NoPhone gegen Technik-Fixiertheit

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  • zenon49
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  • NoPhone gegen Technik-Fixiertheit

    Wie seht Ihr die allgegenwärtige Smartphone Fixiertheit die man immer häufiger und immer extremer beobachten kann?

    Ich habe neulich ein Experiment in einer Großstadt gemacht und dabei wahllos beliebige Leute beobachtet.
    In der S-Bahn gab es bei zwei 4er Bankreihen(8 Menschen) bei Versuch:
    1a) 6 von 8 Menschen, die mit dem Smartphone beschäftigt waren
    1b) 4 von 8 Menschen, die mit dem Smartphone beschäftigt waren
    1c) 5 von 8 Menschen, die mit dem Smartphone beschäftigt waren

    Das sind über 60%,

    jedoch 'gefühlt' noch mehr! Vor allem wenn man duch die Stadt läuft und merkt wie alle so vertieft sind und mit Ihren Phones beschäftigt sind.

    Wie seht Ihr die Thematik?
    Ich denke das ist ein reales Problem, es gibt inzwischen z.B. Hotels die mit 'elektosmogfrei' werben und 'Kein Wlan! Kein Telefon!". Oder z.B. ein interessantes Kickstarter-Projekt "NoPhone" das massenweise vorbestellt wurde als Telefon das absolut technikfrei ist und nix kann. Weder SMS, noch Internet, noch Anrufe tätigen oder empfangen! (Gesellschaftskritik per Crowdfunding: NoPhone: Das erste technologie-freie Smartphone - heute-Nachrichten)
    The noob does an F then another F and an L.
    ~~~~~~~~~~~~~~~
    Did I F2L?
  • Head-Down wird die Smartphone Generation auch gerne von Soziologen genannt. Wobei es mir so vorkommt, als dieses Phänomen sich nicht nur auf Jugendliche beschränkt, sondern mittlerweile durch alle Altersklassen diffundiert.

    Wie ich das finde? Fragwürdig und imho letztlich kommunikations- und in der Konsequenz kontaktfeindlich.
    (Aber das sind ja noch die Anfänge - Stichwort "Wearables". Das wird so richtig schlimm werden. Als weiteres Stichwort Gesundheits- bzw Krankheitsdaten - da tun sich wahre Abgründe auf.)

    Ich nutze zwar auch ein Smartphone und beschäftige ich mich täglich im Durchschnitt ca eine halbe Stunde damit (Telefonate eingerechnet). Die MP3-Player Funktion mit integriertem Lautsprecher nutze ich dagegen gerne in Kombination mit dem Einschlaftimer recht häufig, um abends beim Einschlafen noch ein Hörbuch zu hören.

    Ich würde mir zwar wünschen, das sich die von Dir erwähnten Gegentrends verstärken, aber ich halte diese Hoffnung leider für unrealistisch.

    Lg
  • Evolutionstechnisch würde der Mensch langfristig zum Handyhalter degenerieren (wenn er nicht vorher von der Bildfläche verschwinden würde). Zwei vollständige Arme sind überflüssig, da der Strom ja bekanntlich aus der Steckdose kommt und die Waren aus den Fabriken.

    Ein linker Oberarm mit direkt anschliessender Hand würde zum Handyhalten völlig ausreichen, während die Finger der rechten Hand kleiner und spitzer werden, um besser SMS eintippen zu können.

    Sprachsteuerung ist überflüssig, denn damit kann man dem Nachbarn nicht so gut zeigen, womit man gerade beschäftig ist. Übrigens beschränkt sich der Daseinszweck zukünftiger Menschen ausschliesslich auf einerseits die Rolle des Konsumenten (von den wenigen Nutzniessern einmal abgesehen) und andererseits auf die Rolle des Zeigenden. Man führt sein Leben nicht mehr (dazu ist es einfach zu langweilig geworden), man dokumentiert und zeigt es. Wir werden ein Volk von Zeigenden (auch wenn sich niemand den ganzen Kram mehr anschaut).

