Wo anders verhungern Menschen und wir machen aus Lebensmittel Verpackungen?

  • Umfrage

  • Bastiboy85
  • 3479 Aufrufe 16 Antworten

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  • Wo anders verhungern Menschen und wir machen aus Lebensmittel Verpackungen?

    Deine Antwort auf den Thread 28
    1.  
      JA (11) 39%
    2.  
      NEIN (6) 21%
    3.  
      Mir egal... (11) 39%
    Hallo Community,


    Ich möchte jetzt wirklich mal ein Thema ansprechen was mich doch sehr reizt....

    Ich esse ja gerne den Joghurt von Activia,

    nachdem ich mir nun seit längerem mal wieder welchen gekauft habe

    sehe ich auf dem Deckel mir das Etikett an und bin doch etwas "erzürnt"

    Der Becher von Activia wird aus MAISPFLANZEN hergestellt einem pflanzlichen und somit natürlichem nachwacshendem Rohstoff. Dadurch werden
    - knappen, fossilen Rohstoffe unserer erde geschont &
    - weniger klimaschädliche Treibhausgase produziert

    undsoweiter-blablabla...


    Ich weiß das es auch Verpackungen bei Lieferdiensten (diese Styropor ähnlichen Behälter zum Zuklappen gibt die auch aus Maisstärke sind...


    Aber ist das der Richtige Weg?


    Lebensmittel verwenden um Verpackungen zu erschaffen,? :confused:

    Wärend wo anders die Menschen verhungern müssen ? :rot:



    Wie seht ihr das ?


    Ich möchte gezielt auch eine Umfrage machen und habe mich diesbezüglich für diesen Forenbereich entschieden.


    Ich möchte euch bitten:

    Antwort: "JA"
    Begründet bitte nach Möglichkeit warum ihr so denkt ?
    ist es so wichtig das ÖL welches eh irgendwann ausgehen wird verschont wird damit Menschen verhungern und sterben?


    ANTWORT: "NEIN"
    Ihr seit dagegen und findet man sollte lieber auf Fossile Rohstoffe zurückgreifen


    Antwort: "Mir EGAL"
    Euch ist egal was Menschen in anderen Ländern passiert, Hauptsache euch gehts gut und das zu einem akzeptablen Lebensstiel und Preisleistungs Verhältnisses


    Die Umfrage wer für was stimmt ist nicht zu ersehen, nur das Ergebnis wie viele gestimmt haben für welchen Punkt
  • Eines der vielen großen Probleme mit dem herkömmlichen Plastik ist, dass es einfach nicht verrottet. So landet z.B. vieles von dem Zeug (über Flüsse usw.) im Meer, wird dort klein gerieben, von den Fischen und andren Tieren gefressen und landet damit in unserer Nahrungskette. Hier wirkt sich dann das nächste Problem von Plastik, seine Vielzahl von schädlichen Bestandteilen, besonders negativ aus. Jeder Mensch hat mittlerweile eine Gewisse Konzentration von Plastik im Blut und das ist definitiv nicht gesund. Hier mal ein bisschen was zu lesen: Giftige Plastikstrudel im Meer - Seevögel sterben an ihrer Plastikmahlzeit - Wissen - sueddeutsche.de

    Wer sich näher für das Thema interessiert, dem kann ich das Buch/Film Plastic Planet sehr empfehlen.
  • Ob die nun Sisal, Hanf oder Mais anbauen ist doch unterm Strich egal, Ackerland brauchen sie auf die eine wie auf die andere Weise. Immerhin verwenden sie kein Plastik oder ähnliches für die Verpackung. Das verursacht eine Vielzahl von Problemen, unter anderem die von Thragg aufgeführten. Ein weiteres Problem ist, dass die Ölreserven nicht "irgendwann", sondern zeitnah ausgehen werden.

