Zu hohe Ansprüche an Lebensmittel

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  • jensfrobisch
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  • Frisch und gesund ist eben nicht zwangsläufig das Gleiche.

    Früher kannte ich Leute, die unmittelbar neben der Autobahn biodynamischen Salat und ebensolches Gemüse züchteten. Damals wurde noch kräftig verbleit. Selbst den höchsten Zertifikationsansprüchen genügte dieses Gemüse, wurde auf Blei hin doch garnicht untersucht und alle gemessenen Werte waren ok. Ich jedenfalls hätte deren Produkte zumindest wissentlich nicht verzehrt.

    Der höhere Vitamin-C-Anteil tiefgefrorener Produkte resultiert ganz einfach daraus, daß Tiefkühlware kompakter ist, ein recht simpler physikalischer Zusammenhang. Wenn ich Orangensaft nehme und den Vitamin-C-Gehalt des Konzentrats messe, dann komme ich auch auf ganz andere Werte als bei dem nach dem Transport wieder zurückverdünnten Saft. Den erhöhten Vitamin-C-Gehalt allerdings als Indiz für gesunde Ware anzusehen ist natürlich barer Unsinn, denn es wird gerne zugesetzt. Erstens ist es werbewirksam und zweitens ein preiswertes Konservierungsmittel.
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • nicht zuletzt unsere Definition von "gesund" ändert sich ja auch mit unserem Kenntnis- und Forschungsstand, jeweils :)

    Aber unser Wissen allein entscheidet ja auch nie. Unsere "Bequemlichkeit" oder unsere Energie-reserven und unser "Problembewußtsein", je nach dem welche Prioritäten gerade da sind, kann auch das Wissen um "Gesundes" jederzeit locker ausschalten bei der Entscheidungsfindung :)
    ME/CFS # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • Konradin schrieb:

    Wie wichtig gerade (einigen) Fernsehköchen eine gesunde Ernährung ist, daß kann man schon daran ablesen, daß ihnen die Werbeeinnamen durch McDonalds-Werbung wichtiger sind als Standpunkttreue - und niemand aus der ganzen Bande distanziert sich davon. Käufliche Frauen verteufelt man, auf käufliche Fernsehköche jedoch hört man. Da fällt einem nichts mehr ein.


    Ja der ist für mich auch unten durch. Überall von gesunder Ernährung predigen und dann diese Werbung machen. So sieht man wie glaubwürdig der ist.
  • Ich esse hauptsächlich Rohkost, versuche möglichst regionale Produkte zu kaufen und mehrfach verarbeitete Lebensmittel zu meiden.

    Mir ist aufgefallen, dass viele "nur" ans Essen denken, ihre Trinkgewohnheiten aber nicht beachten.

    Gruß
  • greendude schrieb:


    Mir ist aufgefallen, dass viele "nur" ans Essen denken, ihre Trinkgewohnheiten aber nicht beachten.

    Gruß


    ...und zum beispiel auch essen, wenn sie eigentlich durst haben, aber das gefühl nicht als durst erkennen....

    :)
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  • fredy.hexy schrieb:

    Und wie kann man das erlernen? Würde mich wirklich sehr interessieren.


    :)

    wenn ich hunger habe, der eigentlich durst ist, werde ich zB vom essen mein bedürfnis nicht wirklich stillen können, ich werde "hungrig" (weil durstig) bleiben.

    heißt, es ist hilfreich, evtl systematisch vorzugehen und erstmal was zu trinken, wenn man dann hunger hat, und zu warten, was sich verändert.

    natürlich würde auchd er hunger durch das trinken kurzfristig beeinflußt (im Sinn von verschiebt, zeiutlich nach hinten schiebt), aber das hat idR keinen negativen Einfluß. Der Hunger setzt sich dann schon auch durch.

    Zusätzlich kann ich mich fragen, wann ich zuletzt etwas getrunken habe, also zunächst auf einer kognitiven Ebene "Trinkgewohnheiten" sich anerziehen indem ich in gewissen zieltichen Abständen trinke, ob ich Durst habe oder nicht.

    Durst als Signal des Körpers ist eigentlich schon ein Notsignal. Im besten falle trinke ich so, dass Durst gar nicht aufkommt...

    Das Durstgefühl besser zu identifizieren kann ich letztlich nur, indem ich körperbewußter werde und weniger "gedankenlos" mit den Bedürfnissen, die mein Körper meldet, versuche umzugehen.

    Durst als Wahrnehmung ist unter Umständen nicht für jeden gleichermaßen lernbar.

    Aber die Folgen von zuwenig Flüssigkeitszufuhr sind letztlich für jeden Körper gleich, egal ob man "Durst" wahrnehmen kann oder nicht.
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  • :confused::confused::confused:


    Sorry sorei,aber was du oben beschrieben hast, habe ich so was von NULL verstanden, trotz deiner Bemühung :D

    Wenn ich Hunger habe dann esse ich genauso wie, wenn ich Durst habe das ich Trinke.

    Ich habe mal davon gehört, wenn man abnehmen möchte sollte man viel trinken um das Hungergefühl zu befriedigen, aber ich denke jetzt nicht, dass deine Beschreibung "Hunger & Durst" nicht gerade das aussagen sollte, was ich meine...:rolleyes:


    Pueblo

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von pueblo () aus folgendem Grund: User vertauscht :))

  • @ sorei:

    Mich plagten eher die sogenannten "Fress-Lust" Anfälle. ;)
    (Hab das aber inzwischen im Griff)


    Durst zu Hause oder auf der Arbeit kenne ich nicht, da ich regelmäßig viel Wasser trinke. Außer Haus, wenn man unterwegs ist und man bekommt ewig nichts zu trinken, dann verspüre ich echten Durst.


