KEINE Mercedeswerbung

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  • KEINE Mercedeswerbung

    zuerst das video schauen:
    MCP on Vimeo

    dann erst den spiegelbericht:
    Angeklickt: Diese Mercedes-Werbung gefällt Mercedes nicht - SPIEGEL ONLINE
  • Kein schlechter Spot dachte ich zum Anfang, aber wenn man genauer hin schaut sieht man das ein Kind überfahren wird, das geht gar nicht. Wer kann schon sagen was aus einen Kind mal wird? Oder hat Mercedes eine Technologie erfunden die zwischen gut und böse unterscheiden kann?
    Der Spot hätte anders umgesetzt werden müssen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kanaille ()

  • Hallo Zusammen.
    Na dann Versuch ich mich mal mit einer kurzen Interpretation des Filmes, ohne zuviel zu verraten.
    Szene1: 2 Junge Mädchen werden durch "Gefahrenassistent" des Autos gerettet.
    Szene2: Junger Bub wird von Auto überfahren - Mutter des Jungen ruft seinen Namen - Auto flüchtet aus Braunau am Inn - Junge liegt mit seltsam verwinkelten Armen und Beinen auf dem Boden

    Intension des Filmes: "Erkennt Gefahren, bevor Sie entstehen"

    Der Rest sind Gedankenspiele!
  • Die Idee an sich finde ich gut, allerdings verstehe ich persönlich nicht, warum man immer in der NS Zeit herumwühlen muss - haben wir aktuell keine anderen Probleme oder Themen, die man umsetzen könnte.
  • Mercedes hat diesen und andere Spots, für einen Wettbewerb gesponsert. Jetzt distanziert man sich davon.
    Tja, was soll man nun zu dem Spot sagen? Ich persönlich finde ihn geschmacklos und alles andere als lustig. Und das Mercedes sich nun distanziert dürfte auch verständlich sein. Immerhin ist aus dem kleinen Adolf ein großer geworden und der fuhr im Mercedes, gerne die Reihen seiner Soldaten ab.
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • seoman schrieb:

    ... Auto flüchtet aus Braunau am Inn - ...


    Und die Mutter sagt deutlich "Adolf". So viel Gedankenspiel ist da gar nicht dabei. Ich finde den Spot übrigens sehr gut gemacht, da er mich kurz zum nachdenken gebracht hat, was die wenigsten Spots vermögen.

    Ich würde sagen, der Student hat damit seinen Abschluss redlich verdient.
    [SIZE="2"]"Wer den Sumpf trocken legen will, darf die Frösche nicht fragen." (Elmar Schmähling)[/SIZE]
  • Kanaille schrieb:

    ...ein NO GO im Spot überhaupt zu zeigen wie jemand überfahren, getötet? wird, so was hat in einem Werbespot nichts verloren.


    An sich gebe ich dir recht. Ich bin aber der Meinung, das hier keine Grenzen übertreten wurden. Der Spot zeigt deutlich, dass das Auto Personen, hier Kinder, erkennen kann...nein, falsch audgedrückt, ...erkennt! In der zweiten Szene wird kurz vor dem Unfall ein Bild von Adolf eingeblendet und dann umgeschwenkt auf das wegrollende und dann am bodenliegende Kind. Der Unfall selbst wird nicht gezeigt.

    seoman schrieb:

    Intension des Filmes: "Erkennt Gefahren, bevor Sie entstehen"


    Die Intension wurde Hier vor allem durch die Doppeldeutigkeit des Satzes sehr gut umgesetzt.


    Um nochmal auf das Thema zurückzukommen. Gestern Abend habe ich im österreichischem Fernsehen einen ausgestrahlten Werbespot gesehen, welcher eher einer Diskussion würdig wäre. Der Inhalt ist klar und verständlich, die Umsetzung dazu drastisch, grenzwertig.


    Kinder sehen die Welt anders

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tekkno ()

  • Meines Erachtens ist es aber ein deutlicher Unterschied, ob drastische Szenen ausgestrahlt werden, um auf Gefahren hinzuweisen und als Beitrag zur Verkehrssicherheit dienen sollen (denn nur mit Emotionalisierung erreicht man einen Großteil der Leute, die es angeht) oder ob ein Konzern sich dadurch lediglioch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen will.

    Letzteres lehne ich grundsätzlich ab. Meines Erachtens führt dieses keineswegs zu einer Sensibilisierung im Strassenverkehr, sondern eher zum Gegenteil. Der potentielle Konsument stumpft gleichermassen ab, weil er erkennt, daß es nicht um die Kinder geht, sondern letztendlich nur um sein Geld. Er gewöhnt sich daran genauso wie an die Einnahme des Abendessens vor dem Fernseher, während er sich dabei von Werbung für Klopapier und Damenbinden berieseln lässt. Guten Appetit!

    Der ironische Seitenblick auf Klein-Adolf, dessen Überfahrenwerden die Welt hätte möglicherweise retten können erscheint mit Sicht auf das Dritte Reich legitim. Aber ist es dies wirklich?

