der Erdgeschichte sehen wo z.B. Glaubensrichtungen und Aberglaube effektiv benutzt wurde um den Gegner zu brechen bevor er in die Schlacht zog.Konradin schrieb:
Nicht nur der Krieg ändert Menschen, viele andere Gegebenheiten tun dies auch. Aber es gehören immer Menschen dazu, die sich auch ändern lassen.
Mich würde in dem Zusammenhang eine Quote interessieren. Es ist doch fein, wenn ich mir die Bänder auswerte und medienwirksam die Rosinen rauspicke. Die wirklich hässlichen Dinge und diese dann an den Pranger hänge nur um mich selbst dadurch zu profilieren. Wie gesagt, niemand redet von den zig 1000en armen Schweinen die in irgendwelchen Massengefängnissen und widerlichsten Bedienungen gehalten wurden und einfach nur dahinvegitierten in der klaren Erkenntnis, WAS sie da angerichtet hatten und vor allem WIE.Konradin schrieb:
Hier geht es aber (soweit ich den Threadstarter verstanden habe) nicht um zwangsläufige Gegebenheiten, welche jeder Krieg mit sich bringt, sondern ein explizites Verhalten, welches den quasi notwendigen Rahmen verlässt, also eine Eigenleistung, welche die legitimen Rechtfertigungsmöglichkeiten meiner Meinung nach bei weitem übersteigt.
Es wird in diesem Zusammenhang Soldaten weniger vorgeworfen, was sie getan haben, sondern eher, wie sie es getan haben.
Also heute der "wahre" Gegner, morgen der Gegner und übermorgen der arme Tropf der Dir über den Weg gelaufen ist zur falschen Zeit. Doch möchtest mir das sicherlich nicht glauben und jeder würde vor seinem eigenen Spiegelbild stehen und sich selbst sagen: "Also ich sicherlich nicht!", aber ich kann Dir verraten das es auch mit Dir ginge. Ich wünsche niemanden, dass er jemals in diese Situation kommt, aber wenn Du z.B. die Frau gesehen hättest und Du Ihr Mann gewesen wärst, so möchte ich nicht wissen was Du mit dem nächst besten "Feind" oder dessen Frau oder seinen Kindern angestellt hättest. Jeder stumpft ab. Jeder sieht Nachrichten und denkt sich (also ok der Großteil): "Oh, dass ist aber schlimm. Na Gott sei Dank ist das nicht mir passiert!", siehe Japan oder der Sudan oder Haiti oder oder. Wenn es einen dann plötzlich trifft und sei es ein Weltkrieg in dem man plötzlich als unausgebildeter Soldat dienen MUSS, dann verdreht sich die Welt komplett und bekommt neue Wertigkeiten und dann wird es einfach hässlich. Wie gesagt, niemand hat die Engländer und die Russen abgehört weil es Teil der Befreiungsaktion Europas war. Niemand hat die englischen Piloten interviewt wie es war Hamburg in Flammen aufgehen zu sehen und niemand hat mir Amerikanern geredet ob es richtig war, die restlichen Bomben über ein bereits besiegtes Land abzuwerfen, nur um Platz zu schaffen für neues Material.Konradin schrieb:
Keine Frage, auch ich kann mir durchaus vorstellen, auf Menschen zu schießen. Auch ich kann mir vorstellen, dies (aus Gründen des Eigenschutzes) möglichst effizient zu gestalten. Aber es ist mir wesensfremd, den Wert von Menschenleben auf das Niveau eines Punktegewinns bei Egoshootern zu reduzieren oder dies gar sportlich zu sehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich keiner von denen gewundert hat. Im Gegenteil alle sind sich danach, nachdem sie dieses ich sag mal flapsig "Trauma" überwunden haben, aufgewacht und haben das weite gesucht, in Anbetracht dessen was Sie erwartet hätte vor einem ordentlichen Gericht.Konradin schrieb:
Es gibt eben eine (moralische) Grenze, die man nicht überschreiten sollte und wenn man es dennoch tut, dann sollte man sich nicht wundern, wenn man dafür (hoffentlich) auch zur Rechenschaft gezogen wird. Selbst wenn deren Befehlshaber (aus leicht nachvollziehbaren Gründen) dies gern anders sehen.
[SIZE="1"]Sollten Dir irgendwelche vereinzelten Gedanken kommen, bereite Ihnen einen herzlichen Empfang. Schließlich befinden Sie sich an einem einsamen Ort![/SIZE]