22 - Der 'richtige' Bildausschnitt

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  • Konradin
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  • 22 - Der 'richtige' Bildausschnitt

    KLEINER FSB-FOTOKURS IN EINZELNEN KAPITELN

    22 - DER 'RICHTIGE' BILDAUSSCHNITT


    Eine goldene Regel lautet, Objekte nicht unbedingt genau in der Bildmitte zu positionieren, denn dasa wirkt oft langweilig. Ebenso ist es mit dem Horizont, in der Bildmitte wirkt er oft langweilig. Also entweder zwei Drittel oberhalb des Horizontes oder zwei Drittel unterhalb, die sogenannte Drittel-Regel.

    Auch bei bewegten Objekten sollt man sich Gedanken darüber machen, ob es besser wirkt, wenn sie sich in das Bild hinein- oder aus dem Bild herausbewegen.

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    Es ist nicht immer leicht, den 'richtigen' Bildausschnitt zu wählen, aber wenn man sich nicht sicher ist, dann sollte man den Bildausschnitt so wählen, daß man problemlos noch etwas wegschneiden kann. Je grösser die Bildauflösung ist, desto leichter kann man auf einen Teil des Bildes verzichten.

    Der zu belichtende Bildausschnitt entspricht dabei aber keineswegs immer dem fertigen Bild (von Bildern, die aus mehrern Einzelbildern zusammengesetzt werden rede ich hier erst garnicht, dazu später mehr an passender Stelle). Möchte ich einene Bildausschnitt haben, der ein anderes Seitenverhältnis als der Sensor hat, spätestens dann muss ich das Bild beschneiden.

    Aber es gibt auch einige spezielle Anwendungsfälle, da ist es Pflicht, den Bildausschnitt recht grosszügig zu wählen, damit man Beschnittreserven hat, z.B. Bilder mit zu begradigenden stürzende Linien, aber auch Fisheye-Bilder mit gewünschtem geradem Horizont. Ebenso ist es, wenn ich Verlauffilter benutze, wobei ich den Horizont meist auch des Verlaufes wegen auf die Bildmitte lege und das Bild anschliessend auf den gewünschten Ausschnitt beschneide.

    Generell hilft gegen stürzende Linien, die Kamera parallel zum Objekt zu halten und nicht nach oben zu kippen. Leider lässt sich dies nicht immer verwirklichen, da man in der Praxis nicht immer den dazu nötigen Platz hat oder den dazu notwendigen Kamerastandpunkt nicht einnehmen kann. Da heisst es, entweder ein SHIFT-Objektiv zu benutzen oder nachträglich korrigieren (z.B. mit dem kostenfreien Programm ShiftN).



    Macht man mit einem Fisheye ein Bild am Meer und möchte es horizontal im Verhältnis 1:2 teilen (ein Teil Meer und zwei Teile Himmel oder umgekehrt), dann wäre es unklug, diesen Bildausschnitt vor der Belichtung zu wählen, denn der Meereshorizont würde sich dann sehr stark wölben. Also legt man bei solchen Bildern den Meeresspiegel grundsätzlich genau in die Bildmitte, damit er gerade ist (es sei denn, man wünscht bewusst diesen Effekt). Anschliessend schneidet man das weg, was man nicht mehr benötigt.

    Apropos Meer. Man sollte darauf achten, die Kamera exakt waagerecht auszurichten. Es muss nicht gleich eine Wasserwaage sein, auch eingeblendete Linien oder ein Gitter sind durchaus hilfreich. Und ist ein Bild dann doch mal etwas schief geraten, mit dem kostenfreien Programm JPG Illuminator lassen sich nicht nur Belichtungskorrekturen leicht und schnell durchführen, es eignet sich auch vorzüglich, um Bilder stufenlos zu drehen. So bleibt einem anschliessend beim Betrachten des Bildes der Eindruck erspart, das Meer laufe aus.

    Viele Motive gewinnen übrigens dadurch, daß man unnötiges Drumherum etweder schon bei der Aufnahme weglässt oder aber anschliessend entfernt.

    lg Konradin


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