Umgang mit Kollege

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  • schmecky5
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  • Umgang mit Kollege

    Hallo,

    Ich habe ein Problem mit einem Arbeitskollegen. Mich würde mal Interessieren:
    --> Kennt Ihr ähnliche Situationen?
    --> Wie geht Ihr damit um? ( Möchte Chef o.ä. raus halten)
    --> Was ist langfristig besser Konflikt ( Vorteil: Einschüchterung, Nachteil: ggf. am längeren Hebel) oder Nachgeben (Nachteil: Mit dem kann ichs ja machen...)
    --> Ist ne krisensichere Branche, d.h. keine Stellenstreichungen o.ä.

    Situation:
    Kollege ca. 40 berufserfahren und ich 25 Anfänger.

    Bin Einsteiger mit technischem Hintergrund, Kollege hat kaufm. Hintergrund.

    Vorschlag meinerseits wird immer abgelehnt 5 Sekunden später erzählt mir genau das gleiche.

    (Alarmuhr = Wecker) Sage ich Alarmuhr: Falsch, Erzählt mir dann was vom Wecker. Meint exakt das gleiche.

    Findet bei mir Fehler, eigenes Vorgehen wird nicht angezweifelt, obwohl fehlerhaft...

    Schien mit anfangs als ein fürsorglicher "Lehrer", fasse ich mittlerweile jedoch als wichtig tun auf.

    Habe den Eindruck, dass er einige technische Themen nicht ganz versteht und deshalb deutlich komplizierter Arbeitet. Erwartet von mir die gleiche Vorgehensweise.

    Andere Kollegen haben ähnliche Erfahrungen
    ---

    Vielen Dank für Hilfe
  • ich kann mir gut vorstellen, dass er angst hat. angst vor jugend, energie, angst, nicht ausreichend mithalten zu können, da er unter umständen nicht so den allerleichtesten zugang zu neueren techniken hat.

    er hat viel erfahrung, die ist eine menge wert....eigentlich.

    ich kann mir vorstellen, er versucht vielleicht, sein revier zu markieren.

    evtl fühlt er sich auch unabhängig von jüngeren mitarbeitern im moment den dingen nicht ausreichend gewachsen.

    ganz generell bringt idr gegenseitig auf fehlern herumzuhacken wenig.
    eher mal ausprobieren, wie er auf anerkennung reagiert....?
    Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, daß Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.(E.B. Hall) # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • Ich glaube, dass ihr ein Kommunikationsproblem habt und aneinander vorbeiredet. Ich würde die Punkte, die Dir nicht gefallen ansprechen. Es muss ja nicht gleich in einem Konflikt ausarten, wenn man seinen Standpunkt sachlich vertritt.
  • @SaNi:
    "sachlich" kann sehr unterschiedlich definiert werden (bzw empfunden werden), ich glaube es wäre hilfreich, wenn etwas angesprochen wird, dass es nicht unter dem Thema "was mir nicht gefällt" angesprochen wird.

    Potentiell weniger gefährlich wäre vermutlich die Fragestellung, ob es sein kann, dass man in ein oder zwei Punkten aneinander vorbeiredet....
    Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, daß Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.(E.B. Hall) # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • @sorei

    Ich habe ja nicht gesagt, dass er es so formulieren soll, wie ich mich oben ausgedrückt habe. Sachlich ist klar definiert, insofern weiß nicht, was man daran missverstehen soll.
    Damit eben auch "Empfindlichkeiten" nicht verletzt werden, sollte es ja gerade auf sachlicher Ebene stattfinden.

    Sachlich heißt:
    - Standpunkt klar vertreten
    - Argumentieren ohne Unterstellungen, Vorwürfe etc.
    - objektiv bleiben
    - Emotionen außen vor lassen

    Es hilft sicherlich auch, sich in die Lage des Kollegen zu versetzen. Vielleicht ist ihm sein Verhalten gar nicht so bewusst, weil er schon jahrelang die gleichen Arbeitsabläufe vornimmt und vielleicht freut er sich sogar über die ein- oder anderen (technischen) Verbesserungsvorschläge.

