Zalando bekam 35 Millionen Euro staatliche Subventionen

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  • Eidi
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  • Zalando bekam 35 Millionen Euro staatliche Subventionen

    Schrei vor Glück :würg:

    Zalando genießt die höchste staatliche Förderung im Einzelhandel. Der wegen schlechter Arbeitsbedingungen bekannte Modeversender findet "das Ding ganz normal".

    Zalando bekam in den vergangenen Jahren Fördermittel in Höhe von insgesamt 35 Millionen Euro bewilligt. Das berichten die Wirtschaftswoche und das ZDF-Magazin Frontal 21. Damit sei der Onlinemodehändler einer der größten Subventionsempfänger im deutschen Einzelhandel.

    Die Gesamtsumme kommt vom Bund und aus den Ländern Berlin, Brandenburg und Thüringen. So bewilligte das Land Thüringen für die Ansiedlung des Zalando-Logistikzentrums in Erfurt staatliche Fördermittel in Höhe von 22,4 Millionen Euro. Das Land Berlin stellte Zalando zwischen 2010 und 2013 laut Zuwendungsdatenbank Investitionszuschüsse und Projektförderungen von 10,6 Millionen Euro zur Verfügung. Das Land Brandenburg genehmigte nach Angaben des Wirtschaftsministeriums 2,5 Millionen Euro für ein Logistikzentrum in Brieselang im Havelland.

    Ein Teil der Subventionen ging nach Angaben von Zalando vom Bund über die Länder an das Unternehmen. Es handelt sich dabei um GRW-Mittel (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur), 2013 sei das Unternehmen "der größte Empfänger" solcher Fördermittel im Versandhandel gewesen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium der Wirtschaftswoche und Frontal 21 mit. Von der Gesamtsumme sollen aber bisher nur 16,4 Millionen Euro ausgezahlt worden sein, erklärt Zalando.

    Zalando-Sprecher Boris Radke sagte Golem.de: "Die 35 Millionen Euro haben wir schon immer offen kommuniziert. Der umsatzstärkste Anbieter mit dem höchsten Arbeitsplatzwachstum erhält, wenn er halbwegs clever ist, logischerweise auch die meisten Förderungen." Zalando habe in den vergangenen Jahren mehrere 100 Millionen Euro investiert und in Deutschland über 7.000 Arbeitsplätze geschaffen. Dementsprechend sei "das Ding ganz normal."

    Quelle: Schrei vor Glück: Zalando bekam 35 Millionen Euro staatliche Subventionen - Golem.de
  • stellt der sich übergebende smiliey, deine meinung zum thema dar?

    wenn ja, wäre das ein bischen mau. ohne mich jetzt für dieses thema speziell zu interessieren, fallen mir aber ein paar punkte ins auge:

    ok: subvention bekommen. wohl unstreitig. 7000 arbeitsplätze geschaffen, die steuern zahlen. das unternehmen an sich, wird wohl auch gewerbesteuern und ähnliches zahlen. hat man da man die 35 millionen gegen gerechnet?

    um den kreis zu schliessen: deine persönliche meinung zum thema?
  • Das Geschäftsmodell von Zalando ist so ausgelegt, dass man einen harten Verdrängungskampf gegen alle Mitbewerber führt.

    Da sind Gewinne, die man besteuern könnte, gar nicht vorgesehen!

    Das Ziel ist ausschließlich, den Konzern an die Börse zu bringen und Aktien rauszugeben. Dann werden die Aktien verkauft und die Eigentümer machen ein paar Milliarden Kasse.

    Rücklaufquoten von 70 % können auch keine Gewinne einbringen.
    Quelle Versand / Neckermann ging pleite wegen einer Rücklaufquote von 50%!

    Meine Meinung ist, sie hätten das Logistikzentrum in Erfurt auch ohne staatliche Fördermittel gebaut.

    Nokia-Bochum läßt grüßen...
  • Eidi schrieb:


    Rücklaufquoten von 70 % können auch keine Gewinne einbringen.
    Quelle Versand / Neckermann ging pleite wegen einer Rücklaufquote von 50%!
    .