    Dennoch bin ich an dem Thema, Durst <---> Hunger schon sehr interessiert. :)
  • pueblo schrieb:

    :confused::confused::confused:


    Sorry sorei,aber was du oben beschrieben hast, habe ich so was von NULL verstanden, trotz deiner Bemühung :D

    Wenn ich Hunger habe dann esse ich genauso wie, wenn ich Durst habe das ich Trinke.



    pueblo, nicht jeder kann beide bedürfnisse - hunger haben und durst haben - benennen.

    manche haben nur ein gefühl, dass sie zb mit "hunger" benennen und sind nicht in der lage, zu erkennen dass sie und wann sie durst haben.
    heißt, sie trinken zuwenig und oft essen sie dann, wenn sie eigentlich durst haben, weil sie eben KEINEN durst spüren und denken, sie hätten hunger.

    vor allem frauen haben oft das problem, dass sie die "durst"-wahrnehmung zunehmend verlieren. (immer wieder auch mit den wechseljahren gekoppelt, obwohl das nicht zwangsweise miteinander verbunden ist)

    die fehlende durst-wahrnehmung bezeichnet man als "adipsie"

    Durst - Onmeda: Medizin & Gesundheit


    vielleicht hilft dir das weiter :)


    @fredy-hexy

    sobald hunger als ersatzgefühl befriedigt wird (ich hab eigentlich hunger" nach etwas anderem als essen, bekomme davon aber nicht genug, gebe mir also ersatzweise essen um den andderen hunger zu stillen)kann es kommen es auch zu fresslust-attacken kommenm, genauso bei zb einseitiger ernährung, wenn man sich - ohne zwingende notwendigkeit - irgendwas strikt verbietet, statt zu versuchen eine balance zu finden.

    hunger/durst sind auch komplexe und auch interessante themen, weil beides - auch umgangssprachlich - über nahrungszufuhr hinaus auch metaphorisch besetzt ist und sozusagen auch eine ganzheitliche bedeutung hat.

    (man hungert oder dürstet eben nicht nur nach nahrung)

    :)
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  • Interessante These, die Sache mit den nicht (oder schwer) zu unterscheidenden Hunger-/ Durstempfindungen;
    ist vor allem für die Herrschaften mit Gold auf der Hüfte eine willkommene Erklärung (Ich hab jahrelang meinen Durst nicht erkannt .... :D )

    Wenn ich in mich reinhöre, denke ich,
    ich kann die beiden Bedürfnisse klar unterscheiden:
    Hunger spüre ich mehr im Magen,
    je nach dem auch schon mal schmerzhaft,
    wenn die Magenwände gerne was verdauen möchte,
    was ich ihnen nicht anbiete :D
    Durst spüre ich mehr im Mund.

    Kann aber auch gut sein, dass diese vermeintlichen Empfindungen
    das Ergebnis kognitiver Prozesse sind (Ich bin jetzt gejoggt, also muss ich Durst haben ...)

    Jedenfalls wird das Trinken in seiner Bedeutung unterschätzt,
    man kann schon nach 3 - 4 Tagen verdursten,
    während man mit ausreichend Wasser zwischen 30 und 200 Tagen überleben können soll.
    (Bobby Sands, hungerstreikendes IRA-Mitglied, überlebte 66 Tage, und Holger Meins 57 Tage)

    Hier gibt es einen interessanten Artikel zu deiner These, sorei.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • sorei schrieb:

    [...]vor allem frauen haben oft das problem, dass sie die "durst"-wahrnehmung zunehmend verlieren. (immer wieder auch mit den wechseljahren gekoppelt, obwohl das nicht zwangsweise miteinander verbunden ist)[...]


    Hmmm... dagegen kann ich wohl nix sagen :rolleyes:, aber ist es nicht so das man beim essen sprich z.B. Weintrauben, Wassermelone etc beides befriedigt?

    Sorry, die These ist mir zu hoch um da gegen zusprechen :)

    Pueblo

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von pueblo ()

  • Sorry, die These ist mir zu hoch um da gegen zusprechen

    Mach dir keinen Kopp, pueblo, keiner macht dir einen Vorwurf, wenn du mal nicht widersprechen kannst. :D

    Gerade mit Wassermelone, die zu 90 % aus Wasser besteht,
    kannst du den Flüssigkeitshaushalt deines Körpers sicher ausgleichen.
    Ich glaube aber nicht, dass Essen und Trinken
    allein auf die Befriedigung körperlicher Bedürfnisse abzielen.
    Ich trinke ausgesprochen gerne (nicht nur Alkohol :D ),
    und wenn ich im Sommer ne halbe Wassermelone verdrückt hab,
    ist mein Haushalt sicher im Lot,
    "Durst" hab ich trotzdem noch.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • pueblo schrieb:

    ...Weintrauben, Wassermelone etc beides befriedigt?

    Sorry, die These ist mir zu hoch um da gegen zusprechen :)




    ;)
    wie littleprof schon sagte....
    muß ja auch nicht, zwanghaft :)


    und, klar, da hast du Recht, mit bestimmten Lebensmitteln (inkl. auch Suppe) kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

    Die Tatsache, dass die Lebensmittel generell auch den Wasserhalthaushalt füllen, hat natürlich mit der bei manchen mangelnden Wahrnehmung des Durstes nichts zu tun.
    Sich NUR noch von diesen Lebensmitteln zu ernähren, wär nun auch nicht klug ;)
    ME/CFS # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)