Wegen Krankheit Schluss machen?

  • Frage

  • snocks
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  • Wegen Krankheit Schluss machen?

    Mich würde es intressieren wenn ihr zb krank wärt würdet ihr mit eurem Freund schluss machen damit es ihm nicht runterzieht?

    Bei mir persönlich wäre es so, das ich denke mit ihm schluss machen würde wenn es ihm dadurch schlecht geht.

    Was denkt ihr?
  • Wo ich jetzt alle deine erstellten Threads gelesen habe verstehe ich auch diese Frage.

    Aber ich kann dir sagen es wäre sicher schöner wenn man nicht allein mit einer Krankheit da stehen muss.
    Ich selber hatte diese Erfahrung noch nie machen müssen. Hoffe das es auch nie so kommt.
    Aber eine Trennung nur deswegen, nein!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ruderbernd ()

  • snocks schrieb:

    Mich würde es intressieren wenn ihr zb krank wärt würdet ihr mit eurem Freund schluss machen damit es ihm nicht runterzieht?



    ...damit bestimmst DU und definierst DU, dass es ihn runterziehen wird, und nimmst ihm die Möglichkeit, dies selbst zu entscheiden....
    inklusive der Möglichkeit, dass es ihn vielleicht auch runterziehen wird, aber es ihm die Sache wert ist...
    Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, daß Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.(E.B. Hall) # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • Ich muß jetzt mal an meine Eltern denken.

    Meine Mutter hatte vor ca. 10 Jahren die ersten Anzeichen von Alzheimer/Demenz bekommen. Der Krankheitsverlauf nach einem Autounfall, sie wurde angefahren und hatte schwere Verletzungen, einige OP´s am Bein und den innereren Organen, inkl. 1 Woche Intensivstation, nahm einen sehr schnellen Verlauf. Meine Mutter hat sich auch nicht gewünscht das es so wird, aber bis zu ihrem letzten Tag haben wir alle, vor allem mein Vater zu ihr gehalten. Und glaube mir, diese Krankheit ist kein Zuckeschlecken für die Angehörigen. Auch für die betroffene Person nicht.

    Da kann man eigentlich deinen Thread zum Thema Liebe mit einbeziehen. In guten wie in schlechten Zeiten. Mein Vater ist an der Krankheit meiner Mutter auch fast zerbrochen, aber keine Gedanke nach über 50 Ehejahren an eine Trennung. Die letzten 1,5 Jahre ihres Lebens war auch "nicht mehr viel mit Ihr los". Sorry das ich das so ausdrücke. Sie lag nur noch im Bett und starrte die Decke an. Manchmal hatte man das Gefühl das sie auch reagierte wenn man ihre Hand nahm, aber das war eigentlich die absolute Ausnahme. In einer solchen Situation zeigt sich dann die "wahre" Liebe ;) Mein Vater war jedenfalls mindestens 3x pro woche den ganzen Nachmittag bei ihr.

    Ich bin bis heute der Meinung das meine Mutter das auch gespürt hat das wir alle da waren.
  • Ich würde auf keinen Fall wegen einer Krankheit eine Beziehung beenden, wenn ich den Partner noch liebe. Klar, die Sorge, dem Partner geht es schlecht und ich zieh in runter, kommt auf. Aber es würde ihm auch schlecht gehen, wenn ich Schluß mache. Ich finde die Möglichkeit zur Selbstbestimmung und Offenheit dem Thema gegenüber wichtig.
  • Für mich käme eine Trennung aus dem Grund auch nicht in Frage!
    Zu einer Beziehung gehören nun einmal gute wie auch schlechte Zeiten. Krankheit gehört zum Leben dazu! Und natürlich geht es einem nicht gut, wenn der Partner ernsthaft krank ist.

    Meine Frau war auch schon mal für längere Zeit schwer krank, was schon für die ganze Familie eine große Belastung war. Andererseits hat die Tatsache, dass wir das gemeinsam durchgestanden haben, unsere Beziehung auch gestärkt.

    Was ist den der Grund für Deine Haltung? Man macht es sich selbst ja vielleicht auch einfacher, indem man dem anderen nicht zur Last fällt!

    Und was ist übrigens damit, dass die Trennung den Partner herunterziehen kann?


    Gruß

    booklover :read:
  • Schluss machen?

    Da tun sich gleich mehrere Fragen bei mir auf!
    Mir geht es meistens nicht so gut, wenn ich von meiner besseren Hälfte im Unklaren gelassen werde. Dieses Gefühl, nicht zu wissen, was los ist, kann schon ganz schön belastend sein.
    Belastend wiederum wird es aber erst, wenn bei mir eine bestimmte Grenze überschritten wird, z. B. wenn die Gefahr besteht, das unsere Beziehung daran kaputt gehen könnte.
    Ich rede mit meiner Frau über alles, es gibt für mich keinen Grund zu flüchten!
    Läufst Du vielleicht vor dir selber weg? Weil Du die Wahrheit nicht erträgst?
    Krankheit ist schon mal gar kein Grund, Schluß zu machen. Und wenn, liegt der Ball bei meiner Frau! Sie muß ehrlich sein, zu sich selber und natürlich auch zu mir. Wenn sie damit nicht umgehen kann, ist es manchmal eben besser sich zu trennen. Ich würde ihr aber nie die Entscheidung abnehmen.
    Das käme einer Entmündigung gleich!