    Nicht nur! Quelle hat sich damals einfach nicht an die neuen Gegebenheiten angepasst. Sprich der Internetauftritt war mau, das Sortiment im Vergleich zu anderen Shops zu teuer und allgemein alles eher auf Offline (Kataloge) ausgelegt.
    Das gleiche gilt für Neckermann.

    Die zwei waren ja Händler, die alles im Angebot hatten, von Betten, Kleidung über Haushaltsgeräte (auch Weiße Ware) hin zu Staubsaugern. Aber im Preisvergleich IMMER auf den letzten Seiten zu finden waren. Und Tatsache ist, dass der Großteil der Menschen mittlerweile Online kaufen und demnach in der Regel auch Preisvergleiche nutzen.

    Aber das ist nur meine Meinung und auch nicht das Thema!

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Crackspider ()

  • 35 Millionen für 7000 Arbeitsplätze hört sich bestimmt erstmal gut an.

    Sind das denn immer die gleichen 7000, die da arbeiten? Arbeiten die nur für sich oder sind es Zeitarbeiter? Was verdienen die denn so, müßen die evtl. aufstocken?

    Sind die Arbeitsbedingungen dort gut?

    Die Bundesregierung hat auf jeden Fall erfolgreich gearbeitet... :rolleyes:

    Ich schrei vor Entsetzen...
  • Hier noch einige Zusatzinfo's...

    Zalando-Kartons räumen für 8,53 Euro pro Stunde

    Nach harter Kritik feilt der Onlinehändler Zalando an seinen Arbeitsbedingungen. Noch immer beschäftigt er viele Mitarbeiter befristet. Hinter den Kulissen des erfolgreichen Online-Händlers.

    Detlef ist so einer. Er räumt im Lager von Zalando in Brieselang bei Berlin Schuhkartons in die Regale. Für 8,53 Euro pro Stunde. Und dann auch noch mit befristetem Vertrag. Passt ja so richtig ins Bild der ausgebeuteten Logistikarbeiter der Onlinehändler, über die spätestens seit dem Film über die Leiharbeiter von Amazon die ganze Republik redet.

    Noch mehr als über den ZDF-Film über die Arbeitsbedingungen in Zalandos Logistikbetrieben im vergangenen Sommer. Die Kritik war damals ebenfalls heftig: Die Beschäftigten in Großbeeren bei Berlin müssten bei der Arbeit den ganzen Tag stehen, die sanitären Verhältnisse seien schlecht, in der Halle sei es viel zu heiß, hieß es in der 30-Minuten-Reportage. Damals schlug dem jungen Unternehmen Zalando zum ersten Mal breite, öffentliche Kritik entgegen.

    Und Ver.di legt noch heute nach: "In Brieselang bekommen die Mitarbeiter pro Stunde sechs bis 7,60 Euro", schimpft der Potsdamer Gewerkschafter Uwe Diedrich. Und dann würden sie auch noch so eingesetzt, wie gerade die Arbeit anfalle. "Fehlstunden müssen sie nacharbeiten oder bekommen sie vom Lohn abgezogen", sagt er.

    Gummimatten, um die Gelenke zu schonen

    Zalando-Geschäftsführer David Schröder schüttelt den Kopf. Das will der Chef von Deutschlands größtem Online-Schuhhändler nicht auf sich sitzen lassen. "Verkürzt" seien einige Vorwürfe im Film gewesen, sagt der 30-Jährige, "zum Teil aber auch berechtigt", räumt er ein. "Wir haben uns sofort drum gekümmert und abgestellt, was sich schnell abstellen ließ".

    An anderem Verbesserungen werde noch gearbeitet. "Eine Sonderprüfung des Landesamtes für Arbeitsschutz ergab keine grundsätzlichen Beanstandungen", sagt Schröder. Und die Mitarbeiter, die sich bei der Arbeit angeblich nicht setzen durften, hätten die Möglichkeit gehabt, Stehhocker zu benutzen.

    Doch "sie wollten sich gar nicht setzen. Dabei hatten sie die Wahl", sagt Michiel Alting von Geusau, Chef des Dienstleisters Docdata, der den Standort für Zalando betreibt. Spezielle gelenkschonende Gummimatten legten die Chefs auf den Betonboden, damit seien alle zufrieden.