    Abgesehen davon bin ich nicht der Meinung, dass wir zu wenig Nahrung auf diesem Planeten haben, sie ist lediglich sehr ungleich verteilt. Daran ändert auch die Art und Weise der Verwendung der Ackerflächen nur unwesentlich etwas.
    "General, der Mensch ist sehr brauchbar. Er kann fliegen und er kann töten.
    Aber er hat einen Fehler: Er kann denken." - Brecht
    I Don't smoke, I don't drink, I don't fuck! At least I can fucking think!
  • Zur menschlichen Ernährung werden doch nur die Maiskolben verwendet. Der übrige Teil der Pflanzen ist nicht dafür verwertbar. Was ist dann daran verwerflich, daraus Verpackungsmaterial herzustellen?
    Lasst doch mal mal die Kirche im Dorf!
  • Schon witzig... Du erzürnst Dich über die Rohstoffwahl des Bechers, ißt aber ein Molkereiprodukt, für das erst eine Kuh großgezogen werden muß, die natürlich ihrerseits auch ernährt werden will.
    Würdest Du auf Fleisch und Milchprodukte verzichten, wäre deutlich mehr Ackerfläche frei als durch den Verzicht auf Mais in Deinem Becher.
  • Henry277 schrieb:

    Wenn man sich schon aufregen will, dann doch lieber darüber das wir aus Lebensmitteln, Treibstoff herstellen und das wir für die Gewinnung der Rohstoffe, riesige Flächen Regenwald abholzen und niederbrennen lassen. Und das alles nur für eine fragwürdige Öko Bilanz.


    Da kann ich dich nur unterstützen.

    Das Hungerproblem auf der Welt ist nicht der Mangel an Lebensmittel, sondern der Mangel an Bereitschaft, diese Mittel fair zu verteilen.
    Laut UNO ist die Menschheit nach heutigem Stand in der Lage, über 11 Milliarden Menschen zu ernähren. Aber Nahrung ist leider eine Handelsware geworden, die auch dem Gesetz der Profitmaximierung unterliegt. Da bleiben viele Menschen auf der Strecke.
  • t.t. schrieb:

    Das Hungerproblem auf der Welt ist nicht der Mangel an Lebensmittel, sondern der Mangel an Bereitschaft, diese Mittel fair zu verteilen.
    Laut UNO ist die Menschheit nach heutigem Stand in der Lage, über 11 Milliarden Menschen zu ernähren. Aber Nahrung ist leider eine Handelsware geworden, die auch dem Gesetz der Profitmaximierung unterliegt. Da bleiben viele Menschen auf der Strecke.

    So ist es. Vor ein paar Jahren hatte ich mal einen Ausspruch eines amerikanischen Konzernmanagers gelesen: "Wir würden ja gerne alle Menschen der Welt ernähren, wenn sie es uns auch entsprechend bezahlen".
  • Ist es nicht etwas scheinheilig?

    Gerade wenn der Staat dafür sorgt das die Bürger versorgt sind, obwohl sie nicht arbeiten (egal aus welchem Grund) und quasi "nur" die Hand aufhalten... löst dies einen blinden Aktionismus und Hassmethoden, bei der Politik und deren Bürgern, aus.

    Wenn hier also von Verteilung gesprochen wird, bedeutet es das eine Leistung erbracht werden muss, die nur dadurch belohnt wird das andere davon profitieren / Satt werden.

    Man sollte also eine Kolchose gründen die ausschließlich dafür sorgt, das Investitionen an Dritte verteilt werden. Die Arbeiter der Kolchose erhalten kein Geld für ihre tägliche Arbeit, der Ertrag der Felder und Ställe wird in die Welt verteilt.

    Wer macht mit?
    Wer bezahlt dafür Steuern?

    Verteilen funktioniert in dieser Größenordnung nur wenn das Füllhorn produziert und seine Produkte fertig verpackt und ausreichend frankiert, direkt in den Lkw der Post oder den Zug der Post ausspuckt...

    Man müsste also das Weltwirtschaftssystem lückenlos verändern und dem Tauschprinzip entsagen. Leistung wird nicht mehr entlohnt, besondere Leistung wird nicht mehr besonders entlohnt...

    Man begibt sich in einen Laden und nimmt was man braucht und geht ohne dafür eine Gegenleistung zu hinterlassen....

    Das wäre die Konsequenz aus der Auffassung:
    ...sondern der Mangel an Bereitschaft, diese Mittel fair zu verteilen...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Carmen ()

  • Wer trägt denn die Verantwortung dafür, dass Milliarden Menschen hungern? Das sind wir Industrieländer. Damit wir wie die Made im Speck leben können, müssen andere vor Hunger sterben. Ist das vielleicht gerecht? Sie haben ja nicht Hunger, weil sie nicht arbeiten, sondern weil sie für ihre Arbeit Hungerlöhne bekommen. Wie kann man z.B. ein T-Shirt für 2,99€ bei Kik verkaufen. Doch wohl nur durch extremste Niedriglöhne, meist sogar durch Kinderarbeit. Das ist leider nur ein Beispiel von vielen vielen anderen.
    Wo bleibt denn da die Gegenleistung von uns? Wir nehmen es uns einfach, weil nicht bereit sind mehr dafür zu zahlen. Immer nach dem Motto: "Was geht uns das Elend der Anderen an".