    Bartimaeus
  • Dieser Gedankengang ist dermaßen bizarr, dass er mir niemals in den Sinn käme. Wenn mein Partner erkranken würde - geistig, physisch, chronisch oder unheilbar - dann gäbe es für mich nichts Selbstverständlicheres und Kostbareres, als diesen Weg mit ihm zu beschreiten.
    "In guten wie in schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit." - Das gilt nicht nur für Ehepaare.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dogma. ()

  • Hallo alle,

    ich habe auch lange über diese Frage nachgedacht... und auch schon früher mir Gedanken gemacht. Früher war ich ebenfalls der Meinung bei einer sehr schweren (mit unabänderlichem Ausgang) Krankheit den Partner zu verlassen um ihn hier auch ein Stück weit zu schützen. Dazu muss ich sagen, dass ich zu denen gehöre die wenn sie einmal krank sind eher alleine sein wollen. Ich war bisher nur 1x im Krankenhaus (Nasen-OP), und da war mir ein Enzelzimmer sehr sehr wichtig. Auch wenn ich Grippe habe will ich alleine sein, da sind mir personen die mich pflegen wollen ein Graus.

    Aber inzwischen bin ich 41 und denke über die Sache anders..... ich bin (noch) verheiratet, meine Frau hat mich völlig überraschend vor 2,5 Monaten verlassen und möchte geschieden werden..... da kamen wieder solche Gedanken auf....... und ich habe festgestellt, dass nichts sagen keine Option ist.

    Fazit: Wenn ich einen Partner habe und ihn wirklich liebe dann raus mit der Wahrheit und den Weg gemeinsam gehen.

    Herzliche Grüße,
    Olli
  • Sehr interessant, das Thema!

    Ich kenne gerade die Hintergründe nicht - werde aber sicher danach suchen.

    Wie seht ihr das bei folgender Sachlage:

    Die schwere Krankheit ist eine psychische Krankheit, durch die die Fähigkeit zu lieben verloren gegangen ist.

    Wenn ich also meinen Partner nicht mehr lieben kann, weil ich keinerlei positiven Gefühle mehr empfinden kann - ist es dann nicht besser, ihn gehen zu lassen, um ihn die Möglichkeit zu geben, ihm eine andere glückliche Beziehung zu ermöglichen?
  • Ich selbst bin auch krank - und mein Freund steht immer hinter mir. In Zeiten der Therapie und jetzt, wo ich versuche wieder auf die Beine zu kommen.
    Deshalb eine Beziehung beenden? Finde ich nicht richtig. Man geht in einer Partnerschaft durch dick und dünn.
    Kopf hoch, ohne bergab kein Schwung für bergauf :)
  • Ich denke es liegt an Art und Dauer der Erkrankung und deren Verlauf. Ich selbst würde zwar nie eine kranke Partnerin verlassen, doch umgekehrt würde ich sehr offen das Gespräch suchen und es zumindest versuchen. Aber letztlich muss eh immer der ( in diesem Fall gesunde) Partner entscheiden. Man kann und darf einen Partner ja nicht entmündigen. Natürlich sollte man darauf achten, dass der Partner nicht auf Grund Helfersyndrom bleibt, denn das ist auch nicht gesund ( für beide Seiten nicht)
  • Ich kenne den spruch "Lieben in Guten und in schlechten Zeiten, bis uns der Tod scheidet" und nicht schon bei einer Krankheit die Kurve kratzen.

    Wer sein PartnerIn wegen einer Krankheit verlässt,ist in meinen Augen nicht fähig für eine gute Beziehung.

    Ist vielleicht jetzt nicht vergleichbar, aber ich gebe mein Haustier auch nicht ab,nur weil es Krank geworden ist.

    Schon allein das denken daran ist absolut falsch und egoistisch
  • Also ich denke, ich würde offen mit dem Partner darüber sprechen. Vermutlich würde ich in diesem Fall auch sagen, dass er sich durch die Krankheit nicht gebunden fühlen soll, weil eine Beziehung die dann nur weiter läuft weil der Partner sich durch die Beziehung gebunden fühlt, ich weiß nicht...
    Ich denke einfach auf jeden Fall offen miteinander sprechen, so dass einfach möglichst keiner von beiden dem anderen eine Entscheidung vorwegnimmt.
  • Wenn ich so denken würde, hätte ich gar nicht erst eine Beziehung mit meinen Mann angefangen. Ich wusster von Anfang an, dass er Schwerbehindert ist, und hatte nie ein Problem damit. Mittlerweile habe auch ich einige gesundheitliche Probleme, und auch für Ihn ist das kein Thema. Gerade das zeigt ja ob und was eine Beziehung wert ist.
  • Schluss machen, weil man krank ist um den Anderen nicht zu belasten. Der Gedanke dahinter scheint ehrenwert, aber was ist, wenn man den Anderen durch die Trennung erst recht belastet? Manch einer fällt durch eine Trennung in ein sehr tiefes Loch - Suizidgedanke?
    Meine Frau leidet unter Morbus Deckus und ist psycisch sehr angeschlagen. Wenn sie mich jetzt ausschließen wolltem nahc mehr als 30 Jahren Ehe, weil sie meint ich stehe das nicht mit ihr zusammen durch?
    Meine Antwort darauf: BLÖDSINN, ich liebe Dich und Punkt
    Jeden Abend steht der Teufel an meinem Bett und bewundert seine Schöpfung
  • Mit dem Schluss machen, will man ja seinen Partner schützen, gerade wenn einen die Krankheit selbst so sehr belastet.

    Aber wenn ich jetzt überlege, mein Partner würde mich wg Krankheit verlassen: Da wäre ich doch sehr enttäuscht und verletzt, da ich ihn liebe und für ihn da sein möchte.. Denke also, man darf solche wichtigen Entscheidungen niemals alleine treffen.