Die sogenannten „Döner"-Morde

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  • joungster
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  • Es ist schon ein deutlicher Unterschied, ob man jemandem unterstellt, er sei ein Nazi, oder ob man deutlich macht, daß jemand deren gängige Argumentation benutzt, warum auch immer er dies tut.

    Wenn ich die auf die gleiche Art und Weise wie z.B. Frau Merkel argumentiere, so liegt der Verdacht natürlich nahe, ich läge auf ihrer Wellenlänge. Übereinstimmungen der Argumentation sind oft Zeichen einer geistigen Nähe.

    Dagegen hilft Hinterfragen der eigenen Position. Wenn ich (argumentativ) meiner Meinung nach zu sehr in die Nähe gewisser Kreise rücke, dann sollte ich schleunigst meine Position überdenken und hinterfragen, was mich inhaltlich von diesen trennt.

    Anders ausgedrückt: wenn ich Nazipositionen vertrete und allmählich immer mehr denke wie ein Nazi, irgendwann auch handle wie ein Nazi, was bin ich denn dann (irgendwann) anderes als ein Nazi? Oder sind es immer nur die Anderen?

    P.S. Was ist eigentlich schwer daran, sich von gewissen Positionen eindeutig zu distanzieren, anstatt jene immer weiter zu kolportieren?
  • @Cäsar

    Ok, ich versteh, dass Dir das nicht gefällt. Was ich vermisse, ist die Frage, die Du Dir stellen könntest: was hab ich geschrieben, dass man mich so verstehen könnte?

    Ich sage damit nicht, dass Du es BIST, und das hat auch joungster so nicht gemeint, er FÜRCHTET es vielleicht oder schließt es nicht aus, aber er macht Dich nicht dazu.

    Unabhängig also von dem (fälschlichen) Eindruck, den man bekommen kann, finde ich es bleibt wichtig sich mit Sprache aueinanderzusetzen. Man gewinnt ja keinen Eindruck aus dem blauen heraus.
    Aktion-Reaktion, klar kann die Aktion falsch interpretiert werden, aber beides hängt doch zusammen.

    wenn ich dich einen volltrottel nenne, und du darauf als reaktion mich inen idioten, und ich rege mich dann über deine reaktion auf, übersehe ich doch schlicht, dass ich AUCH etwas gesagt habe.
    (das beispiel ist natürlich erfunden, und wie alle beispiele und bilder hinkt es, ich versuche damit nur etwas zu verdeutlichen und hoffe, es gelingt mir)

    Du hast also auch etwas beigetragen, und sei es eben nur, dass man deinen beitrag so verstehen kann.

    Wir können immer nur versuchen, uns noch klarer auszudrücken. :)

    /edit: Konradin, ich war langsamer als du und hab dich erst später gesehen....
    Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, daß Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.(E.B. Hall) # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sorei ()

  • nenenene... also mir wurden worte in den mund gelegt, irgend ein geschwafel von rassen und ariern, dass ich für das töten von millionen von menschen bin... dann noch irgendwas von brüdern im geiste und bildungsferne.
    er wurde damit persönlich. er widerspricht nicht meiner meinung, sondern greift mich persönlich an. sein beitrag ist sicherlich kein einfacher hinweis, dass ich mich argumentativ im rechteren spektrum bewege (wobei rechts nicht gleich rechts ist... cdu ist auch rechts. vollkommener unsinn, rechts gleich mit nazis zu assoziieren). das ist wie zu sagen, ich sei ein idiot. das ist einfach nicht das niveau, bei dem ich diskutieren will.
  • sehe ich anders.

    Ich kann nicht finden, dass er Dir das unterstellt, was Du ihm jetzt umgekehrt unterstellst.
    Wie gesagt, unbenommen, dass Dir nicht gefällt was er schrieb.

    Ich kann im wahrsten Sinn des Wortes auch diese Stellen nicht finden.
    Schade finde ich, dass meine Anregung daduch komplett untergeht, du bleibst an der Stelle stehen.