    Wie würden wir auf einen Werbespot für Fielmann reagieren, in welchem die RAF aus eben denselben Gründen Klein-Adolf erschiesst, weil die richtige Brille auch für den richtigen Überblick sorgt und Gefahren bereits im Vorfeld erkennen lässt? Würden wir den ebenso lustig finden?


    Oder wenn Kinder an einer Bushaltestelle überfahren werden (übrigens alles zukünftige Banker, welche den Börsen-Crash mitverursacht haben)? Retten wir so die Welt oder anders gefragt, haben wir diese Art Humor wirklich nötig?
  • Meines Erachtens ist es aber ein deutlicher Unterschied, ob drastische Szenen ausgestrahlt werden, um auf Gefahren hinzuweisen und als Beitrag zur Verkehrssicherheit dienen sollen (denn nur mit Emotionalisierung erreicht man einen Großteil der Leute, die es angeht) oder ob ein Konzern sich dadurch lediglich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen will.


    Grundsätzlich stimme ich mit deinem statement überein, konradin.

    In diesem konkreten Fall sehe ich aber weder den Konzern, der sich über einen geschmacklosen Spot Wettbewerbsvorteile verschaffen will (obwohl das natürlich immer wieder passiert - vielleicht auch bei Mercedes) und ich sehe auch nicht die "DrastiK" in dem angesprochenen Spot.

    Wenn ich das richtig verstanden habe hat Mercedes einen Filmwettbewerb ausgeschrieben unter dem Thema: "Gefahren erkennen, bevor sie entstehen" um für das Mercedes-Sicherheitssystem zu werben.

    Was da an Beiträgen zusammen kommt, ist vom Initiator nicht zu überblicken - der Umgang damit ist entscheidend. Mercedes hat das Ding ja nicht ausgewählt, sondern sich deutlich davon distanziert.
    Ok - wer auch immer das Ding lanciert hat rührt die Werbetrommel mächtig!

    Drastisch sind für mich bei nem Unfall, Blut, Schreie, zersplitterte Scheiben usw., halt vordergründige Effekte.
    In dem Spot wird die message zwar deutlich, sie ist aber sehr sparsam umgesetzt und leitet geschickt die Fantasie des Betrachters in die intendierten Bahnen.

    Ich finde den Spot sehr gelungen!
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Ich sehe das etwas anders, Konradin. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Dies wird aber allzugern im täglichen Leben verworfen.
    Dieser Kurzfilm war nie als Werbespot vorgesehen und wenn es nach Mercedes ginge, wäre er auch niemals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.

    Wenn dieser Spot aus einer Filmparodie wäre, (Mercedes hin oder her, könnte auch ein Trabant 601 sein) würden die Wellen sicherlich anders schlagen.

    Konradin schrieb:

    denn nur mit Emotionalisierung erreicht man einen Großteil der Leute, die es angeht...

    Haben wir diese "Emotionalisierung" nicht eigentlich schon genug in der Werbung? Selbst die größten Konzerne (im Deckmantel ihrer eingenen "unabhängigen" Organisation) haben erkannt, das man damit viel Geld machen kann (sowie Handlungen legitimieren). Was ich damit sagen möchte: Durch die permanente Emotionalisierung in den Nachrichten, Medien oder Werbung sind wir doch alle schon abgestumpft. Und dabei geht es um Menschenleben und nicht nur um Klopapier.
  • tekkno schrieb:

    Haben wir diese "Emotionalisierung" nicht eigentlich schon genug in der Werbung?

    Sicherlich. Ein Großteil der Werbespots verzichtet auf Informationen und betreibt stattdessen Imagepflege (gut daran zu erkennen, daß man das imagemässig 'minderwertige' Deutsch durch das in dieser Hinsicht 'höherwertige' Englisch ersetzt).

    Mir geht es übrigens darum, daß es sich der Form halber um einen Werbespot handelt und in diesem Zusammenhang finde ich es völlig nebensächlich, ob dieser so für das Produkt verwendet wurde oder eben nicht (es geht mir dabei ja auch nicht um die Rolle der Firma Mercedes in diesem Zusammenhang oder wie auch immer).

    Anders wäre es, wenn der Spot in einem anderen Sachzusammenhang stehen würde, z.B. als klar erkennbare Werbespot-Parodie, in welchem die Kernaussage eines bestehenden (und allseits bekannten Werbespots) satirisch auf die Schippe genommen wird. So wie z.B. die Aussage eines Dorfzuhälters 'auf dem Strich zähl ich' für die Postbank anstatt das 'unterm Strich zähl ich' einer jungen, aber biederen Hausfrau.

    Mir persönlich wäre es egal, ob Mercedes oder Trabbi, wenngleich der Bezug zu Mercedes historisch gesehen durchaus interessanter ist.
  • Ich finde den Spot gut !!
    Es wurde zwar ein Kind überfahren, aber es ist nur ein Film und nicht in Wirklichkeit passiert.
    Wieviele Filme im TV/Kino zeigen härtere Szenen, wo die ganze Welt klatscht.

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