31 - HDR (High Dynamic Range)

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  • 31 - HDR (High Dynamic Range)

    KLEINER FSB-FOTOKURS IN EINZELNEN KAPITELN

    31 - HDR (High Dynamic Range)


    Der Dynamikumfang unterliegt bei der Fotografie zwei Grenzen. Die eine Grenze ist die Eingangsdynamik des Sensors, die andere die des Bildformats (JPG lässt eine weitaus geringere Dynamik zu als das RAW-Format). Ist die Dynamik des Motivs zu hoch, dann wird an einer oder an beiden Seiten einfach abgeschnitten. Das heisst, die Schatten saufen ab und/oder die Lichter werden überstrahlt. Also muss man die Dynamik des Bildes auf das darstellbare Mass begrenzen.

    Eine Möglichkeit ist es, die Dynamikkurve des RAW-Bildes so zu verändern, daß das Ergenis die Dynamik des Ausgangsbildes (meist JPG) nicht übersteigt. Eine andere Möglichkeit ist es, das Bild in mehrere Einzelbelichtungen zu zerlegen, überlicherweise in drei Stück, es können aber auch mehr oder weniger sein. Und genau dies machen wir in diesem Kapitel.

    Nehmen wir einmal an, wir machen eine Belichtungsserie mit drei Belichtungen mit -2, 0 und +2. Das sind auf dem einen Bild die Schatten fein differenziert und auf einem anderen die Lichter. Ich muss diese drei Bilder nur noch durch Software zusammenrechnen lassen und schon habe ich ein HDR-Bild mit darstellbarer Dynamik. Es ist meist in der Mitte flacher, an den beiden Enden hingegen deutlich gespreizt.

    Es gibt unterschiedliche Auffassungen, wie solch ein HDR-Bild auszusehen hat. Die Einen bevorzugen einen knallharten plakativen Effekt (was bei Technik-Bildern meines Erachtens auch durchaus sinnvoll ist), die Anderen hingegen schwören auf Natürlichkeit. Aber auch diese Natürlichkeit ist eine relative Sache. Ich kann den Himmel fad und langweilig darstellen, ich kann ihn aber auch dramatisieren. Auf der anderen Seite kann ich mit HDR gerade im Aktbereich Hauttöne sehr nuanciert und natürlich darstellen. Hier ein Beispiel (kein HDR, natürlich und dramatisch):



    Das Problem bei mehreren Einzelbelichtung sind immer Bewegungen. Ein Spaziergänger, der durch das Bild läuft, wird auf mehreren Einzelbildern an unterschiedlichen Positionen auftauchen, was natpürlich unerwünscht ist. Dies sollte die Software herausrechnen können (Deghosting). Aber auch sich bewegende Blätter haben eine Wirkung auf das Ergebnis, denn sie sind auf dem HDR dann nicht mehr scharf.

    Umgehen lässt sich dies mit Pseudo-HDR, wenn ich also eion HDR-Bild aus einem einzigen Ausgangsbild berechne. Das Problem mit den Bewegungen taucht dabei natürlich nicht auf. Dafür ist die Eingangsdynamik stärker limitiert, also sollte das Eingangsbild möglichst immer im RAW-Format vorliegen.



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