    Nein, sie wollen nicht die Bösen sein und nicht zusammen mit Amazon an den multimedialen Pranger gestellt werden. Dafür hat Zalando Journalisten jetzt zum ersten Mal die Türen zu allen drei Logistikzentren geöffnet. Zu einer Art "Wir sind die Guten"-Tour. Wenngleich Schröder das nicht als Verkaufsveranstaltung verstanden wissen will, sondern eher als "Transparenzveranstaltung.

    "Machen Sie sich selbst ein Bild und sprechen Sie mit den Leuten in den Betrieben", sagt er. Geplant war diese Präsentation wohl schon länger – doch nach dem Amazon-Film und die Kritik samt Boykott-Drohungen hatten es die Zalando-Leute plötzlich sehr eilig. Und tatsächlich lohnt es, etwas genauer hinzuschauen.

    1300 von 3000 Mitarbeitern bekamen zuvor Hartz IV

    Das macht Leute wie Detlef am Standort Brieselang zwar auch nicht zum Top-Verdiener mit Vollkasko-Jobschutz. Dafür fehlen aber auch die Voraussetzungen bei diesen recht einfachen Tätigkeiten. Detlef, zum Beispiel, ist 59 und war vier Jahre arbeitslos, bevor er im Juni hier bei Zalando doch noch wieder einen Job fand. Und das im problembeladenen Brandenburg.

    Ob er noch eine Chance auf einen anderen Job gehabt hätte? "Nee, in meinem Alter", sagt er. Ob die Angaben der Gewerkschaft stimmen, dass die Mitarbeiter in ruhigen Zeiten nach Hause geschickt und für diese Zeit nicht bezahlt würden? "Nein. Das Gehalt ist immer dasselbe. Wenn nichts zu tun ist, bauen wir unser Überstundenkonto ab."

    Ob ihm der Zalando-Job Spaß mache? "Ist in Ordnung", sagt er und schiebt mit seinem Wägelchen voller Pakte für hippe Mädels ab zu den unendlich langen Regalen mit Schuhkartons, Jacken, Kleidern oder Accessoires.

    Leute wie Detlef gibt es viele in der Zalando-Logistik, rund 1300 von insgesamt 3000 Mitarbeitern haben vorher Hartz IV bekommen. Die meisten tragen dieses schwarze Zalando-Shirt, das sie als Neulinge ausweist. Mit fortschreitender Karriere wird die Dienstkleidung heller: Die Frauen und Männer in Grau sind die Mediatoren, die sich um mehrere Neulinge kümmern. Weiß ist den Teamleitern vorbehalten.

    Und weil der Bedarf des Onlineversenders an Mitarbeitern für recht einfache Tätigkeiten gleichermaßen hoch ist wie die Arbeitslosigkeit in Brandenburg, machen Zalando und die öffentliche Arbeitsverwaltung gemeinsame Sache: Nach einer zweiwöchigen Grundqualifizierung, die die Arbeitsverwaltung bezahlt, bekommen die meisten einen Jahresvertrag.

    Mindestlohn der Logistikbranche von 7,50 Euro gezahlt

    Der Mitarbeiter-Bedarf ist groß, im neuen Trainingscenter neben dem Hauptstandort in Erfurt laufen ständig Einarbeitungskurse, die der TÜV im Auftrag der Arbeitsverwaltung organisiert. Und an jedem zweiten Freitag werden dort 50 bis 80 Teilnehmer eingestellt. Acht von zehn Bewerbern bekommen einen Job. In den kleineren Standorten wird etwas schlichter am Rande des üblichen Betriebs mit leeren Kartons geübt.

    Damit nur niemand behaupten kann, Zalando drücke auf Kosten der Arbeitsverwaltung die Produktionskosten. 8,53 Euro pro Stunde zahlt Zalando mindestens an seinen eigenen Standorten Brieselang und Erfurt, in Großbeeren dagegen bekommen die Mitarbeiter nur den Mindestlohn der Logistikbranche von 7,50 Euro.

    Dieser allererste Logistikstandort in der Zalando-Geschichte wird seit 2009 vom niederländischen Dienstleister Docdata betrieben. Die meisten Online-Versender in Deutschland arbeiten mit solchen Dienstleistern, die keinen Cent über dem Mindestlohn zahlen. Auf den Unterschied in der Bezahlung angesprochen verweist Schröder auf die Verträge, die das nun mal erlaubten.