    Es geht nicht darum, unseren Reichtum zu verschenken, sondern die Leistung der Menschen in den unterentwickelten Ländern gerecht zu honorieren. Aber begreifen ja einige hier einfach nicht.

    Andererseits werden tagtäglich Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland einfach in Müll geworfen. Wir haben's ja.
  • Damit wir wie die Made im Speck leben können, müssen andere vor Hunger sterben.
    Ist das so?
    Wenn andere nicht vor Hunger sterben, dann leben wir nicht im Überfluss?

    Wenn Du heute eine frische Tomate gegessen hast, dann ist das Überfluss. jetzt wachsen keine Tomaten in freier Natur. Im Gewächshaus aber schon... hätten wir keine Gewächshäuser, dann müssten wir Tomaten aus Afrika? importieren? Deswegen sterben Afrikaner den Hungertod? Nö, sie sterben weil die Leute vor Ort sie sterben lassen, weil sie ausbeuten und alles an sich reißen.

    Unser Luxus ist ein Bedarf der erst mal gedeckt sein muss... wer befriedigt die Gier nach Tomate, nach Luxus? Wer fühlt sich berufen dafür etwas zu verlangen?

    Wir treiben den Konsum voran.
    Aufgrund fehlender bzw. richtiger Wirtschaftsethik und Regeln mangelt es an Chancengleichheit!
    Ein Beispiel:
    Wieso werden noch NOKIA Handys verkauft?
    Weil es den Käufern so egal ist das Nokia eine Heuschrecke ist die Subventionen abschöpft und dann nach dem verbrannte Erde Prinzip weiter zieht.
    Hier fehlt es an Ethik als oberste Priorität.
    Mangelnde Ethik des Käufers und des Staates und der Gesetze und der Unternehmen.

    Es gibt keine wirksame Regel die bewirkt das der produzierende Bauer von seiner Arbeit soweit leben kann das alle bezahlt sind die er benötigt und er noch etwas für schlechte Zeiten beiseite legen kann. Nicht für Bauern in der dritten Welt. In Europa wird die Kuh mit 2 € pro Tag subventioniert. Ein € pro Tag und hungerndem Mensch würde den Menschen retten.

    Eine Frage der Moral und der Toleranz!

    Wir tolerieren es das Menschen verhungern. Ich sehe keine Demos dagegen.
    Ich erkenne nichts das dem entgegen steht.

    Nahrung als menschliches Grundrecht... unantastbares Grundrecht.
  • Carmen schrieb:

    ...jetzt wachsen keine Tomaten in freier Natur. Im Gewächshaus aber schon.

    Hätten wir keine Häuser, dann wäre uns im Winter kalt. :D

    Ist es Überfluss, wenn ich Tomaten in einem kleinen Gewächshaus pflanze und ist es kein Überfluss, wenn der Mangold im Gemüsebeet gedeihen muss?

    Solange es Geschäftemacher einen Dreck schert, ob die einheimische Bevölkerung eine ausreichende Lebensgrundlage hat, und solange sie ihre Profitinteressen durchsetzen, solange brauchen wir uns nicht wundern, wenn einige wenige immer reicher werden, während andere nicht einmal ausreichend Trinkwasser bekommen.

    Allein schon wegen der Gier nach immer billiger zu produzierender Baumwolle sind mittlerweile fast schon ganzer Seen von der Landkarte verschwunden, welche die Lebensgrundlage vieler Menschen waren. Von den weiteren Folgen auf das empfindliche Ökosystem erst garnicht zu reden.


    Andererseits ist es so ziemlich egal, ob wir glauben, es uns leisten zu können, wertvolle landwirtschaftliche Anbaufläche für 'Öko'sprit zu verschwenden oder auch für Verpackungen...
  • Zitat von Carmen
    Gerade wenn der Staat dafür sorgt das die Bürger versorgt sind, obwohl sie nicht arbeiten (egal aus welchem Grund) und quasi "nur" die Hand aufhalten... löst dies einen blinden Aktionismus und Hassmethoden, bei der Politik und deren Bürgern, aus.