    Aber ok, dann ist es eben so.
    Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, daß Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.(E.B. Hall) # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • Bitte zurück zum Thema

    Komme gerade von einer Ehrung im Prunksaal unserer Kleinstadt zurück (habe einige Biere intus), daher nur ganz kurz:

    Vielleicht darf ich kurz daran erinnern, dass es mir bei dem Thema um die – von Arschiern verübten – Morde an Ausländern, Angehörigen einer anderen Ethnie, ging. Es ging nicht um mich (obwohl auch von anderer Ethnie). Von daher bitte ich darum, von der Behandlung meiner Wenigkeit weg und zum Thema zurück zu finden.

    @cäsar (also: der Kaiser) hat seinen Unmut dargetan, und damit soll es genug sein.

    cäsar schrieb:

    [...]das ist einfach nicht das niveau, bei dem ich diskutieren will.

    Immerhin hat er seine PN an mich mit „Vollidiot“ unterzeichnet, also die PN mit dem Niveau abgeschlossen, mit dem er (evtl. weiter) zu diskutieren gedenkt.
  • Aber, selbstverständlich hast Du – aus Deiner Sicht der Dinge – Recht: Bei den Opfern handelt(e) es sich schließlich um „Fremdrassige“, bei den Tätern um hochwertige Arschier.


    er sagt, das sei meine sicht der dinge. ich habe diese ansicht nie geäußert. wenn man etwas nicht gesagt hat und jemand anderes behauptet, man hätte es gesagt, wird es einem in den mund gelegt. was ist daran nicht zu sehen?

    was ich gesagt haben könnte? ausländer? ist das heute auch nicht mehr politisch korrekt? ich wüsste auch nicht, wo ich morde verharmlost hätte. die sache mit dem menschenleben gegeneinander abwiegen, war lediglich kritik an medien. und nochmals, ich hab nie gesagt, dass man menschenleben gegeneinander aufwiegen könnte. ich bin mir wirklich keiner schuld bewusst und muss mir echt an den kopf fassen, dass heute noch, in jeder diskussion, in der es um politik im weitesten sinne geht, die nazi-karte ausgespielt wird.
  • joungster schrieb:

    Komme gerade von einer Ehrung im Prunksaal unserer Kleinstadt zurück (habe einige Biere intus), daher nur ganz kurz:

    Vielleicht darf ich kurz daran erinnern, dass es mir bei dem Thema um die – von Arschiern verübten – Morde an Ausländern, Angehörigen einer anderen Ethnie, ging. Es ging nicht um mich (obwohl auch von anderer Ethnie). Von daher bitte ich darum, von der Behandlung meiner Wenigkeit weg und zum Thema zurück zu finden.



    ich hoffe die Feier und die Biere waren gut ;)

    und ja, hast Recht, zurück zum Thema, auch wenn es für mich zunächst heißt, ins Bett :)
    Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, daß Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.(E.B. Hall) # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • joungster schrieb:

    [...]Immerhin hat er seine PN an mich mit „Vollidiot“ unterzeichnet, also die PN mit dem Niveau abgeschlossen, mit dem er (evtl. weiter) zu diskutieren gedenkt.


    Aber du weiß, dass du solche PN,s mit dem Symbol oben rechts melden kannst, muss nicht gerade ich dir sagen, oder ? ;)


    Pueblo

    Nachtrag:

    joungster schrieb:

    Danke für diesen (gutgemeinten?) Rat.
    So etwas mache ich nicht, denn: -> siehe Signatur.


    Ich meine es immer gut, auch wenn man(n) mir nicht vertraut :)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Pueblo () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • cäsar schrieb:

    nenenene... also mir wurden worte in den mund gelegt, irgend ein geschwafel von rassen und ariern, dass ich für das töten von millionen von menschen bin... dann noch irgendwas von brüdern im geiste und bildungsferne.
    er wurde damit persönlich. er widerspricht nicht meiner meinung, sondern greift mich persönlich an. sein beitrag ist sicherlich kein einfacher hinweis, dass ich mich argumentativ im rechteren spektrum bewege (wobei rechts nicht gleich rechts ist... cdu ist auch rechts. vollkommener unsinn, rechts gleich mit nazis zu assoziieren). das ist wie zu sagen, ich sei ein idiot. das ist einfach nicht das niveau, bei dem ich diskutieren will.