    "Unsere Kalkulation ist aber für alle drei Standorte dieselbe", sagt der Zalando-Chef. Was wohl so viel bedeuten dürfte wie: Auch Docdata könnte 8,53 Euro zahlen. Die seit 2011 gestarteten Versand-Standorte betreibt Zalando in Eigenregie, auch das im Bau befindliche vierte Zentrum in Mönchengladbach wird Zalando selber organisieren, einschließlich des Aufschlags auf den Mindestlohn.

    Dennoch kritisiert Volker Olitzsch von Ver.di in Erfurt: "Zalando hält nichts von Tarifbindung". Gut 1400 Euro brutto verdienten die Mitarbeiter als Einstiegslohn im Monat – "nach dem Logistiktarif in Thüringen bekämen sie aber gut 300 Euro mehr". Damit zahlt Zalando aber immer noch mehr als die anderen Unternehmen im "Güterverteilzentrum" in Erfurt. "Unsere Sorgenkinder in der Erfurter Logistik sind andere", sagt der Gewerkschafter.

    Die meisten Mitarbeiter sind allerdings weiterhin auf Basis von befristeten Verträgen beschäftigt. David Schröder begründet das vor allem damit, dass ein junges Unternehmen wie seines aus Kosten- und Flexibilitätsgründen sehr zurückhaltend mit unbefristeten Jobs sein müsse. Aber er lässt durchblicken, dass die Befristungen wohl bald reduziert werden. "Mit dem Alter des Unternehmens und und der Festigung der Stammbelegschaft wird der Anteil der Befristungen deutlich sinken", sagt er. Und: "Wir brauchen die Leute."

    Zehn Prozent Zeitarbeiter

    Ein Zeitarbeiterproblem wie bei Amazon gebe es bei Zalando zudem nicht, weil die Bestellungen vor Weihnachten nicht so in die Höhe schössen wie beim US-Onliner. Die ARD hatte über unwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen von Leiharbeitern aus Osteuropa berichtet, die Amazon für das Weihnachtsgeschäft eingestellt hatte.

    "Wenn es tatsächlich so gewesen ist, wie es im Film gezeigt wurde, ist es wirklich schlimm, dann gibt es nichts zu beschönigen. Ich kann aber nicht beurteilen, ob es wirklich so war", sagt Schröder. Beim Thema Leiharbeiter wolle er Zalando und Amazon auch nicht vergleichen. Bei gerade zehn Prozent liegt – aufs Jahr gerechnet – laut Schröder die Quote der Zeitarbeiter.

    "Wir nutzen Zeitarbeit für Spitzenbelastungen, aber nutzen dieses Mittel als Rekrutierungsweg. In unseren eigenen Standorten ist niemand länger als sechs Monate Zeitarbeiter. Die meisten von ihnen übernehmen wir vorher. Von anderen trennen wir uns, wenn wir sie nicht für geeignet halten." Zudem gelte "equal pay" – Leiharbeiter und Stammbelegschaft bekämen denselben Stundenlohn.

    Einen Betriebsrat jedoch gibt es nicht. Nicht hier und auch nicht in den drei anderen Logistikstandorten. Es ist allerdings auch auch nichts zu hören von Gründungsversuchen, die vom Unternehmen torpediert wurden. "Ich hätte überhaupt keim Problem damit, wenn die Mitarbeiter Betriebsräte gründen wollten", sagt Geschäftsführer Schröder zum Thema, "vielleicht ist das einfach eine Frage der Zeit".

    Quelle: welt.de/wirtschaft/article1141…8-53-Euro-pro-Stunde.html

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eidi () aus folgendem Grund: Link durch Beitrag ersetzt.

  • @ Zweistein

    Link durch Beitrag ersetzt, sorry...wollte hier nicht spammen.

    Der Artikel sollte nur eine Zusatinformation sein.

    Ich gehe natürlich nicht davon aus, dass jeder meine Meinung über dieses Thema teilt :)

    Gerechtfertigte staatliche Förderung, darum geht's mir in diesem Beitrag. Zalando ist halt momentan im Fokus der Öffentlichkeit.

    Habe arge Zweifel, ob die 35 Millionen Euro da gut angelegt wurden!