    Viel Glück
    SaNi
  • @SaNi: ich hab mich nicht klar genug ausgdrückt.

    ...ich hab auch nicht unterstellen wollen, dass du es so formuliert oder gemeint hast
    :)

    ich wollte eventuellen missverständnissen "vorbeugen" (wie man - evtl. es nicht besser wissend, was ich auch dem threadstarter nicht unterstelle, aber durcaus öfter geschieht - es in die praxis umsetzen könnte)

    ...du, ich kenne die unterschiedlichsten herangehensweisen und formulierungen, die von demjenigen der sie äußert durchaus als sachlich empfunden werden, und von demjenigen der sie dann hört als nicht-sachlich.

    gerade bei den dingen, die "klar definiert" sind gibts immer wieder mißverständnisse.

    da wird zb "meine wahrnehmung" verwechselt mit "so und nicht anders ist es, ganz sachlich"

    nur als beispiel...
    man bleibt halt so objektiv wie möglich und läßt soweit machbar emotionen draußen vor, ja, und inm besten fall gelingt es beiden in ausreichendem maß ;)
    Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, daß Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.(E.B. Hall) # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von sorei ()

  • Hallo , schmecky5 .....

    mit älteren Kollegen ist das so ne Sache ......

    einerseits haben diese allerhand Berufserfahrung / Erfahrung mit Unternehmensproblemen
    und waren an erfolgreichen Lösungen beteiligt .....
    Menschen reagieren nunmal auf neue Probleme , indem sie versuchen , die bereits
    bekannten Lösungen anzuwenden - da bringt man sie selten von ab ...

    Außerdem ist man da als Neuling noch im Vertrauensminus ...das gibt sich mit der Zeit...

    Das ist die eine Seite ....

    Die andere ist , wie du bereits angesprochen hat , ist eine Diskussion immer
    sowohl an die Bereitschaft dazu , als auch an die Verständigungsebene
    ( meint man denn das gleiche mit einer Aussage ? ) geknüpft ....
    Das kannst nur du einschätzen , vor Ort , ob du da Erfolgschancen siehst .

    Das Problem von Frauen im Beruf , welche generell von einem Teil der Männer
    als nicht gleichwertig betrachtet werden , könnte auch eine Rolle spielen ...

    Da hilft wohl nur selten eine Aussprache - leider ...
    Du musst einschätzen , ob es was bringen Könnte , oder ob bei deinem
    Gegenüber da bereits alles so verfestigt ist , daß er alles zurückweisen wird -
    im letzten Fall verhärtet sich nur noch alles ....

    Und für die , welche das hier lesen , ich habe im ingenieurtechnischen Bereich
    durchaus Frauen kennengelernt , welche fachlich bestens drauf waren und von denen
    auch ich was abgucken konnte -
    natürlich gabs auch da schwache Vertreterinnen , aber die gab es im männlichen
    Bereich genauso und nicht zuwenige !

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Varai ()

  • @ Varai, ich frage mich gerade, was der Exkurs über die fachliche Kompetenz von Frauen tatsächlich mit dem Problem zu tun hat.

    @ schmecky5
    Grundsätzlich fehlen mir zur Beurteilung der Situation hier einige wichtige Fakten, z.B. arbeitet ihr im technischen oder kaufmännischen Bereich? Also halte ich mich einfach mal an das, was du uns als Beispiel gegeben hast.