    Persönliche Angriffe sind immer ein Zeichen geistiger Schwäche. Wer Argumente hat, greift niemanden an. Das tut nur jemand, der sich argumentativ nicht behaupten kann.
    Dummheit frisst, Intelligenz säuft
  • jensfrobisch schrieb:

    Persönliche Angriffe sind immer ein Zeichen geistiger Schwäche. […]
    Muss nicht unbedingt sein*…

    aber trotzdem …

    dass ich nicht auf Anwürfe Deiner Sympathisanten wie z. B. „vollidiot“ (Kleinschreibung!) oder „alter und verbitterter Sack“ reagiere, hat andere Gründe:

    Ich bin nicht von hier; außerdem wurde ich – halbwegs – anständig erzogen!

    Pueblo schrieb:

    Aber du weiß, dass du solche PN,s mit dem Symbol oben rechts melden kannst, muss nicht gerade ich dir sagen, oder ?
    Doch: Wusste ich nicht (sah aber nach). Danke für diesen (gutgemeinten?) Rat.
    So etwas mache ich nicht, denn: -> siehe Signatur.

    _________
    * Allerdings: Ich bin verblüfft, dass jemand mit Begriffen wie „Zeichen geistiger Schwäche“ jongliert, der sich einleitende Beiträge (ganz offensichtlich: Schreibstil, Satzbau) schreiben lässt.
  • Oh mein Gott!

    Da ist man ein paar Tage nicht da, schon läuft hier alles aus dem Ruder!
    Beim Durchlesen sind mir folgende Verstöße gegen die Forenregeln aufgefallen:

    1. Die Boardsprache ist deutsch und englisch.
    2. Beleidigungen & persönlich werden
    3. Offtopic
    4. Sinnlosposts

    Eigentlich sollte ich jetzt die ganzen Posts löschen, da in wenigen allerdings noch etwas Inhalt zum Thema ist, lasse ich alle stehen.
    Wenn diese Streitigkeiten kein Ende finden, ist der Thread zu und ggf. wird Urlaub verteilt.

    mfg
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    Patrioten reden nur davon, dass sie für ihr Land sterben, niemals davon, dass sie für ihr Land töten. (Bertrand Russell)
  • cäsar schrieb:

    gefühlt werden mehr babys aus dem fenster geworfen, zerstückelt, tiefgefroren oder in mülltonnen geschmissen, als ausländer sterben.
    die zahl der toten im verkehr steht in keinem verhältnis zu den 30-140 getöteten ausländern.
    die zahlen der durch rauchen getöteten menschen in deutschland ebenfalls nicht.
    das thema wird mir ein bisschen zu sehr aufgebauscht und lenkt von der eurokrise ab... wenn die ausartet, sterben ebenfalls menschen. sicherlich mehr als 140...

    übrigens ehrenmord=familiendrama auf deutsch... ist von einem als islamisten eingestuften prediger, finde ich aber sehr treffend.


    Also sagen wir mal so:
    Als "Mitbürger mit Migrationshintergrund" kommen mir bei diesem Beitrag die Zehenhaare hoch.

    Was haben alle Toten Menschen mit den Opfern rassistischer Mörder gemein?
    Die sind tot.

    Glaube mir mein Freund: wenn überhaupt, dann würde ich vorziehen bei Tempo 380 auf der Autobahn
    die Leitplanke der Europabrücke zu durchbrechen, als von einem bemitleidenswerten Trottel erschossen zu werden.
    Ich wäre in beiden Fällen tot. Zugegeben.
    Beim ersten, weil ich ein Trottel wäre, beim zweiten, weil ich dunkel bin.

    Merkst du den Unterschied?
  • joungster schrieb:


    Republik China: 14.500.000

    Und das waren die "Arschier" ? Wie ham die das nur angestellt?
    Das ist doch ein starkes Stück für einen, der alle außer sich als unterbelichtet darstellt...

    Der eine ist auf dem rechten Auge blind und merkt es nicht, der andere auf dem Linken - und beide denken sie haben den vollen Durchblick.

    Was die von einigen gefühlte Toleranz nach rechts bei Demos betrifft, ich habe mal einen Aufmarsch der "Rechten" erlebt: In Reih und Glied und ohne Kopfbedeckung. Ein kleines Häuflein, was durch die Strassen marschiert ist. Die Gegendemonstranten größtenteils vermummt (warum?) und mit Steinen bewaffnet und in 10 facher Übermacht. Warum wird die Polizei also eher nach den einen schauen als nach den anderen?
    (Falls sich jemand fragen sollte auf welcher Seite ich gestanden habe: auf keiner ich hatte einfach das Pech zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein)

    Was die Fahnungs(mis)erfolge im Dönerfall betrifft bin ich auch mehr als entsetzt, wenngleich ich glaube, dass man sich zumindest als die Polizistin umgebracht wurde doch sehr große Mühe gegeben hat, die Täter zu finden.