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zweistein () aus folgendem Grund: niemand hat lust sich 45 min youtube anzusehen. wenn du sowas ergänzt, dann sage wenigstens, wo der relevante teil anfängt...

  • "Der Online-Händler Zalando wechselt die Rechtsform in eine internationale Aktiengesellschaft SE. Doch die Gewerkschaft Verdi sieht dadurch die Rechte der Mitarbeiter verletzt und droht mit dem Gang vor Gericht. "

    Verdi wirft Zalando Rechtsbruch vor - Wirtschaft - Süddeutsche.de -heute in der süddeutschen....


    de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Gesellschaft
    "Da die SE ihren Sitz unter der Wahrung der Identität in einen anderen Mitgliedstaat verlegen kann, ohne dass eine Auflösung im Wegzugsstaat oder Neugründung im Zuzugsstaat erforderlich wäre, wird eine Sitzwahl aus rein wirtschaftlichen Gründen für Unternehmen ermöglicht."

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von leseratte250 ()

  • Es ist eine sehr gefährliche Ideologie, davon auszugehen, daß das Schaffen von Arbeitsplätzen grundsetzlich subventioniert werden müsse. Dies führt logischerweise dazu, daß kein Großkonzern mehr freiwillig Arbeitsplätze schafft, ohne gleich die Hand aufzuhalten (obwohl sie es wirtschaftlich ganz sicher nicht nötig haben).

    Wenn jemand arbeitslos ist, dann bekommt er nach einer gewissen Weile Hartz IV nur dann, wenn er auch tatsächlich bedürftig ist.

    Anders ist es bei Subventionen. Wer am lautesten schreit, der bekommt auch am meisten. Ich erinnere da mal an den Müller mit seinen Milchprodukten, der irre Subventionen für ein Zweigwerk in den neuen Bundesländern eingestrichen hat, welches dann tatsächlich aber niemals in die Produktion kam. Di Subventionen flossen natürlich niemals zurück.

    Für die Großkonzerne ist die staatliche Subventionitis doch ein probates Mittel, Zusatzgelder einzufahren, um ihren aggressiven Werbeetat immer weiter aufzustocken und immer mehr Konkurrenz zu verdrängen.

    Es ist schon interessant, wie deutsche und europäische Subventionen letztendlich Kleinunternehmen und dem Mittelstand das Wasser abgraben, um eines Tages internationale Spekulanten glücklich zu machen, denen es nicht um des Erhalt des Konzerns oder dar der Arbeitsplätze geht, auch nicht um die Stärkung der heimischen Wirtschaft, sondern lediglich um eine fette Dividende.

    Vielleicht sollten sich die Kleinen mal zusammenschliessen und den Staat ebenso unter Druck setzen (auch wenn sie keine Lobby haben). Wie wäre es, wenn z.B. kein einziger deutscher Betrieb mehr auch nur einen einzigen Lehrling ausbilden würde, ohne daß Subventionsgelder fliessen? Nur mal so als kleines Denkspiel.

    Wer sind wir Menschen eigentlich, daß wir unser Menschsein vollkommen an die Seite legen, sobald der Götze Arbeitsplatz auch nur erwähnt wird? Haben wir unsere Daseinsberechtigung nur noch darin, der Wirtschaft zu dienen (und nicht umgekehrt), selbst wenn wir dieser überhaupt nicht dienen, sondern lediglich den Profitinteressen einiger Dividendenjäger und deren Lakaien, welche sich bar jeglicher Verantwortung lediglich die Taschen füllen und die Wirtschaft dabei langfristig den Bach herabgehen lassen?

    Ist es nicht endlich Zeit, umzudenken?
  • Eidi schrieb:

    Das Geschäftsmodell von Zalando ist so ausgelegt, dass man einen harten Verdrängungskampf gegen alle Mitbewerber führt.

    Da sind Gewinne, die man besteuern könnte, gar nicht vorgesehen!

    Das Ziel ist ausschließlich, den Konzern an die Börse zu bringen und Aktien rauszugeben. Dann werden die Aktien verkauft und die Eigentümer machen ein paar Milliarden Kasse.

