Sprachbilder

  • Thema

  • littleprof
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  • körper-sprach-bilder:

    forme mit zeigefinger und daumen einen kreis.

    hierzulande: sowas wie "klasse gemacht" (eine runde Sache)
    asien (meines wissens): eine metapher für den schließmuskel. jemand ist ein a****loch.
    ME/CFS # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • "sich etwas hinter die Ohren schreiben"

    ... geht wohl auf Landvermessung im Mittelalter zurück und orientiert sich an der Weisheit "Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Erinnerungsvermögen"

    Wenn im Mittelalter Gebiets- oder Grundstücksgrenzen festgelegt werden mussten nahm man Knaben der Vertragspartner mit, damit sie noch in der nachfolgenden Generation als lebende Zeugen für die Grenzziehung aussagen konnten.
    Um ihnen zu einer besseren Erinnerung zu verhelfen gab man ihnen an markanten Punkten der Grenze ein paar Ohrfeigen und schrieb ihnen so die Position der Grenzpunkte hinter die Ohren. :D
    Kein leichter Job (für die Knaben) ...
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Wohl aber nicht nur auf Landvermessung begrenzt Littleprof sondern allg. auf Vertragsabschlüsse, so zumindest fand ich es in einer Quelle ...

    „Hinter die Ohren schreiben“ – jemanden zwingen, sich etwas zu merken

    Die Herkunft dieser Redewendung ist für uns heute kaum nachvollziehbar, aber sie stammt von einem alten Rechtsbrauch. Weil früher zwischen einfachen Leuten kaum schriftliche Vereinbarungen getroffen wurden, brauchte man Zeugen bei einem Vertragsabschluss. Und damit diese möglichst lange zur Verfügung standen, bediente man sich junger Leute. Um ihnen die Wichtigkeit des Vorgangs deutlich zu machen, wurde ihnen während des Vertragsabschlusses schmerzhaft an den Ohren gezogen oder es wurden ihnen Ohrfeigen (*) verpasst – an einen Schmerz erinnert man sich länger.

    Nicht zu verwechseln mit "Übers Ohr hauen" – jemanden betrügen / übervorteilen

    Das stammt ursprünglich aus der Fechtsprache. Dabei wird dem Gegner aus der Defensive heraus mit einem gezielten Hieb übers Ohr geschlagen. Die Hiebtechnik gilt als äußerst trickreich.

    (*) Und woher kommt nun das Wort Ohrfeige? Im Mittelhochdeutschen bedeutete „veeg“ soviel wie „Hieb, Streich“, was ja auch im Wort Fegefeuer noch erhalten ist und in der Wendung "Jemandem eine fegen".

    :)
    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
  • Noch ein paar aus der Heimat:


    Wörtlich: Wir schneiden den Verkehr/die Bewegung = Die Lage checken

    Er/sie schluckt Fliegen = Er/sie ist doof

    Wörtlich: Den Ziegelstein/Platte brechen = to have fun

    Nicht jugendfrei: Du hast meine H...n zum platzen gebracht = Ich habe die Schnautze voll von dir.



    Und da wir so schön am plaudern sind, finde ich klasse, noch etwas nettes.

    Wie viele Stühle braucht ein Grieche um bequem zu sitzen?

    4: Einen pro Arm, einen für die beine und einen für den Ar..h.


    5 Griechen, 6 Meinungen
    Ein Grieche?
    [SIZE="4"][COLOR="Orange"]???? !!!! ????[/color][/SIZE]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von t.t. ()

  • littleprof schrieb:


    otra cosa, mariposa = eine andere Sache, Schmetterling



    viel poetischer, spielerischer. schön :)

    dabei kann die deutsche sprache das ja auch...
    ME/CFS # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • Hab ich gestern gelesen ....

    Arsch auf Grundeis
    In der Redensart bezieht man sich auf das Losbrechen des Grundeises (das ist eine Eisschicht am Grund eines Flusses) nach der Frostperiode. Dieses Losbrechen geschieht unter erheblichem Lärm und wird mit den Magengeräuschen verglichen die beim Durchfall als Begleiter von Angst und Feigheit auftreten.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Iwie finde ich, daß es hier gut reinpaßt :). Ein paar schöne Beispiele, wie geringe Abweichungen in der Rechtschreibung (Groß- und Kleinschreibung) in der Phantasie ganz neue Bilder entstehen lassen :D. Einige sind allerdings ziemlich flach..