    Ich finde, in Post 31 steht eigentlich alles drin. (Warum habe ich eigentlich keinen Like-Knopf?)
  • joungster schrieb:

    [...]Nebenbei: Als man das letzte Mal Deine Brüder und Schwestern im Geiste (ich darf wohl davon ausgehen) zu lange gewähren (morden) ließ, sie letztlich durch interessierte Kreise (Kreise, die heute noch mächtig und aktiv sind) an die Macht gebracht wurden, sah das Resultat folgendermaßen aus:
    Tote nach Staatsangehörigkeit:
    [...]Republik China: 14.500.000[...]
    Gesamt: 53.085.456

    rost schrieb:

    Und das waren die "Arschier" ? Wie ham die das nur angestellt?
    Das ist doch ein starkes Stück für einen, der alle außer sich als unterbelichtet darstellt...[…]
    Ich finde es „doch ein starkes Stück“, dass ich – als Fremdsprachler, wohlgemerkt – Eingeborenen gelegentlich ihre eigene Sprache erläutern muss (so viel zu „unterbelichtet“): Die von mir erwähnten 14.500.000 Toten der Republik China waren eine Folge der deutschen Kriegspolitik. Einer Kriegspolitik, die dadurch möglich – bzw. mindestens erleichtert – wurde, dass die Deutschen ihre braunen Horden an die Macht gewählt hatten.

    Quellen (alle in deutscher Sprache!):

    Kriegstote des Zweiten Weltkrieges
    [url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1678481,00.html]Chinas Rolle im Zweiten Weltkrieg | Politik | Deutsche Welle | 12.08.2005[/url]
    60. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus
    2.Weltkrieg
    1945 - Kriegsende: Die schreckliche Bilanz des Zweiten Weltkrieges - chroniknet Artikel und private Fotos

    So „ham“ die das also angestellt.

    muesli schrieb:

    [...]Da die Ursachen für Rassismus und Neonazismus eh in der immer noch nicht völlig aufgearbeiteten Geschichte (und Handeln) der Deutschen zu suchen und zu finden sind
    und diese nach wie vor weder in der Bildung, Wissenschaft noch in der Jurisdiktion oder Politik ihre entsprechende konkrete Beachtung und vor allem Kontinuität finden, [...]
    Mit zweifelhaften Verboten von Parteien (oder eben Gedanken) wird es allerdings auch zukünftig kaum getan sein ...
    Nun – ganz und gar nicht sarkastisch gemeint: Deutschland ist eben seinen Traditionen verhaftet; hierbei (immer noch) mehr seinen Richtern und Henkern als seinen Dichtern und Denkern.

    In diesem Zusammenhang empfinde ich es als einen der üblichen Verdummungsversuche, wenn z. B. der „Spiegel“ zu dem Schluss kommt:

    „Geheimdienste stehen unter Versager-Verdacht“.


    Diese Annahme hätten sie gern. Tatsächlich haben die Dienste von Anfang an so funktioniert, wie sie soll(t)en. Wie ich zu dem Schluss komme? Ein Blick in ihre Geschichte kann diese Frage beantworten:
    Polizei, Bundesnachrichtendienst, Verfassungsschutz, Justiz und Militär wurden mit Mann und Maus aus dem Nazistaat übernommen. Nahezu alle NS-Polizisten blieben im Amt, den BND und die Ämter für VS gründeten und besetzten „bewährte“ Männer des Reichssicherheitshauptamts, der Gestapo und Fremde Heere Ost. Kein einziger der zahlreichen NS-Blutrichter wurde je verurteilt, die Bundeswehr wurde von Offizieren und Generälen aus Hitlers Vernichtungsfeldzug gegründet und „beseelt“.
    Auch wenn dies schon lange zurückliegt: Die letzten Gründer waren noch in den 80ern in ihren Ämtern und haben geschult, was heute dort sitzt. Der Geist der Gründer ist in (fast) allen Köpfen.
    Als Günther Jauch den Nazi-„Aussteiger“ Manuel Bauer fragte: „Haben Sie die Erfahrung gemacht, dass es Neonazi-Sympathisanten auch in den Reihen von Polizei und Verfassungsschutz gibt?“ , bekam er die Antwort straight from the horse's mouth: „ja. Wir haben von Polizeiangehörigen, die wir auch kannten, die Information bekommen, wann und wo ihre Kollegen Streife fahren.“ – „Warum?“ – „Man kannte sich halt. Da war eine bestimmte Sympathie da. […] das, was wir vertreten haben, haben die ja auch so empfunden“.