    Jetzt stelle ich mir hier die Frage, welcher Marktteilnehmer kauft ein Unternehmen das keine schwarzen Zahlen schreibt und sie auch in Zukunft in nicht schreiben wird?
    Das Risiko für den potentiellen Aktionär wäre enorm. Und Risiko muss in Form eines erhöhten Ertrages bezahlt werden. Woher soll dieser kommen, wenn alles so bleibt? Woraus sollen Dividenden bezahlt werden?

    Zum Thema Verdrängungswettbewerb. Ist das nicht der Wunschgedanke bzw. das Ziel eines jeden Unternehmens? Ich bezweifel, dass Zalando einen Branchengiganten wie Amazon verdrängen kann.
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    Patrioten reden nur davon, dass sie für ihr Land sterben, niemals davon, dass sie für ihr Land töten. (Bertrand Russell)
  • Naja, die Drathzieher des Ganzen sind die Samwer-Brüder.

    Beschäftige mich schon einige Zeit mit dem Thema, deshalb konnte ich nicht verstehen, warum hier Subventionen, in so großer Höhe geflossen sind.

    Samwer-Brüder bald Milliardäre?: Gerüchte um Börsen-Pläne bei Rocket - n-tv.de

    Die 3 "Vögel" haben etwas ganz anderes vor, denen sind 7000 Arbeitsplätze doch egal.

    Die Frontal21 Dokumentation: Die große Samwer-Show, sollte einige offene Fragen beantworten.
  • Ich würde auch dem Rat im vorherigen Beitrag folgen und die Frontal Doku anschauen, bevor man hier aus dem hohlem Bauch diskutiert.
    Stichwort va video oder andere Dokuquellen eurer Wahl

    Das diese "Halsabschneider" - Sorry, nicht mein Zitat, sondern aus dem ansonsten recht hart gesottenen Silikon Valley -
    es schlicht verstanden haben mit Hilfe der Steuerzahler diese nicht nur als Arbeitnehmer (ohne Rechte) auszubeuten,
    sondern letztlich auch noch mit diesen Steuersubventionen nicht nur (andere) Arbeitsplätze vernichten, sondern daneben auch noch auf eine breit gestreute Monopolisierung hinzuarbeiten, die beim späteren Verkauf ihrer Eigentümeranteile lukrativer zu vermarkten ist,
    ist für den unbedarften, sprich uninformierten Laien so kaum verständlich.
    Soll es auch nicht :D
    Wenn schon Politiker, Landtagsgremien etc.pp. auf deren, übrigens eigentlich nicht neuen wirtschaftlichen Salmon reinfallen,
    warum die Bürger als Konsumenten dann nicht auch noch für rein egoistische Zwecke einspannen.
    "Schrei" passt scho.
    Allerdings später mal, wenn so einige erst schnallen, wohin so einiges an Subventionen geflossen ist, was notwendigerweise - z.B. in Thüringen - dringend anderweitig notwendig zu investieren gewesen wäre.

    Subventionen an IT-Unternehmen?
    Meinetwegen beim Start-Up.
    Ansonsten sind das Verschwendungen oder gar Schlimmeres.

    Ich mach mal Schluss,
    sonst reg ich mich eventuell doch noch auf :trost: :boing:

    Danke für den thread, Eidi :)

    muesli

    PS
    Den Reinfall an der Börse - natürlich nur für unbedarfte Privatanleger ;) - überlasse ich euch selbst nachzulesen. Die Zahlen (Ausgabepreis/Prognose/Eigenkapitalzuwachs etc.pp.) sprechen auch ökonomisch (wenn auch Glauben bedingt) eine deutliche Sprache.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von muesli ()

  • muesli schrieb:

    PS
    Den Reinfall an der Börse - natürlich nur für unbedarfte Privatanleger ;) - überlasse ich euch selbst nachzulesen. Die Zahlen (Ausgabepreis/Prognose/Eigenkapitalzuwachs etc.pp.) sprechen auch ökonomisch (wenn auch Glauben bedingt) eine deutliche Sprache.

    Naja, dieses mal scheinen die Privatanleger etwas aus den Zeiten von ~2000 gelernt zu haben. Es hat überwiegend institutionelle Anleger getroffen. ;)
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    Patrioten reden nur davon, dass sie für ihr Land sterben, niemals davon, dass sie für ihr Land töten. (Bertrand Russell)