30 - Fotografische Techniken

  • Lektion

  • Konradin
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  • 30 - Fotografische Techniken

    KLEINER FSB-FOTOKURS IN EINZELNEN KAPITELN

    30 - UNTERSCHIEDLICHE FOTOGRAFISCHE TECHNIKEN


    Im Gegensatz zum Film geht es bei der Fotografie um Einzelbilder, auch wenn diese zum Teil Bestandteil einer Serie sind oder gar aus mehreren Einzelbildern zusammengesetzt sind. Entweder belichte ich ein einzelnes Bild (wie auch immer) oder aber ich setze es aus mehreren unterschiedlichen Belichtungen zusammen.

    Dieses Zusammensetzen aus mehreren Einzelbelichtungen erfolgt aus den unterschiedlichsten Gründen, aber meist, um einen der Werte signifikant zu verbessern. Den grundlegenden Techniken habe ich dabei jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet, hier nun vorab eine kleine Aufzählung:

    31 - HDR (High Dynamic Range) - eine der verbreitetsten Arten, ein Bild aus mehreren Einzelbelichtungen zusammenzusetzen dürfe wohl die HDR-Fotografie sein. Ein HDR-Bild setzt sich aus einer Belichtungsreihe mit unterschiedlichen Belichtungen zusammen und erhöht dadurch die Dynamik des Bildes dramatisch.

    32 - Panoramen - Panoramen verwendet man üblicherweise, um den Bildwinkel drastisch zu vergrössern, indem man mehrere Einzelbilder zu einem meist breiteren Gesamtbild zusammenfügt. Panoramen können einreihig, aber durchaus auch mehrreihig sein.

    33 - sehr grosse Bilder - möchte man hingegen die Bildauflösung deutlich vergrössern, dann setzt man wie beim Panorama ein Bild aus mehreren Einzelbildern zusammen, jedoch nicht nur in die Breite. Ein Spezialfall sind Bilder à la Brenizer, bei denen es nicht in erster Linie um die Bildauflösung geht, sondern um die deutliche Verminderung der Schärfentiefe.

    34 - Stacking - beim Stacking setzet man ein Bild aus mehreren Einzelbelichtungen des gleichen Motives mit unterschiedlichem Fokus zusammen, um die Schärfentiefe zu erhöhen (also im Grunde genommen genau der gegenteilige Effekt der Brenizer-Technik).

    35 - Mehrfachbelichtungen - Mehrfachbelichtungen sind vom Ergebnis her nichts anderes, als mehrer völlig unterschiedliche Bilder in einem einzigen Bild zu kombinieren. Manche Kameras lassen Mehrfachbelichtungen direkt bei der Aufnahme zu.


    Eines ist allen diesen Techniken gemeinsam, sofern sie tatsächlich aus mehreren einzelnen Belichtungen zusammengesetzt werden, nämlich das Problem, daß sie sich für bewegte Objekte wenig oder überhaupt nicht eignen.

    Mache ich Einzelbilder für ein Panorama im Strassenverkehr, dann muss ich damit rechnen, daß sich die Position einiger Verkehrsteilnehmer zwischen den einzelnen Belichtungen verändert hat. Ebenso ist es bei einer HDR-Aufnahme von einem rennenden Hund.

    Im letzteren Fall ist die Aufnahme relativ sinnlos, weil sich das Hauptobjekt deutlich verschiebt. Bei der anderen Aufnahme hingegen lässt sich noch etwas machen (sofern sich nicht zu viel bewegt hat). Ist ein Verkehrsteilnehmern auf mehreren Einzelbildern sichtbar (oder im Überlappungsbereich an unterschiedlichen Positionen), so spricht man von Geisterbildern. Diese können beim Zusammensetzten des fertigen Bildes per Software herausgerechnet werden, indem man das Feature 'Deghosting' wählt'.

    Aber auch bei Landschaftausnahmen hat man gelegentlich ein Problem mit Bewegungen, nämlich in Form von Wind. Natürlich nur im Bildvordergrund, weswegen man es bei solchen Aufnahmen vermeiden sollte, Bäume mit sich bewegenden Blättern zu sehr in den Vordergrund miteinzubeziehen (oder aber man weicht auf eine Einzelbelichtung aus).

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    Aber man kann Bilder nicht nur aus mehreren Einzelbildern zusammenfügen, man kann die Bildinformationen auch reduzieren. Sei es um die Farbe, die Dynamik oder auch um das sichtbare Licht weitgehend komplett. Oder um die Schärfe (z.B. durch Weichzeichner-Filter) und um die Auflösung (bei zunehmender Schärfe) durch pure Verkleinerung.

    36 - Langzeitbelichtungen - auch die Langzeitbelichtung ist eigentlich eine Reduktion, denn schnell bewegte Objekte werden weggelassen. Anders, ist es, wenn man eine Langzeitbelichtung mit dem Einsatz des Blitzes kombiniert, dann ist auch das Einfangen von Bewegungen möglich.

    37 - Schwarzweissbilder - wohl die verbreitetste Art, Bilder zu reduzieren, dürfte wohl die Schwarzweiss-Fotografie sein, bei welcher man das fertige Bild um die Farbinformationen reduziert, indem man diese entweder völlig weglässt oder aber die Bilder monochrom einfärbt (z.B. Sepia).

    38 - High Key und Low Key - bei High Key verzichtet man weitgehend auf die dunklen Bildteile (und Kontraste), bei Low Key hingegen auf die hellen Bildteile.

    39 - Infrarotfotografie - bei der Infrarotfotografie wird das sichtbare Licht teilweise herausgefiltert, so daß (je nach Filter) möglichst nur der Infrarot-Anteil übrig bleibt.

    lg Konradin


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  • Zu den S/W-Bildern interessiert mich, wie die alten Techniken mit Farbfiltern ins digitale Zeitalter übertragen werden. Macht man das heute noch? Benutzt man Filter vor den Objektiven oder kann/sollte das in der EBV erledigt werden?

    Und weiter: Wie gehen Digitalkameras mit S/W um? Findet auch wieder eine Entmosaikifizierung wie üblich statt, oder kann man das Wissen, dass da S/W rauskommen soll, nutzen, um die Auflösung etwas zu steigern?