    Tradition auch hier: Der Jurist Theodor Maunz - von 1957 bis 1964 bayerischer Kultusminister, Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst – gehörte zu den akademischen Juristen, die durch ihre Arbeiten dem NS-Regime juristische Legitimität zu verschaffen bestrebt waren (schrieb u. a.: „Was der Führer in Form von Rechtsangeboten der Polizei an Aufträgen zuweist, bildet die Rechtsgrundlage der Polizei“). Bis zu seinem Tod blieb er seiner Tradition treu, und schrieb z. B. anonym Beiträge für die Nazi-Zeitung seines Kameraden Gerhard Frey. Namentlich gezeichnete Artikel für seinen „Maunz-Düring“ schrieben – nach Maunzens Enttarnung als Alt-Nazi (Maunz trat als Minister zurück) der spätere Bundespräsident Roman Herzog, die Verfassungsrichter Udo di Fabio und Hans Hugo Klein sowie Hans-Jürgen Papier, bis 2010 Präsident des Bundesverfassungsgerichts.

    Im März 1999 kam es in Saarbrücken zu einem – ebenfalls – bis heute nicht aufgeklärten Terror-Anschlag auf die Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“.
    Ein früherer Nazi-Offizier, der an der Blockade Leningrads (1.1 Millionen Hungertote) beteiligt war, später zum Referenten in Hermann Görings Reichsluftfahrtministerium aufstieg (für das er als Beobachter beim Prozess gegen die Männer des 20. Juli anwesend war), bevor er als Batteriechef an die Westfront kommandiert wurde. Dieser (!) Oberleutnant hatte davor gewarnt, die 19 Millionen deutschen Soldaten als Angehörige einer Verbrecherorganisation zu bezeichnen und damit „die Leute in eine Ecke zu treiben, wo sie anfangen, sich vehement zu wehren. Keiner könne „die Wehrmacht als ganze und kollektiv als eine verbrecherische Organisation ansehen.“

    Dieser Nazi-Offizier hieß Helmut Schmidt, ist mit dem gleichnamigen drogenabhängigen Bambi-Preisträger weder verwandt noch verschwägert, lediglich identisch.

    Gelebte Tradition(en).
  • joungster schrieb:

    Ich finde es „doch ein starkes Stück“, dass ich – als Fremdsprachler, wohlgemerkt – Eingeborenen gelegentlich ihre eigene Sprache erläutern muss
    Das Wogeboren wäre noch zu klären. Im Übrigen sagt das bloße indigen noch nichts über den Ort aus. Du meintest vermutlich Muttersprachler. Wobei das auch ortsunabhängig und ausschließlich auf Prägung beruht... - ein echtes OT-Dilemma ;)

    joungster schrieb:

    Die von mir erwähnten 14.500.000 Toten der Republik China waren eine Folge der deutschen Kriegspolitik.
    Ach ja? Deswegen hat der 2. WK in China auch mehr als 2 Jahre vor dem europäischen begonnen...
    Wobei ich mich grundsätzlich frage, was letztlich immer der Bezug auf den 2. WK soll. "Minderheiten" bzw. ethnisch Andere oder auch anders Denkende wurden zu allen Zeiten in allen Teilen der Welt diskriminiert und verfolgt und im Zweifelsfall umgebracht. Das ist keine deutsche Erfindung.
  • rost schrieb:

    Das ist keine deutsche Erfindung.

    Mal im Ernst, rost, wer behauptet das denn?

