Zwei Milliarden Dollar (mindestens)
Vom Ein-Mann-Startup zum Milliardär: Das wäre wohl die Headline, sollte das Wall Street Journal (WSJ) mit dem aktuellen Bericht zu einer angestrebten Microsoft-Übernahme von Mojang Recht behalten. Gemeint ist natürlich Marcus Persson, besser bekannt unter seinem Spitznamen "Notch", dieser ist bekanntlich alleiniger Vater des Klötze-Hits Minecraft. Doch auch für die derzeit gerade einmal an die 40 Angestellten würde dabei wohl das eine oder andere Abendessen samt Getränken herausspringen.
Das WSJ beruft sich dabei auf die Informationen einer mit der Angelegenheit vertrauten Quelle, allzu viel Konkretes hat die bekannte Wirtschaftszeitung jedoch nicht zu bieten. Generell ist ein wenig Skepsis durchaus angebracht, vor allem angesichts des vermeldeten Betrages von "mindestens" zwei Milliarden Dollar.
Denn es ist sicherlich zu hinterfragen, ob Mojang - trotz der riesigen Popularität - tatsächlich rund 1,6 Milliarden Euro wert ist. Das schwedische Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 115 Millionen Dollar geschrieben, der Umsatz betrug etwas mehr als 291 Millionen Dollar.
Minecraft: 50 Millionen verkaufte Einheiten
Minecraft, neben Scrolls das einzige aktuelle Spiel von Mojang, ist bereits auf den meisten stationären und mobilen Geräten verfügbar, die Schweden konnten bis heute mehr als 50 Millionen Einheiten davon verkaufen. Trotz einer besonders treuen Anhängerschaft wäre da für Microsoft derzeit wohl nicht mehr allzu viel zu holen. Zumindest noch, denn die Rechte an Minecraft sind wohl etwas, das vor allem im Hinblick auf eine etwaige Fortsetzung interessant wäre. Offiziell wollte man sich erwartungsgemäß weder bei Microsoft noch Mojang dazu äußern.
Gerücht: Microsoft soll Minecraft-Kauf am Montag offiziell machen
Nun legt die Nachrichtenagentur Reuters nach und behauptet, der Deal soll schon morgen offiziell bekannt gemacht werden.
Reuters schreibt, es gebe neue Details zu dem Aufkauf von Minecraft-Entwickler Mojang. Personen aus dem direkten Umkreis der Unternehmen, die mit den Verhandlungen vertraut sind, hätten von einer raschen Einigung gesprochen. Am Mittwoch hieß es zunächst, Microsoft habe ein Angebot von 2 Milliarden US-Dollar vorgelegt (wir berichteten). Mit einer Entscheidung rechnete das Wall Street Journal noch für diese Woche, und scheint damit nun Recht zu behalten.
Kaufpreis soll 2,5 Milliarden betragen
Schon für den 15. September sei die offizielle Verkündung der Übernahme geplant. Microsoft werde laut den Angaben von Reuters nun 2,5 Milliarden US-Dollar zahlen und alle 40 Mojang-Mitarbeiter übernehmen.
Mojang hat im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von rund 291 Millionen US-Dollar einen Gewinn von 115 Millionen US-Dollar gemacht. Insider bewerten das Unternehmen mit mindestens 1,6 Milliarden US-Dollar. Bei den letzten bekannten Zahlen wurden 54 Millionen verkaufte Spiele gemeldet, seither hat das Unternehmen aber noch Versionen für die Next-Gen-Konsolen Xbox One und PlayStation 4 sowie für die PS Vita herausgebracht.
Derweil rätseln die Experten noch immer, was Microsoft mit dem Spiele-Unternehmen vorhabe. Vorbilder für den Zukauf von erfolgreichen Spiele-Publishern vor allem zu Marketingzwecken gibt es in der jüngsten Geschichte bereits. So hat das japanische Telekommunikations-Unternehmen SoftBank für 1,53 Milliarden die Mehrheit an dem finnischen Spieleentwickler Supercell (unter anderem Clash of Clans, Hay Day) übernommen. Supercell gehört wie Mojang zu den Top-Verdienern in den App Stores für Android und iOS und hat eine weitverbreitete Nutzerbasis.
Kulturelles Phänomen
Die Nutzer sind höchstwahrscheinlich auch beim Microsoft-Mojang-Deal der ausschlaggebende Punkt.
"Es sieht so aus, als ob Microsoft Mojang und Minecraft als einen Weg sieht, um ein enormes kulturelles Phänomen anzuzapfen", sagte Tap Lab-Chef Dave Bisceglia auf Nachfrage von Reuters. Bisceglia hat sich als Chef der Entwicklerschmiede Tap Lab über die mögliche Übernahme bei Reuters ausführlich geäußert. Auch er sieht für Microsoft mögliche Vorteile durch den hohen Bekanntheitsgrad des Spiels.
Dazu hatte Microsoft angekündigt, unter anderem durch Kooperationen die App-Vielfalt für Windows Phone zu verbessern. Mojang hatte bisher aber immer eine App-Entwicklung für Windows Phone verneint, da es eine zu geringe Nutzerschaft habe. Selbst "Symbian und Blackberry haben mehr Nutzer", erklärte Minecraft-Gründer Markus Person bereits im Juni.
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