    Bei der sachlichen Klärung von Problemen ist generell die Wahl der Worte wichtig, achte also auf deine Formulierung und auf das, was bei deinem Gesprächspartner ankommt. In Deutschland ist nunmal der korrekte Terminus für eine Uhr, die zu einem bestimmten Zeitpunkt piept "Wecker" und nicht die wörtliche Übersetzung des englischen Wortes. Inhaltlich mag es das gleiche sein, aber als Fachmann solltest Du schon die korrekten Begriffe benutzen. Du sagst doch auch nicht gibt mir mal den Schneider, wenn du ein Messer haben willst. Sonst denkt dein Gesprächspartner nämlich, du meinst etwas anderes oder kennst das entsprechende Gerät nicht und will dir helfen, indem er dir als Neuling das richtige erklärt. Hat der entsprechende Kollege erst einmal den Eindruck, du brauchst noch Unterstützung, dann achtet er natürlich auch auf Fehler stärker, und zwar gar nicht als Kritik oder Wichtigtun sondern als Hilfe gedacht.
  • pferdefreund schrieb:

    @ Varai, ich frage mich gerade, was der Exkurs über die fachliche Kompetenz von Frauen tatsächlich mit dem Problem zu tun hat..


    @ pferdefreund ,

    war nur eine Eingehen auf eine Lage , welche noch nicht angesprochen,
    wurde , aber durchaus täglich vorkommt und nicht zu knapp....

    Deshalb aber wichtig .

    natürlich weiß ich nicht , ob das nun für schmecky5 was klären kann...

    LG
    Varai
  • Mit 25 Jahre Berufserfahrung würde ich dich nicht als Anfänger betrachten:

    Situation:
    Kollege ca. 40 berufserfahren und ich 25 Anfänger.


    Du dich auch nicht!

    Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.

    LG
    Niels
    [COLOR="Blue"]Leben ist, was einem begegnet, während man auf seine Träume wartet.[/color]
  • Das gleiche Problem hatte ich als ich in unsere Firma kam.
    In der ersten Zeit haben sich 2 Kollegen aufgeführt als wenn ich von tuten und ....keine Ahnung hätte.
    Das habe ich mir eine Weile auch angehört und als dann solche Sachen wie " Wecker= Alarmuhr " vorkamen und sie mir ihren umständlichen Arbeitsvorgang aufdrücken wollten , habe ich mich hingesetzt und beide Seiten aufgeschrieben und die unterschiedlichen Wege aufgezeigt und auch darauf hingewiesen das ich das so machen werde.
    Das hat zwar erst zu kleineren Entrüstungen geführt. aber da ich auch gleich klar gestellt habe das es immer mehrere Wege gibt und jeder seinen einschlagen soll , klappt das heute gut.
    Meisten´s fühlen sich ältere oder langjährige Mitarbeiter einfach unsicher und haben Angst. Da frage ich auch gerne hin und wieder und gebe Ihnen ein gutes Gefühl ohne zu "kriechen.
    Ich glaube an einen guten Mittelweg und kann auch noch von anderen lernen.
    LG.
    Leseratte:)
  • Ich kenne dein Problem, aber ich kann dir auch sagen daß Konflikte am Arbeitsplatz zu nichts führen und nachhaltig ein schlechtes Arbeitsklima bewirkt haben. (aus eigener Erfahrung).
    Mittlerweile halt ich die Füße still, wenn mir jemand auf besserwisserische Tour kommt (gelingt auch nicht immer), und ich mache dann trotzdem den Weg, der mir einfach erscheint, aber zum gleichen Ergebnis führt.
    Würde dir also raten nicht den Konfliktweg einzuschlagen - dieser Weg hat bei meiner ersten Arbeitsstelle dazu geführt, daß ich mich freiwillig nach 3 Jahren verabschiedet und einen neuen Job gesucht habe.
  • Nach meiner Ansicht sehe ich grundsätzlich ein anderes Problem.

    Die Veränderung unserer Gesellschaft.

    Hier einige Schlagwörter:
    Gewinnorientierung, Leistungsdruck, das Miteinander, Angst vor Arbeitsplatzverlust, mangelnde Führungsfähigkeit

    Die Statistiken im Bereich physischer Erkrankungen am Arbeitsplatz belegen es deutlich.

    Es ist nach meiner Meinung völlig unerheblich in welchem Bereich man tätig ist.