    Der Zweite Weltkrieg fand hier im Westen nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel statt und es ist ebensowenig zielführend, den Krieg im Osten seiner Vorgeschichte zu berauben. Aber darauf im Einzelnen einzugehen würde wohl den Rahmen dieses Threads sprengen.

    Um einmal von den Zahlen wegzukommen: die Inquisition z.B hat (prozentual gesehen) mehr Menschenleben gekostet als der Zweite Weltkrieg. Aber dies rechtfertig überhaupt nichts und macht die Gräuel des Zweiten Weltkriegs und insbesondere die menschenverachtende Politik der Nationalsozialisten keinen Deut besser.

    Deine frühere Frage, warum linke (und auch nur nicht rechte) Gegendemonstanten sich oft vermummt haben, ist recht einfach zu beantworten. Erfahrungsgemäss war die Justiz (und der dazugehörige Staatsapparat) auf dem rechten Auge blind. Rechte mussten sich nicht vermummen, da sie selbst als Überzeugungstäter kaum mit Konsequenzen rechnen mussten, Menschen hingegen, die auch nur in der Nähe einer (genehmigten) DKP-Demonstration gefilmt wurden, ohne an dieser teilgenommen zu haben, mussten durchaus mit Konsequenzen rechnen.

    Minderheiten diskriminieren und möglichst nahtlos dieNS-Politik fortführen zu wollen sind freilich zwei Paar Stiefel. Natürlich ist das Diskriminieren von Minderheiten (übrigens auch das von Mehrheiten) weder nach meinem Geschmack noch meiner Meinung nach moralisch zu vertretenm aber es gibt durchaus qualitative Unterschiede. Und gerade wir Deutsche haben (und wenn es nur durch konsequentes Wegschauen war) reichlich Schuld auf uns geladen und bei diesem historischen Hintergrund sollte es eigentlich selbstverständlich sein, daß wir alles dafür tun, diese Schuld zu tilgen. Zum Beispiel dadurch, daß wir daraus gelernt haben und sich dieGerschgichte nicht wiederlholen lassen. Den aus historischer Schuld wächst nun einmal historische Verantwortung.

    Wie gesagt, wir können nichts für die Sünden unserer Altvorderen, aber es liegt ganz konkret in unserer Verantwortung, wie wir damit umgehen.
  • Erneuter Hinweis an die Forenregeln.
    Ich sehe eine Tendenz, die mir nicht gefällt!

    rost schrieb:

    (Warum habe ich eigentlich keinen Like-Knopf?)
    Der wurde hier deaktiviert (selbst für mich).
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    Patrioten reden nur davon, dass sie für ihr Land sterben, niemals davon, dass sie für ihr Land töten. (Bertrand Russell)
  • Wie sich ja jetzt gezeigt hat, ist ein wichtiger Grund für das Versagen der Ermittlungsbehörden bekannt, und das ist nicht unbedingt ein Verschulden der Behörden, sondern ist mit der Organisation unseres Staates begründet.

    Da die Morde größtenteils in verschiedenen Bundesländern begangen wurden, hatte das - ganz normal(!) - zur Folge, dass die jeweiligen Landesbehörden aktiv wurden. Das sind sie dann auch geworden.

    Nur kennt unser Polizeirecht keine "automatische" Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Landesbehörden. Das ist auch politisch so gewollt. Wie man sehen kann, wäre es in diesem Falle ein Vorteil gewesen, wenn die Ermittlungsbehörden bundesstaatlich organisiert wären, nur dann hätte es von Anfang an eine Koordination der Untersuchungen geben konnten.

    Wer schonmal in einem Großunternehmen gearbeitet hat, in dem es für verschiedene Abteilungen auch verschiedene Zuständigkeitsbereiche gibt, der weiss, dass eine Abteilung als letztes will, dass sich eine andere Abteilung in ihren Bereich einmischt.

    Da die Ermittlungsbehörden keinen bundessstaatlichen Chef hatten, hätte meiner Ansicht nach der Innenminister selbst den Auftrag zu einer länderübergreifenden Untersuchung geben müssen. Das hätte er aber nur dann getan/gekonnt, wenn ihm entsprechende Informationen über einen politischen Hintergrund der Morde und ein Grund, bundesstaalich zu arbeiten (gemeinsamer Täter) vorgelegen hätte.
    Dummheit frisst, Intelligenz säuft
  • Solange der heissische Verfassungssschutz nur die hessische Verfassung schützt und der bayerische Verfassungsschutz nur die bayerische und die Bundesländer, die erst garkeine Verfassung haben, die schützen eben ihren Ermittlungsklüngel, solange braucht man sich in dieser Bananenrepublick über nichts mehr zu wundern.