    Es werden heute schon mehr Bilder gemacht und hochgeladen, als Bilder angeschaut. Denn nicht die Menschen sind relevant, sondern stattdessen anoname Zähler. Ereignisse und Klicks bestimmen unser Leben und als Dauertipper können wir daran teilhaben.

    Auch Postings wie diese werden auf Dauer überflüssig, denn wer kommuniziert denn später noch mit Menschen? Man kommuniziert mit Freundeslisten, tauscht klickträchtige Informationen aus und macht sich zum Sklaven derer, welche die Welt nach Klicks bemessen.

    Texte schreiben, wozu? Selbst SMS müssen ja nicht einmal einen Sinn ergeben. Hauptsache, sie werden geschrieben.

    Und evolutionstechnisch? Wir entwickeln uns immer weiter zurück und unser Hirn wird schrumpfen. Es muss ja nur noch (übergangsweise) dazu dienen, Wikipediea aufrufen zu können und wenn auch dies überflüssig geworden ist, weil es keine zusammenhängenden Texte mehr gibt, dann reicht auch ein Minihiren, den 'Like'-Button zu finden. Dessen Bedienung geschieht dann rein reflexiv.

    Aber bis es so weit ist beten wir weiter mit gesenkter Körperhaltung, den Blick stramm auf das Display gerichtet und tippen und sie Finger wund. Und unsere Sitznachbarn verkommen zu reinen Staffage, sind sie nichtc zufällig gerade auf unserer Freundesliste, aber das würden wir selbst nach 100 Jahren gemeinsamen Fahrens (und Tippens) nicht bemerken. Denn wir haben ja den allein seligmachenden (Handy-)Tunnelblick. Wir und alle anderen auch. Ausser dreieinhalb Spinnern. Aber die sterben morgen wahrscheinlich aus.
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Ich kann diese Übertreibungen und so zum Thema Smartphone nicht nachvollziehen. Früher saß man mit einer Zeitung in der S-Bahn, hatte nen Walk/Diskman, später dann nen Gameboy oder Gamegear, oder guckte genervt aus dem Fenster (manche schliefen auch). Heut guckt man aufs Smartphone (ich les zum Beispiel dann ein Buch oder nen Comik).

    Es ist ja nicht so das vor der Erfindung des Handys alle sich in den Bahnen unterhalten hätten. Geändert hat sich bloß das Medium. Mit einem Smartphone hab ich halt hunderte Bücher immer mit mir, bei einem normalen Buch würde das nicht klappen.
  • "Früher" in Bus, U-Bahn, Zug oder auch wo immer man mal dem "Müßiggang frönte"
    nutzte man solche "Wartezeiten oder Denkpausen" für Aug' in Aug' Gespräche, schaute, flirtete oder kommunizierte per Hirn mit noch fremden, interessierten Nachbarn, dachte auch mal über Nachdenkenswertes erneut nach, ja, und las dabei auch mal dies oder das Fassbare/Unfassbare
    aber hatte den Kopf dabei zumindest/zumeist des Öfteren "erhoben".

    Die heutige "Apple"Generation (mit immer neuen religiös anmutenden Konsumrekorden) hat nicht nur schon eine nachweisbar degenerierte Hals-und Nackenmuskulatur, sondern auch die technik-devote Haltung eines "Unter(ge)haltenden".

    Verirrung durch Verwirrung?
    oder
    Brave new world at its best ;)

    Ein digital Native der Achtziger/Neunziger,
    der diesbezügliche Fehler der Vergangenheit inzwischen eher schon bereut ;)
  • Ja, früher, als die Menschen noch selber nachdenken mussten, da hatten sie Pausen zum Regenerieren auch noch bitter nötig.

    Heute, wo immer mehr 'Schmalspurarbeit' auf Bloggerniveau verrichtet wird (weil's zu viel mehr einfach nicht mehr reicht), dienen Pausen überwiegend Herdenzwecken. Ein Esel watschelt voran un die Herde hinterher.

    Viele Leute sind schon so überflüssig geworden, daß sie durch eifriges Bloggen auf sich aufmerksam machen müssen und Smalltalk wird dadurch scheinbar aufgewertet, daß man eine ganze Technik-Maschinerie auffährt, um dann am Ende nicht mitzubekommen, daß selbst diese Art der Kommunikation oftmals ein virtuell ist.