    Viele verschiedene Wege können aus einem Konflikt führen, oder auch nicht!
    Man muss es wollen…von beiden Seiten.
    Aber zeigt man dann nicht Schwäche?

    Vielleicht kann ich auf diesem Wege eine Diskussion anregen?
  • Hallo zusammen,
    ich kenne das Problem auch. Als ich aus familiären Gründen das Bundesland gewechselt habe und in der neuen Firma anfing, hatte ich anfangs auch einen schweren Stand.
    Von ca. 15 Kollegen kam nur ein einziger auf mich zu und hat sich bei mir mit dem Vornamen vorgestellt. Das ist an sich nicht weiter schlimm, doch kannte ich das aus meiner vorherigen
    Firma nicht so.
    Auch meine Arbeit wurde von den Älteren lange Zeit misstrauisch beäugt.
    Teilweise konnte man denen nichts recht machen. :mad:
    Ich bin aber freundlich und hilfsbereit geblieben und habe mir so nach und nach Vertrauen erworben.
    Heute gehöre ich zu den Älteren und verhalte mich durch die Erfahrungen die ich gemacht habe anders den Jüngeren gegenüber. Ich habe als Älterer vielleicht mehr Erfahrung, doch bin ich auch in meiner Arbeitsweise in alten Wegen gefangen, und brauche es auch von Jüngeren wieder flott gemacht zu werden.
    In dem Fall des Themenstarters würde ich mich auch so wie einige Vorredner verhalten und nicht auf Eskalation setzen. Es bringt nichts, sich jemanden zum Feind zu machen. Ich würde auf Geduld, Freundlichkeit und sanfte Überzeugungskraft setzen.
    Für die Älteren ist es auch schwer so langsam durch die Jugend abgelöst zu werden.

    Gruß silvest :)
    Wozu braucht Gott ein Raumschiff - James T. Kirk

    Natürlich kann man ohne Hund Leben - es lohnt sich nur nicht. - Heinz Rühmann
  • Hallo zusammen,
    habe mir das eben alles durchgelesen und muss sagen, vieles ich richtig, aber manchmal trotz aller Mühen nicht realisierbar.
    In meinem Leben habe ich schon in mehreren Firmen gearbeitet und ich muss sagen, es ist nirgendwo schlimmer als in staatlichen Unternehmen. Vor allem gibt es dort manchmal Vorgesetzte, bei denen das Ego 10 mal höher ist als die fachliche Kompetenz und welche ihre Ausrichtung nur auf "Karriere machen" als Ziel im Auge haben. Und es gibt echt nichts schlimmeres als dieses. Ich weis wovon ich rede, habe das selbst miterlebt.
    Ein Privatunternehmer kann sich so was nicht leisten da es um sein eigenes Kapital geht, staatliche Unternehmen bekommen ihr Budget aber so wieso.
    Sollte man nun das Pech haben in der Ebene wo man beschäftigt ist auch noch die passenden Kollegen zu haben wie in den anderen Posts zum Teil angesprochen wurde, dann bleibt nur noch die Suche nach einen neuen Job.
    Es bedeutet sonst irgendwann der Weg zum Psychologen oder zum Anwalt. Oder - man ist so hart verpackt das alles von einem abprallt, aber wer ist das schon.
    "Steter Tropfen höhlt den Stein" heißt ein Sprichwort. Und es gibt noch eins welches auf dem Bild steht -->funstelle.de/wp-content/uploads/bilder/EgalwoDu.jpg

    mit freundlichen Grüßen IchoTolot
  • Saint Nicolas schrieb:

    @sorei
    Sachlich heißt:
    - Standpunkt klar vertreten
    - Argumentieren ohne Unterstellungen, Vorwürfe etc.
    - objektiv bleiben
    - Emotionen außen vor lassen


    Es kann auch helfen sachlich zu bleiben, wenn man die Emotionen erkennt und benennt. Beim Gegenüber kann man diese erfragen, sollte ein Rechtfertigung vermeiden und vor der Antwort oder vielleicht erst mal tief durchatmen.