    Aber mal im Ernst: Sind es nicht goldene Zeiten, wenn ausschließlich tatortbezogn ermittelt wird, am besten gleich nur noch auf Revierebene? Goldene Zeiten für Kleinkriminelle, was wollen wir mehr?

    Komisch nur, daß diese Blindheit gegenüber Erkenntnissen in anderen Bundesländern ausschließlich bei rechten Delikten festgestellt wurde. Bei linken war es nämlich genau umgekehrt. Da wurden 'Erkenntnisse' von Demonstrationsteilnahmen selbst ein Jahrzehnt später mitherumgeschleppt, um 'das richtige' Bild enstehen zu lassen. Nur ein dummer Zufall?
  • Konradin schrieb:

    Solange der heissische Verfassungssschutz nur die hessische Verfassung schützt und der bayerische Verfassungsschutz nur die bayerische und die Bundesländer, […]Komisch nur, daß diese Blindheit gegenüber Erkenntnissen in anderen Bundesländern ausschließlich bei rechten Delikten festgestellt wurde. Bei linken war es nämlich genau umgekehrt. Da wurden 'Erkenntnisse' von Demonstrationsteilnahmen selbst ein Jahrzehnt später mitherumgeschleppt, um 'das richtige' Bild enstehen zu lassen. Nur ein dummer Zufall?
    Kein Zufall: Auch der Verfassungsschutz muss Prioritäten setzen.

    Eine Partei, die Vertreter des Kapitals und ihr ausführendes Organ (die Regierung) beunruhigt, verdient eben mehr Überwachung als eine Horde schwerkrimineller – ansonsten systemkonformer – Rechter:

    "Die Linke wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) nach Informationen des SPIEGEL deutlich intensiver beobachtet als bisher bekannt. Laut einer Auskunft der Behörde für das Vertrauensgremium des Bundestages werden 27 linke Bundestagsabgeordnete beobachtet, mehr als ein Drittel der 76 Personen starken Fraktion.

    Dazu kommen noch elf Fraktionsmitglieder der Linkspartei verschiedener Landtage. Das BfV hatte bisher die Nennung der Namen abgelehnt, da dies "den operativen Zielen der Beobachtung zuwiderlaufen" würde.

    Im Visier der Geheimdienstler sind nicht nur Mitglieder aus dem radikalen Flügel der Partei, sondern auch viele Realos und fast die gesamte Führungselite der Bundestagsfraktion: der Vorsitzende Gregor Gysi, seine erste Stellvertreterin Sahra Wagenknecht, die Mitglieder des Fraktionsvorstands Dietmar Bartsch und Jan Korte sowie die Parlamentarische Geschäftsführerin Dagmar Enkelmann.

    Beobachtet werden auch die Bundesvorsitzende Gesine Lötzsch nebst Stellvertreterin Halina Wawzyniak, ebenso die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau, die Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales, Katja Kipping, und das Mitglied im Vertrauensgremium des Bundestages, Steffen Bockhahn.

    Im Vertrauensgremium werden die Haushalte der Geheimdienste kontrolliert. Die Beobachtung von Bockhahn ist besonders heikel, weil die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages noch am 28. Dezember vergangenen Jahres festgestellt haben, dass "aufgrund der besonderen Aufgabenstellung des Vertrauensgremiums (…) nur ganz außergewöhnliche Umstände die Beobachtung eines Mitglieds (…) rechtfertigen"."


    [url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,810651,00.html]Geheimdienst: Verfassungsschutz beobachtet 27 Linken-Abgeordnete - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik[/url]

    Nur ganz außergewöhnliche Umstände rechtfertigen die Überwachung?
    Schmarrn: Für einen Linken ist die Überwachung nicht "außergewöhnlich"; seit mehr als hundert Jahren (hoffentlich bleibt es diesmal dabei ...)!
  • joungster schrieb:

    Kein Zufall: Auch der Verfassungsschutz muss Prioritäten setzen.