    Denn was nützt es, Bilder (unangesehen) hochzuladen, welche dann niemand zur Kenntnis nimmt oder Texte, welche überhaupt nicht gelesen werden, da sie für das Empfängergehirn einfach zu lang sind? Aber man klopft sich auf die Schulter und erfreut sich der (eingebildeten) Kommunikation.

    Wie nennen es Fortschritt.

    Doch echter Fortschritt findet wahrscheinlich erst nach unserem Verschwinden von der Bildfläche statt.
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Ich habe mich schon des öfteren gefragt, wann wird es wohl soweit sein, das die Maschinen die Herrschaft übernehmen? Wie weit ist es noch, bis ein oder zwei Multinationale Konzerne die "Weltherrschaft" inne haben. Unterstützt durch korrupte Politiker, die den Weg dafür ebnen, das jeder der "unliebsam" ist, aus dem Weg geräumt werden kann. Immerhin arbeitet man ja schon an intelligenten Drohnen, die keinen von Menschen autorisierten Feuerbefehl mehr brauchen. Diese greifen auf Datenbanken zurück, gefüttert mit biometrischen Daten und Bildern der Bürger und erfahren dort, wer die Zielperson ist und handeln dann selbstständig. Da ist es doch von Vorteil, wenn man diese Datenbanken rechtzeitig anlegt .......
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Henry277 schrieb:

    ...Diese greifen auf Datenbanken zurück, gefüttert mit biometrischen Daten und Bildern der Bürger und erfahren dort, wer die Zielperson ist und handeln dann selbstständig. Da ist es doch von Vorteil, wenn man diese Datenbanken rechtzeitig anlegt .......

    Da merkt man mal wieder, wie nützlich Viren und anderes Ungetüm sein können. Was, wenn die Datenbanken so kompromittiert werden, daß die Drohnen ihre eigenen Auftraggeber ausschalten? Eine amüsante Variante...
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • muesli schrieb:

    […]aber hatte den Kopf dabei zumindest/zumeist des Öfteren "erhoben".[…]
    Nun, bei Menschen, die den Kopf auf Dauer gesenkt halten, droht zumindest keine Erhebung. Diese Gefahr bestünde bei einem Blick „nach oben“ (verbunden mit der Fähigkeit, darüber nachzudenken, warum die Situation so ist, wie sie ist).

    Konradin schrieb:

    Ja, früher, als die Menschen noch selber nachdenken mussten, […]
    … durften?

    Konradin schrieb:

    […]Viele Leute sind schon so überflüssig geworden, daß sie durch eifriges Bloggen auf sich aufmerksam machen müssen und Smalltalk wird dadurch scheinbar aufgewertet, daß man eine ganze Technik-Maschinerie auffährt, um dann am Ende nicht mitzubekommen, daß selbst diese Art der Kommunikation oftmals ein virtuell ist.[…]
    Sehr schön dazu: freesoft-board.to/f26/fun-netz…9612-126.html#post5324637

    Nebenbei: Obwohl allgemein akzeptiert und respektiert, stoße ich immer wieder auf absolutes Unverständnis, wenn ich bekenne, weder ein Auto, noch Fernsehapparat, noch Mobile/Cell Phone zu besitzen.

    Ich brauche diese Sachen nicht!
  • Hab ich letztens in irgend so ner Witzseite gelesen: Was ist der beste Ort und die beste Zeit für den perfekten Mord. Frühmorgens in der S Bahn. Da gibts keine Zeugen, weil alle nur auf ihr Smartphone geglotzt haben.:)

    Oder kennt ihr das noch aus eurer Kinderzeit. Da gabs ne Bildergeschichte vom
    "HansguckindieLuft". Vielleicht sollte man diese Geschichte umschreiben zu
    "KevingucktaufsHandy" und komplett an alle Nutzer von WhatsApp verschicken.:)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NeHe () aus folgendem Grund: und das passt alles in EINEN beitrag