was soll denn der zweck der stiftung sein?

Stiftungen sind üblicherweise gemeinnützig, was in deinem Fall nicht gegeben sein kann (das Absichern einer Privatperson ist in keinem Fall gemeinnützig). Mit dem Wegfall der Gemeinnützigkeit verliert eine Stiftung aber die wesentlichen Vorteile, z.B. steuerlichen. Der Aufwand hingegen bleibt.

Nicht gemeinnützige Stiftungen genießen wie gesagt keine steuerlichen Vorteile und bei der Übertragung des Vermögens auf eine solche Stiftung fällt Schenkungsteuer an. Das heisst also, zunächst einmal Geld in die Hand nehmen, ohne daß auch nur ansatzweise sichergestellt ist, daß dieses jemals wieder hereinkommt. Denn Geld vermehrt sich nur in grossen Mengen, in kleinen frisst es sich selber auf.

Da sowohl die Gründung einer Stiftung als auch deren Weiterführung mit teilweise nicht unerheblichen Aufwand verbunden ist lohnt es sich eigentlich nur für grössere Vermögen. Aber wenn du der Meinung bist, die übliche finanzielle Absicherung eines 18-Jährigen rechtfertigt diesen Aufwand, dann lass dich darauf ein. Du wirst schon merken, warum du der Einzige bist, der für die Absicherunge einer Einzelperson (und dies nicht gerade in Millionenhöhe) die Form der Stiftung gewählt hat.

Eine krisenfeste Absicherung ist auch eine Stiftung nicht, denn sie steht und fällt mit ihrem Kapital. Klettert die Inflationsrate mal wieder ins Uferlose, dann ist auch die Stiftung nichts mehr wert.

So, und morgen beschäftigen wir uns mit der Frage: ich möchte meinem Neffen zum Geburtstag eine eigene Briefmarke schenken. Muss ich dazu gleich einen eigenen Staat gründen?

Gegenfrage: würdest du einen Verein für etwas aufmachen, was du auch mit wesentlich weniger Aufwand genausogut ohne Verein machen könntest, wenn der Verein dir keinerlei Vorteile bietet?

Der Aufwand einer Stiftung im Taschengeldbereich (sorry, aber verglichen mit bestehenden Stiftungen ist es das) übersteigt bei weitem den möglichen Nutzen.

Nein, ich muss da kein Experte sein, das Konzept einer Stiftung verrät eigentlich schon alles. Eine Stiftung definiert sich über ihr Vermögen. Ohne Vermögen keine Stiftung. Üblicherweise funktioniert das so:

Das Vermögen einer Stiftung bringt Geld ein, es erwirtschaftet nach Abzug der Kosten einen Überschuss, der an den oder die Begünstigten geht. Das Vermögen der Stiftung bleibt dabei konstant (entweder nominal oder aber kaufkraftbezogen). Es muss also (auch bei einer nicht gemeinnützigen Stiftung, die keinerlei steuerliche Vorteile bringt) zusätzlich zu dem ausgeschütteten Geld das Geld für den Verwaltungsaufwand und den Werterhalts (Inflationsausgleich) erwirtschaftet werden.

In kleinem Stil steht das Verhältnis vom Aufwand zum Nutzen in einer Relation, bei der man unweigerlich draufzahlt.

Darüberhinaus bietet auch eine Stiftung keine tatsächliche Sicherheit, denn ist das Geld nichts mehr wert, dann ist es die Stifung auch nicht mehr.

Wenn du dein Geld stattdessen in Gold (in kleiner Stückelung) anlegst und dieses bleibt wertstabil (oder gewinnt sogar an Wert), dann fällt der ganze Verwaltungsaufwand, der einen Großteil des Geldes frisst, einfach weg. Nur so eine kleine Anregung.

Engelskrieger schrieb:

//OT
den letzten satz, hättest dir schenken können.

der trifft den nagel aber auf den kopf:

warum stiftung? steuerliche vorteile. warum steuerliche vorteile? wegen der gemeinnützigkeit.

wie kommst du eigentlich auf das wort "krisensicher"? dieszbezüglich irgendwelche erfahrungen, was erlerntes oder irgendeine fortbildung gemacht, woher du diese erkenntnis hast?

gib uns doch mal ein beispiel für eine "krisenfeste stiftung". du willst jemaden absichern bis er 18 ist? leg ein sparbuch auf seinen namen an. erfüllt seinen zweck, ist problemlos umsetzbar und verursacht kaum/keine kosten.