    Die Spinnen
    Die spinnen

    Er hat liebe Genossen.
    Er hat Liebe genossen.

    Wäre er doch nur Dichter!
    Wäre er doch nur dichter!

    Sich brüsten und anderem zuwenden.
    Sich Brüsten und anderem zuwenden.

    Die nackte Sucht zu quälen.
    Die Nackte sucht zu quälen.

    Der gefangene Floh.
    Der Gefangene floh.

    Helft den armen Vögeln.
    Helft den Armen vögeln.
  • ... oder die fatalen, tödlichen Folgen fehlerhafter Kommas.

    Komm wir essen, Vati!
    Komm, wir essen Vati!

    Mahlzeit :D
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
  • In Anlehnung an soreis Körper-Sprach-Bild weiter oben ...

    Wie unterschiedlich in verschiedenen Kulturen körperliche Verhaltensweisen sein können, sieht man an der Situation, wie sich eine Frau verhält, wenn sie ein Fremder nackt beim Baden überrascht:
    * eine Muslimin wird ihr Gesicht hinter ihren Händen verstecken
    * eine Laotin wird ihre Brüste bedecken
    * eine traditionelle Chinesin wird ihre Füße verstecken
    * eine Sumatranerin wird ihre Knie bedecken
    * eine Samoanerin wird ihren Nabel bedecken
    * in Europa und Amerika wird sie mit einer Hand ihre Brüste bedecken, mit der anderen den Genitalbereich

    (Quelle: Helen Colton: The Gift of Touch)
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Du kannst mir mal den Buckel runterrutschen! Rutsch mir doch den Buckel runter! ;)

    umgangssprachlich, Ausdruck von Überdruss / Ablehnung; Als "Buckel" wurde im Mittelalter der rundliche Beschlag in der Mitte des Schildes verstanden. Die Redensart kann so interpretiert werden, dass während der Kämpfe verwundete oder tote Soldaten an der Rundung des Schildes des Gegners hinunterrutschten. Erst im 15. Jahrhundert nahm das Wort die heute geläufigen Bedeutungen (Rücken) an

    quelle: redensarten-index
  • sorei schrieb:

    [...]
    forme mit zeigefinger und daumen einen kreis.

    [...]
    asien (meines wissens): eine metapher für den schließmuskel. jemand ist ein a****loch.


    Fasst richtig, wobei meines Wissens ist das ein Zeichen, wo der andere im streit als Homo bezeichnet wird.
    wird meist unter Männer angewendet


    Zitat von littleprof: [...]
    Wie unterschiedlich in verschiedenen Kulturen körperliche Verhaltensweisen sein können, sieht man an der Situation, wie sich eine Frau verhält, wenn sie ein Fremder nackt beim Baden überrascht:
    * eine Muslimin wird ihr Gesicht hinter ihren Händen verstecken [...]


    aber nicht, weil sie überrascht worden ist, sondern eher, weil sie nicht hinsehen möchte, wie ihr Mann den fremden zerlegt :D


    Pueblo
  • pueblo schrieb:


    aber nicht, weil sie überrascht worden ist, sondern eher, weil sie nicht hinsehen möchte, wie ihr Mann den fremden zerlegt :D


    :weglach:

    ... und dazu muss die Dame nicht mal Muslimin sein
    (die wohl auch eher nicht nackt baden geht an öfftl. Stellen^^)

    :thx:, mal sehen, ob ich das Bild wieder aus dem Kopf kriege :D
    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
  • schmusen, ein Ausdruck für ein sehr angenehmen Zeitvertreib,
    hat sprachgenetisch und -bildnerisch auch einen ganz schönen Weg hinter sich.

    Ursprünglich hat es die Bedeutung von schwätzen
    oder auch schmeicheln gehabt;
    => siehe noch Erzähl kein Schmu
    Ein Schmuser oder Schmueser war jemand, der z.B. einen Ladenbesitzer mit Gerede ablenkte, damit andere etwas klauen konnten.

    Auch heute will man beim Schmusen noch ablenken - möglicherweise um selbst was zu klauen :D

    Bei Wikipedia gibt's eine lange Liste von jiddischen Wörtern, die heute noch umgangssprachlich verwandt werden; erstaunlich, was da alles zu finden ist.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)