    Eine Partei, die Vertreter des Kapitals und ihr ausführendes Organ (die Regierung) beunruhigt, verdient eben mehr Überwachung als eine Horde schwerkrimineller – ansonsten systemkonformer – Rechter:


    Du widersprichst dir selber.
    Die Rechten sind doch angeblich deswegen eine Gefahr weil sie nicht systemkonform sind, sondern das bestehende System stürzen wollen.

    Damit unterscheiden sie sich von der Linken. Die Linke will das System beibehalten und nur die Vermögen umverteilen. Die Rechte will das System abschaffen und ein neues erstellen.

    Genau das ist nicht systemkonform. Schon wieder ein Punkt in dem ich dich belehren muss. Wenn klar wäre dass die Rechten systemkonform sind, würde der Verfassungsschutz sie überhaupt nicht beobachten, solange die einzelen Mitglieder keine kriminelle Straftaten begehen.
  • Komisch nur, daß der Verfassungsschutz Rechte seit Jahrzehnten (nicht nur) beobachtet, sondern eigens zu diesem Zweck auch Mitarbeiter aus deren Reihen rekrutiert. Interessant auch, daß diese Beobachtung eher vor Verboten schützt (vielleicht wurde ja genau deswegen manches recht penibel möglichst mit Überschneidungen observiert, damit für Verbotsanträge ja nur nicht Verwertbares übrigbleibt).

    Internationale rechte Netzwerke und deren Verflechtungen (auch hierzulande) waren kein Thema, ebensowenig deren offene Sympahie für Rassismus und Gewalt. Aber wenn enie linke Abgeordnete sich etwas weiter aus dem Fenster lehnte, dann wurde dies sofort thematisiert.

    Wenn man sich dann noch gegenwärtigt, wie Leute wie Herr Klaus Altmann (besser bekannt als Klaus Barbie, der Schlächter von Lyon) für den BND tätig waren, dann dürfte einem einiges klar sein.

    Nicht nur ich hege den Verdacht, daß die Rechten von diesen staatliche Organen zu keinem Zeitpunkt in Schwierigkeiten gebracht wurden und das dies kein Zufall ist. Und plötzlich macht man so, als würde man wirklich gegen rechts agieren (wovon ich keineswegs überzeugt bin). Man säubert das Umfeld nur ein wenig, damit es anschliessend ungeniert weiter gehen kann - und man selbst ist den Verdacht der Kollaboration los, wenn es klappt.
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Ich sehe keinen Sinn darin, von Staats wegen rechtsradikale Umtriebe einfach hinzunehmen, statt die Rädelsführer klar und deutlich zu bestrafen! Keine Ahnung, weshalb 'Staatsschützer' hier mehr die schützende Hand über die Neonazis halten, anstatt den Bürger vor den Deppen zu schützen.


    Wenn man liest, welch Menschen verachtende und rassistische Meinungen auf Foren wie Skadi (international) oder Thiazi verbreitet werden und wie ungestraft die dies tun, wird einem nur noch übel!
  • Zu Zeiten des kalten Krieges war der Hauptfeind der böse Russe und nicht der stamme Nazi (schliesslich hatte man die längst entnazifiziert). Was also lag für westliche Geheimdienste näher, als z.B. verdiente Gestapoleute zu rekrutieren, die hatten schliesslich einerseits ihre Skrupellosigkeit längst bewiesen und andererseits reichlich Erfahrung im Kampf gegen den Kommunismus - und genau auf diese Erfahrungen wollte man nicht verzichten.

    Wenn Rechte in ihren eigenen Foren 'die Sau rauslassen', dann mag einem dies nicht gefallen. Wesentlich schlimmer finde ich allerdings, wie wenig rechtem Gedankengut in anderen Foren widersprochen wird und wieviel Beifall sie mit populistischem Hetzreden ernten können.

    Schlimm ist nicht, daß sich Menschen so äussern. Schlimm ist, daß sie so denken.
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Konradin schrieb:

    Schlimm ist nicht, daß sich Menschen so äussern. Schlimm ist, daß sie so denken.


    Ich halte die Äußerungen und Selbstdarstellungen der Neonazis auf solchen Foren schon für absolut untragbar. Was da so geäußert wird, lässt einem nur noch kalt frösteln.