Bryan Cranston ist "The Infiltrator" - Wie man ein Drogenkartell unterwandert

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  • Bryan Cranston ist "The Infiltrator" - Wie man ein Drogenkartell unterwandert

    Bryan Cranston hat mal wieder mit Drogen zu tun - beruflich, versteht sich. In "The Infiltrator" unterwandert die "Breaking Bad"-Legende als Undercover-Agent ein kolumbianisches Kartell. Weitere Hauptrollen: Retrooptik und Leuchtreklame.

    Mit einem Bein im wohlverdienten Ruhestand, mit dem anderen mitten drin im Drogenkrieg: Manche Geschichten sind so irre, die muss das Leben verbockt haben. Der Film "The Infiltrator" erzählt so eine, nämlich die von Zollagent Robert Mazur. Im deutlich fortgeschrittenen Alter bestreitet er eine der spektakulärsten Undercover-Aktionen, die die Welt bis heute gesehen hat. Aus Robert Mazur wird Bob Musella.

    In den 80er Jahren infiltriert Mazur also als Geldwäscher mit Mafia-Verbindungen das kolumbianische Medellín Kartell, das zu der Zeit Woche um Woche 15 Tonnen Kokain in die USA schmuggelt. Regisseur Brad Furman hat seine Geschichte verfilmt. In der Hauptrolle ist Bryan Cranston zu sehen, der sich - und da ähnelt seine neue Figur der alten Paraderolle des Walter White in "Breaking Bad" - erst einmal herrlich quält mit der Welt des Mobs, dann aber auch ein kleines bisschen von ihr in Versuchung führen lässt.

    Kein Blowjob für Bob Musella
    "The Infiltrator" sieht wahnsinnig gut aus. Mit Retrooptik und viel Leuchtreklame in der Kulisse ist schon mal die halbe Miete bestritten. Dann sind da aber noch diese spektakulären Kameraeinstellungen, die einen - säße man auf der heimischen Couch statt im Kino - die Pausetaste drücken lassen würden. Wenn Cranston sich etwa erschöpft vom Joggen auf die Knie stützt, erstreckt sich über ihm plötzlich die kahl-romantische Großstadt-Skyline, ist er am Boden, guckt der Zuschauer durch das flackernde Licht einer Straßenlaterne auf ihn herab.

    Cranston versprüht von Sekunde eins seinen ungelenken bis zwielichtigen Charme. Er ist in fast jeder Szene zu sehen, man will den Blick nicht von ihm lassen. Für ein cineastisches Meisterwerk reicht das nicht. Cranston und Diane Krüger, die als Undercover-Gattin auftritt, fehlt jede Anziehung. Cranstons Mazur zuweilen jede Glaubwürdigkeit - wenn er vor einem Verfolger im Auto verkehrsregelkonform Reißaus nimmt zum Beispiel oder wenn er als Bob Musella einen vom Gangster-Kumpel bereits bezahlten Blowjob ablehnt.

    Familie vor Adrenalin
    Am besten ist "The Infiltrator", wenn der Film die Unannehmlichkeiten der Undercover-Arbeit herausstellt. Robert Mazur riskiert sein Leben für sein Land, aber es ist ihm auch furchtbar unbequem. Er liebt seine Familie mehr als das Adrenalin und die protzigen Abendessen - jedenfalls die meiste Zeit. Spannend wird es, als er unter seinen Feinden echte Freunde findet, doch diesen Aspekt streift der Film leider nur.

    "The Infiltrator" lebt von einer fesselnden Geschichte. Allerdings will sich das Gefühl nicht so recht abschütteln lassen, das Ganze so ähnlich irgendwo anders schon mal gesehen, gehört oder doch immerhin gelesen zu haben - vermutlich in besser.

    "The Infiltrator" startet am 29. September in den deutschen Kinos.




    Quelle: Bryan Cranston ist "The Infiltrator": Wie man ein Drogenkartell unterwandert - n-tv.de

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