    Wer nicht arbeitet braucht nicht essen?
    Soll ich das so verstehen?

    Wenn hier also von Verteilung gesprochen wird, bedeutet es das eine Leistung erbracht werden muss, die nur dadurch belohnt wird das andere davon profitieren / Satt werden.


    Das ist nicht richtig.
    Es geht nicht darum, dass irgendeiner irgenjemandem etwas gibt, sondern, wenn Handel mit Lebensmittel, dann fair.
    Die Subventionen in den Industrieländern machen ihre Produkte konkurenzlos.
    Die Verträge mit den Marionetten in der dritten Welt, binden den einheimischen die Hände.
    Der Preis der Grundnahrungsmittel wird in Europa und in den USA bestimmt (Agrarbörsen). Folge: Verteuerungen, auch in Cent-Beträgen, verursachen Hunger.

    Man müsste also das Weltwirtschaftssystem lückenlos verändern und dem Tauschprinzip entsagen. .


    Warum nicht?
    Wer sagt uns, dass dieses System das A und O der menchlichen Errungenschaften ist?


    Leistung wird nicht mehr entlohnt, besondere Leistung wird nicht mehr besonders entlohnt..


    Leistung!
    Ja, alles wird nach Leistung gemessen. Alle die aus irgendeinem Grund keine "Leistungsträger sind", bleiben auf der Strecke?
    Aber was ist Leistung? Wie wird sie definiert?
    Ein Beispiel:
    Ein Kind eines Arztes und einer Richterin wird in Deutschland Physiker.
    Ein Kind eines Tagesarbeiters und einer Hausfrau in Äthiopien, lernt lesen und schreiben.
    Welche Leistung ist grösser?

    In den 80 Jahren sind Wissenschaftler der DDR zu dem Ergebnis gekommen, dass für die Produktion einer Kalorie in den Industrieländern 1,2 Kalorien und in den unterentwickelten Ländern 0,9 Kalorien benötigt werden.

    Man begibt sich in einen Laden und nimmt was man braucht und geht ohne dafür eine Gegenleistung zu hinterlassen....


    Soweit will ich nicht gehen (warum eigentlich nicht?).
    Aber was spricht gegen die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Menschen?
  • t.t. schrieb:

    ...Wer nicht arbeitet braucht nicht essen?
    Soll ich das so verstehen?...


    Wo habe ich das behauptet oder angedeutet?

    Ich habe den Istzustand angesprochen!
    Du hast nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Das ergibt sich auch aus dem Rest den Du geschrieben hast.

    Was Du, blauäugig verlangst / haben möchtest... hat Konsequenzen.

    Die Wirkung die Du haben willst führt zur Ursache die ich beschrieben habe. Selbstverständlich führen viele Wege zum Ziel, aber so wie Du es denkst wird es nicht zu der von dir erträumten Wirkung kommen können.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr wichtig ist das Ziel mit realistischen Mitteln und Wegen zu erreichen. Sonst scheitert man.

    Einfach nur anprangern ohne realistische Lösungen ist Vergeudung!
  • Hallo carmen.
    Das war eine ehrlich gemeinte Frage. Anscheinend habe ich dich falsch verstanden.
    So wie du wahrscheinlich mich.

    Natürlich ist wichtig, dass man das Ziel setzt und genau so richtig ist es, dass es viele Wege geben kann.

    Aber es ist falsch, wenn du denkst, das, was ich sagte, sei unrealistisch.
    Es gibt viele Ansätze: Fairer Handel, Vorschläge zur Abschaffung von Lebensmittelbörsen, Hilfe zur Selbsthilfe, alternatives Geld, Kooperativen usw.

    Das sind alles Versuche, die uns zeigen, dass es viele gibt, die das Problem erkannt und angefangen haben, nach Lösungen zu suchen.
    Sicherlich ist es nicht DIE Lösung. Aber es zeigt uns: Es kann auch anders gehen.

    Wenn es mir erlaubt ist, schlage ich dir folgende Bücher zum Lesen vor:

    Jean Ziegler:
    -Das Imperium der Schande. Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung
    -Wie kommt der Hunger in die Welt? Ein Gespräch mit meinem Sohn.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von t.t. ()